MIC SOKOLI
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http://www.oei-berlin.de/rezension.asp?ID=230&type=Rezensionen
Wie soziale Minorisierungsprozesse ethnischer Gruppen mit „alltäglichen“ Problemen ökonomischer Art eng verflochten sein können, demonstriert am Beispiel der albanischsprachigen Muslime des Epirus die Berliner Ethnologin und Südosteuropahistorikerin Georgia Kretsi. Basierend auf der Korrespondenz lokaler Behörden und des griechischen Außenministeriums dokumentiert die Autorin in ihrem Essay „From Landholding to Landlessness. The Relationship between the Property and Legal Status of the Cham Muslim Albanians” (S. 125-138) eine während der Zwischenkriegszeit seitens der griechisch-orthodoxen Mehrheit intensiv vorangetriebene Ideologisierung bzw. Ethnisierung der Çam-Albaner mit dem ausschließlichen Ziel, sie - wenn auch verspätet - in die griechisch-türkische Zwangsumsiedlung einzubeziehen, d. h. auszusiedeln – bei gleichzeitiger Enteignung, um dadurch die Unterbringungsprobleme der kleinasiatischen Griechen zu bewältigen.
...
Der abschließende Beitrag von Thede Kahl „Aromanians in Greece: Minority or Vlach-Speaking Greeks” (S. 205-219) im fünften Themenblock skizziert für die Gegenwart eine weitgehende „nationale Identifikation der meisten Aromunen mit dem modernen Hellenismus“ (S. 219) und eine intensive Förderung der aromunischen Folklore bei gleichzeitig starker Abneigung gegen die institutionalisierte Pflege ihrer Sprache und gegen jegliche Minderheitendiskussion.
Wie soziale Minorisierungsprozesse ethnischer Gruppen mit „alltäglichen“ Problemen ökonomischer Art eng verflochten sein können, demonstriert am Beispiel der albanischsprachigen Muslime des Epirus die Berliner Ethnologin und Südosteuropahistorikerin Georgia Kretsi. Basierend auf der Korrespondenz lokaler Behörden und des griechischen Außenministeriums dokumentiert die Autorin in ihrem Essay „From Landholding to Landlessness. The Relationship between the Property and Legal Status of the Cham Muslim Albanians” (S. 125-138) eine während der Zwischenkriegszeit seitens der griechisch-orthodoxen Mehrheit intensiv vorangetriebene Ideologisierung bzw. Ethnisierung der Çam-Albaner mit dem ausschließlichen Ziel, sie - wenn auch verspätet - in die griechisch-türkische Zwangsumsiedlung einzubeziehen, d. h. auszusiedeln – bei gleichzeitiger Enteignung, um dadurch die Unterbringungsprobleme der kleinasiatischen Griechen zu bewältigen.
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Der abschließende Beitrag von Thede Kahl „Aromanians in Greece: Minority or Vlach-Speaking Greeks” (S. 205-219) im fünften Themenblock skizziert für die Gegenwart eine weitgehende „nationale Identifikation der meisten Aromunen mit dem modernen Hellenismus“ (S. 219) und eine intensive Förderung der aromunischen Folklore bei gleichzeitig starker Abneigung gegen die institutionalisierte Pflege ihrer Sprache und gegen jegliche Minderheitendiskussion.