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Geht ein HIV-Impfstoff demnächst in Produktion ?

Grizzly

Problembär
In Südafrika läuft derzeit eine vielversprechende Testphase eines neu entwickelten Impfstoffs gegen HIV, wie jetzt das Deutsche Ärzteblatt berichtet:
Vielversprechende Impfstudie
Damit signalisiert die internationale HIV-Forschergemeinde zudem ihre Anerkennung für die Plattform, die das Land jungen, ambitionierten Wissenschaftlern bietet. Auch das markiert eine Kehrtwende, haben doch zuvor jahrelang einschlägig ausgebildete Mediziner das Land lieber verlassen. Dr. Fatima Laher taugt zum Vorbild dafür, was inzwischen in Südafrika erreichbar ist, und zeigt, zu welcher Attraktivität sich die Aids-Forschung in Südafrika gemausert hat. ( ... )

Die zierliche Frau erläutert mit Emphase, warum das Projekt alle so elektrisiert: „Wir wissen von einer der bedeutsamsten HIV-Impfstudien aus Thailand von 2009, dass das Ansteckungsrisiko um 60 Prozent im ersten und um gut 30 Prozent noch im dritten Jahr nach der Impfung gemindert wurde.“ Es wurde jedoch zunächst bezweifelt, dass ein Impfstoff, der die in Asien dominierenden HIV-Subtypen anvisiert, auch in Afrika nützlich sein könnte. „Aber“, so fährt Laher fort, „erste Tests in Südafrika haben gezeigt, dass der Impfstoff R144 von Südafrikanern nicht nur gut vertragen wird, sondern eine mindestens ebenso gute, wenn nicht bessere Immunantwort hervorruft.“ Deshalb startet jetzt eine umfangreiche Impfstudie mit der Vakzine. Was zudem die Erwartungen hochschraubt, sind Modifikationen des Impfstoffes, so dass er besser vor dem in Afrika endemischen Subtyp C schützt. „Es ist wirklich etwas Besonderes, an dieser Multicenterstudie mitzuwirken“, schwärmt die HIV-Expertin.
In ihrer bisherigen Präventionsarbeit hatte sie zunächst an ganz anderer Stelle angesetzt. Sie behandelte Schwangere, um die Weitergabe des Virus an das Kind zu verhindern. Denn wenn Mütter antiretrovirale Medikamente einnehmen, bleiben die Ungeborenen verschont. „Wir konnten den Müttern eine Perspektive für die Nachkommen geben. HIV war zumindest für die nächste Generation innerhalb einer Familie nicht mehr Schicksal“, sagt Laher. Jedoch: „Leider sehen wir immer wieder infizierte Babys, auch, weil es offenbar schwieriger ist, dem Therapieplan zu folgen, als wir als Wissenschaftler angenommen haben.“

Nicht zuletzt deshalb hofft Laher darauf, dass mittels einer Impfung die Weitergabe des Virus in die nächste Generation nachhaltiger als bisher aufgehalten werden kann. Die Zeiten, als die junge Ärztin Tausende von Aids-Kranken nur am Leben zu halten versuchte, sind jedenfalls in Südafrika Geschichte.
Deutsches Ärzteblatt: Klinische Forschung und Prävention: Wie Südafrika HIV die Stirn bietet (30.01.2015)
 
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