[h=3]Urteil[/h] [h=1]Gericht lehnt Ethik als Grundschulfach ab – Freiburger Klägerin will weitermachen[/h] Eltern haben keinen Anspruch darauf, dass Ethik als Fach an Grundschulen eingeführt wird. Das hat der Verwaltungsgerichtshof des Landes entschieden. Die Klägerin aus Freiburg will sich damit nicht abfinden.
Eltern haben keinen Anspruch darauf, dass Ethik als Fach an Grundschulen eingeführt wird. Das hat der Verwaltungsgerichtshof des Landes entschieden und das Urteil gestern veröffentlicht. Die Richter wiesen die Berufung einer Freiburger Mutter zurück. Für Anna Ignatius und ihren Anwalt kam das nicht überraschend. "Wir müssen uns durch die Instanzen klagen", sagte die Mutter dreier Söhne. Der Gerichtshof in Mannheim hat keine Revision zugelassen. Anna Ignatius kann dagegen Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einlegen – und will das tun: "Da muss ich jetzt durch, sonst hätte ich’s ja nicht anfangen müssen."
Angefangen hat’s vor drei Jahren, da gingen zwei ihrer drei Söhne in die Grundschule in Vauban. Wie die beiden hatte die Hälfte der Grundschüler keine Konfession. Ignatius, promovierte Philosophin, wollte eine Alternative zum Religionsunterricht, Wertevermittlung unabhängig von der Kirche. Die sieht das Kultusministerium erst ab Klasse 7 vor. Anträge aus Vauban und Rieselfeld hatte es abgelehnt. Anna Ignatius wollte Ethik einklagen. Argument: Nach dem Grundgesetz dürfe niemand wegen seiner religiösen Anschauung benachteiligt werden; der Staat müsse eine umfassende Schulbildung anbieten. Das Freiburger Verwaltungsgericht wies die Klage ab. Die nächste Instanz nun die Berufung: Der Staat entscheide eigenverantwortlich, ob es erforderlich sei, Ethikunterricht anzubieten. Ein Rechtsanspruch auf Ethik in der Grundschule ergebe sich weder aus dem im Grundgesetz verankerten Erziehungsauftrag des Staates, noch aus dem Schulgesetz. Es sei der Klägerin zuzumuten, die ethische Erziehung ihrer Kinder zunächst selbst zu leisten.
Anna Ignatius’ ältester Sohn ist übrigens inzwischen in der 7. Klasse und hat Ethik. "Der Mittlere hat ’ne Freistunde", sagte Anna Ignatius. Ihr Jüngster kommt im Herbst in die Grundschule.
Freiburg: Urteil: Gericht lehnt Ethik als Grundschulfach ab – Freiburger Klägerin will weitermachen - badische-zeitung.de
- Ethik auf dem Stundenplan von Grundschulen? Nein, sagt der Verwaltungsgerichtshof von Baden-Württemberg. Foto: ddp
Eltern haben keinen Anspruch darauf, dass Ethik als Fach an Grundschulen eingeführt wird. Das hat der Verwaltungsgerichtshof des Landes entschieden und das Urteil gestern veröffentlicht. Die Richter wiesen die Berufung einer Freiburger Mutter zurück. Für Anna Ignatius und ihren Anwalt kam das nicht überraschend. "Wir müssen uns durch die Instanzen klagen", sagte die Mutter dreier Söhne. Der Gerichtshof in Mannheim hat keine Revision zugelassen. Anna Ignatius kann dagegen Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einlegen – und will das tun: "Da muss ich jetzt durch, sonst hätte ich’s ja nicht anfangen müssen."
Angefangen hat’s vor drei Jahren, da gingen zwei ihrer drei Söhne in die Grundschule in Vauban. Wie die beiden hatte die Hälfte der Grundschüler keine Konfession. Ignatius, promovierte Philosophin, wollte eine Alternative zum Religionsunterricht, Wertevermittlung unabhängig von der Kirche. Die sieht das Kultusministerium erst ab Klasse 7 vor. Anträge aus Vauban und Rieselfeld hatte es abgelehnt. Anna Ignatius wollte Ethik einklagen. Argument: Nach dem Grundgesetz dürfe niemand wegen seiner religiösen Anschauung benachteiligt werden; der Staat müsse eine umfassende Schulbildung anbieten. Das Freiburger Verwaltungsgericht wies die Klage ab. Die nächste Instanz nun die Berufung: Der Staat entscheide eigenverantwortlich, ob es erforderlich sei, Ethikunterricht anzubieten. Ein Rechtsanspruch auf Ethik in der Grundschule ergebe sich weder aus dem im Grundgesetz verankerten Erziehungsauftrag des Staates, noch aus dem Schulgesetz. Es sei der Klägerin zuzumuten, die ethische Erziehung ihrer Kinder zunächst selbst zu leisten.
Anna Ignatius’ ältester Sohn ist übrigens inzwischen in der 7. Klasse und hat Ethik. "Der Mittlere hat ’ne Freistunde", sagte Anna Ignatius. Ihr Jüngster kommt im Herbst in die Grundschule.
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