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Mirditor
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Genua: Schiff prallt gegen Tower
Sieben Menschen starben bei dem schweren Schiffsunglück.
Staatsanwälte vermuten fahrlässige Tötung
Die Opferbilanz des Schiffsunglück vom Dienstagabend im Hafen von Genua ist auf sieben Todesopfer gestiegen. Nach mehrstündigen Sucharbeiten haben Rettungsmannschaften drei Leichen im Aufzug des Kontrollturms entdeckt, der von einem Containerschiff aus vorerst ungeklärter Ursache gerammt worden war und ins Meer stürzte. Drei weitere Todesopfer waren bereits in der Nacht auf Mittwoch geborgen worden. Eine weitere Leiche wurde am Mittwochvormittag entdeckt.
Einer der Vermissten wurde lebend geborgen. Der schwerverletzte Hafenmitarbeiter, ein 50-jähriger Telefonist, wurde nach mehreren Stunden aus den Trümmern des Towers geholt. Weitere zwei Personen werden noch gesucht, berichteten italienische Medien. Fünf Menschen sind insgesamt verletzt worden.Die ermittelnden Staatsanwälte vermuten fahrlässige Tötung. Die Blackbox des Containerschiffs "Jolly Nero" wird nun überprüft. Vermutet wird, dass zwei Motoren des Schiffes ausgefallen seien und die Mannschaft die Kontrolle über das Schiff verloren habe. Das Schiff wurde beschlagnahmt, der Kapitän lange befragt.
Schiff "hätte nicht dort sein dürfen"
Laut dem Chef der Hafenbehörde von Genua (Autorita Portuale di Genova, AP), Luigi Merlo, handelt es sich um eine bisher „unerklärliche Tragödie“. Sicher sei derzeit lediglich, dass die „Jolly Nero“ im betroffenen Hafenabschnitt offenbar nichts zu suchen hatte. Ein Schiff dieser Dimension „hätte nicht dort sein dürfen“, wurde Merlo unter anderem vom TV-Sender RAI zitiert.
Laut Augenzeugen prallte gegen 23:30 Uhr das 40.594 Tonnen schwere Schiff "Jolly Nero" nach einem falschen Manöver gegen den Kontrollturm, von dem aus der Schiffsverkehr im Hafen kontrolliert wurde. Durch die Kollision habe sich der Tower um 45 Grad geneigt und sei dann ins Wasser gestürzt. Lediglich die externe Treppe sei erhalten geblieben.
Havarie an Bord
Das 30 Meter breite und 239 Meter lange Containerschiff "Jolly Nero" wird von der italienischen Reederei Messina betrieben. Es wurde beschlagnahmt. "Wir sind erschüttert und verzweifelt. In der Geschichte unseres Unternehmens ist so etwas noch nie passiert", reagierte Stefano Messina, Eigner der Reederei.
Der italienische Premier Enrico Letta und Staatschef Giorgio Napolitano kondolierten den Angehörigen der Opfer. Die Stadt Genua rief einen Trauertag aus. Genuas Bürgermeister Marco Doria sagte, Italien trauere um die Opfer des Unglücks, "das eine ganze Stadt getroffen hat". Die Gewerkschaften forderten umfassende Ermittlungen zur Klärung des Unfalls.
http://kurier.at/politik/weltchronik/schiff-prallte-im-hafen-von-genua-gegen-tower/11.757.326
Sieben Menschen starben bei dem schweren Schiffsunglück.
Staatsanwälte vermuten fahrlässige Tötung
Die Opferbilanz des Schiffsunglück vom Dienstagabend im Hafen von Genua ist auf sieben Todesopfer gestiegen. Nach mehrstündigen Sucharbeiten haben Rettungsmannschaften drei Leichen im Aufzug des Kontrollturms entdeckt, der von einem Containerschiff aus vorerst ungeklärter Ursache gerammt worden war und ins Meer stürzte. Drei weitere Todesopfer waren bereits in der Nacht auf Mittwoch geborgen worden. Eine weitere Leiche wurde am Mittwochvormittag entdeckt.
Einer der Vermissten wurde lebend geborgen. Der schwerverletzte Hafenmitarbeiter, ein 50-jähriger Telefonist, wurde nach mehreren Stunden aus den Trümmern des Towers geholt. Weitere zwei Personen werden noch gesucht, berichteten italienische Medien. Fünf Menschen sind insgesamt verletzt worden.Die ermittelnden Staatsanwälte vermuten fahrlässige Tötung. Die Blackbox des Containerschiffs "Jolly Nero" wird nun überprüft. Vermutet wird, dass zwei Motoren des Schiffes ausgefallen seien und die Mannschaft die Kontrolle über das Schiff verloren habe. Das Schiff wurde beschlagnahmt, der Kapitän lange befragt.
Schiff "hätte nicht dort sein dürfen"
Laut dem Chef der Hafenbehörde von Genua (Autorita Portuale di Genova, AP), Luigi Merlo, handelt es sich um eine bisher „unerklärliche Tragödie“. Sicher sei derzeit lediglich, dass die „Jolly Nero“ im betroffenen Hafenabschnitt offenbar nichts zu suchen hatte. Ein Schiff dieser Dimension „hätte nicht dort sein dürfen“, wurde Merlo unter anderem vom TV-Sender RAI zitiert.
Laut Augenzeugen prallte gegen 23:30 Uhr das 40.594 Tonnen schwere Schiff "Jolly Nero" nach einem falschen Manöver gegen den Kontrollturm, von dem aus der Schiffsverkehr im Hafen kontrolliert wurde. Durch die Kollision habe sich der Tower um 45 Grad geneigt und sei dann ins Wasser gestürzt. Lediglich die externe Treppe sei erhalten geblieben.
Havarie an Bord
Das 30 Meter breite und 239 Meter lange Containerschiff "Jolly Nero" wird von der italienischen Reederei Messina betrieben. Es wurde beschlagnahmt. "Wir sind erschüttert und verzweifelt. In der Geschichte unseres Unternehmens ist so etwas noch nie passiert", reagierte Stefano Messina, Eigner der Reederei.
Der italienische Premier Enrico Letta und Staatschef Giorgio Napolitano kondolierten den Angehörigen der Opfer. Die Stadt Genua rief einen Trauertag aus. Genuas Bürgermeister Marco Doria sagte, Italien trauere um die Opfer des Unglücks, "das eine ganze Stadt getroffen hat". Die Gewerkschaften forderten umfassende Ermittlungen zur Klärung des Unfalls.
http://kurier.at/politik/weltchronik/schiff-prallte-im-hafen-von-genua-gegen-tower/11.757.326