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Bloody
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Der mutmaßliche Nazi-Verbrecher Milivoj Asner, der seit Jahren unbehelligt in Klagenfurt lebt, könnte doch noch vor Gericht kommen. Zumindest soll nun erstmals ein unabhängiger Gutachter beurteilen, ob Asners Auslieferung in seine Heimat Kroatien tatsächlich wegen schwerer Demenz unmöglich ist. Die Suche nach dem Gutachter hatte sich schwierig gestaltet: Ein anderer Experte war zuvor abgesprungen, weil ihm die Entlohnung durch die Republik Österreich zu mickrig war.
Erstmals unabhängiges Gutachten
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Münchner Experte beauftragt
Über Jahre hinweg hat der in Klagenfurt lebende Milivoj Asner die Auslieferung in seine Heimat Kroatien mit selbst vorgelegten Gutachten zu verhindern gewusst. Die Gutachten bescheinigten ihm regelmäßig, dass er wegen hochgradiger Demenz nicht vernehmungsfähig sei.
Damit verhinderte der in Österreich unter dem Namen "Georg Aschner" Lebende bisher, dass er sich vor Gericht wegen der Gräueltaten unter seinem Regime als Chef der Ustascha-Polizei in Pozega (Kroatien) zur Zeit des Zweiten Weltkriegs verantworten muss. Nun könnte ihm doch noch der Prozess gemacht werden.
Suche nach ausländischem Experten
Zumindest bestellte die Republik nun erstmals selbst einen Gutachter, der in ihrem Auftrag Asners Geisteszustand untersuchen soll. Die Expertise soll der deutsche Experte Norbert Nedopil erstellen, bestätigte die österreichische Richtervereinigung am Freitag.
Nedopil ist Leiter der Abteilung für Forensische Psychiatrie am Klinikum München. Die Justiz hatte sich um einen ausländischen Gutachter bemüht, um die hinsichtlich bisheriger Gutachten bestehenden Vorwürfe möglicher Befangenheit zu entkräften.
Medienberichte machten Druck
Im August 2008 war bereits ein Schweizer Experte gefunden worden, dem schließlich aber die Honorarsätze zu gering waren. Er legte den Auftrag zurück. Nedopil ist laut offiziellen Angaben bereit, zu den von der Republik Österreich gezahlten Tagessätzen zu arbeiten.
Zuletzt war eine amtsärztliche Untersuchung im Juni 2008 erfolgt. Kurz zuvor war Asner wieder ins Blickfeld internationaler Medien gerückt, weil er - offenbar bei bester Gesundheit - in der Klagenfurter Euro-Fanzone beim Anfeuern des kroatischen Fußballteams gesehen wurde.
Asner lacht über "Hohlköpfe"
Später gab er auch mehrere Interviews, in denen er seine Verfolger als "Hohlköpfe" verspottete und zugleich jede Schuld an den NS-Verbrechen von sich wies. Regelmäßig behauptete er später, er könne sich nicht daran erinnern, überhaupt je Interviews gegeben zu haben.
Aufsehen um Haider-Aussagen
In dem Fall hatte außerdem für Aufsehen gesorgt, dass der damalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) öffentlich für die "nette Familie" Stellung bezogen und gemeint hatte, Asner solle seinen "Lebensabend bei uns verbringen dürfen".
Österreich war immer wieder wegen mangelnden Engagements im Fall Asner kritisiert worden, zuletzt im Zusammenhang mit Meldungen darüber, dass der gesuchte steirische Nazi-Verbrecher Aribert Heim bereits vor Jahren in Ägypten gestorben sei.
Erstmals unabhängiges Gutachten
Erstmals unabhängiges Gutachten
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Münchner Experte beauftragt
Über Jahre hinweg hat der in Klagenfurt lebende Milivoj Asner die Auslieferung in seine Heimat Kroatien mit selbst vorgelegten Gutachten zu verhindern gewusst. Die Gutachten bescheinigten ihm regelmäßig, dass er wegen hochgradiger Demenz nicht vernehmungsfähig sei.
Damit verhinderte der in Österreich unter dem Namen "Georg Aschner" Lebende bisher, dass er sich vor Gericht wegen der Gräueltaten unter seinem Regime als Chef der Ustascha-Polizei in Pozega (Kroatien) zur Zeit des Zweiten Weltkriegs verantworten muss. Nun könnte ihm doch noch der Prozess gemacht werden.
Suche nach ausländischem Experten
Zumindest bestellte die Republik nun erstmals selbst einen Gutachter, der in ihrem Auftrag Asners Geisteszustand untersuchen soll. Die Expertise soll der deutsche Experte Norbert Nedopil erstellen, bestätigte die österreichische Richtervereinigung am Freitag.
Nedopil ist Leiter der Abteilung für Forensische Psychiatrie am Klinikum München. Die Justiz hatte sich um einen ausländischen Gutachter bemüht, um die hinsichtlich bisheriger Gutachten bestehenden Vorwürfe möglicher Befangenheit zu entkräften.
Medienberichte machten Druck
Im August 2008 war bereits ein Schweizer Experte gefunden worden, dem schließlich aber die Honorarsätze zu gering waren. Er legte den Auftrag zurück. Nedopil ist laut offiziellen Angaben bereit, zu den von der Republik Österreich gezahlten Tagessätzen zu arbeiten.
Zuletzt war eine amtsärztliche Untersuchung im Juni 2008 erfolgt. Kurz zuvor war Asner wieder ins Blickfeld internationaler Medien gerückt, weil er - offenbar bei bester Gesundheit - in der Klagenfurter Euro-Fanzone beim Anfeuern des kroatischen Fußballteams gesehen wurde.
Asner lacht über "Hohlköpfe"
Später gab er auch mehrere Interviews, in denen er seine Verfolger als "Hohlköpfe" verspottete und zugleich jede Schuld an den NS-Verbrechen von sich wies. Regelmäßig behauptete er später, er könne sich nicht daran erinnern, überhaupt je Interviews gegeben zu haben.
Aufsehen um Haider-Aussagen
In dem Fall hatte außerdem für Aufsehen gesorgt, dass der damalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) öffentlich für die "nette Familie" Stellung bezogen und gemeint hatte, Asner solle seinen "Lebensabend bei uns verbringen dürfen".
Österreich war immer wieder wegen mangelnden Engagements im Fall Asner kritisiert worden, zuletzt im Zusammenhang mit Meldungen darüber, dass der gesuchte steirische Nazi-Verbrecher Aribert Heim bereits vor Jahren in Ägypten gestorben sei.
Erstmals unabhängiges Gutachten