Sturridge, Rodwell, Jones
Englands Hoffnung auf die "Generation Götze"
zuletzt aktualisiert: 25.12.2011 - 15:33 London/Hamburg (RPO). Nach eher durchwachsenen Jahren hat die englische Nationalmannschaft wieder einige hungrige Talente in der Pipeline. Die Briten hoffen, mit der "Generation Götze" wieder einen Titel holen zu können.
Daniel Sturridge ist ein gutes Beispiel: schnell, trickreich, linke Klebe und erst 22 Jahre alt. Keiner der Superstars beim FC Chelsea, Didier Drogba oder Fernando Torres etwa, hat in dieser Saison mehr Liga-Tore geschossen als Sturridge (9 Treffer).
Oder Jack Rodwell (20), Mittelfelddynamo des FC Everton. Er debütierte im zarten Alter von 16 Jahren in der Premier League. Jetzt buhlen Chelsea und Manchester United öffentlich um den kompromisslosen Zweikämpfer. Unter 25 Millionen Euro ist der nicht zu haben.
Oder Phil Jones (19), der zuletzt vollends im defensiven Mittelfeld von United überzeugte und sogar schon mit dem legendären Roy Keane verglichen wird. Auf der Insel kommt das einem Ritterschlag gleich.
Es gibt sie also wieder, die jungen englischen Fußball-Talente. Die Druck machen auf die Etablierten wie Wayne Rooney, Frank Lampard oder Steven Gerrard. Im Mutterland des Fußballs atmen die Experten auf: Nationaltrainer Fabio Capello kann nach Jahren des Mangels an geeigneten Kandidaten wieder hungrige Spieler an sein Team heranführen.
Sturridge, Rodwell und Jones sind die bekanntesten Vertreter der englischen "Generation Götze". Doch auch Alex Oxlade-Chamberlain (18, FC Arsenal), Josh McEachran (18, Chelsea), Connor Wickham (18, FC Sunderland), Daniel Welbeck (21, Manchester United) oder Kyle Walker (21, Tottenham Hotspur) begeistern die Fans und wecken Hoffnungen auf eine erfolgreiche Zukunft der Nationalmannschaft.
Sturridge erntet viel Lob
Allerdings hat sich in den vergangenen Monaten niemand so sehr in den Fokus gedribbelt wie Sturridge. "Er kann auf dem rechten und linken Flügel spielen, aber auch in der Mitte. Er hat sich enorm entwickelt", sagt Capello. Der knurrige Italiener ist nicht dafür bekannt, öffentlich überschwängliches Lob zu verteilen. Umso höher ist seine Wertschätzung für Sturridge einzuschätzen. "Er ist sehr interessant - und er trifft."
Erst der neue Chelsea-Trainer Andre Villas-Boas verhalf Sturridge, der in seiner Kindheit noch Wrestler werden wollte, zu Einsatzzeiten und damit zum Durchbruch. "Er besitzt tolle angeborene Fähigkeiten", sagt Villas-Boas, "und ist unglaublich motiviert". Für Stürmer-Legende Gary Lineker ist Sturridge sogar der kommende Superstar: "Er hat das gewisse Etwas." Sturridge selber bleibt angesichts der Lobeshymnen gelassen und sagt: "Ich muss alle Aspekte meines Spiels verbessern. Vor allem meinen Kopfball."
Rodwell ist wie Rooney ein Produkt der Jugendakademie des FC Everton. Und auch sonst wandelt er auf den Spuren des Weltstars und ist auf dem besten Weg, selbst einer zu werden. Im November gab er gegen Welt- und Europameister Spanien (1:0) sein Debüt in der Nationalelf. Aber nicht erst seitdem reißen sich die ganz großen Klubs um die Dienste des beidfüssigen Defensivspezialisten. Und so klingt Evertons Trainer David Moyes nicht besonders optimistisch, wenn er sagt: "Er hat sich hier gut entwickelt. Ich denke, dass er bei Everton bleiben sollte."
Wie groß mittlerweile die Wertschätzung bei Manchester United für Phil Jones ist, belegt die Tatsache, dass Trainer Alex Ferguson sehr erleichtert war, dass sein Shootingstar nach einer Gesichtsverletzung nicht wie erwartet längere Zeit ausfällt. "Wir hatten das Schlimmste befürchtet", sagte Ferguson, "seine Energie war zuletzt sehr wichtig für das Team, er hat enormes Potenzial und war überall auf dem Platz zu finden."
Jones hatte am Mittwoch beim 5:0 in Fulham einen Ellenbogen ins Gesicht bekommen. "Er sollte Montag spielen können", sagte Ferguson. Am zweiten Weihnachtsfeiertag zelebriert Fußball-England seinen traditionellen "boxing day" - mit den Hauptdarstellern Sturridge, Rodwell und Jones.
man weiss nicht, wie man England einschätzen soll, ebenso wie Frankreich. Sturridge spielt eine sehr starke Saison momentan, könnte auch zu Englands Hoffnung bei der EM werden, da Wayne Rooney die ersten beiden Spiele ausfällt. Auch auf Ashley Young und einigen anderen ruhen mit Sicherheit große Hoffnungen für die Europameisterschaft.