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Serbien: „Ohne Belgrad gibt es keine Lösung“
23.11.2008 | 18:51 | WIELAND SCHNEIDER (Die Presse)
Serbiens Vizepremier Djelić will Unabhängigkeit des Kosovo rückgängig machen.
Die Presse: Derzeit wird um einen Kompromiss für eine neue internationale Mission im Kosovo gefeilscht – bisher noch ohne Erfolg.
Bozidar Djelić: Es wurde bereits ein Kompromiss zwischen Serbien und der UNO gefunden – und zwar, dass die EU-Mission im Kosovo durch den UN-Sicherheitsrat autorisiert werden muss; dass sie Status-neutral sein muss; und dass sie nicht den Ahtisaari-Plan umsetzen darf, den wir nicht akzeptiert haben und der deshalb für uns nicht existiert.
Serbiens Ziel ist nicht, die EU-Mission im Kosovo entgleisen zu lassen. Wir sind nicht gegen ihr Mandat, solange die nun vereinbarten Bedingungen erfüllt werden.
Dabei handelt es sich aber um einen Kompromiss zwischen UNO und Serbien. In Prishtina will man den Plan nicht akzeptieren. Wo gibt es noch Verhandlungsspielraum?
Djelić: Ein Kompromiss wurde bereits gefunden.
Demnach soll die EU-Mission in den Serben-Enklaven nur unter Aufsicht der UN-Mission operieren. In Prishtina sieht man darin aber die Gefahr einer Teilung des Kosovo.
Djelić: Serbien wird niemals die Unabhängigkeit des Kosovo akzeptieren. Damit entbehren auch alle Gerüchte über eine Teilung des Kosovo jeder Grundlage.
Wir kämpfen weiter mit diplomatischen Mitteln für unsere territoriale Integrität. Und wir hoffen, noch einen historischen Kompromiss über den Status des Kosovo zu erzielen. Wir sind bereit, sehr weit zu gehen, um den Bedürfnissen der Kosovo-Albaner entgegenzukommen. Aber Serbien kann so wie jede europäische Demokratie nicht akzeptieren, auseinandergebrochen zu werden.
Sie wollen also neue Verhandlungen über den Status des Kosovo? Denken Sie, dass Länder wie die USA ihre Anerkennung des Kosovo-Staates einfach zurückziehen?
Djelić: Wie man sehen kann, ist der Kosovo nach wie vor nicht Mitglied der Vereinten Nationen. Einige wichtige europäische Staaten haben den Kosovo nicht anerkannt. Und jeder kann sehen, dass es ohne volle Unterstützung durch Belgrad keine dauerhafte Lösung für den Kosovo geben kann. Das heißt, dass wir einen Kompromiss finden müssen.
Wir hoffen, dass die kommende US-Administration einen neuen, pragmatischeren Blick auf die Angelegenheit wirft.
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Djelic bringt es auf dem Punkt. Wenn der Kosovo geteilt wird dann nur für die Albaner, für uns ist das höchstens ein Teil wieder befreit und um die restlichen 80% wird weiter gekämpft. Den Albanern ist noch nicht klar das sie ärmer und ärmer werden unter ihrem Terrorregime. Selbst unter Milosevic ging es manchen besser als heute. Ihnen muss klar werden das die Albaner unter Serbien genau so ihre Rechte wie heute haben werden da Serbien 2008 mit Tadic nicht mehr Serbien 1999 unter Miso ist und es nie wieder sein wird. Serbien kann aus seinem Kosovo ein demokratische autonome Provinz machen wo mit der albanischen Kosovo Polizei zusammen gearbeitet werden kann (serb Polizei im Norden und den Enklaven, albanische Polizei in albanischen Gebieten) unter den Grenzen Serbiens. Schlagen und Terror von Polizisten an Zivilisten (egal welcher Ethnie) ist in Serbien lange vorbei.