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Genanalyse: Die Europäer sind eine einzige, große Familie

FloKrass

Dvoglavi orao
Kosovo
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Mittwoch, 08.05.2013, 00:28

Ein bisschen Grieche hier, ein wenig Pole dort: Wir teilen uns mehr Erbmaterial mit allen anderen Europäern als bislang angenommen. Das fanden amerikanische Forscher heraus. Je weiter man in der Zeit zurückgeht, desto internationaler wird die Verwandtschaft.
Ob Schweden, Engländer, Deutsche oder Polen – alle Europäer sind relativ eng miteinander verwandt. Geht man etwa 1000 Jahre in der Zeit zurück, teilt fast jeder Europäer mit fast jedem anderen viele Vorfahren. Das berichten US-Forscher im Fachmagazin „PLoS Biology“.

Europäer noch enger miteinander verwandt als angenommen

Peter Ralph und Graham Coop von der University of California in Davis (US-Staat Kalifornien) verglichen das Erbgut von mehr als 2000 Menschen aus 40 europäischen Ländern. Ihre Analyse bestätige mathematisch-statistische Modelle, die schon vor etwa zehn Jahren eine enge Verwandtschaft der Europäer miteinander vorhergesagt hätten, schreiben die Forscher.

Die meisten Menschen kennen ihre eigene Familiengeschichte höchstens einige Generationen zurück, haben aber sonst kaum eine Vorstellung von ihren Ahnen und von ihrer Verwandtschaft mit anderen Menschen. Grundsätzlich verdoppelt sich mit jeder Generation die Zahl der Vorfahren: Jeder Mensch hat zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern und so weiter.

Auf die Länge kommt es an

Ralph und Coop suchten nun in den Erbgut-Daten von 2257 Menschen nach Abschnitten, in denen die DNA identisch aufgebaut ist. Die Idee: Individuen, die solche Erbgut-Abschnitte miteinander teilen, haben auch einen gemeinsamen genetischen Vorfahren.

Je kürzer so ein Abschnitt ist, desto weiter zurück lebte dieser Vorfahre, weil in jeder Generation das Erbgut neu kombiniert, also durchmischt, wird. Lange Abschnitte weisen hingegen auf einen gemeinsamen Vorfahren vor vergleichsweise kurzer Zeit hin.

Erbgutstücke von vor bis zu 3000 Jahren

Zwei der untersuchten Europäer, die heute mindestens 2000 Kilometer voneinander entfernt leben, haben demnach gleiche Erbgutstückchen im Schnitt von einem gemeinsamen Vorfahren, der vor 1000 bis 2000 Jahren lebte. Für die Zeit vor 2000 bis 3000 Jahren teilen sie sich im Schnitt mehr als zehn solcher genetischer Ahnen.

Aber über die Jahrtausende gehen auch viele Erbgutschnipsel verloren, weil Menschen immer nur einen Teil ihres Erbguts vererben. Daher gehen die Forscher davon aus, dass Europäer noch viel mehr gemeinsame Ahnen haben, als die reine Erbgutanalyse zeigt.

Spiegel der Bevölkerung

Erwartungsgemäß sind Menschen am engsten mit denen verwandt, die in ihrer Nähe leben. Ein Brite ist demnach enger mit einem anderen Briten verwandt als mit einem Deutschen, aber enger mit einem Deutschen als mit einem Griechen.


Viele gemeinsame Vorfahren: Die Europäer sind eine einzige, große Familie - Mensch - FOCUS Online - Nachrichten

Genanalyse: Europäer sind eine große Familie - SPIEGEL ONLINE

One big European family (WITH VIDEO) :: UC Davis News & Information

Oirignaltext der Analyse:

PLOS Biology: The Geography of Recent Genetic Ancestry across Europe

By far THE HIGHEST RATES of IBD WITHIN ANY POPULATIONS IS FOUND BETWEEN ALBANIAN SPEAKERS—around 90 ancestors from 0–500 ya, and around 600 ancestors from 500–1,500 ya (SO HIGH THAT WE LEFT THEM OUT OF FIGURE 5; see Figure S12).


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http://www.plosbiology.org/article/info:doi/10.1371/journal.pbio.1001555#pbio.1001555.s012
 

Was bei der Analyse auffällt: Würde man Griechen und Mazedonier gemeinsam nehmen, würden genetisch betrachtet die Albaner mehr Vorfahren mit den Italienern gemeinsam haben als mit den Griechen oder Mazedoniern. Die Albaner haben also mehr gemeinsame Vorfahren mit den Italienern als mit den Griechen oder den Mazedoniern als unmittelbare Nachbarn.

Das könnte die These der Illyrischen Vorfahren der Albaner untermauern, da die Albaner auch sehr viele lateinische Wörter im Wortschatz besitzen, dementsprechend zu einer bestimmten Zeit mehr von den Latinern beeinflusst wurden als von ihren Griechischen oder Slawischen Nachbarn. Und dieser Moment kann nur die illyrische Periode sein, also vor dem Übergang zur Albanischen Ethnie.

Auffallend aber nicht überraschend auf dem Balkan des Weiteren sind die zahlenmäßig gleichmaßen vielen Vorfahren der "Jugoslawen", also der Serbo-Kroatischen Muttersprachlern.
 
Das heißt aber nicht, dass es eine genetische Abgrenzung zu den Nachbarvölker gibt, die nicht europäisch sind, oder? Deswegen kann ich die Logik hinter dem Titel "eine einzige große Familie" nicht verstehen.
 
Das heißt aber nicht, dass es eine genetische Abgrenzung zu den Nachbarvölker gibt, die nicht europäisch sind, oder? Deswegen kann ich die Logik hinter dem Titel "eine einzige große Familie" nicht verstehen.

Nein, gerade diese Abgrenzung wird hier durch diese Studie widerlegt. Allerdings haben der Studie zufolge unmittelbare Nachbarn mehr gemeinsame Vorfahren als ihre entfernteren Nachbarn. Ein Engländer hat mehr Gemeinsamkeiten mit einem anderen Engländern, als mit einem Deutschen. Die Engländer wiederum haben aber bspw. mehr gemeinsame Vorfahren mit den Deutschen, als mit den Griechen.

Die Griechen haben aber trotzdem eine bestimmte Anzahl gemeinsamer Vorfahren mit den Engländern, sodass man sagen kann, dass Engländer und Griechen genetisch Verwandt sind.

Je entfernter also die Völker, desto weniger gemeinsame Vorfahren, aber dennoch besitzen sie gemeinsame Vorfahren, was Europa zu eine Familie von Cousins und Cousinen macht.

Der Tabelle zufolge besitzen die Albaner aber die höchste Anzahl an gemeinsamen Vorfahren. über 90 gemeinsame Vorfahren bis auf 500 Jahre, darüber hinaus bis zu 1500 Jahre über 600 gemeinsame Vorfahren. Bei anderen Völkern ist das der Fall um vielfaches geringer, was auf eine größere Vermischung mit anderen Völkern schließen lässt.
 
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