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Gaddafi, der reichste Mensch aller Zeiten
Gierig, gieriger, Gaddafi: Laut libyschen Offiziellen dürfte der frühere Machthaber im Laufe seiner jahrzehntelangen Amtszeit 200 Milliarden Dollar angehäuft haben.
Vielleicht steckte ein kleiner Schweizer in ihm oder vielleicht wirtschaftete seine Ehefrau Safia den Haushalt musterhaft. Wer weiss. Jedenfalls soll Muammar Gaddafi nach Schätzungen von hochrangigen libyschen Regierungsangehörigen in den 42 Jahren seiner Herrschaft ein Vermögen in Höhe von mehr als 200 Milliarden Dollar (177 Milliarden Franken) beiseite geschafft haben. Sollten diese Rechnungen stimmen, wäre er bei weitem der reichste Mann der Welt gewesen – laut der Liste des Wirtschaftsmagazins «Forbes» besitzt der «offiziell» reichste Mensch, der mexikanische Unternehmer Carlos Slim, «nur» 125 Milliarden Dollar.
Die angehäuften Besitztümer waren in allen Teilen der Welt in Form von Bargeld, Bankkonten, Immobilien, Goldreserven und nicht liquiden Finanzanlagen verteilt. Der Umfang von Gaddafis Reichtum sei unfassbar, meldete ein Offizieller, der Zugang zu Finanzdokumenten des Ex-Dikators hatte, gegenüber der Zeitung «Los Angeles Times». Würde man das Geld unter dem jahrelang unterdrückten Volk verteilen, würden jedem einzelnen Libyer 30 000 Dollar zustehen.
Wo liegt das Geld und wofür soll es eingesetzt werden?
Die Nachricht sorgte am Wochenende für grosses Aufsehen. Denn wenn die Daten stimmen, dann dürfte Gaddafi in die Geschichtsbücher eingehen – als einer der raubgierigsten Despoten aller Zeiten, zusammen mit dem 1997 verstorbenen Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Mobutu Sese Seko, dem wohl korruptesten Diktator Afrikas, oder dem ehemaligen Präsident der Philippinen, Ferdinand Marcos.
Eigentlich wäre anzunehmen, dass nun die Gaddafi-Milliarden für den Wiederaufbau des Landes eingesetzt werden. Doch so einfach ist das nicht: Die Gelder sind auf der ganzen Welt verteilt und wurden zum Teil von den Regierungen eingefroren. Zudem verlangt ein libysches Gesetz, dass freigegebene Anlagen nur dem legalen Besitzer übertragen werden.
Die USA und Europa haben bereits kurz nach dem Tod Gaddafis der libyschen Übergangsregierung versprochen, die eingefrorenen Vermögen freizugeben. Auch die Schweiz erlaubte der staatlichen Ölgesellschaft, über 385 Millionen Franken wieder frei zu verfügen. Weitere 265 Millionen Franken bleiben aber vorerst blockiert. Einige afrikanische Länder zeigen sich zudem resistent gegenüber Freigaben von Gaddafi-Millionen: Ihre Wirtschaft hängt von den Anlagen ab.
Jeder Gaddafi hatte Zugriff zum Geld
Muammar Gaddafi war dafür bekannt, dass er während seiner Herrschaft die eigenen Familienangehörigen und die Mitglieder seines Clans favorisierte. Ein Drittel der 6,5 Millionen Einwohner Libyens lebte aber in Armut, vor allem im Osten des Landes. Immer wieder wehrten sich Aufständische gegen seine despotischen Machenschaften.
Geheime Untersuchungen in den USA, Europa und Libyen haben ergeben, dass der Diktator sein Vermögen in Regierungsinstitutionen angelegt hatte, wie zum Beispiel die Central Bank of Libya, die nationale Investitionsbehörde, die Libyan Foreign Bank oder die Libyan National Oil Corp. Doch jedes Mitglied des Familie Gaddafi hatte freien Zugriff auf diese Gelder.
Mit Gold wollte er Söldner bezahlen
Für die Libyer ist die Nachricht über das kolossale Vermögen des ehemaligen Herrschers eine weitere Bestätigung, dass sich Muammar Gaddafi nie für sein Volk interessierte. Mitglieder des Übergangsrates meinten, der Diktator hätte «über Jahre hinweg Milliarden ins Ausland gebracht, während die Menschen im Land mit mangelnden Schulen, Spitälern und anderen Arten von Einrichtungen zu kämpfen» gehabt hätten.
Gaddafi soll allerdings den grössten Teil seines Kapitals erst in den letzten vier bis fünf Jahren ins Ausland gebracht haben. Das Gold bewahrte er aber in Libyen auf. Experten gehen davon aus, dass er damit im Fall eines Aufstands vorhatte, Söldner zu kaufen.
20 Minuten Online - Gaddafi, der reichste Mensch aller Zeiten - News
Gierig, gieriger, Gaddafi: Laut libyschen Offiziellen dürfte der frühere Machthaber im Laufe seiner jahrzehntelangen Amtszeit 200 Milliarden Dollar angehäuft haben.
Vielleicht steckte ein kleiner Schweizer in ihm oder vielleicht wirtschaftete seine Ehefrau Safia den Haushalt musterhaft. Wer weiss. Jedenfalls soll Muammar Gaddafi nach Schätzungen von hochrangigen libyschen Regierungsangehörigen in den 42 Jahren seiner Herrschaft ein Vermögen in Höhe von mehr als 200 Milliarden Dollar (177 Milliarden Franken) beiseite geschafft haben. Sollten diese Rechnungen stimmen, wäre er bei weitem der reichste Mann der Welt gewesen – laut der Liste des Wirtschaftsmagazins «Forbes» besitzt der «offiziell» reichste Mensch, der mexikanische Unternehmer Carlos Slim, «nur» 125 Milliarden Dollar.
Die angehäuften Besitztümer waren in allen Teilen der Welt in Form von Bargeld, Bankkonten, Immobilien, Goldreserven und nicht liquiden Finanzanlagen verteilt. Der Umfang von Gaddafis Reichtum sei unfassbar, meldete ein Offizieller, der Zugang zu Finanzdokumenten des Ex-Dikators hatte, gegenüber der Zeitung «Los Angeles Times». Würde man das Geld unter dem jahrelang unterdrückten Volk verteilen, würden jedem einzelnen Libyer 30 000 Dollar zustehen.
Wo liegt das Geld und wofür soll es eingesetzt werden?
Die Nachricht sorgte am Wochenende für grosses Aufsehen. Denn wenn die Daten stimmen, dann dürfte Gaddafi in die Geschichtsbücher eingehen – als einer der raubgierigsten Despoten aller Zeiten, zusammen mit dem 1997 verstorbenen Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Mobutu Sese Seko, dem wohl korruptesten Diktator Afrikas, oder dem ehemaligen Präsident der Philippinen, Ferdinand Marcos.
Eigentlich wäre anzunehmen, dass nun die Gaddafi-Milliarden für den Wiederaufbau des Landes eingesetzt werden. Doch so einfach ist das nicht: Die Gelder sind auf der ganzen Welt verteilt und wurden zum Teil von den Regierungen eingefroren. Zudem verlangt ein libysches Gesetz, dass freigegebene Anlagen nur dem legalen Besitzer übertragen werden.
Die USA und Europa haben bereits kurz nach dem Tod Gaddafis der libyschen Übergangsregierung versprochen, die eingefrorenen Vermögen freizugeben. Auch die Schweiz erlaubte der staatlichen Ölgesellschaft, über 385 Millionen Franken wieder frei zu verfügen. Weitere 265 Millionen Franken bleiben aber vorerst blockiert. Einige afrikanische Länder zeigen sich zudem resistent gegenüber Freigaben von Gaddafi-Millionen: Ihre Wirtschaft hängt von den Anlagen ab.
Jeder Gaddafi hatte Zugriff zum Geld
Muammar Gaddafi war dafür bekannt, dass er während seiner Herrschaft die eigenen Familienangehörigen und die Mitglieder seines Clans favorisierte. Ein Drittel der 6,5 Millionen Einwohner Libyens lebte aber in Armut, vor allem im Osten des Landes. Immer wieder wehrten sich Aufständische gegen seine despotischen Machenschaften.
Geheime Untersuchungen in den USA, Europa und Libyen haben ergeben, dass der Diktator sein Vermögen in Regierungsinstitutionen angelegt hatte, wie zum Beispiel die Central Bank of Libya, die nationale Investitionsbehörde, die Libyan Foreign Bank oder die Libyan National Oil Corp. Doch jedes Mitglied des Familie Gaddafi hatte freien Zugriff auf diese Gelder.
Mit Gold wollte er Söldner bezahlen
Für die Libyer ist die Nachricht über das kolossale Vermögen des ehemaligen Herrschers eine weitere Bestätigung, dass sich Muammar Gaddafi nie für sein Volk interessierte. Mitglieder des Übergangsrates meinten, der Diktator hätte «über Jahre hinweg Milliarden ins Ausland gebracht, während die Menschen im Land mit mangelnden Schulen, Spitälern und anderen Arten von Einrichtungen zu kämpfen» gehabt hätten.
Gaddafi soll allerdings den grössten Teil seines Kapitals erst in den letzten vier bis fünf Jahren ins Ausland gebracht haben. Das Gold bewahrte er aber in Libyen auf. Experten gehen davon aus, dass er damit im Fall eines Aufstands vorhatte, Söldner zu kaufen.
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