EVO MORALES AYMA
Wortlaut der Rede des Präsidenten der Republik Bolivien, Evo Morales Ayma, vor den Vereinten Nationen
(New York, 19. September 2006)
Vielen Dank, Frau Vorsitzende. Meine Brüder Präsidenten, meine Schwestern Präsidentinnen, Damen und Herren Delegierte zur 61. Ordentlichen Vollversammlung der Vereinten Nationen.
Mit großer Zufriedenheit bin ich hier als Repräsentant meines Volkes, meines Vaterlandes Bolivien und insbesondere der indigenen Bewegung (1).
Ich möchte zu Ihnen sprechen nach 500 Jahren voller Verachtung und Hass, in denen wir zeitweilig als wilde Bestien und Tiere betrachtet wurden und in einigen Regionen zur Ausrottung verurteilt waren.
Dank dieses Bewusstseins und dieser Erhebung und dieses Kampfes für die Rechte der Völker kam ich dort an, wo wir angekommen sind, um einen historischen Schaden zu reparieren. Um die Schäden von 500 Jahren zu reparieren. In Zeiten der Republik auf gleiche Art diskriminiert, an den Rand gedrängt, ist man sich niemals klar geworden über jenen Kampf der Völker für das Leben und für die Menschlichkeit. In den letzten 20 Jahren wurde die Ausplünderung unserer Naturreichtümer und die Privatisierung der Grundbedürfnisdienstleistungen fortgesetzt durch die Anwendung eines Wirtschaftsmodells, des Neoliberalismus. Wir sind sehr überzeugt, dass die Form der Privatisierung der Grundbedürfnis-Dienstleistungen die wirksamste Form ist, um die Menschenrechte zu verletzen.
Und diese kleinen Betrachtungen verpflichten. Und sie verpflichten mich, hier die Wahrheit über die Lebensweise jener Familien zu sagen. Ich drücke dahingehend das Gespür für die Menschlichkeit der Völker aus, meines Volkes. Ich drücke dahingehend das Leiden aus, im Ergebnis eines Drängens an den Rand, eines Ausschlusses. Ich drücke dahingehend vor allem jenes antikoloniale Gedankengut der Völker aus, die für die Gleichheit und die Gerechtigkeit kämpfen.
Ich möchte Ihnen sagen, meine Herren und Damen Delegierte, Frau Vorsitzende, dass wir in meinem Land begonnen haben, tiefgreifende demokratische und friedliche Umgestaltungen vorzunehmen. Wir sind in der Etappe des "Wie" bei der Neugründung Boliviens. Bolivien neu zu gründen, um die Bolivianer zu vereinen. Bolivien neu zu gründen, um bei uns noch besser alle Bereiche und Regionen meines Landes zusammenzufügen. Bolivien neu zu gründen, nicht um uns an irgendjemandem zu rächen, obgleich wir einer Diskriminierung unterworfen worden sind. Bolivien neu zu gründen, vor allem um mit dieser Verachtung und dem Hass auf die Völker Schluss zu machen.
Ich sage dies, weil meine Mutter mir immer auftrug, dass ich, wenn ich in die Stadt gehe, nicht das Recht habe, auf den Hauptplätzen der Städte meines Landes herumzulaufen und nicht das Recht habe, auf den Rolltreppen zu fahren. Aber glücklicherweise haben wir entschieden, von jenem gesellschaftlichen, gewerkschaftlichen und kommunalen Kampf zu einem Wahlkampf überzugehen, damit wir die Handlungsträger sind, um die sozialen, die Wirtschafts- und Strukturprobleme zu lösen. Und wir setzen dabei auf die Verfassungsgebende Versammlung als Neugründung. Und ich will, dass die Vereinten Nationen an diesem Prozess der friedlichen und demokratischen Umgestaltung teilnehmen. Denn dies ist das Beste, was wir für all die im Stich gelassenen und an den Rand der Gesellschaft gedrängten Familien tun können.
Ganz sicher haben viele Länder dieselben Probleme wie mein Land. Ein Land, eine Nation mit soviel Reichtum, aber auch einer dermaßen Armut, den in der Geschichte von den neoliberalen Regierungen geraubten und geplünderten und verhökerten und an die transnationalen Konzerne ausgelieferten Reichtümern.
Die Stunde ist bereits gekommen, um jetzt an der Spitze des Kampfes der Völker die Macht und das Territorium rückzuerlangen und diese Naturreichtümer für den bolivianischen Staat unter der Kontrolle der Völker rückzuerlangen. Und wenn wir davon reden, unsere natürlichen Bodenschätze rückzuerlangen, dann sagen sie uns in einer schmutzigen Hetzkampagne, dass die Regierung von Evo Morales das Privateigentum nicht respektieren wird. Dazu will ich Ihnen sagen, dass in meiner Regierung das Privateigentum respektiert wird.
Es ist richtig, dass wir Investitionen brauchen. Wir brauchen Partner, und keine Herren, keine Besitzer unserer Naturreichtümer. Wir verstehen vollends, dass ein unterentwickeltes Land Investitionen braucht. Und ich möchte Ihnen als eine Erklärung an alle Welt wegen einiger Sorgen und falschen Beschuldigungen sagen: Wenn der Staat das Recht auf Eigentum eines Naturreichtums wie Erdgas, Kohlenwasserstoffe, Erdöl ausübt, dann wird da überhaupt niemand ausgeschlossen. Wir enteignen niemanden.
Dies wird respektiert werden. Wobei garantiert werden wird, dass sie ihre Investitionen zurückerhalten und ein Recht auf Profit haben. Aber sie werden nicht Profit machen wie früher, in einer Größe, dass anschließend die sozialen Probleme in meinem Land nicht gelöst werden.
Ich will Ihnen diesbezüglich sagen, dass ich nicht herkomme und Ihnen sage, sie mögen ein Land so weiter regieren oder bedrohen, oder mit Stellen von Bedingungen gegenüber einem Land anfangen. Ich will nur, dass Sie als internationale Organisationen, als Staat mit Solidarität wie auch als Nationen, gemäss den Prinzipien der Gegenseitigkeit, der Brüderlichkeit, teilnehmen an diesem Umgestaltungsprozess in Demokratie.
Wir haben viel Lust, viel Interesse, dass es Bewusstsein dieser Klasse internationaler Foren, internationaler Versammlungen wie der Vereinten Nationen gibt, um dazu beizutragen und auf die friedliche Umgestaltung zu setzen. Sie wissen, besonders hier in Nordamerika wie auch in Europa, dass es viele bolivianische Leute gibt, die auswandern auf der Suche nach Arbeit. Früher waren es die Europäer, die in Lateinamerika einwanderten, besonders in Bolivien. Jetzt scheint sich die Situation geändert zu haben. Es sind die Lateinamerikaner oder die Bolivianer, die nach Europa gehen wie früher in die Vereinigten Staaten. Warum? Weil in dieser Zeit, in diesem Moment, keine Arbeitsplätze hervorgebracht werden.
Ich möchte Ihnen sagen, dass wir auf einen gerechten Handel setzen wollen, einen Handel der Völker für die Völker. Einen Handel, der das Problem der Arbeitsplätze löst. Wie auch der Handel wichtig ist für die Unternehmen. Aber noch wichtiger ist der Handel als Handel für die Kleinst- und Kleinproduzenten, für jene Genossenschaften, jene Vereinigungen, die Kollektivbetriebe. Wie es der Wunsch von uns ist, will ich, dass anstelle meiner Schwestern und Brüder besser Produkte und nicht Menschen in Europa ankommen. Und ich glaube, dass es mit einem Bewusstsein in der internationalen Gemeinschaft zu tun hat, wenn wir das Thema der Einwanderung lösen wollen.
Ich habe die Information, dass unsere Schwestern und Brüder nicht dorthin auswandern, um sich Tausende von Hektar Boden anzueignen, etwa wie die Einwanderer einst in Lateinamerika Tausende Hektar Boden hamsterten. Sie kamen, um sich unseren Reichtum anzueignen, unsere Ressourcen.
Ich glaube, dass es wichtig ist bei diesem Thema des Kommerz, Kommerz, des sogenannten freien Handels festzustellen: auch in meinem Land zieht dies die Großproduzenten in Mitleidenschaft und löscht die Agro-Industriellen aus. Stellen Sie sich mal vor: Das von Kolumbien mit den Vereinigten Staaten unterzeichnete Abkommen zum Vertrag über den Freien Handel nimmt den bolivianischen Sojabauern den Markt weg und ebenso den Agroindustriellen in Kolumbien.
Ich bin überzeugt davon, dass es notwendig ist, das einzuführen, was wir nicht produzieren, und auszuführen, was wir produzieren. Und genau dies wäre eine Lösung des Wirtschafts- und Beschäftigungsproblems.
Ich will diese Gelegenheit nutzen, Frau Vorsitzende, um auf eine andere historische Ungerechtigkeit hinzuweisen: das Bestrafen des Coca-Blatts. Ich will Ihnen sagen: Dies ist ein grünes Coca-Blatt. Es ist nicht weiß, wie das Kokain. Dieses Coca-Blatt repräsentiert die Kultur der Anden. Ein Coca-Blatt repräsentiert die Umwelt und die Hoffnung der Völker.
Es ist nicht möglich, dass das Coca-Blatt legal sein soll für die Coca Cola, und dasselbe Coca-Blatt illegal sein soll für anderen medizinischen Bedarf in unserem Land und in der ganzen Welt. Wir wollen Ihnen sagen, dass es für die Vereinten Nationen wichtig ist zu wissen, dass wissenschaftlich von den nordamerikanischen Universitäten und von den europäischen Universitäten bewiesen worden ist, dass das Coca-Blatt der menschlichen Gesundheit keinen Schaden zufügt.
Ich bedaure sehr, dass durch den Gebrauch oder den Missbrauch das Coca-Blatt zu einem ungesetzlichen Problem irrigerweise geworden ist. Wir sind uns dessen bewusst. Darum sagen wir als Produzenten des Coca-Blattes: Es wird keinen freien Anbau der Coca geben. Ebenso wenig aber wird es den Nullpunkt der Coca geben.
Die bisherigen früher durchgesetzten und an Bedingungen geknüpften Politikrichtungen sprachen vom Nullpunkt der Coca. Nullpunkt der Coca heißt, vom Nullpunkt der Quechuas, Aymaras, Mojenos, Chiquitanos (2) in meinem Land zu sprechen. Dies hörte auf in meiner Regierung, dass wir ein unterentwickeltes Land sein sollen. Ein Land, in dem wir Wirtschaftsprobleme haben als Produkt der Ausplünderung unserer Naturschätze.
Und wir sind jetzt hier, um uns die Würde zurückzugeben. Und wir beginnen, unserem Land die Würde zurückzugeben. Und innerhalb dieses Rückerlangens der Würde will ich Ihnen sagen, dass der beste Beitrag gegen den Drogenhandel eine freiwillige, vereinbarte Verminderung ohne Tote und Verwundete ist.
Glücklicherweise habe ich den Bericht der Vereinten Nationen gehört. Er erkennt diese Anstrengung an als ehrlich, verantwortlich im Kampf gegen den Drogenhandel. Die Beschlagnahme von Drogen erhöhte sich um 300%, mit höherer Wirksamkeit.
Nichtsdestotrotz hörte ich gestern einen Bericht der Regierung der Vereinigten Staaten, der besagt, dass sie die Anbauten der Coca nicht akzeptieren und uns Bedingungen aufgeben, um unsere Normen zu ändern.
Ich will mit viel Respekt gegenüber der Regierung der Vereinigten Staaten sagen: Wir werden nichts ändern. Wir brauchen weder Erpressungen noch Bedrohungen. Die sogenannten Zertifizierungen oder Nichtzertifizierungen des Kampfes gegen den Drogenhandel sind lediglich ein Instrument der Rekolonisation oder Kolonisation der Andenländer. Dies akzeptieren wir nicht. Dies lassen wir nicht zu.
Ich möchte Ihnen sagen, dass wir ein Bündnis des Kampfes gegen den Drogenhandel haben und brauchen, aber real und effektiv. Dass der Kampf gegen Drogen kein Instrument, kein Vorwand sein kann, um sich die Länder der Andenregion zu unterwerfen, so wie Präventivkriege erfunden wurden, um in einigen Ländern des Mittleren Ostens zu intervenieren.
Wir brauchen den ehrlichen Kampf gegen den Drogenhandel. Und dazu berufen die Vereinten Nationen ein. Ich lade die Regierung der Vereinigten Staaten ein, ein Abkommen zu machen, ein wirksames Bündnis des Kampfes gegen den Drogenhandel. Und nicht den Krieg gegen Drogen als Vorwand zu benutzen, um uns zu beherrschen, oder uns zu demütigen. Oder zu versuchen, Militärbasen aufzubauen. In unserem Land. Mit ihrem Vorwand des Kampfes gegen den Drogenhandel.
Ich nutze auch diese Gelegenheit zu sagen, dass wir in diesem Umgestaltungsprozess Gerechtigkeit wollen. Dass es Gerechtigkeit geben soll, ist wichtig für unsere Völker. Doch ich spüre, dass mittels der Verfassungsgebenden Versammlung entkolonisiert werden wird mit dem Recht auf Nationalisierung. Dies ist Gerechtigkeit, die wirkliche Gerechtigkeit.
Es gibt da jene Leute, die sich der Verletzung der Menschenrechte schuldig gemacht haben, an den von militärischen Interventionen bedrohten Völkern schuldig gemacht haben. Damit es da jemals Gerechtigkeit geben wird, sind wir verpflichtet als Präsidenten, als Staatschefs, der Menschheit ihre Würde zurückzugeben und mit der Nichtstrafbarkeit Schluss zu machen. Und in den vorhergehenden Regierungen meines Landes gab es Massaker an den Leuten, die für wirtschaftliche Forderungen und ihre Naturreichtümer kämpften. Und es findet Unmögliches statt. Völkermörder, Kriminelle und Korrupte flüchten zum Leben in die Vereinigten Staaten. In ein Land, welches so entwickelt ist wie die Vereinigten Staaten. Ich bitte mit großem Respekt, diese Völkermörder, Kriminellen, Korrupten auszuweisen, die hierher kommen für ihr Leben hier. Und wenn sie mit all dem nichts zu tun haben, warum verteidigen sie sich dann nicht vor der bolivianischen Justiz?
Ich habe die Verpflichtung als Präsident hier vorzubringen, dass diese Autoritäten von der bolivianischen Justiz gerichtet werden. Und ich glaube, dass kein Land, kein Staatschef die Verbrecher, die Völkermörder schützen kann.
Hoffentlich mit der Unterstützung des nordamerikanischen Volkes, hoffentlich mittels der internationalen Organisationen werden die Leute gerichtet, die soviel wirtschaftlichen Schaden angerichtet haben, an den Menschenrechten. Sonst gibt es nie Achtung vor den Menschenrechten.
Ich habe einen Auftrag vom ständigen Forum der indigenen Völker bezüglich der Debatten über die Rechte der indigenen Völker vorzubringen. Die Debatten über die Rechte der indigenen Völker wurden früher im Unterausschuss der Rechte der indigenen Völker bei den Vereinten Nationen in Genf und in der Organisation der Amerikanischen Staaten geführt. Aber ich habe die Information, dass diese Debatte angekommen ist bei der höchsten Instanz, den Vereinten Nationen.
Ich möchte Sie im Namen der indigenen Völker der Welt und insbesondere von Abyalala, jetzt Amerika genannt, bitten, dass dringend die Erklärung über die Rechte der indigenen Völker der Welt angenommen wird. Des Rechtes auf Selbstbestimmung, des Rechtes auf Leben in Gemeinschaft, in Kollektivität, des Rechtes auf Leben in Solidarität, in Gegenseitigkeit, und grundlegend des Rechtes auf Leben in Brüderlichkeit.
Es gibt Regionen aus Gemeinschaften ohne Privateigentum, mit Kollektiveigentum. Wir indigenen Völker wollen nur gut leben, nichts weiter. Besser leben zu wollen ist ausbeuten, ist plündern, ist rauben. Aber gut zu leben, das heißt in Brüderlichkeit leben.
Und darum ist es ganz wichtig, Frau Vorsitzende, dass in den Vereinten Nationen dringend nach dem Jahrzehnt der indigenen Völker diese Erklärung der Rechte der indigenen Völker angenommen wird. Des Rechts auf die Naturreichtümer, des Rechts auf die Sorge für die Umwelt.
Abschließend, Frau Vorsitzende, wir indigenen Völker, besonders wir Armen, sind von der Kultur des Lebens, und nicht von der Kultur des Krieges. Und dieses Jahrtausend soll wirklich für die Verteidigung des Lebens sein und dafür, die Menschheit zu retten. Und wenn wir die Menschheit retten wollen, haben wir die Verpflichtung, den Planeten Erde zu retten. Wir indigenen Völker leben im Einklang mit der Mutter Erde, nicht nur in Gegenseitigkeit. Sondern wir leben auch in Solidarität mit dem menschlichen Sein.
Wir spüren sehr, dass die Politikrichtungen, die hegemonialen Wettstreits, den Planeten Erde zerstören. Ich spüre, dass alle Länder, gesellschaftlichen Kräfte, internationalen Organisationen beginnen sollen, wirklich darüber zu debattieren, um den Planeten Erde zu retten, um die Menschheit zu retten.
Dieses neue Jahrtausend, - das Jahrtausend, in dem wir uns befinden -, soll ein Jahrtausend des Lebens und nicht des Krieges sein. Ein Jahrtausend des Volkes und nicht des Imperiums. Ein Jahrtausend der Gerechtigkeit und der Gleichheit. Und jegliche Wirtschaftspolitik sollte darauf gerichtet sein, wie diese sogenannten asymmetrischen Differenzen eines Landes mit einem anderen Land, diese gesellschaftlichen Ungleichheiten, beendet oder zumindest verkleinert werden können.
Hierbei geht es nicht darum, Politikrichtungen durchzusetzen, die wirtschaftliche Demütigungen oder ökonomische Ausplünderung ermöglichen. Und wenn sie nicht mit Normen ausplündern können, dann benutzen sie eben Truppen. Ich möchte mit viel Respekt bitten. Es ist wichtig, die Truppen aus Irak abzuziehen, wenn wir die Menschenrechte respektieren wollen. Es ist wichtig, Wirtschaftspolitikrichtungen zurückzuziehen, die erlauben, das Kapital in wenigen Händen zu konzentrieren.
Und darum spüre ich, Frau Vorsitzende, dass diese Ereignisse historisch sein sollen, um die Welt zu ändern und Wirtschaftsmodelle und interventionistische Politikrichtungen zu ändern. Und vor allem wollen wir Zeiten anbrechen lassen, die es möglich machen, die Menschheit zu verteidigen und zu retten.
Vielen Dank
Wortlaut der Rede des Präsidenten der Republik Bolivien, Evo Morales Ayma, vor den Vereinten Nationen
(New York, 19. September 2006)
Vielen Dank, Frau Vorsitzende. Meine Brüder Präsidenten, meine Schwestern Präsidentinnen, Damen und Herren Delegierte zur 61. Ordentlichen Vollversammlung der Vereinten Nationen.
Mit großer Zufriedenheit bin ich hier als Repräsentant meines Volkes, meines Vaterlandes Bolivien und insbesondere der indigenen Bewegung (1).
Ich möchte zu Ihnen sprechen nach 500 Jahren voller Verachtung und Hass, in denen wir zeitweilig als wilde Bestien und Tiere betrachtet wurden und in einigen Regionen zur Ausrottung verurteilt waren.
Dank dieses Bewusstseins und dieser Erhebung und dieses Kampfes für die Rechte der Völker kam ich dort an, wo wir angekommen sind, um einen historischen Schaden zu reparieren. Um die Schäden von 500 Jahren zu reparieren. In Zeiten der Republik auf gleiche Art diskriminiert, an den Rand gedrängt, ist man sich niemals klar geworden über jenen Kampf der Völker für das Leben und für die Menschlichkeit. In den letzten 20 Jahren wurde die Ausplünderung unserer Naturreichtümer und die Privatisierung der Grundbedürfnisdienstleistungen fortgesetzt durch die Anwendung eines Wirtschaftsmodells, des Neoliberalismus. Wir sind sehr überzeugt, dass die Form der Privatisierung der Grundbedürfnis-Dienstleistungen die wirksamste Form ist, um die Menschenrechte zu verletzen.
Und diese kleinen Betrachtungen verpflichten. Und sie verpflichten mich, hier die Wahrheit über die Lebensweise jener Familien zu sagen. Ich drücke dahingehend das Gespür für die Menschlichkeit der Völker aus, meines Volkes. Ich drücke dahingehend das Leiden aus, im Ergebnis eines Drängens an den Rand, eines Ausschlusses. Ich drücke dahingehend vor allem jenes antikoloniale Gedankengut der Völker aus, die für die Gleichheit und die Gerechtigkeit kämpfen.
Ich möchte Ihnen sagen, meine Herren und Damen Delegierte, Frau Vorsitzende, dass wir in meinem Land begonnen haben, tiefgreifende demokratische und friedliche Umgestaltungen vorzunehmen. Wir sind in der Etappe des "Wie" bei der Neugründung Boliviens. Bolivien neu zu gründen, um die Bolivianer zu vereinen. Bolivien neu zu gründen, um bei uns noch besser alle Bereiche und Regionen meines Landes zusammenzufügen. Bolivien neu zu gründen, nicht um uns an irgendjemandem zu rächen, obgleich wir einer Diskriminierung unterworfen worden sind. Bolivien neu zu gründen, vor allem um mit dieser Verachtung und dem Hass auf die Völker Schluss zu machen.
Ich sage dies, weil meine Mutter mir immer auftrug, dass ich, wenn ich in die Stadt gehe, nicht das Recht habe, auf den Hauptplätzen der Städte meines Landes herumzulaufen und nicht das Recht habe, auf den Rolltreppen zu fahren. Aber glücklicherweise haben wir entschieden, von jenem gesellschaftlichen, gewerkschaftlichen und kommunalen Kampf zu einem Wahlkampf überzugehen, damit wir die Handlungsträger sind, um die sozialen, die Wirtschafts- und Strukturprobleme zu lösen. Und wir setzen dabei auf die Verfassungsgebende Versammlung als Neugründung. Und ich will, dass die Vereinten Nationen an diesem Prozess der friedlichen und demokratischen Umgestaltung teilnehmen. Denn dies ist das Beste, was wir für all die im Stich gelassenen und an den Rand der Gesellschaft gedrängten Familien tun können.
Ganz sicher haben viele Länder dieselben Probleme wie mein Land. Ein Land, eine Nation mit soviel Reichtum, aber auch einer dermaßen Armut, den in der Geschichte von den neoliberalen Regierungen geraubten und geplünderten und verhökerten und an die transnationalen Konzerne ausgelieferten Reichtümern.
Die Stunde ist bereits gekommen, um jetzt an der Spitze des Kampfes der Völker die Macht und das Territorium rückzuerlangen und diese Naturreichtümer für den bolivianischen Staat unter der Kontrolle der Völker rückzuerlangen. Und wenn wir davon reden, unsere natürlichen Bodenschätze rückzuerlangen, dann sagen sie uns in einer schmutzigen Hetzkampagne, dass die Regierung von Evo Morales das Privateigentum nicht respektieren wird. Dazu will ich Ihnen sagen, dass in meiner Regierung das Privateigentum respektiert wird.
Es ist richtig, dass wir Investitionen brauchen. Wir brauchen Partner, und keine Herren, keine Besitzer unserer Naturreichtümer. Wir verstehen vollends, dass ein unterentwickeltes Land Investitionen braucht. Und ich möchte Ihnen als eine Erklärung an alle Welt wegen einiger Sorgen und falschen Beschuldigungen sagen: Wenn der Staat das Recht auf Eigentum eines Naturreichtums wie Erdgas, Kohlenwasserstoffe, Erdöl ausübt, dann wird da überhaupt niemand ausgeschlossen. Wir enteignen niemanden.
Dies wird respektiert werden. Wobei garantiert werden wird, dass sie ihre Investitionen zurückerhalten und ein Recht auf Profit haben. Aber sie werden nicht Profit machen wie früher, in einer Größe, dass anschließend die sozialen Probleme in meinem Land nicht gelöst werden.
Ich will Ihnen diesbezüglich sagen, dass ich nicht herkomme und Ihnen sage, sie mögen ein Land so weiter regieren oder bedrohen, oder mit Stellen von Bedingungen gegenüber einem Land anfangen. Ich will nur, dass Sie als internationale Organisationen, als Staat mit Solidarität wie auch als Nationen, gemäss den Prinzipien der Gegenseitigkeit, der Brüderlichkeit, teilnehmen an diesem Umgestaltungsprozess in Demokratie.
Wir haben viel Lust, viel Interesse, dass es Bewusstsein dieser Klasse internationaler Foren, internationaler Versammlungen wie der Vereinten Nationen gibt, um dazu beizutragen und auf die friedliche Umgestaltung zu setzen. Sie wissen, besonders hier in Nordamerika wie auch in Europa, dass es viele bolivianische Leute gibt, die auswandern auf der Suche nach Arbeit. Früher waren es die Europäer, die in Lateinamerika einwanderten, besonders in Bolivien. Jetzt scheint sich die Situation geändert zu haben. Es sind die Lateinamerikaner oder die Bolivianer, die nach Europa gehen wie früher in die Vereinigten Staaten. Warum? Weil in dieser Zeit, in diesem Moment, keine Arbeitsplätze hervorgebracht werden.
Ich möchte Ihnen sagen, dass wir auf einen gerechten Handel setzen wollen, einen Handel der Völker für die Völker. Einen Handel, der das Problem der Arbeitsplätze löst. Wie auch der Handel wichtig ist für die Unternehmen. Aber noch wichtiger ist der Handel als Handel für die Kleinst- und Kleinproduzenten, für jene Genossenschaften, jene Vereinigungen, die Kollektivbetriebe. Wie es der Wunsch von uns ist, will ich, dass anstelle meiner Schwestern und Brüder besser Produkte und nicht Menschen in Europa ankommen. Und ich glaube, dass es mit einem Bewusstsein in der internationalen Gemeinschaft zu tun hat, wenn wir das Thema der Einwanderung lösen wollen.
Ich habe die Information, dass unsere Schwestern und Brüder nicht dorthin auswandern, um sich Tausende von Hektar Boden anzueignen, etwa wie die Einwanderer einst in Lateinamerika Tausende Hektar Boden hamsterten. Sie kamen, um sich unseren Reichtum anzueignen, unsere Ressourcen.
Ich glaube, dass es wichtig ist bei diesem Thema des Kommerz, Kommerz, des sogenannten freien Handels festzustellen: auch in meinem Land zieht dies die Großproduzenten in Mitleidenschaft und löscht die Agro-Industriellen aus. Stellen Sie sich mal vor: Das von Kolumbien mit den Vereinigten Staaten unterzeichnete Abkommen zum Vertrag über den Freien Handel nimmt den bolivianischen Sojabauern den Markt weg und ebenso den Agroindustriellen in Kolumbien.
Ich bin überzeugt davon, dass es notwendig ist, das einzuführen, was wir nicht produzieren, und auszuführen, was wir produzieren. Und genau dies wäre eine Lösung des Wirtschafts- und Beschäftigungsproblems.
Ich will diese Gelegenheit nutzen, Frau Vorsitzende, um auf eine andere historische Ungerechtigkeit hinzuweisen: das Bestrafen des Coca-Blatts. Ich will Ihnen sagen: Dies ist ein grünes Coca-Blatt. Es ist nicht weiß, wie das Kokain. Dieses Coca-Blatt repräsentiert die Kultur der Anden. Ein Coca-Blatt repräsentiert die Umwelt und die Hoffnung der Völker.
Es ist nicht möglich, dass das Coca-Blatt legal sein soll für die Coca Cola, und dasselbe Coca-Blatt illegal sein soll für anderen medizinischen Bedarf in unserem Land und in der ganzen Welt. Wir wollen Ihnen sagen, dass es für die Vereinten Nationen wichtig ist zu wissen, dass wissenschaftlich von den nordamerikanischen Universitäten und von den europäischen Universitäten bewiesen worden ist, dass das Coca-Blatt der menschlichen Gesundheit keinen Schaden zufügt.
Ich bedaure sehr, dass durch den Gebrauch oder den Missbrauch das Coca-Blatt zu einem ungesetzlichen Problem irrigerweise geworden ist. Wir sind uns dessen bewusst. Darum sagen wir als Produzenten des Coca-Blattes: Es wird keinen freien Anbau der Coca geben. Ebenso wenig aber wird es den Nullpunkt der Coca geben.
Die bisherigen früher durchgesetzten und an Bedingungen geknüpften Politikrichtungen sprachen vom Nullpunkt der Coca. Nullpunkt der Coca heißt, vom Nullpunkt der Quechuas, Aymaras, Mojenos, Chiquitanos (2) in meinem Land zu sprechen. Dies hörte auf in meiner Regierung, dass wir ein unterentwickeltes Land sein sollen. Ein Land, in dem wir Wirtschaftsprobleme haben als Produkt der Ausplünderung unserer Naturschätze.
Und wir sind jetzt hier, um uns die Würde zurückzugeben. Und wir beginnen, unserem Land die Würde zurückzugeben. Und innerhalb dieses Rückerlangens der Würde will ich Ihnen sagen, dass der beste Beitrag gegen den Drogenhandel eine freiwillige, vereinbarte Verminderung ohne Tote und Verwundete ist.
Glücklicherweise habe ich den Bericht der Vereinten Nationen gehört. Er erkennt diese Anstrengung an als ehrlich, verantwortlich im Kampf gegen den Drogenhandel. Die Beschlagnahme von Drogen erhöhte sich um 300%, mit höherer Wirksamkeit.
Nichtsdestotrotz hörte ich gestern einen Bericht der Regierung der Vereinigten Staaten, der besagt, dass sie die Anbauten der Coca nicht akzeptieren und uns Bedingungen aufgeben, um unsere Normen zu ändern.
Ich will mit viel Respekt gegenüber der Regierung der Vereinigten Staaten sagen: Wir werden nichts ändern. Wir brauchen weder Erpressungen noch Bedrohungen. Die sogenannten Zertifizierungen oder Nichtzertifizierungen des Kampfes gegen den Drogenhandel sind lediglich ein Instrument der Rekolonisation oder Kolonisation der Andenländer. Dies akzeptieren wir nicht. Dies lassen wir nicht zu.
Ich möchte Ihnen sagen, dass wir ein Bündnis des Kampfes gegen den Drogenhandel haben und brauchen, aber real und effektiv. Dass der Kampf gegen Drogen kein Instrument, kein Vorwand sein kann, um sich die Länder der Andenregion zu unterwerfen, so wie Präventivkriege erfunden wurden, um in einigen Ländern des Mittleren Ostens zu intervenieren.
Wir brauchen den ehrlichen Kampf gegen den Drogenhandel. Und dazu berufen die Vereinten Nationen ein. Ich lade die Regierung der Vereinigten Staaten ein, ein Abkommen zu machen, ein wirksames Bündnis des Kampfes gegen den Drogenhandel. Und nicht den Krieg gegen Drogen als Vorwand zu benutzen, um uns zu beherrschen, oder uns zu demütigen. Oder zu versuchen, Militärbasen aufzubauen. In unserem Land. Mit ihrem Vorwand des Kampfes gegen den Drogenhandel.
Ich nutze auch diese Gelegenheit zu sagen, dass wir in diesem Umgestaltungsprozess Gerechtigkeit wollen. Dass es Gerechtigkeit geben soll, ist wichtig für unsere Völker. Doch ich spüre, dass mittels der Verfassungsgebenden Versammlung entkolonisiert werden wird mit dem Recht auf Nationalisierung. Dies ist Gerechtigkeit, die wirkliche Gerechtigkeit.
Es gibt da jene Leute, die sich der Verletzung der Menschenrechte schuldig gemacht haben, an den von militärischen Interventionen bedrohten Völkern schuldig gemacht haben. Damit es da jemals Gerechtigkeit geben wird, sind wir verpflichtet als Präsidenten, als Staatschefs, der Menschheit ihre Würde zurückzugeben und mit der Nichtstrafbarkeit Schluss zu machen. Und in den vorhergehenden Regierungen meines Landes gab es Massaker an den Leuten, die für wirtschaftliche Forderungen und ihre Naturreichtümer kämpften. Und es findet Unmögliches statt. Völkermörder, Kriminelle und Korrupte flüchten zum Leben in die Vereinigten Staaten. In ein Land, welches so entwickelt ist wie die Vereinigten Staaten. Ich bitte mit großem Respekt, diese Völkermörder, Kriminellen, Korrupten auszuweisen, die hierher kommen für ihr Leben hier. Und wenn sie mit all dem nichts zu tun haben, warum verteidigen sie sich dann nicht vor der bolivianischen Justiz?
Ich habe die Verpflichtung als Präsident hier vorzubringen, dass diese Autoritäten von der bolivianischen Justiz gerichtet werden. Und ich glaube, dass kein Land, kein Staatschef die Verbrecher, die Völkermörder schützen kann.
Hoffentlich mit der Unterstützung des nordamerikanischen Volkes, hoffentlich mittels der internationalen Organisationen werden die Leute gerichtet, die soviel wirtschaftlichen Schaden angerichtet haben, an den Menschenrechten. Sonst gibt es nie Achtung vor den Menschenrechten.
Ich habe einen Auftrag vom ständigen Forum der indigenen Völker bezüglich der Debatten über die Rechte der indigenen Völker vorzubringen. Die Debatten über die Rechte der indigenen Völker wurden früher im Unterausschuss der Rechte der indigenen Völker bei den Vereinten Nationen in Genf und in der Organisation der Amerikanischen Staaten geführt. Aber ich habe die Information, dass diese Debatte angekommen ist bei der höchsten Instanz, den Vereinten Nationen.
Ich möchte Sie im Namen der indigenen Völker der Welt und insbesondere von Abyalala, jetzt Amerika genannt, bitten, dass dringend die Erklärung über die Rechte der indigenen Völker der Welt angenommen wird. Des Rechtes auf Selbstbestimmung, des Rechtes auf Leben in Gemeinschaft, in Kollektivität, des Rechtes auf Leben in Solidarität, in Gegenseitigkeit, und grundlegend des Rechtes auf Leben in Brüderlichkeit.
Es gibt Regionen aus Gemeinschaften ohne Privateigentum, mit Kollektiveigentum. Wir indigenen Völker wollen nur gut leben, nichts weiter. Besser leben zu wollen ist ausbeuten, ist plündern, ist rauben. Aber gut zu leben, das heißt in Brüderlichkeit leben.
Und darum ist es ganz wichtig, Frau Vorsitzende, dass in den Vereinten Nationen dringend nach dem Jahrzehnt der indigenen Völker diese Erklärung der Rechte der indigenen Völker angenommen wird. Des Rechts auf die Naturreichtümer, des Rechts auf die Sorge für die Umwelt.
Abschließend, Frau Vorsitzende, wir indigenen Völker, besonders wir Armen, sind von der Kultur des Lebens, und nicht von der Kultur des Krieges. Und dieses Jahrtausend soll wirklich für die Verteidigung des Lebens sein und dafür, die Menschheit zu retten. Und wenn wir die Menschheit retten wollen, haben wir die Verpflichtung, den Planeten Erde zu retten. Wir indigenen Völker leben im Einklang mit der Mutter Erde, nicht nur in Gegenseitigkeit. Sondern wir leben auch in Solidarität mit dem menschlichen Sein.
Wir spüren sehr, dass die Politikrichtungen, die hegemonialen Wettstreits, den Planeten Erde zerstören. Ich spüre, dass alle Länder, gesellschaftlichen Kräfte, internationalen Organisationen beginnen sollen, wirklich darüber zu debattieren, um den Planeten Erde zu retten, um die Menschheit zu retten.
Dieses neue Jahrtausend, - das Jahrtausend, in dem wir uns befinden -, soll ein Jahrtausend des Lebens und nicht des Krieges sein. Ein Jahrtausend des Volkes und nicht des Imperiums. Ein Jahrtausend der Gerechtigkeit und der Gleichheit. Und jegliche Wirtschaftspolitik sollte darauf gerichtet sein, wie diese sogenannten asymmetrischen Differenzen eines Landes mit einem anderen Land, diese gesellschaftlichen Ungleichheiten, beendet oder zumindest verkleinert werden können.
Hierbei geht es nicht darum, Politikrichtungen durchzusetzen, die wirtschaftliche Demütigungen oder ökonomische Ausplünderung ermöglichen. Und wenn sie nicht mit Normen ausplündern können, dann benutzen sie eben Truppen. Ich möchte mit viel Respekt bitten. Es ist wichtig, die Truppen aus Irak abzuziehen, wenn wir die Menschenrechte respektieren wollen. Es ist wichtig, Wirtschaftspolitikrichtungen zurückzuziehen, die erlauben, das Kapital in wenigen Händen zu konzentrieren.
Und darum spüre ich, Frau Vorsitzende, dass diese Ereignisse historisch sein sollen, um die Welt zu ändern und Wirtschaftsmodelle und interventionistische Politikrichtungen zu ändern. Und vor allem wollen wir Zeiten anbrechen lassen, die es möglich machen, die Menschheit zu verteidigen und zu retten.
Vielen Dank