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Diese Leute haben lange Bärte, aber keine Ahnung

Monte-B

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Warum tritt ein Bayer zum Islam über? Stefan Härter aus Starnberg hat es getan. Im Interview erklärt er seine Beweggründe und beklagt, dass die IS-Terroristen den Glauben für ihre Zwecke missbrauchen.




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Von Stephanie Geiger



Foto: Hans-Rudolf Schulz
Islam-Konvertit Stefan Härter: "Es scheint ein gewisses Maß an Frustration zu sein, das Menschen auf solche kranken Gedanken bringt, nach Syrien und in den Irak zu fahren, um sich dort dem IS anzuschließen"

Tag für Tag gibt es neue Schreckensnachrichten über den Terror des Islamischen Staats (IS) im Irak und Syrien. Auch junge Männer und Frauen aus Deutschland schließen sich den islamischen Fundamentalisten an. Stefan Härter, 29, ist vor vier Jahren zum Islam konvertiert. Im Interview spricht der zweifache Familienvater, der in der Tourismusbranche tätig ist und in Starnberg und Frankfurt lebt und arbeitet, über den Islam und islamistischen Terror.
Die Welt: Herr Härter, Sie sind 2010 zum Islam konvertiert, müssen wir Angst vor Ihnen haben?
Stefan Härter: Nein, ganz bestimmt nicht. Sicherlich bin ich heute sogar weniger gefährlich für die Allgemeinheit als früher. Wenn ich mich etwa ans Steuer meines Autos setze, habe ich sicher keinen Alkohol getrunken. Außerdem hat der heilige Prophet Muhammad den Muslimen gelehrt, dass sie die Gesetze des Landes, in dem sie Leben, achten müssen. Das ist sehr wichtig für den Frieden einer Gesellschaft.
Die Welt: Konvertiten stehen ja im Ruf, ihre Religion besonders streng zu leben. Auch unter deutschen Salafisten sind Konvertiten. Stand der Verfassungsschutz schon einmal vor Ihrer Tür?
Stefan Härter: Nein bisher nicht, aber natürlich werden Konvertiten häufig in einem besonderen Licht gesehen. Sie leben die Religion oft besonders intensiv. Aber die Ahmadiyya, eine Glaubensrichtung der auch ich angehöre, wird vom Verfassungsschutz nicht als gefährlich eingestuft. Wir stehen in engem Kontakt zu den Behörden. In Hamburg und Hessen ist die Gemeinschaft sogar als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt und darin den Kirchen gleichgestellt.
Die Welt: Dennoch setzen viele Menschen heute Moslem gleich mit Salafist. Sie treffen bestimmt nicht nur auf Menschen, die Ihnen mit uneingeschränktem Wohlwollen entgegentreten.
Stefan Härter: Skepsis ist ganz normal. Ich war ja lange Zeit selbst kein Moslem und auch skeptisch. Und auch für die Ängste habe ich vollstes Verständnis. Der Durchschnittsbürger verbindet mit dem Islam Terror und Morden. Wenn ich mit meinem bayerischen Akzent erkläre, dass ich auch Moslem bin, sind meine Gesprächspartner meistens erschrocken.
Die Welt: Immer mehr junge Männer und Frauen in Ihrem Alter oder auch jünger ziehen von Deutschland aus nach Syrien in den Krieg. Was halten Sie davon?
Stefan Härter: Wenn diese Leute Wissen hätten über ihre Religion, dann würden sie das nicht machen. Ich kann auch nur mutmaßen, was sie antreibt. Es scheint ein gewisses Maß an Frustration zu sein, das sie auf solche kranken Gedanken bringt, nach Syrien und in den Irak zu fahren, um sich dort dem IS anzuschließen.
Die Welt: Sie sind auch in Syrien aktiv.
Stefan Härter: Das schon, aber wir machen genau das Gegenteil von dem, was die Salafisten tun. Die Ahmadiyya-Gemeinschaft aus Deutschland hat in den vergangenen Wochen 50 Familien aus Syrien geholt und für sie Wohnungen in der Türkei angemietet. Wir bezahlen ihnen Unterhalt, damit sie, so Gott will, ein selbstständiges Leben führen können. Es ist grausam, was derzeit in Syrien passiert. Der Zustand dort ist unerträglich. Es wird wahllos getötet und geschlachtet.
Die Welt: Das alles aber im Namen des Islam.
Stefan Härter: Was diese Terroristen tun, ist ganz klar nicht im Sinne des Islam. Diese Leute haben lange Bärte, aber keine Ahnung. Sie wissen nichts über den heiligen Koran. Sie missbrauchen den Glauben für ihre Zwecke.
Die Welt: Was hat Sie am Islam so sehr fasziniert, dass Sie Moslem wurden?
Stefan Härter: Mein älterer Bruder war schon einige Jahre vor mir konvertiert. 2009 fragte er mich, ob ich ihn nicht zur Jahresversammlung der Ahmadiyya-Gemeinde nach London begleiten wolle. Ich dachte mir, dass es an der Zeit wäre, einmal genauer zu schauen, was mein Bruder so treibt und was ihn so sehr am Islam fasziniert. Also bin ich mitgekommen. Nach diesem Wochenende habe ich dann die Religion aus einem ganz anderen Blickwinkel wahrgenommen.
Die Welt: Waren Religion und Glaube vorher ein Thema in Ihrem Leben?
Stefan Härter: Überhaupt nicht. Es war eher das Gegenteil. Ich wurde getauft, evangelisch, hatte aber kein wirkliches Verhältnis zur Religion. Ich hatte mein Studium und den Fußball. Mein Empfinden war, dass Glaube und Religion für Leute nützlich sind, die ein Problem im Leben haben. Ich war zwar immer ein Suchender, im christlichen Glauben habe ich aber nicht gefunden, was ich suchte.
Die Welt: Weshalb aber dann der Islam?
Stefan Härter: Der heilige Koran hat mir eine neue Sichtweise gebracht. Meine Erfahrung mit Religion war früher immer, dass alle für sich in Anspruch genommen haben, dass ihre Religion richtig ist und alle anderen falsch. Diese Einstellung ist für mich so grundsätzlich falsch, dass sie nie richtig sein kann. Der ursprüngliche Islam dagegen – nicht der veränderte, den die Terroristen vorschieben – lehnt andere Religionen nicht ab. Der Islam akzeptiert alle Propheten, die von Gott gesandt werden. Das konnten mein Herz und auch mein Verstand akzeptieren.
Die Welt: Wie hat Ihr Umfeld reagiert?
Stefan Härter: Meine Mutter hat einmal durchblicken lassen, dass es ihr lieber sei, ihr Sohn ist Moslem, als dass sie sich Gedanken darüber machen muss, wo ich mir die Nacht um die Ohren schlage. Zu einigen Freunden von früher habe ich keinen Kontakt mehr. Die haben nicht mit mir gesprochen und konnten meinen Schritt also auch nicht verstehen. Meine damalige Freundin ist mittlerweile meine Frau. Und vor einem Jahr ist auch sie zum Islam konvertiert.
Die Welt: Hat der Glaube Ihr Leben verändert?
Stefan Härter: Massiv. Aber zum Guten. Ich bin kein Irrender mehr. Jetzt versuche ich, alles mit Gott und für Gott zu tun. Ich bemühe mich, ein gottgefälliges Leben zu führen und weiß, wohin ich will. Davor hatte ich nicht viel Kontakt zu meiner Familie. Der heilige Koran sagt aber, man soll seine Eltern gut behandeln. Außerdem trinke ich keinen Alkohol mehr und habe auch aufgehört zu rauchen. Dafür bete ich fünf Mal am Tag. Ich versuche auch meine Frau so zu behandeln, dass Gott mit mir zufrieden ist.
Die Welt: Frauen und Islam. Das geht meist schlecht aus für die Frau.
Stefan Härter: Der Islam ermahnt insbesondere den Mann immer ruhig und geduldig zu bleiben. Und so will ich auch leben.
Die Welt: Haben Sie jemals bereut, Moslem geworden zu sein?


Stefan Härter: Nein, ich hatte nie Zweifel – egal ob andere Menschen den Islam missbrauchen.
 
Außerdem hat der heilige Prophet Muhammad den Muslimen gelehrt, dass sie die Gesetze des Landes, in dem sie Leben, achten müssen.

das höre/lese ich zum ersten mal, ich dachte es gebe ausser der scharia kein anderes gesetz

hatten wir nicht einige user hier, die der ahmadiyya sekte angehören?
 
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