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Ein Herz von Tieren, ... Schweine ideale Organspender!!!!!!

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Ein Herz von Tieren

von Prof. Fred Sinowatz
Schweine sind möglicherweise ideale Spender für dringend benötigte Organe. Es bleiben aber einige Probleme.

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Noch vor wenigen Jahren hatten Experten die Möglichkeit, Organe von Tieren auf den Menschen zu übertragen, als sehr gering eingeschätzt. Wie aber eine internationale Tagung der deutschen Arbeitsgemeinschaft für Xenotransplantation in der vergangenen Woche am Berliner Robert-Koch-Institut zeigte, bekommt dieses Thema neuen Schub. Die Experten erwarten, dass innerhalb der nächsten vier bis fünf Jahren Menschen Organe von Tieren erhalten werden.

Unter Transplantation versteht man die Übertragung von Zellen, Geweben oder Organen. Diese erfolgt bei einer Allotransplantation zwischen Angehörigen derselben Spezies (etwa von Mensch zu Mensch); bei der Xenotransplantation dagegen zwischen Angehörigen verschiedener Arten (beispielsweise von Tieren auf den Menschen). Transplantationen werden bei schwerem Organversagen oder bei irreversiblen degenerativen Organveränderungen als lebenserhaltende therapeutische Maßnahmen durchgeführt.

Das am häufigsten transplantierte Organ ist die Niere, gefolgt von Leber und Herz. Allerdings besteht ein Mangel an Spenderorganen für die Organtransplantation. So beträgt die durchschnittliche Wartezeit auf ein geeignetes Spenderherz zirka 200 Tage. Etwa zehn Prozent der Patienten, die auf der Warteliste für eine Herztransplantation stehen, sterben während dieser Zeit. Durch die Xenotransplantation von Tierorganen könnte das Angebot an Spenderorganen enorm gesteigert werden.

Hinsichtlich immunologischer Kompatibilität eines Tiertransplantats für den Menschen wären möglichst hoch entwickelte Primaten als Organspender am besten geeignet. Allerdings gibt es gewichtige Einwände, die gegen die Verwendung von nicht humanen Primaten als Spenderspezies für die klinische Xenotransplantation sprechen, wie die hohe Intelligenz und die evolutionäre Entwicklungsstufe der Menschenaffen.

Weiter könnten Primatenorgane, die in ihrer Größe denen von adulten humanen Organen entsprächen, nur von stark gefährdeten Tierarten gewonnen werden. Schließlich sprechen auch wirtschaftliche Gründe, wie das lange Generationsintervalle und hohe Kosten bei Haltung und Pflege von nicht humanen Primaten gegen ihre Verwendung als Organspender.

Das Schwein dagegen erscheint bei der Auswahl der Spenderspezies für die klinische Xenotransplantation aus folgenden Gründen besonders geeignet zu sein: Ethische Einwände gegen die Verwendung des Schweins als Spenderspezies haben nur einige wenige. Die Größe seiner Organe ist akzeptabel und es besteht eine Reihe von Ähnlichkeiten im Stoffwechsel.

Für eine erfolgreiche Transplantation von Schweineorganen müssten jedoch, da Mensch und Schwein immunologisch inkompatibel sind, die Organspendertiere genetisch so modifiziert werden, dass das Auftreten von Abstoßungsreaktionen unterbunden wird. So meint etwa Reinhard Kurth, Präsident des Robert-Koch-Instituts: "Hindernisse für die Xenotransplantation sind neben den physiologischen Unterschieden von Mensch- und Tierorganen und der möglichen Übertragung von Mikroorganismen vor allem die Abstoßungsreaktionen des Immunsystems".

Um die Abwehrreaktionen des menschlichen Empfängers zu mindern, wurden von verschiedenen Forschergruppen mit ausgeklügelten biotechnologischen Verfahren transgene Schweine erzeugt, deren Antigenstruktur ähnlich wie die von menschlichen Zellen ist. So wurden in den USA genveränderte Schweine entwickelt, die ein Zuckermolekül auf der Oberfläche ihrer Zellen nicht mehr bilden können, das als Hauptursache für die Abstoßungsreaktion gilt.

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In Deutschland hat Professor Niemann vom Institut für Tierzucht an der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft mehrere transgene Schweine erzeugt, deren Organe für eine Transplatation wesentlich besser geeignet sein könnten als die Wildtypen.

In München hat Professor Eckhard Wolf vom Institut für Molekulare Tierzucht der Universität München einen besonders innovativen Ansatz entwickelt: Seine Tiere bilden auf ihren Zellen menschliche Proteine aus, die Abwehrzellen des Empfängers ausschalten. Der Clou an dieser Strategie ist, dass die unerwünschten Attacken des menschlichen Immunsystems nur am verpflanzten Organ selbst gebremst werden.

Trotz dieser guten Nachrichten aus der Biotechnologie bleiben bis zum erfolgreichen Einsatz von Schweineorganen noch viele Probleme zu lösen, so etwa die Gefahr, dass mit dem verpflanzten Organ auch gefährliche Retroviren auf den Menschen übertragen werden könnten.

Hans Schlitt, Transplantationschirurg von der Universität Regensburg, dämpft daher allzu große Erwartungen: "Vor zehn Jahren waren wir in einer ähnlichen Situtation: Auch damals wurden im Bereich der Xenotransplantation viele Fortschritte erzielt und es wurde allgemein erwartet, dass die klinisch Anwendung der Xenotransplantation in drei Jahren Wirklichkeit sein würde. Das Problem ist jedoch, dass mit jedem Fortschritt auch immer wieder eine Menge neuer Hürden auftauchen. Daher erwarte ich, dass es noch lange dauern wird, bis die Xenotransplantation klinische Realität wird".

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Der Gedanke, ein fremdes Organ in meinem Körper zuhaben ist schon komisch, aber sicher Lebenswichtig.
Das eines Tieres würde mich auch nicht weiter schocken, zumal ich denke, das die Tiere sicher länger leben als für die Wurst.
Was ich mir aber als sehr posetiv vorstellen kann ist, dass der illegale Organhandel unterbleibt, und somit jeder ob arm oder reich die Chance hat ein Spenderorgan zu bekommen.
 
Ja das währe mal voll cool, wenn es denn wirklich mal so weit kommen kann und nicht wieder so nen reiner Hoffnungsbericht ist.

Was mich aufregt ist dass oben Stand der Unterhalt von Affen währe recht teuer!!! Es gibt Leute auf der Welt die können sich Arschputzangestellte leisten und sind soooo reich die bekommen immer Organe, auch illegal von Menschen. Und da redet ,man noch über die Unterhaltskosten für die Tiere....
 
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