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Geschichte der Türken

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
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jugo-jebe-dugo

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Vorgeschichte:

Vor den heutigen Türken lebten und herrschten auf dem Gebiet der heutigen Türkei die Hethiter, Griechen, die Perser anschließend die Makedonier unter Alexander dem Großen. Anschließend gliederte das Römische Reich die heutige Türkei in sein Herrschaftsgebiet ein. Die Herrschaft des vereinten Römischen Reiches hielt bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. Danach fiel Kleinasien nach der Teilung des Römischen Reiches an Ostrom.


Geschichte der Türken:

Die ersten Türken trafen erst im 11. Jahrhundert n. Chr. in Anatolien ein. Die ursprüngliche Heimat der Türken war Zentralasien bzw. West China. Die Seldschuken schlugen die byzantinische Armee in der Schlacht von Mantzikert im Jahre 1071 vernichtend. Daraufhin eroberten sie große Gebiete Ost- und Mittelanatoliens. Nachdem Überfall der Mongolen wurde das seldschukische Reich geschwächt sodass sich viele türkischen Stämme verselbständigten. Aus so einem Fürstentum erwuchs das spätere Osmanische Reich.


Osman I ("Osman Gazi")Um 1299 begründete Osman I. (*1259, †1326; (regierte 1299-1326) das nach ihm benannte Osmanische Reich und die Osmanen-Dynastie.

Nach der Eroberung Konstantinopels im Jahre 1453 herrschten die Nachfolger der Seldschuken, die Osmanen, über große Teile des Nahen Ostens, Nordafrikas, der Krim, des Kaukasus und des Balkans.

Im späten 17. Jahrhundert begann der Niedergang des osmanischen Reiches, das immer weiter aus seinen europäischen Besitzungen zurückgedrängt wurde. Das ab dem 19. Jahrhundert stark zunehmende Unabhängigkeitsstreben diverser Nationen im Vielvölkerstaat des osmanischen Reiches, die Besetzung Nordafrikas durch europäische Mächte und schließlich die Niederlage im Ersten Weltkrieg bewirkten seinen endgültigen Verfall.

Im Ersten Weltkrieg kämpfte das Osmanische Reich an der Seite der Mittelmächte. Nachdem Frankreich und Großbritannien den Armeniern einen selbstständigen Staat in Ostanatolien versprochen hatten, begannen Armenier sich gegen die Türken zu erheben. Danach kam es 1915 zum Völkermord an den christlichen Armeniern, bei dem nach Schätzungen bis zu 2 Millionen Armenier umkamen. Die meisten dieser Opfer starben nach ihrer Deportation ohne jegliche Verpflegung in der syrischen Wüste.

Nach der Niederlage der Mittelmächte verlor das Osmanische Reich infolge des Friedensvertrages von Sèvres seine verbliebenen Gebiete außerhalb von Anatolien und Thrakien.Darüber hinaus sollte das Gebiet der heutigen Türkei weitgehend zerstückelt werden. Griechenland wurden die Stadt Smyrna (türkisch İzmir) und Teile von Westanatolien zugesprochen. Die Region um Adana sollte an die Italiener gehen und der französische Besitz sollte neben Syrien auch Kilikien umfassen. In den östlichen Landesteilen der heutigen Türkei mit den Städten Kars, Ardahan und Erzurum sollte ein armenischer Staat entstehen. Südlich davon und östlich des Euphrat wurde den Kurden eine autonome Region zugesprochen. Diese Pläne wurden allerdings nicht umgesetzt.

Das Bestreben der Besatzungsmächte, die heutige Türkei aufzuteilen, führte zu den Befreiungskriegen, die von Mustafa Kemal koordiniert und geleitet wurde. Mustafa Kemal begann vom 19. Mai 1919 mit der Mobilisierung des Widerstandes. Durch mehrere Schlachten gelang es Ihm die Besatzung und Aufteilung wie sie im Vertrag von Versailes vorgesehen war zu verhindern.

Besonders heftig waren ab 1920 die kämpfe mit Griechenland. Der Krieg endete am 9. September 1922 mit der der Einnahme und dem Niederbrennen des damals mehrheitlich griechisch bewohnten Smyrna (İzmir). Der Sieg der Türkei gipfelte in der sog. Kleinasiatischen Katastrophe in dessen Folge viele Griechen und Türken aus Ihrer Heimat vertrieben wurden.


Nach dem Sieg der Türkei konnte sie am 24. Juli 1923 im Vertrag von Lausanne die Bestimmungen aus dem Vertrags von Sèvres revidieren und so den Verlust großer Teile der heutigen Türkei verhindern. Mit dem Vertrag wurden die bis heute gültigen Grenzen des neuen Staates völkerrechtlich anerkannt. Gleichzeitig wurde der „Bevölkerungsaustausch“ mit Griechenland in geregelte Bahnen gelenkt.

Nachdem alle ausländischen Kräfte aus Anatolien vertrieben wurden, rief Mustafa Kemal am 29. Oktober 1923 die Republik aus.


Mustafa Kemal ("Atatürk")Im Laufe seiner Amtszeit führte Atatürk tiefgreifende Reformen im politischen und gesellschaftlichen System durch, die die Türkei in einen modernen, säkularen, weltlichen und am Westen orientierten Staat verwandelten. Unter anderem wurde im Jahre 1922, noch vor der Ausrufung der Republik, das Sultanat abgeschafft und am 29. Oktober 1923 das Kalifat. 1924 schaffte die Türkei die religiösen Gerichte ab und 1925 wurde im Zuge einer umfassenden „Kleiderreform“ der Fez (traditionelle türkische Kopfbedeckung der Männer) und der Schleier für die Frau verboten und die Koedukation eingeführt. Im selben Jahr wurde die islamische Zeitrechnung durch den Gregorianischen Kalender ersetzt sowie das metrische System eingeführt.

In den folgenden Jahren wurden ganze Rechtssysteme aus europäischen Ländern übernommen und den türkischen Verhältnissen angepasst. 1926 wurde zunächst das Schweizer Zivilrecht und damit die Einehe und die Gleichstellung von Mann und Frau übernommen. Es folgten das deutsche Handelsrecht und das italienische Strafrecht. Die Gleichstellung der Geschlechter gelang allerdings nur teilweise. 1928 wurde die Säkularisierung ausgerufen und im gleichen Jahr die Arabische Schrift durch die Lateinische ersetzt. Im Zuge weiterer Reformen wurde in der Türkei 1930 das aktive Frauenwahlrecht eingeführt und seit 1934 dürfen sich Frauen auch selbst zur Wahl stellen (passives Frauenwahlrecht). Nur wenige der Reformen, etwa Atatürks Idee, dass in den Moscheen statt auf Arabisch nur noch auf Türkisch gebetet werden sollte, erwiesen sich als undurchführbar und wurden zurückgenommen.

Nachdem am 10. November 1938 Atatürk starb, wurde sein enger Weggefährte Ismet Inönü der zweite türkische Staatspräsident. Inönü war bestrebt, die Modernisierung der Türkei fortzuführen und die außenpolitische Neutralität beizubehalten.


Anıtkabir - Das Mauseleom von Atatürk in AnkaraNach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bewahrte die Türkei seine außenpolitische Neutralität. Erst am 23. Februar 1945 erklärte die Türkei Deutschland und Japan symbolisch den Krieg, um anschließend die UN-Charta mit zu unterschreiben.

1946 wurde in der Türkei zum ersten Mal eine zweite politische Partei zugelassen. Die DP (Demokratische Partei) errang bei den Wahlen am 14. Mai 1949 die Mehrheit der Stimmen. Damit endete die seit Republikgründung herrschende Einparteienherrschaft der CHP.

Der sich abzeichnende Ost-West-Konflikt und die Versuche der Sowjetunion Einfluss auf die Türkei auszuüben, führte zu endgültigen Aufgabe der außenpolitischen Neutralität der Türkei. 1950 nahm die Türkei auf der Seite der USA am Korea-Krieg teil und trat 1952 in die NATO ein.

Die politische Situation in der Türkei seit den 1960er Jahren schien relativ verwirrend, da sie von stark wechselnden Mehrheiten, Neuwahlen, Parteineugründungen beziehungsweise -umbenennungen und Drohungen des Militärs zur Machtübernahme gekennzeichnet war. Diese innere Instabilität machte die Türkei anfällig für ausländische Einflüsse, insbesondere der NATO aber auch der Weltbank und des IWF. Die politische Situation läßt sich grob folgendermaßen Charakterisieren:

der inzwischen sozialdemokratische Kemalismus der CHP (Republikanische Volkspartei) von Bülent Ecevit (* 1925) Ministerpräsident in den Jahren 1974 - 1975 und 1978 - 1979
die Konservative Strömung der AP (Gerechtigkeitspartei, ehemals DP, dazwischen DYP (Partei des Rechten Weges)) unter Süleyman Demirel (*1924), Ministerpräsident 1965 - 1971, 1975 - 1977, 1979 - 1980 und 1991 - 1993; Staatspräsident seit 1993,
die wirtschaftsliberalistische Politik von Turgut Özal (1923 - 1993). Er war 1983 bis 1989 Ministerpräsident und 1989 bis 1993 Staatspräsident.
schließlich bleibt das Militär eine eigenständige Macht, die mit Kenan Evren (*1918) ab 1980 das Amt des Staatspräsidenten inne hat. Zuvor Putschte sich das Militär zweimal an die Macht (1961 und 1980) gab sie aber kurze Zeit später wieder ab.
Aufstieg des politischen Islams in den neunzigern unter Erbakan
Der Aufstieg des politischen Islam in der Türkei hatte vor allem soziale Ursachen und wurde durch die "Krise" des türksichen Parteiensystems verstärkt. Rechts wie link im politschen Spektrum konkurierten mehrere Parteien um die Gunst der Wähler. Zudem spielten schon seit den 50er Jahre die Politiker gern mit den religiösen Empfindungen um Wählerstimmen zu gewinnen. Die "Unfähigkeit" wirtschaftliche und soziale Probleme zu lösen führten mitte der neunziger Jahre dazu dass die fundementalistische Wohlfahrtspartei (RP) aus den Parlamentswahlen am 24. Dezember 1995 als Wahlsieger aus den Wahlen hervor ging. Damit bildete zum ersten Mal in der türkischen Geschichte eine islamistische Partei die stärkste politische Kraft. Die Vorstellungen der "Islamisten" unter Erbakan und der divergierenden politischen und gesellschaftlichen Realitäten führte zum vorzeitigem Ende der Ära Erbakan. Viel gravierender war die anschliessende Spaltung der islamisten. Die "fundementalistische" Strömung unter Erbakan spielen seit den letzten Wahlen im Jahre 2002 keine Rolle mehr. Die gemäßigte Strömung unter dem derzeiten Ministerpräsidenten Erdogan scheint sich mit der demokratische lazistischen Grundstruktur der Türkei abgefunden zu haben.

Im Februar 1994 wurde die gewählte kurdische Parlamentarierin der DEP-Partei (Leyla Zana) unter dem Vorwurf verfassungsfeindlichen Handelns inhaftiert. Mitte 2004 wurden sie und drei weitere inhaftierte DEP-Abgeordnete nach heftigem Druck der EU freigelassen.

Unter der Regierung Ecevit (1999-2001) begannen umfassende Reformen im Zivilrecht und stärkten die Menschen- und Freiheitsrechte (z.B. Versammlungs- und Demonstrationsrecht). Diese Reformen wurden unter der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (seit 2001) fortgesetzt. Unter anderem wurde die Todesstrafe abgeschaft, Folter verboten und die kulturellen Freiheiten der kurdischen Minderheit gestärkt. So ist der Gebrauch der kurdischen Sprache, Kurdischunterricht und kurdische Radio- und Fernsehkanäle nun erlaubt.

Außenpolitische Konstanten der Türkei waren die Westbindung und das Bestreben in die EU aufgenommen zu werden. 1963 schloss die Türkei mit der damaligen EWG ein Assoziations-Abkommen ab. Am 1. Januar 1996 wurde zwischen der EU und der Türkei eine Zollunion eingeführt. Nachdem die damalige EG 1989 einen Antrag der Türkei auf Vollmitgliedschaft abgelehnt hatte, wurde auf dem EU-Gipfel in Luxemburg 1997 entschieden, dass die Türkei für einen Beitritt in Frage kommt. Am 11. Dezember 1999 bekam die Türkei offiziell den Beitrittskandidaten-Status zuerkannt. Auf dem Gipfel von Kopenhagen 2002 setzte die EU fest, dass im Dezember 2004 über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen entschieden wird. Dazu muss die Türkei die Kopenhagener Kriterien erfüllen.

Am 17. Dezember 2004 entschieden die Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel, dass ab dem 3. Oktober 2005 mit der Türkei Verhandlungen über den EU-Beitritt aufgenommen werden. Voraussetzungen dafür sind jedoch die Fortsetzung der begonnenen Reformen, eine weitere Verbesserung der Menschenrechtssituation und insbesondere die Unterzeichung eines Abkommens über eine Zollunion mit den 10 neuen EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch Zypern, noch vor Beginn der Verhandlungen am 3. Oktober 2005.

Im November 2003 verübte eine türkische Zelle der Al-Qaida mehrere Bombenanschläge in Istanbul. Ziele der Anschläge, bei denen 60 Menschen starben, waren zwei Synagogen, das britische Konsulat und die Filiale der britischen HSBC-Bank.
 
Interesant das die Geschichte von fast jedem Balkanvolk älter ist als die türkische.Das die Türken und Griechen sich noch im 20 jahrhundert so bekriegt haben wusste ich auch nicht. Ihr seit ja wirklich Erzfeinde ähnlich wie Serben und Albaner. :lol:
 
Monte-Grobar schrieb:
Erzfeinde hat jeder, man muss nur wissen wer und wo man sie findet.

Und wir Serben haben direkt 3 Todsfeinde auf einen schlag mit den Sipos,Ujos und Mujos. Wobei es auch von denen gute Menschen gibt.
 
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