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Doping in der BRD während des Kalten Krieges

Grizzly

Problembär
Staatlich gefördertes Doping, gab es das nur in der DDR? Neuen Erkenntnissen von Historikern zufolge setzte auch der Westen auf Anabolika und Testosteron. Bei den Olympischen Spielen 1972 kam die Parole "Medaillen gewinnen mit allen Mitteln" nach SPIEGEL-Informationen direkt aus der Bonner Regierung.

Hamburg - Auch in Westdeutschland existierte vor der Wende offenbar ein staatlich gefördertes Dopingsystem. Zu diesem Ergebnis kommen Historiker der Berliner Humboldt-Universität und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, die gründlich wie niemals zuvor die Dopinggeschichte der alten Bundesrepublik erforschten.

Sie sichteten zeitgeschichtliche Dokumente in Archiven wie denen des Olympischen Sportbundes und des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp), in Nachlässen wie denen der Sportfunktionäre Willi Daume und August Kirsch, und befragten mehr als 50 Zeitzeugen. Das dem Bundesinnenministerium unterstehende BISp hatte den Historikern den Auftrag erteilt, mögliche Dopingverstrickungen in der alten Bundesrepublik aufzuklären.




Sportmediziner haben demnach mit Fördergeldern des BISp nach leistungssteigernden Effekten von synthetischen Anabolika und Testosteron geforscht. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft habe eine zentrale Rolle in der Dopingforschung gespielt, stellen die Historiker fest. Für die westdeutschen Sportmediziner sei das BISp ein "lukratives Finanzierungsinstrument" gewesen, heißt es in ihren Berichten.


spiegel.de, ganzer Text hier:
Anabolika und Testosteron: Bonner Regierung soll Doping forciert haben - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Sport

Anmerkung von mir (Grizzly):
In der Printausgabe vom 25.9. wird u.a. beschrieben, wie man versuchte, die Folgen eines Hormon-Dopings auf die (männliche) Sexualität zu testen. Unter anderem wurde ein "Phallometer" konstruiert, mit Hilfe dessen die sexuellen Reaktionen von Gedopten wie einer nicht gedopten Kontrollgruppe auf Pornohefte oder -filme geprüft wurden. Hierbei entstand die Schwierigkeit, dass Pornos in der damaligen BRD verboten waren und es folglich Beschaffungsprobleme gab. Die löste man mit Hilfe der Polizei oder des Zolls, indem man sich von dort beschlagnahmte Pornos auslieh ...
Letztendlich kam man zu dem Schluss, dass die phallometrischen Tests nicht aussagekräftig genug waren.
 
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