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Emir
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Kärntner Hypo finanzierte die Investition eines Kärntner Sägewerks in Bosnien mit 15 Millionen €. Das Projekt ging baden, Ex-Arbeiter verhindern seit 2009 die Abwicklung.
Arnoldstein/Vitez. Eine der seinerzeit großen österreichischen Investitionen in Bosnien-Herzegowina hat ein unrühmliches Ende gefunden. Es handelt sich um eine von der Kärntner Hypo Gruppe seit 2003 finanzierte Investition in Höhe von 15 Millionen € in das Säge- und Massivholzplattenwerk "Impregnacija Holz" im zentralbosnischen Vitez, das im Vorjahr geschlossen wurde. Investor war der Kärntner Sägebetrieb Paholz im Eigentum der Familie Patterer. Seit 2009 fordern 170 Ex-Beschäftigte der ehemaligen Paholz-Tochter in Vitez noch ausstehende Löhne und besetzen aus diesem Grund das Fabriksgelände - Hypo kann daher die leasingfinanzierten Maschinen nicht zurückholen.
Auch bei diesem Kreditgeschäft hatte Ex-Bankvorstand Günter Striedinger seinerzeit das absolute Sagen, versicherten dem WirtschaftsBlatt informierte Quellen. Gegen Striedinger ermittelt aktuell die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen bestimmter Kreditgeschäfte, die er als Bankvorstand getätigt hat. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Causa in Vitez wäre auch eine nähere Untersuchung wert, sagen Eingeweihte. Dazu, wie es zum Fiasko des einstigen Vorzeigebetriebs in Vitez kam, wollte Paholz-Geschäftsführer Mario Patterer keine Angaben machen. Er bestätigte, dass der Betrieb mit Ende 2008 eingestellt wurde, über die Gründe wollte er auf Anfrage nicht sprechen. Paholz erwarb "Impregnacija Holz" 2000 im Wege der Privatisierung. Die Tochter in Vitez beschäftigte 2007 noch 470 Mitarbeiter.
Preispolitik schuld?
Bekannt ist jedenfalls, dass der Großteil der in Vitez produzierten Massivholzplatten zu Paholz nach Arnoldstein exportiert wurde. Laut informierten Quellen belieferte die Tochter die Mutterfirma jedoch zu Preisen, die unter dem Marktpreis in Bosnien waren und die Kosten in Vitez nie hätten decken können. Die Folge davon soll das schleichende finanzielle Fiasko der "Impregnacija" gewesen sein. Die Hypo hat 2006 den Wiener Venture-Fonds Horizonte damit beauftragt, bei "Impregnacija" nach dem Rechten zu sehen, aber auch das blieb ohne Effekt.
Paholz-Chef Mario Patterer klagte 2007 über Probleme mit der lokalen Community in Vitez, es soll auch beim Holzmaterial immer wieder Lieferprobleme auf lokaler Ebene gegeben haben. "In Bosnien ist es immer ein Leichtes, die lokale Community zu beschuldigen. Aber Faktum ist, dass die Bank sehr lange nur zugesehen hat, wie die Tochter in Vitez und die Firma Paholz straucheln", sagt ein Kenner der Causa, der anonym bleiben wollte.
Auf Anfrage zum Fall verwies Günter Striedinger auf Horizonte-Managing Partner Alfred Matzka. Matzka wiederum verwies darauf, dass derzeit zwischen der Bank und Paholz ein Vergleichsverfahren laufe.
Auf eine Anfrage bezüglich der Causa hat die Hypo in Klagenfurt gestern bis zu Redaktionsschluss nicht reagiert.
Hypo versenkte 15 Mio. € in Bosnien
Arnoldstein/Vitez. Eine der seinerzeit großen österreichischen Investitionen in Bosnien-Herzegowina hat ein unrühmliches Ende gefunden. Es handelt sich um eine von der Kärntner Hypo Gruppe seit 2003 finanzierte Investition in Höhe von 15 Millionen € in das Säge- und Massivholzplattenwerk "Impregnacija Holz" im zentralbosnischen Vitez, das im Vorjahr geschlossen wurde. Investor war der Kärntner Sägebetrieb Paholz im Eigentum der Familie Patterer. Seit 2009 fordern 170 Ex-Beschäftigte der ehemaligen Paholz-Tochter in Vitez noch ausstehende Löhne und besetzen aus diesem Grund das Fabriksgelände - Hypo kann daher die leasingfinanzierten Maschinen nicht zurückholen.
Auch bei diesem Kreditgeschäft hatte Ex-Bankvorstand Günter Striedinger seinerzeit das absolute Sagen, versicherten dem WirtschaftsBlatt informierte Quellen. Gegen Striedinger ermittelt aktuell die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wegen bestimmter Kreditgeschäfte, die er als Bankvorstand getätigt hat. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Causa in Vitez wäre auch eine nähere Untersuchung wert, sagen Eingeweihte. Dazu, wie es zum Fiasko des einstigen Vorzeigebetriebs in Vitez kam, wollte Paholz-Geschäftsführer Mario Patterer keine Angaben machen. Er bestätigte, dass der Betrieb mit Ende 2008 eingestellt wurde, über die Gründe wollte er auf Anfrage nicht sprechen. Paholz erwarb "Impregnacija Holz" 2000 im Wege der Privatisierung. Die Tochter in Vitez beschäftigte 2007 noch 470 Mitarbeiter.
Preispolitik schuld?
Bekannt ist jedenfalls, dass der Großteil der in Vitez produzierten Massivholzplatten zu Paholz nach Arnoldstein exportiert wurde. Laut informierten Quellen belieferte die Tochter die Mutterfirma jedoch zu Preisen, die unter dem Marktpreis in Bosnien waren und die Kosten in Vitez nie hätten decken können. Die Folge davon soll das schleichende finanzielle Fiasko der "Impregnacija" gewesen sein. Die Hypo hat 2006 den Wiener Venture-Fonds Horizonte damit beauftragt, bei "Impregnacija" nach dem Rechten zu sehen, aber auch das blieb ohne Effekt.
Paholz-Chef Mario Patterer klagte 2007 über Probleme mit der lokalen Community in Vitez, es soll auch beim Holzmaterial immer wieder Lieferprobleme auf lokaler Ebene gegeben haben. "In Bosnien ist es immer ein Leichtes, die lokale Community zu beschuldigen. Aber Faktum ist, dass die Bank sehr lange nur zugesehen hat, wie die Tochter in Vitez und die Firma Paholz straucheln", sagt ein Kenner der Causa, der anonym bleiben wollte.
Auf Anfrage zum Fall verwies Günter Striedinger auf Horizonte-Managing Partner Alfred Matzka. Matzka wiederum verwies darauf, dass derzeit zwischen der Bank und Paholz ein Vergleichsverfahren laufe.
Auf eine Anfrage bezüglich der Causa hat die Hypo in Klagenfurt gestern bis zu Redaktionsschluss nicht reagiert.
Hypo versenkte 15 Mio. € in Bosnien