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Gedenktag für NS-Mord an Sinti und Roma

Ivo2

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Croatia
Gedenktag für NS-Mord an 500.000 Sinti und Roma
Anlässlich des Gedenktags für die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma hat die Europäische Kommission zum Minderheitenschutz aufgerufen. Sinti und Roma seien immer noch Rassismus und Diskriminierung ausgesetzt, schrieb die Kommission heute auf Twitter.

Dieses Problem gelte auch für andere Gruppen, so Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: „Europa steht in der Pflicht, die hier lebenden Minderheiten vor Rassismus und Diskriminierung zu schützen“, hatte sie im Voraus zu dem Gedenktag erklärt. Sie rief alle Mitgliedsländer auf, „Gleichstellung, Inklusion und Teilhabe“ der Roma zu ermöglichen.

Laut einem Bericht vom Jänner haben Deutschland, Österreich und zehn weitere EU-Länder Kommissionsempfehlungen zum Schutz von Sinti und Roma nur teilweise umgesetzt. Sechs weitere Länder halten sich laut Bericht nur „in sehr begrenztem Umfang“ daran. Zu den Empfehlungen gehören etwa eigene Budgets für die gesellschaftliche Einbindung der Minderheit und spezifische Gleichstellungsorgane.

Das Europaparlament hatte den Gedenktag 2015 eingerichtet. Er erinnert an die insgesamt 500.000 Sinti und Roma, welche die Nazis im Zweiten Weltkrieg in Europa ermordeten. In der Nacht des 2. August 1944 hatte die SS die letzten 4.300 Sinti und Roma im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ermordet. Das Lager wurde knapp sechs Monate später befreit.

Sobotka: Kein Platz für „Diskriminierung“
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) erinnerte in einer Aussendung daran, „dass Intoleranz, Vorurteile und Diskriminierung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Der Blick auf die Vergangenheit soll dazu ermutigen, in Zukunft weiterhin für eine Welt einzustehen, in der die gleichen Rechte für alle Menschen gelten“, sagte er.

Der Gedenktag soll eine entsprechende Würdigung im Parlament erfahren: Der Nationalratspräsident lädt am 12. Dezember zum Tag der Volksgruppen ins Hohe Haus.

 
Ceija Stojka
Die Sichtbarkeit der Verfolgung
Wenn Europa seit 2015 am 2. August den 500.000 von den Nazis ermordeten Roma und Sinti gedenkt, dann macht dieser Tag auch die Geschichte von Lücken und Leerstellen deutlich. Lange genug waren Roma und Sinti so etwas wie Opfer zweiter Klasse. Und blickt man nach Österreich, dann gedenkt man mit drei Mahnmalen der Schoa, bis heute aber mit keinem großen Monument dem Schicksal der Roma. Dass sich die Öffentlichkeit überhaupt mit diesem Teil der verdrängten Geschichte beschäftigt, ist nicht zuletzt Menschen wie Ceija Stojka zu verdanken, die im Schatten der Waldheim-Debatte ihr Schweigen zum KZ-Schicksal gebrochen haben. Stojka ist jetzt in New York eine große Schau im Österreichischen Kulturforum gewidmet.

„Opferkonkurrenz und Memoralisierung“, so überschreibt die deutsche Historikerin und Expertin für die Geschichte des Antiziganismus Karola Frings ihren Rückblick auf den verspätet einsetzenden wissenschaftlichen Diskurs zur nationalsozialistischen Verfolgung der Roma und Sinti – vor allem aber auch der öffentlichkeitswirksamen Debatte um diesen jahrzehntelang verdrängten systematischen Mord an einer Volksgruppe und Minderheit während der Nazi-Zeit.

Das Schicksal der Roma in Österreich während der NS-Zeit

 
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Ich habe einen Text zum Video geschrieben, wenn euch das Video zu schnell ist um es zu lesen, dann stopt das Video dort wo die Textkarte ist um es in Ruhe zu lesen.

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Lackenbach
Gedenken an ermordete Roma und Sinti
In Lackenbach (Bezirk Oberpullendorf) ist am Samstag der von den Nationalsozialisten ermordeten Roma und Sinti gedacht worden. In Lackenbach gab es während der Nazi-Zeit ein „Sinti und Romaanhaltelager“. Seit 1984 erinnert ein Mahnmal daran, alljährlich findet dort auch eine Gedenkfeier statt.

Seit 1990 wird beim Mahnmal in Lackenbach der ermordeten Roma und Sinti gedacht. 4.000 von ihnen waren in Lackenbach interniert, von wo aus sie von den Nazis in Vernichtungslager deportiert wurden. Bei der Gedenkfeier am Samstag fanden sich wieder zahlreiche Menschen ein, darunter Volksgruppenangehörige sowie Vertreterinnen und Vertreter der Politik. Auch der deutsche Botschafter in Österreich nahm an dem Gedenken teil.

 
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