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Flächenbrand Syrien-Krieg

Der Aufstand gegen Assad ergreift die ganze Region: Der Norden des Libanon ist längst Kriegsgebiet, im Irak wird ein Wiederaufflammen des Bürgerkriegs befürchtet. Jordanien und Israel sind in Sorge vor den radikalen Islamisten. Die Türkei schützt sich, bisher erfolgreich. Eine Übersicht.

Es ist eingetreten, was Experten seit Beginn der Aufstände in Syrien befürchten: Der Aufstand gegen Baschar al-Assad entwickelt sich zum regionalen Flächenbrand. Längst wird der Krieg nicht mehr allein als nationaler Konflikt betrachtet, sondern als sunnitisch-schiitische Auseinandersetzung. Zunehmend erfasst er die Nachbarländer.

Besonders betroffen sind derIrak und der Libanon - zwei Nachbarstaaten mit tiefen Gräben und eigenen grausamen Bürgerkriegserfahrungen.
Es entstehe zwischen dem Libanon, Syrien und dem Irak ein "gefährlicher Bogen der Instabilität und des Konflikts", warnte die Politikberatung International Crisis Group im April. Begünstigt werde diese Entwicklung durch "konfessionelle Spannungen, durchlässige Grenzen und grenzüberschreitende Allianzen".

Libanesen und Iraker tragen ihren Konflikt nach Syrien

Im Irak und im Libanon sind Opposition und Regierung zutiefst verfeindet. Sie finden sich auf beiden Seiten des Krieges in Syrien wieder. Ihre Konflikte bringen sie nach Syrien mit.

Die libanesische Regierungspartei Hisbollah kämpft für Baschar al-Assad. Libanesische Salafisten kämpfen auf der anderen Seite. Der oppositionellelibanesische Populist Scheich Ahmed al-Assir ruft seine Anhänger zum "Dschihad" in Syrien auf.

Ähnlich sieht es auch für den Irak aus: Schiitische Milizen kämpfen auf Seiten der Assad-Anhänger. Sunnitische Milizen haben sich den Aufständischen angeschlossen. Al-Qaida im Irak mischt seit Januar 2012 in Syrien mit, unter dem Namen Nusra-Front. Sie operiert inzwischen vom Irak über Syrien bis in den Libanon.




Flächenbrand Syrien: Der Bürgerkrieg befeuert Konflikte in den Nachbarstaaten
Umgekehrt exportiert Syrien seinen Krieg in den Irak und Libanon
Indem sich Iraker und Libanesen in Syrien auf unterschiedlichen Seiten der Front wiederfinden, vertiefen sie wiederum auch ihre Gräben zu Hause.

Seit der Eskalation der Gewalt in Syrien haben die Anschläge im Irak wieder zugenommen. Dahinter werden in der Regel radikale Sunniten vermutet. Der Machtkampf zwischen dem Assad-treuen Regierungschef Iraks, Nuri al-Maliki, und den mit den Rebellen sympathisierenden Sunniten, die sich von Maliki unterdrückt fühlen, wird immer erbitterter.

Im Libanon ist der Syrien-Krieg längst angekommen. Das syrische Regime behandelt den kleinen Nachbarstaat traditionell als Anhängsel.

In den vergangenen Wochen hat Damaskus zusammen mit der libanesischen Hisbollah eine Offensive gestartet, um zu versuchen, die Kernregion der Regimeunterstützer zu sichern: in etwa das Gebiet zwischen Latakia, Homs und Damaskus - mit der syrischen Küstenregion (hell-orange auf der Regionalkarte) und dem libanesischen Bekaa-Tal (Hisbollah-Hochburg, braun-orange auf der Karte). Nur noch in dieser Region kontrolliert das syrische Regime die Grenzübergänge.

In diesem Kerngebiet leben nicht ausschließlich Schiiten und Alawiten, die Glaubensrichtung, der Baschar al-Assad angehört. Sie stellen lediglich in dieser Region einen hohen Anteil an der Bevölkerung. Wie stark sich die konfessionellen Verteilungen mit dem aktuellen Stand des Krieges in Syrien überlagern, zeigt ein Vergleich mit dieser regelmäßig aktualisiertenBürgerkriegskarte auf Wikipedia. Über weite Teile der konservativ-sunnitisch geprägten Regionen hat Assad die Kontrolle verloren.

Die libanesische Grenzregion mit Syrien ist längst Kriegsgebiet. Regelmäßig schlagen Geschosse ein. Sie werden inzwischen nicht mehr nur vom Assad-Militär abgefeuert sondern auch von Rebellen und treffen libanesische Zivilisten. Nun drohen die Assad-Gegner der libanesischen Hisbollah mit Anschlägen bis nach Beirut, sollte die Hisbollah nicht aufhören in Syrien zu intervenieren.

Israel und Jordanien in Sorge

Im Süden Syriens hat man Angst vor denjenigen, die den syrischen Bürgerkrieg als Teil eines internationalen Glaubenskampfs verstehen: den Dschihadisten. Sie stellen zwar eine Minderheit der bewaffneten Assad-Gegner dar, haben sich jedoch als äußerst erfolgreiche Kämpfer erweisen. Inzwischen scheinen sich die Radikalen nicht mehr ausschließlich auf den Sturz von Baschar al-Assad zu konzentrieren, sondern auch darauf, eroberte Gebiete zu halten.

So lange die Radikalen in Syrien beschäftigt sind, haben Israel undJordanien wenig zu befürchten. Doch gerade unter den Kämpfern der Nusra-Front befinden sich einige Ausländer. Ihre Ziele könnten sich nicht nur auf Syrien beschränken, sondern womöglich auch auf Jerusalem, Cause célèbre des internationalen Dschihadismus.

Israel hat aktuell offenbar vor allem Angst, was aus dem syrischen Raketen- und Chemiewaffenarsenal werden könnte. Dabei scheint Jerusalems Sorge vor allem, dass Assad die Waffen der libanesischen Hisbollah übergeben könnte. Mehrmals hat Israel mutmaßliche Waffentransporte in den Libanon mit Raketenangriffen verhindert.

In Jordanien befürchtet das Königshaus, dass die verfolgte und unterdrückte islamistische Opposition erstarken und sich radikalisieren könnte. Mit einer gewissen Skepsis beobachtet Amman daher auch die syrischen Flüchtlinge. Auch im Westen bereiten den Sicherheitsbehördenmögliche dschihadistische Syrien-Heimkehrer Sorgen.

Türkei versucht sich abzuschotten

Offiziell sind rund 1.4 Millionen Syrer in den Nachbarländern als Flüchtlinge registriert oder warten auf ihre Registration. Da sich Syrer jedoch nicht registrieren müssen, gehen Beobachter davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Syrer, die das Land verlassen haben, mehrmals so hoch sein dürfte.

Halbwegs eingedämmt scheint der Konflikt bisher nur im Norden. Als syrische Geschosse in der Türkei einschlugen, forderte die sofort ein klares Signal der Nato. Seit Brüssel klargemacht hat, dass man keine Attacken auf türkisches Gebiet duldet und Patriot-Raketen stationierte, sind bisher keine weiteren Geschosse Assads dort eingeschlagen. Kleinere Gefechte gibt es weiterhin. Am Donnerstag starb ein türkischer Beamter, als eine Gruppe Syrer das Feuer auf die Türken eröffnete, offenbar weil diese sie nicht einreisen lassen wollten.


Spannungen zwischen der einheimischen Bevölkerungund den syrischen Flüchtlingen versucht Ankara zu schlichten, indem es die Flüchtlinge aus dem unmittelbaren Grenzgebiet schickt und in Lager verteilt.
Ankara will auch ein weiteres mögliches Pulverfass entschärfen, den Kurdenkonflikt, indem es einen Friedensplan mit PKK-Chef Abdullah Öcalanvorantreibt.

Den Startschuss zur Internationalisierung der syrischen Auseinandersetzung gab Damaskus. Es holte sich die Unterstützung der schiitischen Hisbollah aus dem Libanon und des iranischen Regimes. Die anfangs friedlich demonstrierenden Syrer porträtierte es als ausländische Extremisten. Es sollte eine Prophezeihung werden, die sich bereits teilweise selbst erfüllt hat.
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Syrien: Bürgerkrieg befeuert Konflikte in den Nachbarländern - SPIEGEL ONLINE



Propaganda Artikel dennoch stimmen viele Sachen.
Der Syrier der den türkischen Polizisten erschossen hat war ein FSA Rebell und witzig wie man dschihadisten verharmlost.

Erdogan unterstützt die FSA, ich kann nur nicht einschätzen was sein ziel ist... da steckt mehr dahinter als nur Assads fall.... Ich bin gespannt was er zu dem zwichenfall an der türkischen Grenze zu sagen hat.
 
Siehst ja laut Spiegel war es nur ein Syrier, bezweifle stark das die türkischen Medien von fsa sprechen werden.
Erdogan will den kompletten Einfluss auf Syrien. Anders kann ich mir das nicht erklären.
 
Siehst ja laut Spiegel war es nur ein Syrier, bezweifle stark das die türkischen Medien von fsa sprechen werden.
Erdogan will den kompletten Einfluss auf Syrien. Anders kann ich mir das nicht erklären.

Ich glaub es kommt noch zu einem Krieg im Krieg wenn du verstehst was ich meine....
 
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