***Style***
Gesperrt
Statt Nuklearraketen
Die USA haben eine neue Superwaffe
Am Donnerstag haben die amerikanischen Streitkräfte erfolgreich eine Hyperschallwaffe getestet. Mit der neuen Super-Drohne werden sie ohne Vorlaufzeit an jedem Ort der Welt zuschlagen können.
Die Hyperschallwaffe wurde von der Pacific Missile Range Facility auf Kauai, Hawaii, abgeschossen und schlug 3700 Kilometer entfernt auf der Reagan Test Site auf dem Kwajalein Atoll ein. (Archivbild eines früheren Raketentests auf der Insel Kauai
3700 Kilometer in weniger als einer halben Stunde - diese bemerkenswerte Leistung erbrachte eine experimentelle US-Waffe mit dem Namen «Advanced Hypersonic Weapon» (AHW) im Pazifik. Sie wurde am Donnerstag gegen 1:30 Uhr (Ortszeit) auf einer dreistufigen Rakete von der Insel Kauai in Hawaii abgefeuert und erreichte wie vorgesehen ihr Ziel auf dem Kwajalein-Atoll bei den Marschall-Inseln.
Der Test war nach Angaben des Pentagons ein voller Erfolg, erfüllte die AHW mit ihrem Höllenritt doch die Anforderungen des «Prompt Global Strike»-Programms. Die Initiative soll den US-Streitkräften die Möglichkeit geben, jedes Ziel auf der Erde in weniger als einer Stunde mit konventionellen Mitteln zu zerstören. Diese Anforderungen erfüllten bisher nur Nuklearraketen. In der Frühphase des Programms wurden denn auch Überlegungen angestellt, Interkontinentalraketen mit konventionellen Sprengköpfen zu bestücken. Die Idee wurde jedoch schnell wieder verworfen, da solche Raketen kaum von Atomwaffen zu unterscheiden gewesen wären und unweigerlich einen nuklearen Gegenschlag provoziert hätten.
Bis 27 000 km/h schnell
Anstelle herkömmlicher Raketen werden für das «Prompt Global Strike»-Programm deshalb komplett neue Systeme entwickelt. Bereits im August testete das US-Verteidigungsministerium den Gleiter HTV-2, der 22-fache Schallgeschwindigkeit erreichen sollte. Doch brach der Kontakt ab, als das experimentelle Fluggerät begonnen hatte, selbstständig zu fliegen. HTV-2 stürzte in den Pazifik.
Mit dem erfolgreichen Test vom Donnerstag scheint das Programm nun wieder auf Kurs zu sein. Zwar kann die AHW keine 27 000 Stundenkilometer erreichen, doch eine Reichweite von knapp 10 000 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 8 dürften in manchen Hauptstädten die Alarmglocken läuten lassen. So soll Russland bereits einen Abwehrschild für konventionelle Hyperschallwaffen entwickeln.
Russland dürfte als Zielgebiet allerdings nicht im Vordergrund stehen. Hyperschallwaffen werden eher mit Blick auf Staaten wie Iran und Nordkorea entwickelt, die sich vom nuklearen Abschreckungspotential der USA weitgehend unbeeindruckt zeigen. Verschiedene Einsatzszenarien sind denkbar: So könnte zum Beispiel ein kurz bevorstehender nordkoreanischer Raketenstart verhindert oder eine Zusammenkunft von Al-Kaida-Führern in Pakistan angegriffen werden.
Bisher hätten konventionelle Angriffe eine Vorlaufzeit von Tagen, wenn nicht gar Wochen benötigt, sagte der General im Ruhestand John «Hoss» Cartwright, der das Programm entscheidend vorangetrieben hatte, der «Washington Post». Mit der Entwicklung der unbemannten Hyperschallwaffe bauen die USA dieses Defizit ab und eröffnen sich eine neue Dimension der höchst umstrittenen Drohnen-Kriegsführung: die Möglichkeit, praktisch ohne Vorwarnzeit an jedem Ort der Welt zuzuschlagen.
20 Minuten Online - Die USA haben eine neue Superwaffe - Ausland
Die USA haben eine neue Superwaffe
Am Donnerstag haben die amerikanischen Streitkräfte erfolgreich eine Hyperschallwaffe getestet. Mit der neuen Super-Drohne werden sie ohne Vorlaufzeit an jedem Ort der Welt zuschlagen können.
Die Hyperschallwaffe wurde von der Pacific Missile Range Facility auf Kauai, Hawaii, abgeschossen und schlug 3700 Kilometer entfernt auf der Reagan Test Site auf dem Kwajalein Atoll ein. (Archivbild eines früheren Raketentests auf der Insel Kauai
3700 Kilometer in weniger als einer halben Stunde - diese bemerkenswerte Leistung erbrachte eine experimentelle US-Waffe mit dem Namen «Advanced Hypersonic Weapon» (AHW) im Pazifik. Sie wurde am Donnerstag gegen 1:30 Uhr (Ortszeit) auf einer dreistufigen Rakete von der Insel Kauai in Hawaii abgefeuert und erreichte wie vorgesehen ihr Ziel auf dem Kwajalein-Atoll bei den Marschall-Inseln.
Der Test war nach Angaben des Pentagons ein voller Erfolg, erfüllte die AHW mit ihrem Höllenritt doch die Anforderungen des «Prompt Global Strike»-Programms. Die Initiative soll den US-Streitkräften die Möglichkeit geben, jedes Ziel auf der Erde in weniger als einer Stunde mit konventionellen Mitteln zu zerstören. Diese Anforderungen erfüllten bisher nur Nuklearraketen. In der Frühphase des Programms wurden denn auch Überlegungen angestellt, Interkontinentalraketen mit konventionellen Sprengköpfen zu bestücken. Die Idee wurde jedoch schnell wieder verworfen, da solche Raketen kaum von Atomwaffen zu unterscheiden gewesen wären und unweigerlich einen nuklearen Gegenschlag provoziert hätten.
Bis 27 000 km/h schnell
Anstelle herkömmlicher Raketen werden für das «Prompt Global Strike»-Programm deshalb komplett neue Systeme entwickelt. Bereits im August testete das US-Verteidigungsministerium den Gleiter HTV-2, der 22-fache Schallgeschwindigkeit erreichen sollte. Doch brach der Kontakt ab, als das experimentelle Fluggerät begonnen hatte, selbstständig zu fliegen. HTV-2 stürzte in den Pazifik.
Mit dem erfolgreichen Test vom Donnerstag scheint das Programm nun wieder auf Kurs zu sein. Zwar kann die AHW keine 27 000 Stundenkilometer erreichen, doch eine Reichweite von knapp 10 000 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 8 dürften in manchen Hauptstädten die Alarmglocken läuten lassen. So soll Russland bereits einen Abwehrschild für konventionelle Hyperschallwaffen entwickeln.
Russland dürfte als Zielgebiet allerdings nicht im Vordergrund stehen. Hyperschallwaffen werden eher mit Blick auf Staaten wie Iran und Nordkorea entwickelt, die sich vom nuklearen Abschreckungspotential der USA weitgehend unbeeindruckt zeigen. Verschiedene Einsatzszenarien sind denkbar: So könnte zum Beispiel ein kurz bevorstehender nordkoreanischer Raketenstart verhindert oder eine Zusammenkunft von Al-Kaida-Führern in Pakistan angegriffen werden.
Bisher hätten konventionelle Angriffe eine Vorlaufzeit von Tagen, wenn nicht gar Wochen benötigt, sagte der General im Ruhestand John «Hoss» Cartwright, der das Programm entscheidend vorangetrieben hatte, der «Washington Post». Mit der Entwicklung der unbemannten Hyperschallwaffe bauen die USA dieses Defizit ab und eröffnen sich eine neue Dimension der höchst umstrittenen Drohnen-Kriegsführung: die Möglichkeit, praktisch ohne Vorwarnzeit an jedem Ort der Welt zuzuschlagen.
20 Minuten Online - Die USA haben eine neue Superwaffe - Ausland