Agnostiker
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Henryk M. Broder Publizist
Henryk M. Broder ist Journalist, Buchautor und einer der scharfzüngigsten und umstrittensten Publizisten der Bundesrepublik, er schreibt u. a. für den "Spiegel", die "Weltwoche" und den "Tagesspiegel". Bekannt wurde Henryk M. Broder auch mit Buchpublikationen wie "Der ewige Antisemit", "Volk und Wahn" oder "Die Irren von Zion".
Stand: 11.08.2011 Archiv
Im Gespräch mit Corinna Spies
Ich weiß, wie die Strafbarkeit der Leugnung des Holocaust ins Strafgesetzbuch gekommen ist. Das war wirklich gut gemeint: Man kann den Leuten, die das als Straftatbestand eingeführt haben, keinen Vorwurf machen. Aber wie so viele Gesetze ist auch diese Strafregelung heute vollkommen obsolet. Es gibt so gut wie niemanden in der Bundesrepublik, der den Holocaust leugnet. Diejenigen, die das tun, gehören zum Milieu z. B. um Horst Mahler oder zum Umfeld, zum leicht anrüchigen Umfeld der sächsischen NPD und werden von der Gesellschaft negativ sanktioniert. Sie werden von der Gesellschaft nicht mit offenen Armen empfangen, ganz im Gegenteil, sie werden völlig zurecht ausgegrenzt. Wenn die NPD-Rabauken im sächsischen Landtag wieder einmal Krawall machen, dann steht der gesamte Landtag auf und geht raus. Das ist, wie ich finde, eine reife Reaktion von Demokraten. Dieses Strafbar-Machen der Leugnung des Holocaust ist auch eine Inszenierung: Sie dient einfach dazu, sich ein gutes Gewissen zu verschaffen, indem Phantome gejagt werden.
Zur Person
Henryk M. Broder ist Journalist, Buchautor und einer der scharfzüngigsten und umstrittensten Publizisten der Bundesrepublik, er schreibt u. a. für den "Spiegel", die "Weltwoche" und den "Tagesspiegel". Bekannt wurde Henryk M. Broder auch mit Buchpublikationen wie "Der ewige Antisemit", "Volk und Wahn" oder "Die Irren von Zion".
Stand: 11.08.2011 Archiv
Im Gespräch mit Corinna Spies
Ich weiß, wie die Strafbarkeit der Leugnung des Holocaust ins Strafgesetzbuch gekommen ist. Das war wirklich gut gemeint: Man kann den Leuten, die das als Straftatbestand eingeführt haben, keinen Vorwurf machen. Aber wie so viele Gesetze ist auch diese Strafregelung heute vollkommen obsolet. Es gibt so gut wie niemanden in der Bundesrepublik, der den Holocaust leugnet. Diejenigen, die das tun, gehören zum Milieu z. B. um Horst Mahler oder zum Umfeld, zum leicht anrüchigen Umfeld der sächsischen NPD und werden von der Gesellschaft negativ sanktioniert. Sie werden von der Gesellschaft nicht mit offenen Armen empfangen, ganz im Gegenteil, sie werden völlig zurecht ausgegrenzt. Wenn die NPD-Rabauken im sächsischen Landtag wieder einmal Krawall machen, dann steht der gesamte Landtag auf und geht raus. Das ist, wie ich finde, eine reife Reaktion von Demokraten. Dieses Strafbar-Machen der Leugnung des Holocaust ist auch eine Inszenierung: Sie dient einfach dazu, sich ein gutes Gewissen zu verschaffen, indem Phantome gejagt werden.
Zur Person
- Geboren
20. August 1946 in Kattowitz - Ausbildung
Jura- und Volkswirtschaftstudium in Köln - Beruf
Journalist und Buchautor
- Aktuelle Funktion
Journalist und Buchautor - Ämter/berufliche Stationen
Seit 1981 Beiträge u. a. für "Zeit", "Spiegel", "Profil", "Weltwoche" und die "Süddeutsche Zeitung"
1987 zusammen mit Elke Heidenreich Gastgeber in der Berliner Talkshow "Leute"
TV-Dokumentation "Manchmal waren es Sternstunden - der jüdische Kulturbund 1933-1941" zusammen mit Eike Geisel und "Soll sein - Jiddische Kultur im jüdischen Staat" zusammen mit Frans van der Meulen
1989 5. Internationaler Publizistikpreis der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt für die Polit-Satire "Das 12. Bundesland"
1993 Autor der Hamburger Zeitung "Die Woche"
1995 Autor und Reporter beim "Spiegel"
Mitherausgeber des "Jüdischen Kalenders"
- Kritik der reinen Toleranz, Berlin: wjs, 2008.
- Schöner Denken. Wie man politisch unkorrekt ist, München / Zürich: Piper, 2007.
- Hurra, wir kapitulieren! Von der Lust am Einknicken, Berlin: wjs, 2006.
- Die Irren von Zion, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1998.
- Volk und Wahn, Hamburg: Spiegel-Buchverlag.; Hamburg: Hoffmann und Campe, 1996.
- Schöne Bescherung! Unterwegs im neuen Deutschland, Augsburg: Ölbaum, 1994.
- Erbarmen mit den Deutschen. Metamorphosen deutschen Gemüts, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1993.
- Premiere und Pogrom. Der Jüdische Kulturbund 1933 - 1941 (zusammen mit Eike Geisel), Berlin: Siedler, 1992.
- Ich liebe Karstadt und andere Lobreden, Augsburg: Ölbaum, 1987.
- Der ewige Antisemit, Frankfurt am Main: Fischer, 1986.