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Gas-Deals, Bestechung und eine Fussball-Legende Im Skandal um die WM-Vergabe an Katar hat die «Sunday Times» neue Details veröffentlicht. Derweil gerät die Fifa vonseiten der Sponsoren unter Druck.
Erhärten sich die Korruptions-Vorwürfe, wird die WM 2022 womöglich neu vergeben: Projektzeichnung des Al-Rayyan Stadions, welches in Katar für die WM gebaut werden soll. Bild: Keystone
08.06.2014
Vergangene Woche enthüllte die britische Zeitung «Sunday Times», wie der katarische Bauunternehmer und Fussballfunktionär Mohamed bin Hammam die Wahl für die Fussball-WM 2022 orchestrierte. Mit geschenkten Flügen, Hoteleinladungen und Geldtransfers in Millionenhöhe arbeitete er offenbar daran, Mitglieder des Fifa-Exekutivkomitees hinter Katar zu scharen.
Die «Sunday Times» besitzt nach eigenen Angaben «Tausende Gigabytes» und «Hunderte Millionen» Dateien, die ihr von einem hochrangigen Fifa-Insider zugespielt worden sind. Während einer mehrwöchigen Analyse fand die Zeitung im Datenberg belastendes Material wie E-Mails, Überweisungsaufträge und Dankesschreiben.
Neue Details
Seit den Enthüllungen wurde das Organisationskomitee Katar 2022 nicht müde, zu betonen, es habe nichts mit bin Hammams Machenschaften zu tun gehabt. Jedoch dürfte diese Unschuldsbeteuerung nun zu bröckeln beginnen. Denn die «Sunday Times» liefert inzwischen neue Details zum Fall:
Laut «Sunday Times» zeigen die neuen Enthüllungen, in welchem Ausmass bin Hammam seine Verbindungen nutzte, um Unterstützung für Katar zu mobilisieren. Im grossen Stil vermittelte er Treffen zwischen Schlüsselfiguren des Weltfussballs und der Königsfamilie, etwa dem Emir und dem Kronzprinzen.
Unabhängig von diesen Details nimmt der Druck auf die Fifa auch anderweitig zu. Sony, einer der Hauptsponsoren der WM, fordert von der Fussballorganisation, im Skandal endlich aktiv zu werden. Die Fifa müsse eine «angebrachte Untersuchung» der Vorwürfe durchführen.
Auch die Politik beginnt sich einzuschalten. Der Chef der britischen Labour-Partei, Ed Miliband, äusserte sich gegenüber der «Sunday Times» zum Fall. Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, so Miliband, müsse die WM 2022 sofort neu vergeben werden. Der Politiker äusserte auch Kritik an der Arbeit der Fifa-Ethikkommission. «Die bisherige Faktenlage spricht dafür, dass der Vergabeprozess manipuliert worden war. Die Fifa muss nun die Informationen der ‹Sunday Times› in ihre Ermittlungen einfliessen lassen. Ansonsten werden die Menschen der Fifa-Untersuchung kaum glauben.»
Fifa-Chefermittler Michael Garcia war letzte Woche in die Kritik geraten, weil er bekanntgab, seine Untersuchung des Vergabeprozesses der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 ohne die Funde der «Sunday Times» zu beenden. (kpn)
(Erstellt: 08.06.2014, 13:20 Uhr)
naja gut der kaiser hat auch einige unehliche kinder zu versorgen ......
08.06.2014
Vergangene Woche enthüllte die britische Zeitung «Sunday Times», wie der katarische Bauunternehmer und Fussballfunktionär Mohamed bin Hammam die Wahl für die Fussball-WM 2022 orchestrierte. Mit geschenkten Flügen, Hoteleinladungen und Geldtransfers in Millionenhöhe arbeitete er offenbar daran, Mitglieder des Fifa-Exekutivkomitees hinter Katar zu scharen.
Die «Sunday Times» besitzt nach eigenen Angaben «Tausende Gigabytes» und «Hunderte Millionen» Dateien, die ihr von einem hochrangigen Fifa-Insider zugespielt worden sind. Während einer mehrwöchigen Analyse fand die Zeitung im Datenberg belastendes Material wie E-Mails, Überweisungsaufträge und Dankesschreiben.
Neue Details
Seit den Enthüllungen wurde das Organisationskomitee Katar 2022 nicht müde, zu betonen, es habe nichts mit bin Hammams Machenschaften zu tun gehabt. Jedoch dürfte diese Unschuldsbeteuerung nun zu bröckeln beginnen. Denn die «Sunday Times» liefert inzwischen neue Details zum Fall:
- Bin Hammam organisierte offenbar zwei Treffen zwischen Regierungsmitgliedern von Katar und einem Mitarbeiter des thailändischen Fifa-Exekutivmitglieds Worawi Makudi. Ziel: Ein neuer Gas-Deal zwischen Katar und Thailand sollte Makudis Stimme an der WM-Vergabe sichern. Makudi streitet die Vorwürfe gegenüber der Zeitung ab.
- Wenige Monate vor der WM-Vergabe wurde bin Hammam nach Russland eingeladen. Dort traf er sich mit Wladimir Putin, um «bilaterale Beziehungen der beiden Länder im Bereich Sport» zu diskutieren. Zwei Tage später reiste auch der Emir von Katar nach Moskau, um Gas-Geschäfte mit Russland einzufädeln.
- Bin Hammam arrangierte ein Meeting zwischen dem jetzigen Uefa-Präsident und Mitglied des Exekutivkomitees Michel Platini und dem Organisationskomitee Katar 2022 in der Schweiz.
- Bin Hammam soll weitere 1,7 Millionen Dollar für Stimmen aus Asien bezahlt haben.
- Zudem organisierte er diskrete Treffen zwischen Katars königlicher Familie und mindestens sieben Mitgliedern des Fifa-Exekutivkomitees. Darunter soll sich auch Fifa-Präsident Sepp Blatter befunden haben.
- Fünf Monate nach der Wahl von Katar lud bin Hammam Franz Beckenbauer zusammen mit den Vorständen eines Öl- und Gas-Transportunternehmens nach Doha ein. Beckenbauer war bei der WM-Vergabe Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees gewesen. Gegenüber der Zeitung wollte er die Doha-Reise nicht kommentieren.
Laut «Sunday Times» zeigen die neuen Enthüllungen, in welchem Ausmass bin Hammam seine Verbindungen nutzte, um Unterstützung für Katar zu mobilisieren. Im grossen Stil vermittelte er Treffen zwischen Schlüsselfiguren des Weltfussballs und der Königsfamilie, etwa dem Emir und dem Kronzprinzen.
Unabhängig von diesen Details nimmt der Druck auf die Fifa auch anderweitig zu. Sony, einer der Hauptsponsoren der WM, fordert von der Fussballorganisation, im Skandal endlich aktiv zu werden. Die Fifa müsse eine «angebrachte Untersuchung» der Vorwürfe durchführen.
Auch die Politik beginnt sich einzuschalten. Der Chef der britischen Labour-Partei, Ed Miliband, äusserte sich gegenüber der «Sunday Times» zum Fall. Sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten, so Miliband, müsse die WM 2022 sofort neu vergeben werden. Der Politiker äusserte auch Kritik an der Arbeit der Fifa-Ethikkommission. «Die bisherige Faktenlage spricht dafür, dass der Vergabeprozess manipuliert worden war. Die Fifa muss nun die Informationen der ‹Sunday Times› in ihre Ermittlungen einfliessen lassen. Ansonsten werden die Menschen der Fifa-Untersuchung kaum glauben.»
Fifa-Chefermittler Michael Garcia war letzte Woche in die Kritik geraten, weil er bekanntgab, seine Untersuchung des Vergabeprozesses der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 ohne die Funde der «Sunday Times» zu beenden. (kpn)
(Erstellt: 08.06.2014, 13:20 Uhr)
naja gut der kaiser hat auch einige unehliche kinder zu versorgen ......