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Ermittler stellen die totale Korruption der UN fest

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Ausland Affäre um "Oil for Food"
Ermittler werfen UN-Beamten Bestechlichkeit vor

Neue schwere Vorwürfe der Bestechlichkeit gegen den früheren Leiter des UN-Irakprogramms "Öl für Lebensmittel", Benon Sevan, und einen weiteren UN-Beamten haben erneut einen Schatten auf die Weltorganisation geworfen.

Zugleich erhob der ehemalige US-Notenbankchef Paul Volcker, der die Ermittlungen leitet, Vorwürfe gegen UN-Generalsekretär Kofi Annan. Es müsse geklärt werden, ob Annan nicht doch eine maßgebende Rolle bei der Vergabe eines gut bezahlten Postens an seinen Sohn Kojo durch die am Irak-Programm beteiligte Schweizer Firma Cotecna gespielt habe. Volcker verlangte die Aufhebung der diplomatischen Immunität des Zyprers Sevan sowie des einstigen Leiters der Einkaufsabteilung des Irak-Programms, des Russen Alexander Jakowlew, damit Ermittlungen eingeleitet werden können.
148.000 Dollar Schmiergeld für Programmleiter?

UN-Generalsekretär Kofi Annan (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Hauptschuldiger ist er nicht, doch beschuldigt. Und so wird auch die Rolle von UN-Generalsekretär Kofi Annan bei dem Skandal einmal mehr untersucht. ]
Die Uno erklärte, sie würde dem Ansinnen stattgeben und die Immunität jedes Beamten aufheben, gegen den ernsthafte Hinweise auf kriminelle Handlungen vorliegen. Sevan wird in dem Volcker-Bericht vorgeworfen, bei dem Irak-Programm, das von 1993 bis 2003 einen Umfang von 64 Milliarden Dollar (rund 52 Milliarden Euro) hatte, Schmiergelder in Höhe von knapp 148.000 Dollar angenommen zu haben. Jakowlew wird gar beschuldigt, er habe sich von verschiedenen Firmen mit insgesamt rund einer Million Dollar bestechen lassen.

Er war bereits Anfang des Jahres zurückgetreten. Sevan gab seinen Rückzug von der Uno bekannt, unmittelbar bevor Volcker seinen nunmehr dritten Bericht zum Irak-Programm an Annan übergab. Chefermittler Volcker betonte, dass auch die Ermittlungen gegen Annan weitergingen. Die Auswertung von E-Mails der Firma Cotecna werfe neue Fragen auf. Derweil erhob Sevan in einem Brief Vorwürfe gegen Annan. Dieser habe ihn zum Sündenbock gemacht.
Stand: 08.08.2005 20:19 Uhr

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4606932_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Was für ein Witz diese Leute sind, sehen am besten die Kosovaren. Alles die totale Unfähigkeit und totale Korruption, angefangen bei den Deutschen "Politikern" im Kosovo.
 
09. August 2005
11:55 Beamter gesteht Schmiergeld-Annahme
Alexander Jakowlew soll hunderttausende Dollar erhalten haben - Es drohen 60 Jahre Haft - Experten erwarten nun "Serie von Peinlichkeiten für die UNO"
Trennlinie
New York/Bagdad - Ein früherer hoher Beamter der Vereinten Nationen hat sich vor einem Gericht in New York der Korruption schuldig bekannt. Alexander Jakowlew habe gestanden, von Firmen Geld entgegengenommen zu haben, die Geschäftsbeziehungen zu den Vereinten Nationen anstrebten, teilte die Staatsanwaltschaft von Manhatten am Montag (Ortszeit) mit. Dem Diplomaten drohen bis zu 60 Jahre Haft.

Eine unabhängige UN-Untersuchungskommission beschuldigte Jakowlew zudem im Zusammenhang mit dem Irak-Hilfsprogramm "Öl für Lebensmittel" der Korruption. Ähnliche Vorwürfe richtete die Kommission gegen den früheren Chef des Programms, den zyprischen Diplomaten Benon Sevan.

Verschwörung, Betrug und Geldwäsche

Der wegen Verschwörung, Betrugs und Geldwäsche angeklagte Russe Jakowklew bekannte sich vor Gericht in allen Punkten für schuldig. Für jeden Anklagepunkt drohen ihm 20, also insgesamt 60 Jahre Haft. Jakowlew, der in der Einkaufsabteilung der Weltorganisation tätig war und erst im Juni aus der UNO ausgeschieden war, kassierte laut Staatsanwaltschaft hunderttausende Dollar an Bestechungsgeldern. Er war aus der UNO ausgeschieden, nachdem ihm vorgeworfen worden war, er habe einer Firma einen UN-Auftrag erteilt, die seinen Sohn beschäftigt.

Einem Zwischenbericht der Untersuchungskommission unter dem Vorsitz von Paul Volcker zufolge soll Jakowlew unter anderem im Jahr 1996 Bestechungsgelder von einer französischen Sicherheitsfirma angenommen haben, die den Zuschlag für einen Auftrag im Rahmen des "Öl für Lebensmittel"-Programms erhalten wollte.

Weiter "offene Fragen zur Rolle Annans"

Volcker sagte am Montag bei der Vorstellung des Zwischenberichts in New York, der frühere Chef des Öl-für-Lebensmittel-Programms, Sevan, habe von dem Programm "in korrupter Weise finanziell profitiert". Darauf deuteten die vorliegenden Beweise gegen den 67-Jährigen hin. Sevan habe mehr als 147.000 Dollar (119.000 Euro) dafür erhalten, dass er für eine in Panama registrierte Kleinfirma wiederholt von der Regierung des irakischen Ex-Machthabers Saddam Hussein Ölmengen angefordert habe.

Diese Firma, African Middle East Petroleum, wurde demnach von Fachri Abdelnur, einem Verwandten des früheren UN-Generalsekretärs Boutros Boutros-Ghali geführt. Bei den Transaktionen habe ein Freund von Sevan, Efraim Nadler, die Rolle eines Mittelsmannes gespielt, hieß es in dem Zwischenbericht weiter. Das Geld sei auf New Yorker Konten Sevans und seiner Frau überwiesen worden. Volcker betonte, Sevan sei entgegen anderslautender Zusagen nicht für seine Kommission zu erreichen gewesen. Die New Yorker Staatsanwaltschaft ermittelt seit Mitte Juli gegen Sevan in der Sache.

Auch zur Rolle von UN-Generalsekretär Kofi Annan gebe es weiter offene Fragen, hieß es in dem Zwischenbericht. Die Volcker-Kommission hielt ihre "ernsthaften Fragen" aus einem bereits im März veröffentlichten Zwischenbericht aufrecht, die Annans Sohn Kojo beträfen. Kojo Annan war mehrere Jahre von der Schweizer Firma Cotecna beschäftigt worden, die Aufträge im Rahmen des Hilfsprogramms erhielt. Volcker sagte, eine kürzlich entdeckte E-Mail werfe Fragen bezüglich "des Wissens des Generalsekretärs" über die Vorgänge auf. Es gebe jedoch keine Beweise, die Annans Verwicklung belegten.

Der irakische Regierungssprecher Laith Kubba sagte am Dienstag in Bagdad, er sei sicher, dass in den kommenden Wochen weitere Vorwürfe gegen vormals im Irak tätige UN-Funktionäre auftauchen würden. Zugleich bedauerte er, dass UN-Vertreter in die Affäre verwickelt sind.

Experten erwarten nun "Serie von Peinlichkeiten für die UNO"

Experten erwarten daher eine Serie von Peinlichkeiten für die UNO sowie einzelne Mitgliedsländer der Organisation und zahlreiche Firmen. Möglichlicherweise werde es weitere Verhaftungen und Anklagen geben, hieß es in UNO-Kreisen.

Der 52-jährige Jakowlew gehörte zu den Altkadern der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, die einst von Moskau in Scharen zum Dienst bei den Vereinten Nationen abkommandiert wurden. Seinen ersten UNO-Job bekam er 1985 auf der Grundlage eines Personalschlüssels der einzelnen UNO-Mitgliedsländer. 1995 wurde er Einkaufschef der Weltorganisation mit erheblichen Entscheidungsbefugnissen.

Das Irak-Hilfsprogramm sollte die Auswirkungen der UNO-Sanktionen, die nach dem irakischen Einmarsch in Kuwait 1990 verhängt worden waren, für die irakische Bevölkerung mildern. Im Rahmen des Programms war es dem Irak unter dem damaligen Präsidenten Saddam Hussein zwischen Dezember 1996 und November 2003 gestattet, Öl zu exportieren und die Milliardeneinnahmen daraus für Nahrung und Medikamente zu verwenden. Volcker zufolge bezog Saddam Hussein aber auch Milliarden-Beträge an dem Programm vorbei. (APA/dpa)

http://derstandard.at/?url=/?id=2138211
 
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