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Europa friert

Zurich

Der Lustmolch
Gasstreit: Europa friert – und zaudert



Zum ersten Mal in der Geschichte fließt gar kein russisches Gas mehr in den Westen. Österreich gerät unter Druck. Trotz voller Gasspeicher kommen auf die heimische Industrie Einschränkungen zu.



WIEN/PRAG.Österreich, Bulgarien, Griechenland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien: Jedes vierte EU-Land bekommt seit Mittwochfrüh keinen Kubikmeter russischen Erdgases mehr. Das hat es in Europas Geschichte seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges noch nicht gegeben. Zwar kommt es seit dem Zerfall der Sowjetunion fast jährlich zur Drosselung der russischen Lieferungen nach Westen, weil sich der weltgrößte Erdgasproduzent, die mehrheitlich in Staatsbesitz befindliche Gazprom, mit der einstigen Sowjetrepublik Ukraine über die Lieferbedingungen zankt.
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Der Totalausfall der russischen Lieferungen, von denen Europa zu 40 Prozent abhängt, ist aber neu. Während zu allem Überdruss ein Kälteeinbruch die Temperaturen in weiten Teilen des Kontinents auf zweistellige Minuszahlen stürzen lässt, stellen sich die Bürger Europas die Frage, mit wie viel Verhandlungsgeschick und Durchsetzungskraft ihre Regierungen auf eine Lösung hinwirken.



Warten auf den „Worst Case“


„Verträge sind einzuhalten“, polterte José Manuel Barroso, der Präsident der Europäischen Kommission, am Mittwoch bei einem Treffen mit dem tschechischen Premierminister Mirek Topolánek in Prag. Tschechien hält seit Jahresbeginn die halbjährlich wechselnde EU-Ratspräsidentschaft inne und ist federführend in der Gestaltung des europäischen Auftretens.

Lösen Russland und die Ukraine nicht bis Freitag ihre „Probleme“, dann werde die Union mit ihren 27 Mitgliedstaaten „Konsequenzen“ ziehen, warnte Barroso. Details wolle er erst nennen, wenn dieses „Worst-Case-Szenario“ eingetreten sei – wenn also der Lieferstopp an die Ukraine fortbesteht.

Premier Topolánek hatte in Prag heftigere Kritik an den Russen geübt: Finden Moskau und Kiew nicht innerhalb von 24 Stunden (also bis Donnerstag) eine „technische“ Lösung, um wieder Gas bis in die EU zu liefern, dann wäre eine „Deeskalation auf höchster politischer Ebene“ notwendig. Dann werde die Gaskrise Chefsache zwischen dem russischen Premier Wladimir Putin, der ukrainischen Ministerpräsidentin Julia Timoschenko und den Spitzen der EU.

Ein erster Fortschritt zeichnet sich bereits ab: Am Donnerstag sollen sich alle Seiten auf ein „Monitoringteam“ internationaler Experten einigen, welche die Gaslieferungen in die Ukraine und den Transit in die Europäische Union überwachen sollen. Dazu hätten sich beide Regierungen bereit erklärt, sagte Barroso. Die wechselseitigen Vorwürfe zwischen Moskau und Kiew bestehen aber weiter: Russland behauptete, die Lieferungen in die Ukraine zwar reduziert, aber nicht eingestellt zu haben. Die Ukraine sprach dagegen von einem Lieferstopp – und will sich von Russland nicht vorwerfen lassen, den Transit nach Westen zu blockieren. Moskau hatte zudem behauptet, dass die Ukraine Gas illegal abzweige.

Sollten die Reserven mehrerer EU-Staaten enden, dann träte Vertragsvereinbarungen zufolge eine „Solidaritätsklausel“ zwischen den EU-Staaten in Kraft, die einander mit Gas auszuhelfen hätten.



Europa könnte Moskau drohen

Kommt bis Freitagabend kein russisches Gas, wird es am Montag einen EU-Energieministerrat in Prag geben. Dort sollen Konsequenzen gegenüber Moskau beschlossen werden. Als eine Möglichkeit gilt eine Blockade oder Verzögerung der Verhandlungen über das neue Partnerschaftsabkommen zwischen Moskau und den EU-Staaten.

Europa friert also – und zögert aber, Russland allzu stark auf die Zehen zu treten. Dabei könnte die EU erheblichen Druck auf den Kreml ausüben, sagt Frederik Erixon, Leiter des European Centre for International Political Economy, zur „Presse“. „Es hätte große Wirkung, wenn Europa drohen würde, bestehende Verträge neu zu verhandeln und die Investitionen in die neuen Pipelines Nord Stream und South Stream zu stoppen.“ Nachsatz: „Das wird nicht passieren.“ Denn die Regierungen der EU-Mitglieder lassen sich von Moskau gerade in Energiefragen leicht auseinanderdividieren.

Um das Gas schnell wieder fließen zu lassen, hält Erixon solche Drohungen auch nicht für sinnvoll. „Da muss Europa eine gute Atmosphäre schaffen, damit die Russen und Ukrainer ein Abkommen schließen.“ Langfristig sollte man sich aber bewusst sein, „dass sich solche Krisen wiederholen werden – und dass sie schlimmer ausfallen werden“.

Anderer Ansicht ist Florian Haslauer, Energieexperte bei der Unternehmensberatungsfirma A.T. Kearney. Die Einstellung der Lieferungen durch Gazprom sei „nicht akzeptabel“, sagte er zur „Presse“. Man müsse jetzt forsch auf die Einhaltung der Verträge pochen, „sonst ist die EU erpressbar“.

Langfristig hält es Haslauer für notwendig, dass sämtliche Pipelines, die russisches Gas in den Westen bringen, unter internationale Aufsicht kommen.



Gasstreit: Europa friert – und zaudert « DiePresse.com




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Wem sollte man hier die Schuld geben? Russland? Ukraine? Oder keinem der beiden Staaten, sondern bloss den privaten Unternehmen, weil sie ja den Gashahn zudrehten und miteinander Streit haben. Und dies führt gleich zur zweiten Frage: Wie politisch ist das ganze (weil immerhin gehts offiziell um private Unternehmen und nicht um Staatsbetriebe)? Anderseits hat Ukraine im Georgien-Krieg die Georgier mit Waffen beliefert und zugleich verlangt es von Russland im Gasexport Sonderpreise für immer.
 
Serbien bekommt Gas aus Deutschland

Angesichts der ausbleibenden russischen Gaslieferungen über die Ukraine hat Serbien nach Angaben seines Präsidenten mit der deutschen Regierung Ausgleichslieferungen vereinbart. Deutschland werde täglich drei Millionen Kubikmeter Gas nach Serbien exportieren, sagte Boris Tadic am Donnerstagabend dem staatlichen Fernsehsender RTS.

Ab Freitag werde die Gasversorgung "stabil" sein. Zuvor hatte bereits Ungarn angekündigt, Serbien mit bis zu zwei Millionen Kubikmetern pro Tag auszuhelfen.

Serbien ist derzeit vollkommen von der russischen Gasversorgung abgeschnitten und hat seine Reserven bereits aufgebraucht. In mehreren Städten blieben deshalb bereits die Heizungen kalt, rund ein Siebtel der 7,4 Millionen Einwohner war davon betroffen.

Ausgelöst wurde die Gasknappheit durch einen Streit zwischen dem russischen Konzern Gazprom und der ukrainischen Naftogaz um unbezahlte Rechnungen und den Preis für russisches Gas. Russland drehte deshalb zum Jahreswechsel den Gashahn für den ukrainischen Markt zu. Am Mittwoch kappte die Ukraine die Transitleitungen nach Europa.
 
Aber echt ich wäre dafür alle 5 (6 oder sind es doch 7 Threads?) zusammen zuschweisen.

Thema, falls Ukraine gezahlt hat ist es Russlands schuld, falls nicht dann ist es Ukraines schuld. Wer da nun recht hat schwer zu sagen das wissen wohl nur die beiden selber.
 
Aber echt ich wäre dafür alle 5 (6 oder sind es doch 7 Threads?) zusammen zuschweisen.

Thema, falls Ukraine gezahlt hat ist es Russlands schuld, falls nicht dann ist es Ukraines schuld. Wer da nun recht hat schwer zu sagen das wissen wohl nur die beiden selber.


Sehe ich auch so...anscheinend sind hier die Mods zu faul:D
 
Der Anfangsbeitrag ist schon 4 Tage alt. Da ich aber kein neues Thread aufmachen wollte, habe ich das einfach in diesem Thread gepostet.
 
Der Anfangsbeitrag ist schon 4 Tage alt. Da ich aber kein neues Thread aufmachen wollte, habe ich das einfach in diesem Thread gepostet.


Ich hatte das erste Thema zum Thema eröffnet:D

Und eigentlich sollten Mods dann aufpassen, das sich die Threads zum gleichen Thema nicht häufen, oder gleich in einen vorhandenden Thread reinposten.
 
Ich hatte das erste Thema zum Thema eröffnet:D

Und eigentlich sollten Mods dann aufpassen, das sich die Threads zum gleichen Thema nicht häufen, oder gleich in einen vorhandenden Thread reinposten.

Die User sollten eigentlich mal lernen die Suchfunktion zu benutzen.
 
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