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Ante Zovko: Hemdsärmelig, kumpelhaft, vernetzt
Von unserem Redakteur Helmut Buchholz
Quelle: Ante Zovko: Hemdsärmelig, kumpelhaft, vernetzt - STIMME.de
Heilbronn - Wer einen Tag nach der Verhaftung des Bauunternehmers Ante Zovko in seiner Heilbronner Firmenzentrale anruft, muss nicht lange warten, bis jemand abnimmt. "Die Geschäfte laufen nahtlos weiter", sagt seine Rechtsanwältin Anke Stiefel-Bechdolf. Zum Fall selbst will sie erst nach dem Studium der Ermittlungsakten etwas sagen. Die Baufirma, die sich mit ihren 50 Beschäftigten auf Tiefbau spezialisiert hat, stoppe keine einzige Baustelle.
General
Das wundert viele, die den 56-Jährigen kennen. Geschäftspartner bezeichnen ihn als General. Der alleinige Geschäftsführer der GmbH soll seine Mitarbeiter bisweilen in einem Ton angeschrien haben, dass selbst die Ohren erfahrener Bauarbeiter noch lange klingelten. Sein Auftreten anderen gegenüber wird als hemdsärmelig, kumpelhaft, umtriebig beschrieben. Er liebt dicke Autos und Motorräder. Der Diplom-Ingenieur soll auch einen Diplomatenpass seines kroatischen Heimatlandes haben.
In den 40 Jahren, in denen er in Deutschland lebt, hat Ante Zovko gute Kontakte bis in höchste Unternehmerkreise geknüpft. Er duzt sich mit Managern in den Chefetagen, die Heilbronner Stadtverwaltung lädt ihn zum Hasenmahl in den Ratskeller ein. Kein Zweifel, dieser Mann ist zwar eine schillernde Persönlichkeit und begrüßt seine Freunde und Bekannten, die er auf der Straße trifft, für schwäbische Verhältnisse zu laut und herzlich. Aber der Unternehmer wird geachtet. Ein Mäzen von Sportvereinen, Hauptsponsor beim TSB Horkheim und ehemaliger HEC-Vorstand. Ein Typ, der zur Stelle ist, wenn Not am Mann ist.
Aber nicht allen ist er sympathisch. Im Heilbronner Fußballklub der Kroaten kommt er mit seiner Art schlecht an. Nach einiger Zeit verlässt er Blau-Weiß wieder. Manche sagen: Er wurde gegangen. Geschäftspartner wundern sich, wie der extrovertierte und gut vernetzte Bauunternehmer es schafft, mit seinen niedrigen Preisen überhaupt noch mit Gewinn zu arbeiten. Zwar bescheinigen ihm alle, gute Qualität abzuliefern. "Geschlampert hat er bei der Arbeit nie", sagt einer.
Doch erarbeitet er sich mit seinen persönlichen Beziehungen und den vielen Aufträgen, die er regelmäßig einheimst, den Ruf eines Schacherers. Manche nennen sein Geschäftsgebaren "unseriös" − und brachen darum die Geschäftsbeziehung zu ihm ab. Einer der früheren Geschäftspartner kommentiert den Korruptionsverdacht so: "Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht."
Gerüchte begleiten Ante Zovkos Karriere. Er soll Hubschrauber gekauft und der kroatischen Regierung weiterverkauft haben. In seinem Heimatstaat unterhält er noch beste Beziehungen, ist oft vor Ort, soll sogar im Gespräch sein, auf der Diaspora-Liste der nationalkonservativen Partei in Kroatien zu kandidieren. Das sind die Nachfolger der Kommunisten. Ein Unterländer Landsmann von Zovko erkennt in dem Bestechungsgeflecht, das ihm nun die Ermittler in der Region Heilbronn vorwerfen, die Zustände im Kroatien der 90er Jahre. Nie hätte er für möglich gehalten, dass so etwas in Deutschland möglich wäre.
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Mit dem Slogan "Bauen auf Vertrauen" hat der Bauunternehmer Ante Zovko auf seinen Firmenschildern geworben. Jetzt sitzt er in Untersuchungshaft.Foto: Buchholz
Heilbronn - Wer einen Tag nach der Verhaftung des Bauunternehmers Ante Zovko in seiner Heilbronner Firmenzentrale anruft, muss nicht lange warten, bis jemand abnimmt. "Die Geschäfte laufen nahtlos weiter", sagt seine Rechtsanwältin Anke Stiefel-Bechdolf. Zum Fall selbst will sie erst nach dem Studium der Ermittlungsakten etwas sagen. Die Baufirma, die sich mit ihren 50 Beschäftigten auf Tiefbau spezialisiert hat, stoppe keine einzige Baustelle.
General
Das wundert viele, die den 56-Jährigen kennen. Geschäftspartner bezeichnen ihn als General. Der alleinige Geschäftsführer der GmbH soll seine Mitarbeiter bisweilen in einem Ton angeschrien haben, dass selbst die Ohren erfahrener Bauarbeiter noch lange klingelten. Sein Auftreten anderen gegenüber wird als hemdsärmelig, kumpelhaft, umtriebig beschrieben. Er liebt dicke Autos und Motorräder. Der Diplom-Ingenieur soll auch einen Diplomatenpass seines kroatischen Heimatlandes haben.
In den 40 Jahren, in denen er in Deutschland lebt, hat Ante Zovko gute Kontakte bis in höchste Unternehmerkreise geknüpft. Er duzt sich mit Managern in den Chefetagen, die Heilbronner Stadtverwaltung lädt ihn zum Hasenmahl in den Ratskeller ein. Kein Zweifel, dieser Mann ist zwar eine schillernde Persönlichkeit und begrüßt seine Freunde und Bekannten, die er auf der Straße trifft, für schwäbische Verhältnisse zu laut und herzlich. Aber der Unternehmer wird geachtet. Ein Mäzen von Sportvereinen, Hauptsponsor beim TSB Horkheim und ehemaliger HEC-Vorstand. Ein Typ, der zur Stelle ist, wenn Not am Mann ist.
Aber nicht allen ist er sympathisch. Im Heilbronner Fußballklub der Kroaten kommt er mit seiner Art schlecht an. Nach einiger Zeit verlässt er Blau-Weiß wieder. Manche sagen: Er wurde gegangen. Geschäftspartner wundern sich, wie der extrovertierte und gut vernetzte Bauunternehmer es schafft, mit seinen niedrigen Preisen überhaupt noch mit Gewinn zu arbeiten. Zwar bescheinigen ihm alle, gute Qualität abzuliefern. "Geschlampert hat er bei der Arbeit nie", sagt einer.
Doch erarbeitet er sich mit seinen persönlichen Beziehungen und den vielen Aufträgen, die er regelmäßig einheimst, den Ruf eines Schacherers. Manche nennen sein Geschäftsgebaren "unseriös" − und brachen darum die Geschäftsbeziehung zu ihm ab. Einer der früheren Geschäftspartner kommentiert den Korruptionsverdacht so: "Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht."
Gerüchte begleiten Ante Zovkos Karriere. Er soll Hubschrauber gekauft und der kroatischen Regierung weiterverkauft haben. In seinem Heimatstaat unterhält er noch beste Beziehungen, ist oft vor Ort, soll sogar im Gespräch sein, auf der Diaspora-Liste der nationalkonservativen Partei in Kroatien zu kandidieren. Das sind die Nachfolger der Kommunisten. Ein Unterländer Landsmann von Zovko erkennt in dem Bestechungsgeflecht, das ihm nun die Ermittler in der Region Heilbronn vorwerfen, die Zustände im Kroatien der 90er Jahre. Nie hätte er für möglich gehalten, dass so etwas in Deutschland möglich wäre.
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