Heute ist noch einmal eine Wiederholung um 12:05 Uhr
mein ausland: Die albanische Riviera
Neuland im europäischen Tourismus
Film von Peter Miroschnikoff, ARD-Studio Wien
Deutsche Touristen trauen sich bislang nur von Korfu herüber. Die albanische Küste liegt nur wenige Kilometer entfernt. Aber der angebotene Halbtagesausflug nach Saranda gilt bei solchen Besuchern als kleine Abenteuer-Reise. Albanien hat noch immer den Ruf, ein unsicheres Land zu sein, bleibt deshalb vorerst „terra incognita“ auf der Landkarte europäischer Urlauber. Dabei wird Wagemutigen ein wahres Ferienparadies geboten. Besonders zwischen Vlora und Butrint an der Südgrenze zu Griechenland.
Sendetermine
So, 27.11.05, 21.00 Uhr
Sa, 03.12.05, 12.00 Uhr
So, 04.12.05, 03.00 Uhr
So, 04.12.05, 07.30 Uhr
So, 04.12.05, 18.00 Uhr
Die „albanische Riviera“, wie Einheimische diesen Küstenstreifen nennen, weist noch kilometerlange leere Strände auf, verborgene Buchten, die allerdings teilweise nur mit einem Boot erreichbar sind. Legenden zufolge ankerte an einigen Stellen schon Odysseus mit seinen Getreuen. Überliefert ist dagegen, dass einst Caesar die Region für Stützpunkte nützte, dort zu Schlachten gegen Pompejus rüstete und zu Überfahrten zu seiner Kleopatra nach Ägypten.
An Zeitgeschichte mit dem „kalten Krieg“ erinnern mehr als eine halbe Million kleine Beton-Bunker, die der paranoische KP-Chef Enver Hoxha gegen vermeintliche Invasionsgelüste „imperialistischer Feinde“ an den Sandstränden errichten ließ. Auch vier verrostende U-Boote, die nach dem Abzug der Sowjets den Albanern überlassen wurden. Sie sollen zu Museen oder endgültig verschrottet werden, vielleicht auch zu versenkten Zielen für Sporttaucher an der Adria, die bei Vlora nur knapp 70 km breit ist.
Die einstige Mafia-Hochburg für Waffen-, Drogen- und Menschenschmuggel wird heute von italienischen Zollbeamten und Grenzwächtern kontrolliert. Albanien möchte sein schlechtes Image loswerden, seine Küste für den westeuropäischen Tourismus öffnen. Insbesondere die „Riviera“ soll für Gäste mit Euros und Dollars verlockend werden. Hotels und Restaurants haben die unermüdlich bauenden Albaner schon reichlich errichtet. Ausländische Investoren haben schon Traumstrände ausgespäht, werden vorerst aber durch ungeklärte Eigentumsverhältnisse, Müllberge und Infrastrukturprobleme abgeschreckt. Nicht zuletzt durch abenteuerliche Zufahrtsstraßen, die aber in den nächsten Jahren mit Finanzhilfen der EU und der Weltbank ausgebaut werden sollen.
Einladend ist schon jetzt „Europas letztes Geheimnis“ im Tourismus, wie die Albaner über ihre wenig erschlossene Küste schwärmen. Und nicht zuletzt eine traditionsverankerte Gastfreundschaft.
Film von Peter Miroschnikof
http://www.phoenix.de/mein_ausland_die_albanische_riviera/47580.htm