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Gast829627
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Laut Sprecherin des spanischen Justizministeriums - Neonazi wurde 1992 wegen seines Buches "Freispruch für Hitler" zu Haftstrafe verurteilt
Madrid - Der Auslieferung des verurteilten Neonazis Gerd Honsik von Spanien nach Österreich steht nichts im Weg. Diesmal dürfte die Überführung des Holocaustleugners nach Wien problemlos über die Bühne gehen. Die spanische Gesetzgebung, die eine Auslieferung Hosniks bisher erschwerte, habe sich geändert und im Prinzip stehe dem Auslieferungsantrag der österreichischen Justiz zumindest rechtlich Nichts mehr im Wege, sagte eine Sprecherin des spanischen Justizministeriums am Freitag gegenüber der APA.
Bisher lehnte Spanien Auslieferung ab
Honsik, der 1992 wegen der Herausgabe des Buches "Freispruch für Hitler" in Wien zu einer eineinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, hatte sich nach seiner Verurteilung nach Spanien abgesetzt. Bisher lehnte die spanische Justiz zwei Mal eine Auslieferung ab. Diesmal dürfte diese jedoch problemlos über die Bühne gehen. Das letzte Wort wird aber Baltazar Garzón vom spanischen Nationalgericht haben. Der spanische Star-Richter wird sich höchstpersönlich um den von Österreich beantragten Auslieferungsantrag kümmern.
Termin steht noch nicht fest
Garzón, der mit seinem Vorgehen gegen ETA-Terroristen und der Verhaftung des chilenischen Ex-Diktator Pinochet in London vor einigen Jahren weltweit bekannt wurde, könnte den flüchtigen österreichischen Neonazi bereits heute oder morgen am Nationalgericht in Madrid verhören. Ein Termin für die Auslieferung an die österreichische Justiz stehe allerdings noch nicht fest, hieß es aus dem spanischen Justizministerium. Spanien hat 90 Tage Zeit, über eine mögliche Überstellung zu entscheiden.
Kein Widerstand bei Festnahme
Gerd Hosnik wurde bereits gestern Abend nach Madrid überführt, nachdem er am Donnerstag um 14.20 Uhr in der Nähe seines Hauses in Benalmadena (Malaga) von Polizeibeamten der spanischen Udyco-Einheit festgenommen wurde. Der flüchtige Neonazi leistete keinen Widerstand bei seiner Festnahme, erklärte ein Udyco-Sprecher. Die Udyco ist eine Spezialeinheit der spanischen Nationalpolizei, die sich ums Organisierte Verbrechen und flüchtige Personen kümmert.
derStandard.at
Madrid - Der Auslieferung des verurteilten Neonazis Gerd Honsik von Spanien nach Österreich steht nichts im Weg. Diesmal dürfte die Überführung des Holocaustleugners nach Wien problemlos über die Bühne gehen. Die spanische Gesetzgebung, die eine Auslieferung Hosniks bisher erschwerte, habe sich geändert und im Prinzip stehe dem Auslieferungsantrag der österreichischen Justiz zumindest rechtlich Nichts mehr im Wege, sagte eine Sprecherin des spanischen Justizministeriums am Freitag gegenüber der APA.
Bisher lehnte Spanien Auslieferung ab
Honsik, der 1992 wegen der Herausgabe des Buches "Freispruch für Hitler" in Wien zu einer eineinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde, hatte sich nach seiner Verurteilung nach Spanien abgesetzt. Bisher lehnte die spanische Justiz zwei Mal eine Auslieferung ab. Diesmal dürfte diese jedoch problemlos über die Bühne gehen. Das letzte Wort wird aber Baltazar Garzón vom spanischen Nationalgericht haben. Der spanische Star-Richter wird sich höchstpersönlich um den von Österreich beantragten Auslieferungsantrag kümmern.
Termin steht noch nicht fest
Garzón, der mit seinem Vorgehen gegen ETA-Terroristen und der Verhaftung des chilenischen Ex-Diktator Pinochet in London vor einigen Jahren weltweit bekannt wurde, könnte den flüchtigen österreichischen Neonazi bereits heute oder morgen am Nationalgericht in Madrid verhören. Ein Termin für die Auslieferung an die österreichische Justiz stehe allerdings noch nicht fest, hieß es aus dem spanischen Justizministerium. Spanien hat 90 Tage Zeit, über eine mögliche Überstellung zu entscheiden.
Kein Widerstand bei Festnahme
Gerd Hosnik wurde bereits gestern Abend nach Madrid überführt, nachdem er am Donnerstag um 14.20 Uhr in der Nähe seines Hauses in Benalmadena (Malaga) von Polizeibeamten der spanischen Udyco-Einheit festgenommen wurde. Der flüchtige Neonazi leistete keinen Widerstand bei seiner Festnahme, erklärte ein Udyco-Sprecher. Die Udyco ist eine Spezialeinheit der spanischen Nationalpolizei, die sich ums Organisierte Verbrechen und flüchtige Personen kümmert.
derStandard.at
Honsik war u.a. Funktionär in der österreichischen „Volksbewegung” (auch: „Volksbewegung gegen Überfremdung” bzw. „Ausländer-Halt-Bewegung” genannt) sowie in der NDP. Er war Begründer einer Wehrsportgruppe, die Nationale Front, die laut ihrem Programm Übungen „zur Beseitigung des Systems” veranstaltete.
Er trat auch unter dem Pseudonym Gerhon Endsik auf, einem, um zwei Buchstaben erweiterten, Anagramm aus den Silben seines Namens, das die Assoziation zum Begriff „Endsieg” weckt.
Gerd Honsik ist in mehreren österreichischen Gerichtsverfahren wegen seiner holocaustleugnenden Aktivitäten zu Geld- und Haftstrafen verurteilt worden. Seiner letzten Haftstrafe hat Honsik sich durch Flucht entzogen und hielt sich in Spanien auf. Ein Auslieferungsersuchen Österreichs hatte auf Entscheid des spanischen Königs Juan Carlos keine Aussicht auf Erfolg, da die stattgefundene politische Aussöhnung in Spanien nicht gefährdet werden soll.
Gerd Honsik gab aus Spanien weiterhin in unregelmäßigen Abständen die Zeitschrift Halt heraus. Darin wurden u.a. auch den Holocaust leugnende und antisemitische Artikel veröffentlicht.
Im Dezember 2005 bat Honsik den Botschafter des Iran in der BRD um Hilfe für Ernst Zündel, der Iran solle einen Rechtsanwalt zur Verfügung stellen..., der das Vertrauen der iranischen Botschaft genießt, und der ... vorhandenes historisches Wissen furchtlos mit einbringt. ... Einem solchen Anwalt könnte auch das wahre Deutschland, das heute keine Stimme hat, vertrauen. Als Holocaustleugner schreibt er: Die Entlarvung der Judenvergasung (gemeint ist: die E. der Ansicht von der J.) als dem größten Propagandaschwindel der Weltgeschichte ... wäre ... von ungeheurer Wichtigkeit. Honsik rief schon 1986 die Araber auf, die Leugner mit Geld zu unterstützen. Dieser Aufruf wurde in der Zeitung Kuwaits „al-Balagh” übersetzt und veröffentlicht und gilt als grundsteinlegend für die im Dezember 2006 stattgefundene „Teheraner Konferenz” unter Patronage von Ahmadinedschad.
Am 23. August 2007 wurde Honsik mittels eines vom Wiener Straflandesgericht ausgestellten Europäischen Haftbefehls von der Polizei in Málaga festgenommen. In der Vergangenheit hat Spanien zwei Mal Honsiks Auslieferung abgelehnt. Der Europäische Haftbefehl ermöglicht nunmehr aber die Auslieferung wegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit unabhängig von der Strafbarkeit nach dem Recht des ersuchten Staates.