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SZ-Magazin
Die Frau ohne Eigenschaften
Zwei Jahre vor der Präsidentschaftswahl in den USA haben die Demokraten alle Chancen, die neue Regierung zu stellen. Wäre da nicht Hillary Clinton.
Von Lars Jensen
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„Bush und Hillary schmusen in D.C.!“
Am unbeliebtesten ist Hillary deshalb nicht bei den Republikanern – die halten sie für schlagbar. Verhasst ist Hillary bei der Basis ihrer Partei. So sehr, dass ihre Auftritte seit Monaten von Demonstranten aus ihrer eigenen Partei gestört werden. Sie veröffentlicht nicht mal mehr ihre Termine.
Der 21. April in Beverly Hills, Kreuzung Green Acres und Benedict Canyon. Tausend wohlhabende Liberale wollen sich im Garten eines Filmproduzenten versammeln, um Hillary Schecks zu überreichen. Doch eine Schar junger Frauen in rosafarbenen Outfits stoppt die anrollenden Limousinen und ruft: „K-I-L-L-E-R-S – Bush und Hillary schmusen in D.C.!“
Eine Dame steigt aus ihrem schwarzen Jaguar und fragt, warum Hillary eine Killerin sei. „Sie unterstützt den Krieg wie Bush.“ Die Dame schüttelt den Kopf. Aktivistin Samantha Miller sagt: „Weil sie eine Frau ist, glauben alle, Hillary sei progressiv. Das Gegenteil ist richtig.“ Allein im April haben Tausende Demonstranten Hillarys Spendenpartys in Chicago, Manhattan, San Francisco, Portland, Washington und anderen Städten gestört.
http://www.sueddeutsche.de/,tt3m3/ausland/artikel/673/77596/
Die Frau ohne Eigenschaften
Der härteste Vorwurf an Hillary lautet, sie sei eine rückgratlose Opportunistin. Zu ihrer Verteidigung muss man sagen: Sie hat es nie leicht gehabt, sich als Politikerin zu etablieren. Die Tragik, Hillary Clinton zu sein, speist sich aus zwei Epochen: aus der Zeit vor dem 21. Januar 1998, als die First Lady Hillary sich in die große Politik einschaltete und damit viele etablierte Figuren in Washington provozierte. Laut der Zeitschrift New Yorker machen ehemalige Mitarbeiter des Weißen Hauses Hillary noch heute für einige der schwersten Fehler der Clinton-Administration verantwortlich. Verheerend war Hillarys Scheitern bei der Reform des Gesundheitswesens: Sie hatte es gut gemeint, doch den Widerwillen der Kongressabgeordneten beider Parteien gegen eine überehrgeizige Präsidentengattin unterschätzt. Dann die Zeit danach: Im Januar 1998 gestand Monica Lewinsky ihre Affäre mit Bill und die anschließende Hasskampagne der Republikaner zerstörte auch Hillarys Ruf: Schließlich hatte sie immer tapfer ihren Mann verteidigt, was sie nun in den Augen der puritanischen Bevölkerung zur Mitschuldigen machte.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/index.php?id=110&tx_ttnews[tt_news]=1129&tx_ttnews[backPid]=116&tx_ttnews[showUid]=206&tx_ttnews[catSelection]=6&tx_ttnews[sViewPointer]=1&cHash=9147ac40ea
Die Frau ohne Eigenschaften
Zwei Jahre vor der Präsidentschaftswahl in den USA haben die Demokraten alle Chancen, die neue Regierung zu stellen. Wäre da nicht Hillary Clinton.
Von Lars Jensen
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„Bush und Hillary schmusen in D.C.!“
Am unbeliebtesten ist Hillary deshalb nicht bei den Republikanern – die halten sie für schlagbar. Verhasst ist Hillary bei der Basis ihrer Partei. So sehr, dass ihre Auftritte seit Monaten von Demonstranten aus ihrer eigenen Partei gestört werden. Sie veröffentlicht nicht mal mehr ihre Termine.
Der 21. April in Beverly Hills, Kreuzung Green Acres und Benedict Canyon. Tausend wohlhabende Liberale wollen sich im Garten eines Filmproduzenten versammeln, um Hillary Schecks zu überreichen. Doch eine Schar junger Frauen in rosafarbenen Outfits stoppt die anrollenden Limousinen und ruft: „K-I-L-L-E-R-S – Bush und Hillary schmusen in D.C.!“
Eine Dame steigt aus ihrem schwarzen Jaguar und fragt, warum Hillary eine Killerin sei. „Sie unterstützt den Krieg wie Bush.“ Die Dame schüttelt den Kopf. Aktivistin Samantha Miller sagt: „Weil sie eine Frau ist, glauben alle, Hillary sei progressiv. Das Gegenteil ist richtig.“ Allein im April haben Tausende Demonstranten Hillarys Spendenpartys in Chicago, Manhattan, San Francisco, Portland, Washington und anderen Städten gestört.
http://www.sueddeutsche.de/,tt3m3/ausland/artikel/673/77596/
Die Frau ohne Eigenschaften
Der härteste Vorwurf an Hillary lautet, sie sei eine rückgratlose Opportunistin. Zu ihrer Verteidigung muss man sagen: Sie hat es nie leicht gehabt, sich als Politikerin zu etablieren. Die Tragik, Hillary Clinton zu sein, speist sich aus zwei Epochen: aus der Zeit vor dem 21. Januar 1998, als die First Lady Hillary sich in die große Politik einschaltete und damit viele etablierte Figuren in Washington provozierte. Laut der Zeitschrift New Yorker machen ehemalige Mitarbeiter des Weißen Hauses Hillary noch heute für einige der schwersten Fehler der Clinton-Administration verantwortlich. Verheerend war Hillarys Scheitern bei der Reform des Gesundheitswesens: Sie hatte es gut gemeint, doch den Widerwillen der Kongressabgeordneten beider Parteien gegen eine überehrgeizige Präsidentengattin unterschätzt. Dann die Zeit danach: Im Januar 1998 gestand Monica Lewinsky ihre Affäre mit Bill und die anschließende Hasskampagne der Republikaner zerstörte auch Hillarys Ruf: Schließlich hatte sie immer tapfer ihren Mann verteidigt, was sie nun in den Augen der puritanischen Bevölkerung zur Mitschuldigen machte.
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