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In Srebrenica fehlen noch 1000 Leichen

  • Ersteller Ersteller Ardian
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Ardian

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24 Jahre sind seit dem Massaker an 8000 Bosniaken vergangen. Die Wunden sind bis heute nicht verheilt, weil hochrangige Politiker den Völkermord verharmlosen.

Osman Cvrk wurde am Donnerstag zu Grabe getragen. Er war 16-jährig, als ihn serbische Streitkräfte im Juli 1995 in Srebrenica erschossen – zusammen mit über 8000 bosniakischen (muslimischen) Männern und Knaben. Die Angreifer hatten die Knochen von Osman Cvrk und anderen Opfern in mehreren Massengräbern verstreut, um ihr Verbrechen zu vertuschen. Das geschah mithilfe von Baggern und anderen Maschinen. Viele Körper wurden dabei in Stücke gerissen. Das älteste Opfer, das am 11. Juli seine letzte Ruhe in der Gedenkstätte in Potocari nahe Srebrenica fand, war Saha Cvrk, die Grossmutter des Teenagers Osman. Sie war 82 Jahre alt, als sie niedergemetzelt wurde. In den letzten 24 Jahren ist es den Ermittlern, Forensikern und DNA-Analysten gelungen, 6610 Opfer zu identifizieren. Am Donnerstag wurden 33 Leichen beigesetzt. Erst wenn die Toten wieder einen Namen haben, nimmt das quälende Warten der Familien ein Ende. Doch die Wunden werden vermutlich noch lange nicht verheilen.

Nach Angaben des bosnischen Instituts für vermisste Personen fehlen immer noch etwa 1000 Leichen von Opfern des grössten Massenmordes auf europäischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg. Ihre Knochen könnten in vermintem Gebiet rund um Srebrenica liegen. Viele Familien müssen sich mit der traurigen Gewissheit abfinden, dass die sterblichen Überreste ihrer Liebsten möglicherweise nie entdeckt werden.


Die Opfer werden verhöhnt
Noch schmerzvoller ist die Verhöhnung der Opfer, die in den letzten Jahren in Serbien und in der bosnisch-serbischen Teilrepublik von Bosnien-Herzegowina immer zügelloser wurde.
Vor der Beerdigungszeremonie am Donnerstag schrieb ein Abgeordneter der regierenden Fortschrittspartei von Staatschef Aleksandar Vucic in Serbien auf Twitter: «Ich möchte das serbische Volk zum Tag der Befreiung von Srebrenica beglückwünschen und mich bei General Ratko Mladic für die hervorragend ausgeführte Militäroperation (...) bedanken.» Der frühere Armeechef der bosnischen Serben, Ratko Mladic, wurde 2017 wegen Völkermord zu lebenslanger Haft verurteilt. Serbiens Premierministerin Ana Brnabic provozierte im vergangenen Herbst die bosnischen Muslime mit der Aussage, das Massaker in Srebrenica sei kein Genozid gewesen.

Für den dominierenden Politiker der bosnischen Serben, Milorad Dodik, ist das Massaker von Srebrenica ein «fabrizierter Mythos». Im Internet kursieren Lieder, die Kriegsverbrecher und den Massenmord verherrlichen, in Fussballstadien schallen oft Schlachtrufe wie «Noz, zica, Srebrenica» (Messer, Stacheldraht, Srebrenica), in der Nähe Sarajevos trägt ein Studentenwohnheim den Namen Radovan Karadzic. Der ehemalige Führer der bosnischen Serben muss lebenslänglich hinter Gittern bleiben.


Geschichtsklitterung in der Schule

In Srebrenica wurde Anfang Jahr ein revisionistisches Machwerk vorgestellt. Schulkinder im serbisch kontrollierten Teil Bosniens sollen weiterhin nichts über den Völkermord erfahren. In einem Geschichtsbuch ist lediglich von der «Einnahme Srebrenicas» die Rede. Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Krieg findet der Unterricht in ethnisch getrennten Klassen statt. Die Justiz bezeichnet diesen Umstand vergeblich als Diskriminierung. «Es ist mental krank, die Fakten und die Wahrheit über die Verbrechen, die begangen worden sind, zu negieren», erklärte das kroatische Mitglied des Staatspräsidiums von Bosnien-Herzegowina, Zeljko Komsic.

Das EU-Parlament erklärte 2009 den 11. Juli zum Gedenktag für die Opfer des Massakers von Srebrenica. Doch in der westeuropäischen Öffentlichkeit verblasst nach und nach die Erinnerung an das, was in der ostbosnischen UNO-Schutzzone geschah. In den meisten Medien wird überhaupt nicht oder nur routinemässig berichtet, und nur wenige Politiker beharren auf Gerechtigkeit und Wiedergutmachung für die Opfer.
https://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/in-srebrenica-fehlen-noch-1000-leichen/story/20160190
 
Die Srebrenica Lüge

Vor dem Den Haager Kriegsverbrechertribunal sagte der ehemalige britische Außenminister Lord Owen im Jahre 2004 aus: „…die Anerkennung von Slowenien, Kroatien und Bosnien durch die EU war ein schwerer Fehler, […] die jugoslawischen Kriege waren Bürgerkriege und keine serbischen Aggressionen, die bosnischen Muslime waren keineswegs nur Opfer und der kroatische Präsident Franjo Tudman ist weit schlimmer als Slobodan Milošević.“ Naser Orić, der Kommandeur der bosnischen Muslime in Srebrenica, ein Kriegsverbrecher, wie er im Buche steht, brüstete sich mit 21 Inch Video-Filmen, in denen er seine Trophäen an den abscheulichen Massenmorden an bosnischen Serben dokumentierte. Er war der Verantwortliche für schwere Kriegsverbrechen an den bosnischen Serben in und um Srebrenica, dort beging er einen Völkermord, der ungesühnt blieb. Als der General der bosnischen Serben, Ratko Mladic die Stadt Srebrenica erreichte, waren dort kaum mehr https://parseundparse.files.wordpress.com/2014/12/220px-evstafiev-radovan_karadzic_3mar94.jpgRadovan Karadžić während eines Besuchs in Moskau 1994 muslimische Kämpfer, die in der Umgebung zwischen 1992 und 1995 Massenmorde an der serbischen Bevölkerung verübten. Sie verließen mit bewaffneten Zivilisten Srebrenica noch vor dem Einmarsch der Serben am 11. Juli 1995. Ihr Befehlshaber Naser Orić war zuvor mit seinen Offizieren vom französischen Militär ausgeflogen worden. Orićs Abzug sorgte für Chaos unter seinen Soldaten, es kam zu internen Gefechten. Nach Potocari flüchteten die zurückgelassenen Zivilisten, Frauen, alte Männer, Kinder. Die Serben brachten einige hundert dieser Männer zur Befragung nach Bratunac. Am 17. Juli 1995 bestätigten Vertreter der muslimischen Zivilbehörden und die UNO, dass die muslimischen Zivilisten Srebrenica auf eigenen Wunsch verlassen und in muslimisch kontrolliertes Gebiet evakuiert werden wollten. Die Serben hätten dies korrekt ausgeführt. Vom Den Haager Kriegsverbrecher-Tribunal wurde der bosnische Muslim Naser Orić für seine schweren Kriegsverbrechen in 2. Instanz frei gesprochen und kehrte als reicher Mann in seine Heimat zurück. Carlos Martins Branco, ein portugiesischer UN-Offizier, der als stellvertretender Chef der https://parseundparse.files.wordpress.com/2014/12/220px-evstafiev-ratko-mladic-1993-w.jpgRatko Mladić 1993

Operationen des UN-Bevölkerungsfonds (UNPF) für die Entgegennahme der von den in Srebrenica postierten UN-Militärbeobachtern erstellten Berichte zuständig war, erklärte, „die Schätzungen von 7.000 Todesopfern in Srebrenica seien „für Propangadazwecke missbraucht und manipuliert worden“. 1998 schrieb er, dass „kaum Zweifel daran bestehen, dass in drei Jahren erbitterter Kämpfe mindestens 2.000 bosnische Moslems im Kampf gegen die besser ausgebildete und besser geführte Bosnisch-Serbische Armee (BSA) gestorben sind. Diese Zahl entspricht in etwa der jener Toten, die vom Internationalen Straftribunal für das ehemalige Jugoslawien in jahrelanger Bergungsarbeit in der Region Srebrenica bis 2001 gefunden werden konnten (2.028), was den früheren UN-Offizier Branco zu der Annahme veranlasste, dass viele, wenn nicht gar die meisten dieser Toten bereits vor der Einnahme Srebrenicas ums Leben gekommen sein könnten.“ Izetbegovic, soll diese Enthüllungen, wie einem Buch des heutigen französischen Außenministers Bernard Kouchner, der zur Zeit der Bosnienkriege der Nichtregierungsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ angehörte, zu entnehmen ist, gegenüber Kouchner selbst wie auch dem damaligen US-Unterhändler Richard Holbrooke gemacht haben. „Es gab keine Vernichtungslager, wie schrecklich auch immer diese Orte gewesen sind“. Gemeint waren die von Serben, wie auch von Kroaten und Muslimen eingerichteten und vom Internationalen Roten Kreuz gleichermaßen kritisierten Kriegsgefangenenlager, so soll es Izetbegović, der Mann der von einem islamischen Gottesstaat in Bosnien träumte, den ihm die Amerikaner versprochen hatten, eingeräumt haben und erklärte weiter: Ich dachte, meine Enthüllungen würden die Bombardements beschleunigen“, womit er die im Frühjahr 1999 dann tatsächlich, angeblich in Reaktion auf das „Massaker von Srebrenica“, erfolgten US-Luftangriffe gegen serbische Stellungen und zivile Einrichtungen meinte.
 
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