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Feuer gegen China

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Gelöschtes Mitglied 11200

Guest
Schon wieder hat sich in Tibet ein Mönch selbstverbrannt - aus Protest gegen die Unterdrückung durch China. Die KP-Führung geht hart gegen Klöster vor: Die Mönche müssen zu Schulungen, auf denen der Dalai Lama als "Lügner" beschimpft wird.

"Tibet braucht Freiheit" soll der Mönch gerufen haben, bevor er sich am Sonnabend selbst anzündete. Polizisten löschten das Feuer, über den Zustand des jungen Mannes ist bislang nichts bekannt. Er ist der letzte in einer Reihe von tibetischen Mönchen, die aus Protest gegen die chinesische Vorherrschaft in ihrer Heimat versuchten, sich das Leben zu nehmen.

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Insgesamt zündeten sich in der Region Aba in der Provinz Sichuan seit März, soweit bekannt, sieben junge Tibeter an, mindestens zwei überlebten. Alle gehörten dem Kloster Kirti an, wie Tibet-Aktivisten im Ausland berichten. In diesem religiösen Zentrum der Tibeter, das 1870 gegründet wurde, sollen über 2000 Mönche leben.




Damit haben die Proteste gegen Peking eine neue Qualität erreicht. Wie einst in Vietnam, als sich in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts buddhistische Mönche aus Protest gegen die Regierung mit Benzin übergossen und in Brand steckten, scheinen nun junge Tibeter keinen anderen Ausweg als den Freitod zu sehen.

Pekings Religionsfunktionäre fürchten, die Selbstmordaktionen könnten sich zu einer Massenbewegung ausweiten und Unruhen in der Region auslösen. Kaufleute in dieser Gegend, die überwiegend von Tibetern bewohnt ist, sollen aus Anteilnahme ihre Läden bereits einmal für drei Tage geschlossen haben.

Auf Schulungen wird der Dalai Lama als Lügner beschimpft

Mönche des Klosters Kirti hatten sich auch im Frühjahr 2008 an den Protesten beteiligt, die damals zunächst als anti-chinesische Unruhen in Lhasa begannen und sich schnell auf tibetisch besiedelte Orte in den angrenzenden Provinzen Qinghai und Sichuan ausbreiteten.

Seither kontrollieren die Behörden die Klöster noch stärker als zuvor. Die Mönche werden gezwungen, an politischen Schulungen teilzunehmen, in denen der Dalai Lama als "Verräter" und "Lügner" beschimpft wird. Rund 300 sollen vor wenigen Monaten von den Behörden abtransportiert worden zu sein. Die Stimmung ist, wie Anwohner berichten, inzwischen nicht nur in Kirti, sondern auch in anderen Klöstern deprimiert sein, da keinerlei Anzeichen für eine versöhnlichere Politik von Seiten Pekings zu erkennen sind.

Im Kirti-Kloster scheint die Situation besonders schwierig zu sein. Wegen "willkürlicher Verhaftungen und "unglaublich schwerer Urteile auf Grund von falschen Behauptungen und Vorwürfen" gleiche es mittlerweile fast einem Gefängnis, klagte jetzt der im indischen Exil lebende Abt, Kirti Rinpoche. Die eigenen Unterrichtsprogramme seien verboten worden. Außerhalb des Klosters werde die tibetische Religion und Kultur in solch "undenkbarer Weise unterdrückt", dass Menschen "lieber sterben als weiterleben".

In Sichuan (die Tibeter nennen die Region Amdo) sollen Beamte in jüngster Zeit tibetischen Familien Geld geboten haben, damit sie ihre Söhne nicht in die Klöster schicken. Die Polizei hat mittlerweile in zahlreichen Klöstern Stützpunkte errichtet, viele Gebäude werden mit Kameras überwacht. Diese werden von sogenannten "Demokratischen Verwaltungskomitees" geleitet, in denen Mönche, Religionsbeamte und Polizisten sitzen.

Die KP will bei der Wahl des neuen Dalai Lama mitreden

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Seit dem Aufstand 2008 sind viele der tibetischen Siedlungsgebiete für ausländische Journalisten gesperrt, mehr Soldaten und Polizisten wurden dort stationiert. Die Patrouillen tragen neuerdings auch Feuerlöscher bei sich, berichten Anwohner. Die Selbstverbrennungen fallen in eine Zeit großer Unsicherheit. Bislang weiß niemand, wie es weitergehen soll. Viele Tibeter fragen sich besorgt, was nach dem Tod des Dalai Lama, der im indischen Exil lebt, geschehen wird. Die KP dürfte versuchen, einen ihr genehmen Nachfolger einzusetzen - sowie sie es bei dem zweitwichtigsten religiösem Führer, dem Panchen Lama, bereits getan hat.


Nach der Tradition der in Tibet lebenden "Gelbmützen", deren religiöser Anführer der Dalai Lama ist, muss eine Reinkarnation des Nachfolgers in einem komplizierten Verfahren unter den Kindern einer bestimmten Region gefunden werden.

Der 76jährige Dalai Lama scheint von dieser Jahrhunderte alten Prozedur nun allerdings abweichen zu wollen. Er sprach jüngst nicht mehr von "Reinkarnation", sondern von "Emanation" - ein Verfahren, in dem er selbst seinen Nachfolger bestimmen könnte. Damit will er verhindern, dass sich die KP in die Suche nach einem neuen Dalai Lama einmischt.

http://www.google.de/url?sa=t&sourc...qqjRCQ&usg=AFQjCNFvcrtN7o8dJvheZOa-pk03iG9Lvw
 
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