Vasile
Spitzen-Poster
So, liebe Forumskollegen, ich habe diese Diskussion eröffnet um über das slawische Element an den Rumänen zu diskutieren. Die Rumänen werden generell als "eine romanische Insel einem slawischen Meer" betrachtet, was generell auch stimmt. Außer Ungarn sind alle umgebenden Staaten der Rumänen (Rumänien und Moldau) slawische Staaten: Ukraine, Bulgarien und Serbien. Dazu sind auch noch Polen und die Tschechoslowakei zu erwähnen, die zwischen den beiden Weltkriegen unsere nördliche Nachbarn waren. Das Polnische Königreich war auch im Laufe des Mittelalters ein wichtiger Nachbar des Fürstentums Moldau. Zwischen 1792 und 1918 hatten wir das Russische Reich als östlicher Nachbar.
Slawische Populationen leben in Rumänien vor allem in den Randgebieten. Es sind fast alle slawische Völker vertreten. Gezählt wurden 2002:
61.091 Ukrainer
36.397 Russen
22.518 Serben
17.199 Slowaken
8.092 Bulgaren
6.786 Kroaten (die meisten sind katholische Torlaken)
3.671 Polen
3.038 Tschechen
731 "slawische Mazedonier"
297 "Karaschowenen" (katholische Torlaken)
176 Slowenen
In Moldau (Moldawien), dass in den letzten 2 Jahrhunderten meistens ein Teil des Russischen Reiches und der Sowjetunion war, ist die slawische Bevölkerung zahlreicher. Hier lebten 2004:
442.346 Ukrainer (davon 159.940 in Transnistrien)
369.488 Russen (davon 168,270 in Transnistrien)
76.769 Bulgaren (davon 11.107 in Transnistrien)
ca. 10.000 Polen im Norden von Transnistrien
Der slawische Anteil in der rumänischen Sprache ist der zweitgrößte nach dem lateinischen und beträgt 14,17 % des Wortschatzes. Der Ursprung ist unterschiedlich:
9,18 % altslawisch
2,6 % bulgarisch
1,12 % russisch
0,85 % serbokroatisch
0,23 % ukrainisch
0,19 % polnisch
Vor allem die altslawischen Wörter haben in der rumänischen Sprache einen Anpassungsprozess hinter sich, die Wörter wurden der rumänischen Grammatik integriert und haben zum Teil neue Endungen bekommen.
Man vermutet dass auch die Laute "ă", "î" und "ă" von den Slawen übernommen wurden.
Im Laufe des 6 Jh. besiedelten Slawen weite Teile des heutigen Rumänien. Sie lebten in den niedrigen Regionen und hinterließen auch Orts- und Flußnamen.
Beispiele von Ortsnamen deren Namen aus Altslawisch kommt / oder aus einem rumänischen Wort stammt, der einen slawischen Ursprung hat / oder aus einem lateinischen Wort stammt der dem slawischen angepasst wurde: "Suceava", "Slatina", "Braşov", "Covasna", "Rădăuţi", "Craiova", "Reşiţa", "Slobozia", etc. (wichtig: "ş" wird in der rumänischen Sprache "sch" gelesen, "ţ" wird wie "z" gelesen, "ce" wird "tsche" gelesen, "v" wird wie "w" gelesen, "z" wird wie "s" von "singen" gelesen).
Flussnamen: "Cerna", "Crasna", "Târnava", "Bistriţa", "Cricov", "Prahova", "Ialomiţa" etc.
Die meisten Slawen sind weitergewandert um sich südlich der Donau niederzulassen. Das Weiterwandern der Slawen verlief nicht plötzlich, sondern dauerte vermutlich 2 Jahrhunderte an, in den gesamten 6. und 7. Jahrhunderten sind Slawenwanderungen in Richtung Süden in den geschichtlichen Quellen erwähnt. Diese Slawen bilden heute die Südslawischen Völker. Der kleine Teil der Slawen, der nördlich der Donau blieb, ging in den Rumänen auf.
Hier eine Karte mit den Wanderzügen der Slawen im 6. und 7. Jahrhundert. Die Slawischen Wanderrichtungen sind in oranger Farbe dargestellt. Slawische Funde sind auch orange dargestellt: Klick hier !
In der Balkanhalbinsel führte die Slawenmigration zu einer Aufspaltung der Proto-Rumänen in vier Gruppen: (Klick hier ! ). Die Dako-Rumänen, Megleno-Rumänen und die Istro-Rumänen haben einen slawischen Einfluß, die Aromunen sind hingegen griechisch beeinflußt.
Bis ins späte 19. Jh. wurden alle Rumänen von den Slawen als "vlasi" bezeichnet. Einige Gruppen von Rumänen werden auch heute als solches bezeichnet (vor allem südlich der Donau).
Die Rumänen nannten die Slawen nicht immer so wie heute:
- die Südslawen (sowohl die Serben als auch die Bulgaren) nannten sie "sârbi" (also "Serben")
- die Ostslawen (Russen und Ukrainier) nannten sie "ruşi" oder "rusnaci" (also "Russen")
- die Polen nannten sie "lehi".
Slawische Populationen leben in Rumänien vor allem in den Randgebieten. Es sind fast alle slawische Völker vertreten. Gezählt wurden 2002:
61.091 Ukrainer
36.397 Russen
22.518 Serben
17.199 Slowaken
8.092 Bulgaren
6.786 Kroaten (die meisten sind katholische Torlaken)
3.671 Polen
3.038 Tschechen
731 "slawische Mazedonier"
297 "Karaschowenen" (katholische Torlaken)
176 Slowenen
In Moldau (Moldawien), dass in den letzten 2 Jahrhunderten meistens ein Teil des Russischen Reiches und der Sowjetunion war, ist die slawische Bevölkerung zahlreicher. Hier lebten 2004:
442.346 Ukrainer (davon 159.940 in Transnistrien)
369.488 Russen (davon 168,270 in Transnistrien)
76.769 Bulgaren (davon 11.107 in Transnistrien)
ca. 10.000 Polen im Norden von Transnistrien
Der slawische Anteil in der rumänischen Sprache ist der zweitgrößte nach dem lateinischen und beträgt 14,17 % des Wortschatzes. Der Ursprung ist unterschiedlich:
9,18 % altslawisch
2,6 % bulgarisch
1,12 % russisch
0,85 % serbokroatisch
0,23 % ukrainisch
0,19 % polnisch
Vor allem die altslawischen Wörter haben in der rumänischen Sprache einen Anpassungsprozess hinter sich, die Wörter wurden der rumänischen Grammatik integriert und haben zum Teil neue Endungen bekommen.
Man vermutet dass auch die Laute "ă", "î" und "ă" von den Slawen übernommen wurden.
Im Laufe des 6 Jh. besiedelten Slawen weite Teile des heutigen Rumänien. Sie lebten in den niedrigen Regionen und hinterließen auch Orts- und Flußnamen.
Beispiele von Ortsnamen deren Namen aus Altslawisch kommt / oder aus einem rumänischen Wort stammt, der einen slawischen Ursprung hat / oder aus einem lateinischen Wort stammt der dem slawischen angepasst wurde: "Suceava", "Slatina", "Braşov", "Covasna", "Rădăuţi", "Craiova", "Reşiţa", "Slobozia", etc. (wichtig: "ş" wird in der rumänischen Sprache "sch" gelesen, "ţ" wird wie "z" gelesen, "ce" wird "tsche" gelesen, "v" wird wie "w" gelesen, "z" wird wie "s" von "singen" gelesen).
Flussnamen: "Cerna", "Crasna", "Târnava", "Bistriţa", "Cricov", "Prahova", "Ialomiţa" etc.
Die meisten Slawen sind weitergewandert um sich südlich der Donau niederzulassen. Das Weiterwandern der Slawen verlief nicht plötzlich, sondern dauerte vermutlich 2 Jahrhunderte an, in den gesamten 6. und 7. Jahrhunderten sind Slawenwanderungen in Richtung Süden in den geschichtlichen Quellen erwähnt. Diese Slawen bilden heute die Südslawischen Völker. Der kleine Teil der Slawen, der nördlich der Donau blieb, ging in den Rumänen auf.
Hier eine Karte mit den Wanderzügen der Slawen im 6. und 7. Jahrhundert. Die Slawischen Wanderrichtungen sind in oranger Farbe dargestellt. Slawische Funde sind auch orange dargestellt: Klick hier !
In der Balkanhalbinsel führte die Slawenmigration zu einer Aufspaltung der Proto-Rumänen in vier Gruppen: (Klick hier ! ). Die Dako-Rumänen, Megleno-Rumänen und die Istro-Rumänen haben einen slawischen Einfluß, die Aromunen sind hingegen griechisch beeinflußt.
Bis ins späte 19. Jh. wurden alle Rumänen von den Slawen als "vlasi" bezeichnet. Einige Gruppen von Rumänen werden auch heute als solches bezeichnet (vor allem südlich der Donau).
Die Rumänen nannten die Slawen nicht immer so wie heute:
- die Südslawen (sowohl die Serben als auch die Bulgaren) nannten sie "sârbi" (also "Serben")
- die Ostslawen (Russen und Ukrainier) nannten sie "ruşi" oder "rusnaci" (also "Russen")
- die Polen nannten sie "lehi".