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Geheimkommando gegen Westdeutschland

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cro_Kralj_Zvonimir

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Tschechische Akten enthüllen
Geheimkommando gegen Westdeutschland

Überraschender Aktenfund: Der tschechoslowakische Militärgeheimdienst hatte Anfang der 70er Jahre eine streng geheime Kommandoeinheit aufstellen lassen, deren Mitglieder für den Einsatz in der Bundesrepublik ausgebildet worden waren. Im Falle eines 3. Weltkrieges sollten sie Aufgaben wie Sabotage, Entführungen und Liquidierungen ausüben.

Von Peter Hornung, ARD-Hörfunkstudio Prag

Großansicht des Bildes Grafik: Aktenberge in den Archiven der Geheimdienste]
Auch für Wissenschaftler war es ein überraschender Fund: die Akten über ein tschechoslowakisches Spezialkommando. Gegründet wurde es Anfang der 70er Jahre, offenbar auf Initiative der Sowjetunion. Ein sowjetischer Geheimdienst-General hatte den Tschechen und Slowaken von Erkenntnissen berichtet, dass auf westlicher Seite ähnliche Sondereinheiten aufgestellt würden. Um eine daraus resultierende Gefahr für den Warschauer Pakt zu umgehen, müsse man reagieren und selbst eine Einheit bilden. Im Kriegsfall hätte diese Einheit dann Unterstützung von tschechoslowakischen Agenten im Westen bekommen.
Strengste Geheimhaltung

Die Kommandoeinheit wurde so geheimgehalten, dass sie nicht einmal einen Namen hatte. Von ihrer Existenz wussten ebenfalls nur ganz Wenige. Milan Macák, Wissenschaftler und Mitarbeiter des Militärgeheimdienstes der Tschechischen Republik, berichtet, dass die Befehle nur vom damaligen General des militärischen Geheimdienstes herausgegeben werden durften. "Es war sogar verboten Projekte oder Menschen, die damit beauftragt wurden, gegenüber anderen Geheimdienstangehörigen zu enttarnen."

Für Macák war es keine leichte Aufgabe, Informationen über die Einheit herauszufinden. Er und seine Kollegen waren eher zufällig auf diese Kommandoeinheit gestoßen. In den üblichen Geheimdienstakten war darüber nichts zu finden. "Die Agenten wurden von bestimmten Leuten geführt und ausbildet. Nur diese durften Nachweise über die Spezialagenten führen. Ansonsten tauchen sie in keinem Geheimdienstregister auf. Ausschließlich Führungsoffiziere durften mit ihnen in Kontakt treten, um sie gegebenenfalls mit falschen Legitimationen und falschen Dokumenten zu versorgen."
Einsatzgebiet Westdeutschland

Macák steht zwar erst am Anfang seiner Forschungen, doch trotzdem lässt sich schon Einiges über die Einheit sagen. In ihrem Visier war die Bundesrepublik und ihre führenden Politiker, Militärs und Wirtschaftsführer. Die Mitglieder des Kommandos lebten in der Nähe der Grenze zu Bayern, auf der Ostseite des Eisernen Vorhangs. Dort warteten sie auf ihren Einsatz, sagt Macák. "Wenn es zu einem Konflikt gekommen wäre, wären sie als erste eingesetzt worden. Ihr Hauptziel war die Störung feindlicher Aktionen, diese teilweise oder ganz zu stoppen und für ein Überraschungsmoment zu sorgen. Sie waren zum einen dafür trainiert, Objekte zu schützen, die potenzielle Angriffsziele für die Bundeswehr oder die US-Armee hätten sein können. Zum anderen hätten sie auf Objekte und Personen auf ausländischem Gebiet zugreifen, sie festnehmen und falls nötig liquidieren sollen."
Anforderungen an Spezialagenten

Nach bisherigem Wissensstand hatte das geheime Kommando rund hundert handverlesene Mitglieder. Macák erzählt: "Die Anforderungen waren sehr hoch. Die Leute mussten eine überdurchschnittliche physische Kondition haben, sie mussten mehrere Sprachen sprechen können." Deutsch war Pflicht. Einer der bis zur Wende einsatzbereiten Doppel-Null-Agenten von der Moldau hatte laut Akte sogar eine ganz besondere Fähigkeit: Er sprach "perfekt Deutsch mit bayerischem Akzent". Eine weitere Bedingung, die der größtmöglichen Geheimhaltung diente, war laut Macák, dass alle den Grundwehrdienst absolviert haben mussten. Niemand von ihnen durfte jedoch in der Armee oder der Polizei dienen. Ob Bäcker, Postbeamter oder Parteisekretär - die Tarnung der Elitekämpfer war makellos. Sie waren sogenannte Schläfer, die nur darauf warteten, aktiviert zu werden. Dementsprechend wurden sie permanent trainiert und ihre Einsatzfähigkeiten neu bewertet.

Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte 1975 (Foto: picture-alliance / dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Feierliche Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte durch die politischen Führer von 35 Staaten Europas und Nordamerikas am 1. August 1975 in Helsinki ]
Die Aktivitäten um die streng geheime Einheit ließen erst nach, als es zu einer internationalen Entspannung kam, zum Beispiel Mitte der 70er Jahre, als Ost und West in Helsinki die KSZE- Schlußakte unterzeichneten. Allerdings war man in Prag offenbar wieder verunsichert als Gorbatschow 1985 an die Macht kam. Das Geheime Kommando wurde wieder aktiver. Erst als 1989 die Wende kam, wurde es endgültig aufgelöst.









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Tschoslowakei






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