Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Frauenpower im Kosovo - Emanzipation der Balkan Frauen

Furyc

Ex-Normalo
Teammitglied
Hallo liebe Balkanjeros und Balkanjeras,

angeregt durch einen Thread mit dem Thema Balkan Events wurde die Idee eines neuen Themas geboren: Frauen und die Entwicklung einer Emanzipation auf dem Balkan.

Hier soll also über den Verlauf der Geschichte aus der Sicht der Frauen diskutiert werden. Und zwar für den gesamten Balkan; jeder ist willkommen sich daran zu beteiligen. Exemplarisch beginne ich das Thema mal mit einem Beitrag, der die Entwicklung der Frauenrolle im Kosovo seit der Unabhängigkeitserklärung 2008 beleuchtet:

Frauenpower im Kosovo
Das Nachtleben pulsiert. Scharenweise tummeln sich junge Frauen und Männer auf dem Mutter-Teresa-Boulevard, der Fußgängerzone inmitten von Pristina. Sie drängen sich in eines der unzähligen Cafés und Restaurants oder spazieren über den großen Hauptplatz. Nirgendwo sonst in Europa ist der Anteil von Menschen unter 30 an der Gesamtbevölkerung so hoch wie hier im Kosovo. Das sorgt für viele Konflikte. Vor allem junge Frauen, die mit Mom-Jeans, ausgeschnittenen Tops, Goldschmuck und starkem Make-Up in den hippen Lokalen sitzen, einen lässigen Style, eine coole Attitüde und einen westlichen Lebensstil pflegen, leiden unter den traditionellen Gesellschaftsstrukturen.
(...)
„Feminismus wird im Kosovo häufig mit Tabus und Missverständnissen verbunden.“
"Feminismus wird im Kosovo häufig mit Tabus und Missverständnissen verbunden“, sagt Krasniqi. Das traditionelle Frauenbild sei vor allem vor der Unabhängigkeit im Jahr 2008 extrem veraltet gewesen: Der Mann war der Herr im Haus, die Frau sollte sich um den Haushalt und die Kinder kümmern. Junge Mädchen wurden – oft gerade volljährig und gegen ihren Willen – verheiratet. Häusliche Gewalt gegen Frauen stand und steht immer noch auf der Tagesordnung.




(...)

Einer Umfrage des Frauennetzwerk Kosovo aus dem Jahr 2015 zufolge, erlebten mehr als zwei Drittel der weiblichen Bevölkerung in ihrem Leben häusliche Gewalt. 90 Prozent der Fälle wurden nicht angezeigt, schätzen Experten. 2017 äußerten sich Frauen erstmals öffentlich im Fernsehen zu den Vergewaltigungen, die sie im Kosovokrieg zwischen 1998 und 1999 erleiden mussten. Damit brachen sie ein Tabu.
Die Gründe für die verschleppte Entwicklung sieht auch Krasniqi in dem patriarchalen Gesellschaftssystem der Balkanstaaten. Der Kanun, das alte, zunächst mündlich überlieferte Gewohnheitsrecht der Albaner und Kosovaren, wirke sich auch heute noch stark auf das Leben der Menschen aus: „Eine Frau ist nach ihrer Heirat der Besitz des Mannes“ oder „Ihr Auftrag besteht darin, Kinder zu gebären: Die Frau ist ein Schlauch, in dem die Ware transportiert wird”, heiße es dort etwa. Im ländlichen Raum sei diese Einstellung noch viel stärker verbreitet.

(...)

2018 hielt die kosovarische Menschenrechtsaktivistin Feride Rushiti eine der emotionalsten Reden: Als Direktorin des Kosovo-Zentrums für die Rehabilitation von Folteropfern gab sie mit zitternder Stimme und Tränen in den Augen tiefe Einblicke in die Schicksale traumatisierter Vergewaltigungsopfer, die während des Kosovokrieges missbraucht wurden. Nichts sei für kosovarische Frauen wichtiger, als dieses Thema endlich offen ansprechen zu können und es damit zu enttabuisieren. Den Opfern solle geholfen, die Täter müssten endlich zur Rechenschaft gezogen werden.
Im Publikum saßen vor allem junge Frauen, größtenteils Studentinnen und Schülerinnen. Auch einige wenige Männern fanden an diesem Abend her. Betretenes Schweigen herrschte im dunklen Saal des Oda Theaters in Pristina nach Rushitis Auftritt. Die Anwesenden spürten, dass ein Umbruch in greifbare Nähe rücken könnte.

Große Hoffnung verbinden viele von ihnen mit der Europäischen Union. Auch Krasniqi wünscht sich einen EU-Beitritt des Kosovo und, dass die Einwohner des Landes endlich als Europäer wahrgenommen werden. Sie glaubt, dass vor allem die weibliche Bevölkerung nicht nur für ihre eigenen Rechte, sondern auch die ihres Landes kämpfen werde. Deshalb ist sie sich – getreu des diesjährigen FemArt-Mottos „Run The Show“ – sicher, dass es am Ende auch die Frauen sein werden, die den Staat in die EU führen.

Quelle: http://www.erstestiftung.org/de/frauenpower-im-kosovo/
 
Hallo liebe Balkanjeros und Balkanjeras,



Einer Umfrage des Frauennetzwerk Kosovo aus dem Jahr 2015 zufolge, erlebten mehr als zwei Drittel der weiblichen Bevölkerung in ihrem Leben häusliche Gewalt. 90 Prozent der Fälle wurden nicht angezeigt, schätzen Experten. 2017 äußerten sich Frauen erstmals öffentlich im Fernsehen zu den Vergewaltigungen, die sie im Kosovokrieg zwischen 1998 und 1999 erleiden mussten. Damit brachen sie ein Tabu.
Die Gründe für die verschleppte Entwicklung sieht auch Krasniqi in dem patriarchalen Gesellschaftssystem der Balkanstaaten.

Es sieht zwar in manchen Balkanstaaten besser aus, aber meiner Meinung nach ist eben das zum großen Teil noch immer gültige Gesellschaftssystem das Hauptproblem. Solange Frauen nicht als gleichwertige Partner angesehen werden und nicht nur Lippenbekenntnisse dazu, sollte man immer wieder auf diese Misstände hinweisen, auch wenn sich manch einer der Balkanmänner darüber lustig macht, wenn man auch bei der Hausarbeit gleichwertiger Partner der Frau ist.
 
Patriarchalismus ist ein Bestandteil jeder Zivilisation und normallen Gesselschaft. Ich hoffe Kosovo wird nicht dem westlichen liberalen hoeren
 
Patriarchalismus ist ein Bestandteil jeder Zivilisation und normallen Gesselschaft. Ich hoffe Kosovo wird nicht dem westlichen liberalen hoeren

Ich nehme an, du hast deinen festen Wohnsitz irgendwo in D oder A oder CH. Patriarchismus wird dir da eher selten begegnen. Daher frage ich mich: wenn du so ein Fan vom Patriarchat bist, warum lebst du dann nicht in einem?
 
Ich nehme an, du hast deinen festen Wohnsitz irgendwo in D oder A oder CH. Patriarchismus wird dir da eher selten begegnen. Daher frage ich mich: wenn du so ein Fan vom Patriarchat bist, warum lebst du dann nicht in einem?
Ich lebe in Kroatien und eigentlich habe nie in diesen Laender geleben. Doch viele Deutschen und andere Leute aus dem Westen stimmen mit mir zu.

Ich sehe wie diese feministische Gift auf dem Westen gewirkt hat und will dass nicht in Kroatien.

Und verstehe mich nicht falsch. Ich bin dafuer das man jetzt dem Frauen macht wie vor 100 Jahren. Ich bin nur dafuer das man die Typ der Kuechenfrau mit vielen Kinder durch Schulen und Medien promoviert, und nicht wie jetzt das die Frauen dem Botschaft schickt das kinderlosigkeit und eine Nutte zu sein toll ist
 
Ich lebe in Kroatien und eigentlich habe nie in diesen Laender geleben. Doch viele Deutschen und andere Leute aus dem Westen stimmen mit mir zu.

Ich sehe wie diese feministische Gift auf dem Westen gewirkt hat und will dass nicht in Kroatien.

Und verstehe mich nicht falsch. Ich bin dafuer das man jetzt dem Frauen macht wie vor 100 Jahren. Ich bin nur dafuer das man die Typ der Kuechenfrau mit vielen Kinder durch Schulen und Medien promoviert, und nicht wie jetzt das die Frauen dem Botschaft schickt das kinderlosigkeit und eine Nutte zu sein toll ist

ich glaube du hast das Konzept Feminismus nicht ganz richtig verstanden. Im Kern der Sache steht Chancengleichheit, das Recht auf Selbstbestimmung. Ob eine Frau ein Kind bekommt ist ihr genauso selbst überlassen wie dem Mann. Viele Männer möchten keine Kinder, nicht heiraten, keine Familie gründen, sondern lieber auf ewig ein Junggesellen-Leben führen. Warum sollte man das bei Frauen verurteilen, bei Männern aber mit einem blödem Grinsen im Gesicht am Stammtisch sogar noch glorifizieren als "genau richtig"?

Und auch ist es nicht so, dass man "Nutte zu sein toll findet". Es ist eher so, dass man Frauen das Recht zugesteht, eigenständig und selbstverantwortlich zu leben. Wenn jetzt eine Frau für sich entscheidet, völlig freiwillig und ohne Druck, dass sie gerne mit anderen Menschen für Geld ins Bett geht, dann ist das ihre Entscheidung. Und die sollte genauso respektiert werden wie die Entscheidung eines Mannes bei der Wahl seiner Hobbys oder seines Berufs oder der Wahl der Anzahl seiner Sexualpartner. Ein knapper Rock oder ein tief ausgeschnittenes Shirt ist kein Indiz für eine Nutte. Übrigens ebenso wenig wie Goldkettchen, dicke Geldbörse oder ein Porsche ein Indiz für eine große Potenz bei Männern ist.

Ich selber bezeichne mich nicht als Feministin. Einfach weil das Bild der Emanzipation durch zu fanatische Vertreterinnen in der Gesellschaft verzerrt wird. Es geht mir nicht darum Männer zu verteufeln, sondern eher um die Entwicklung, die es in den letzten Jahrzehnten gab. Und wenn wir ehrlich sind, qualifizieren sich Frauen oft durch ihr Wesen für Führungspositionen, wo Männern einfach eine bestimmte Perspektive fehlt bei der Beurteilung von Sachlagen. Einfach ausgedrückt: würde die Welt nur von Frauen regiert, gäbe es wohl kaum derart viele Kriege auf der Welt. Die AfD-Weidel mal ausgenommen. Aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel :D
 
Zurück
Oben