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Es wird enger für die Balkan-Mafia
Politik, 03.05.2009, Augustin Palokaj, 0 Kommentare
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Kroatisch-serbische Polizei-Zusammenarbeit steht vor ihrem größten Erfolg.
Es war, jedenfalls außerhalb Russlands, der spektakulärste Mord an einem Journalisten: Ivo Pukanic, Chef des Wochenblattes Nacional, wurde im letzten Oktober mitten in Zagreb liquidiert, am helllichten Tag, auf offener Straße. Eine Hinrichtung im Stil der Mafia.
Wieder einmal war Kroatien nicht wegen seiner Fortschritte bei der Vorbereitung auf den EU-Beitritt in den Schlagzeilen, sondern als Hort von organisiertem Verbrechen und Korruption. Immerhin – nun steht die Bluttat offenbar vor der Aufklärung. Von den Kroaten wurde der Fall ausgesprochen ernst genommen. Die Minister für Inneres und Justiz mussten zurücktreten, ebenso die Chefs der Polizei und des Geheimdienstes. Die Ermittler kamen gut voran: Fast alle Tatbeteiligten wurden ergriffen. Von den anderen, heißt es offiziell, kenne man die Namen, auch wenn sie derzeit noch flüchtig seien. Ein Puzzlestück aber fehlte: Der Auftraggeber.
Breites regionales Netzwerk
In den Medien war gemutmaßt worden, hinter der Ermordung Pukanics stecke die Tabak-Mafia, die der Journalist in seinen Berichten aufs Korn genommen hatte. Die Hinweise deuteten auf ein breites regionales Netzwerk, das auch in Bulgarien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro operiert. Nach Informationen aus Polizei-Quellen soll der Serbe Sreten Jocic der entscheidende Mann und verantwortlich für den Mord gewesen sein.
Jocic, unter dem Spitznamen „Joca Amsterdam” eine bekannte Unterweltgröße, wurde jetzt von der Polizei in Belgrad verhaftet – in einem Haus, das der Familie des einstigen Diktators Slobodan Milosevic gehört. Die Kroaten hatten die serbischen Kollegen auf Jocics aufmerksam gemacht. Der Festgenommene bestreitet die Vorwürfe, doch ein Untersuchungsrichter ordnete weitere Haft an.
Wenn es gelänge, die Verantwortlichen zu verurteilen, wäre das der bislang größte Erfolg der Polizei-Zusammenarbeit auf dem Balkan. „Das organisierte Verbrechen kennt keine Grenzen”, stellte Kroatiens Premier Ivo Sanader fest.
Es wird enger für die Balkan-Mafia - Politik - DerWesten
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Kroatisch-serbische Polizei-Zusammenarbeit steht vor ihrem größten Erfolg.
Es war, jedenfalls außerhalb Russlands, der spektakulärste Mord an einem Journalisten: Ivo Pukanic, Chef des Wochenblattes Nacional, wurde im letzten Oktober mitten in Zagreb liquidiert, am helllichten Tag, auf offener Straße. Eine Hinrichtung im Stil der Mafia.
Wieder einmal war Kroatien nicht wegen seiner Fortschritte bei der Vorbereitung auf den EU-Beitritt in den Schlagzeilen, sondern als Hort von organisiertem Verbrechen und Korruption. Immerhin – nun steht die Bluttat offenbar vor der Aufklärung. Von den Kroaten wurde der Fall ausgesprochen ernst genommen. Die Minister für Inneres und Justiz mussten zurücktreten, ebenso die Chefs der Polizei und des Geheimdienstes. Die Ermittler kamen gut voran: Fast alle Tatbeteiligten wurden ergriffen. Von den anderen, heißt es offiziell, kenne man die Namen, auch wenn sie derzeit noch flüchtig seien. Ein Puzzlestück aber fehlte: Der Auftraggeber.
Breites regionales Netzwerk
In den Medien war gemutmaßt worden, hinter der Ermordung Pukanics stecke die Tabak-Mafia, die der Journalist in seinen Berichten aufs Korn genommen hatte. Die Hinweise deuteten auf ein breites regionales Netzwerk, das auch in Bulgarien, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro operiert. Nach Informationen aus Polizei-Quellen soll der Serbe Sreten Jocic der entscheidende Mann und verantwortlich für den Mord gewesen sein.
Jocic, unter dem Spitznamen „Joca Amsterdam” eine bekannte Unterweltgröße, wurde jetzt von der Polizei in Belgrad verhaftet – in einem Haus, das der Familie des einstigen Diktators Slobodan Milosevic gehört. Die Kroaten hatten die serbischen Kollegen auf Jocics aufmerksam gemacht. Der Festgenommene bestreitet die Vorwürfe, doch ein Untersuchungsrichter ordnete weitere Haft an.
Wenn es gelänge, die Verantwortlichen zu verurteilen, wäre das der bislang größte Erfolg der Polizei-Zusammenarbeit auf dem Balkan. „Das organisierte Verbrechen kennt keine Grenzen”, stellte Kroatiens Premier Ivo Sanader fest.
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