Explosion in Texas: 15 Tote Feuer in einem Dünger-Werk:
Die Opferzahl könnte noch steigen, Medien sprechen von mindestens 60 Toten. Ursache war vermutlich ein Unfall.
Auf Fernsehbildern sind lodernde Flammen und eine riesige Rauchwolke über der Fabrik des Unternehmens West Fertilizer in der texanischen Ortschaft West zu sehen. Laut
Reuters hat die Polizei bisher 15 Tote und mindestens 160 Verletzte bestätigt, wobei lokale Medien unter Berufung auf den örtlichen Katastrophenmanager George Smith von 60 bis 70 Toten und Hunderten Verletzten sprechen. Über die Kleinstadt wurde der Ausnahmezustand verhängt. Ein Sabotageakt wird derzeit ausgeschlossen, es dürfte sich um einen
Unfall gehandelt haben.
Wie es zu der Explosion gut 30 Kilometer nördlich von Waco gekommen ist, ist zwar noch unklar, ersten Ermittlungen zufolge soll es sich aber um einen Unfall gehandelt haben. Laut Berichten war abends ein Feuer in der Fabrik ausgebrochen. Zum Zeitpunkt der verheerenden Explosion um etwa 19 Uhr Ortszeit waren Feuerwehr und Rettung bereits vor Ort. Bei den Toten soll es sich laut
CNN um zwei Sanitäter handeln. Möglicherweise kamen auch drei Feuerwehrmänner bei der Explosion ums Leben, dies wurde aber noch nicht bestätigt.
Die Explosion sei so heftig gewesen, dass einige an die Fabrik angrenzende Gebäude eingestürzt seien, sagte Feuerwehrmann Don Yeager der Nachrichtenagentur
AFP. Laut D.L. Wilson, Sprecher des texanischen Amts für öffentliche Sicherheit, sei ein Pflegeheim durch die heftige Detonation komplett eingestürzt. Das Gebäude sei zwar evakuiert worden, man befürchte aber, dass sich noch Menschen darin befinden.
"Wie im Irak"
"Es war gewaltig, genau wie im Irak ... da war ein Gebäude mit ungefähr 50 Wohneinheiten - es stand da wie ein Skelett", schilderte Wilson. Fotos des Gebäudes zeigen, dass dies keine Übertreibung war. Die Front des Hauses war komplett zerstört, so Wilson.
Wilson war nicht der Einzige, der das Ausmaß der Zerstörung mit Kriegssituationen verglich. "Es war, als wäre eine Atombombe eingeschlagen", sagte Bürgermeister Tommy Muska. "Wir haben hier eine Menge Leute, die verletzt sind, und es gibt andere, von denen ich sicher bin, dass sie morgen nicht mehr da sind", sagte Muska. Laut
CNN kam die Explosion einem Erdbeben der Stärke 2,1 gleich, und soll noch im 75 Kilometer entfernten Waxahachie zu hören gewesen sein.
Ein Autofahrer hat das Unglück auf Video festgehalten. In dem kurzen Film ist erst ein Brand aus etwa einem Kilometer Entfernung zu sehen, dann folgt ein gewaltiger Feuerball, begleitet von einem lauten Knall (
siehe unten).
Erstversorgungszentrum
Auf einem nahe gelegenen Sportplatz wurde ein Erstversorgungszentrum eingerichtet. Auf Luftbildern waren Dutzende Einsatzfahrzeuge auf dem erleuchteten Spielfeld zu sehen (siehe
Bilder). Ein Mitarbeiter eines Krankenhauses in Waco sagte dem Sender, man sei aufgefordert worden, sich auf die Versorgung von 100 Verletzten vorzubereiten. Insgesamt sind über 700 Ersthelfer im Einsatz. Das Rote Kreuz richtete Notunterkünfte ein.
Eine Hotline für Angehörige wurde eingerichtet.