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Eduard Zimmermann moderierte 300 Sendungen „Aktenzeichen XY ... ungelöst“, die erste am 20. Oktober 1967
Wenn er seine Fälle bei „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ vorstellte, gruselten sich bis zu 30 Millionen Zuschauer auf deutschen Sofas. Mordfälle, Vergewaltigungen, Entführungen stellte Eduard Zimmermann immer mit ruhiger, klarer Stimme vor. Statt erfundener Krimis wurden reale, bisher ungelöste Verbrechen nachgestellt. So löste „Ganoven“-Ede etwa 1100 Fälle.
Jetzt starb der Erfinder von „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ und „Vorsicht Falle“ im Alter von 80 Jahren in der Pflegeabteilung einer Münchner Seniorenresidenz.
„Bis 42 Stunden vor seinem Tod am Samstag war mein Vater zu jeder Minute mit seinem Leben zufrieden“, erzählt seine Tochter Sabine Zimmermann. Doch dann wurde der große Fernsehmann schwächer, wollte nichts mehr essen und trinken. „Plötzlich hörte er auf zu sprechen und er kommunizierte nicht mehr mit mir.“
Sabine Zimmermann: „Mein Vater hat immer selbstbestimmt gelebt und in den letzten Stunden deutlich gezeigt, dass es jetzt gut und der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“
Seine Tochter wachte an seiner Seite: „Er schlief zum Schluss ganz friedlich ein. Es gab keine Reanimation, er musste auch nicht kämpfen.“
In diesen schweren Stunden wurde Sabine Zimmermann von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter des Münchner Hospiz Christophorus unterstützt. Sie sagt: „Er hat mir dabei geholfen, zu sehen und zu akzeptieren, dass mein Vater zufrieden war und abgeschlossen hatte. Ein großer Trost.“
Nachdem Eduard Zimmermann beim Kauf seines Häuschens in Wiesbaden das Dach extra bezahlen sollte, erfand er 1964 die Sendung „Vorsicht Falle! Nepper, Schlepper, Bauernfänger“.
1967 brachte er mit „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ eine weitere Kultshow ins Fernsehen. 30 Jahre lang, bis 1997, moderierte er die Sendung. Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte der inzwischen an Demenz erkrankte TV-Moderator am 10. Mai 2007. Danach lebte er zurückgezogen im Seniorenheim. Seine Tochter besuchte ihn jeden Tag. Er hatte ein schwaches Herz, aber es ging ihm gut.
Im Himmel findet unser geliebter „Ede“ jetzt endgültig seine Ruhe. Denn dort gibt es keine Verbrecher.