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Studie prangert "Israel-Lobby" in Washington an
Die Väter des Irakkrieges sind längst in der Defensive. Die Neokonservativen schwärmen kaum noch vom globalen Siegeszug der Freiheit. US-Präsident George W. Bush ringt verzweifelt um das verlorene Vertrauen der Amerikaner. Der Tiefpunkt der Bush-Präsidentschaft schien deshalb gut geeignet, der US-Öffentlichkeit einen bekannten Sündenbock - vor allem für das Irak-Desaster - zu präsentieren: Seit kurzem steht, wieder einmal, die "Israel-Lobby" am Pranger.
US-Außenpolitik dominiert
Zwei angesehene Wissenschaftler, John Mearsheimer von der Universität Chicago und Stephen Walt von der Harvard-Universität Boston haben versucht, nachzuweisen, dass israelische Interessen die US-Außenpolitik seit Jahrzehnten dominierten. Ein Aufschrei der Empörung quer durch die US-Wissenschaftswelt und die US-Medien war der Studie gewiss - ebenso wie das Frohlocken bekannter Rechtsradikaler, wie des Ex-Ku-Klux-Klan-Chefs David Duke.
Studie: Israel hat den Nutzen
Der Irakkrieg habe vor allem Israel genützt, meinen die beiden Politologen. Die 81-seitige Studie analysiert die Sonderrolle Israels, das mehr US-Finanz- und Militärhilfe pro Kopf bekomme als jedes andere Land. Washington betreibe eine Politik, die den nationalen Interessen der USA schade, den Ölpreis in die Höhe treibe, das Verhältnis zur Arabischen Welt vergifte und für die USA die Terrorgefahr verstärke. Und dies alles nur, um der "Israel-Lobby", gestützt von den sechs Millionen Juden in den USA, zu gefallen. Selbst die Anstrengungen, den Iran vom Atomwaffenbesitz abzuhalten, liege vor allem im Interesse Israels. Die USA könnten doch mit einer Atommacht Iran leben.
"Israel-Lobby" quer durch alle Lager
Für die Professoren Mearsheimer und Walt umfasst die "Israel-Lobby" - neben den sechs Millionen US-Juden - auch Demokraten, Republikaner, Neokonservative, Evangelisten, einflussreiche Politikinstitute und renommierte Zeitungen wie die "New York Times" und das "Wall Street Journal". Den Israel-Lobbyisten sei es gelungen, die Amerikaner davon zu überzeugen, dass amerikanische und israelische Interessen identisch seien.
"Erbärmliches Stück Wissenschaft"
Der provozierende Beitrag löste eine Welle von Protesten und zornige Repliken aus. Harvard-Professor Alan Dershowitz nannte seine Kollegen "Lügner" und "Fanatiker". Professor Eliot Cohen sprach von einem "erbärmlichen Stück Wissenschaft". Der Ex-Berater und Ex-Kommunikationschef mehrerer US-Präsidenten, David Gergen, schrieb: "In vier Amtszeiten im Weißen Haus habe ich nicht eine einzige Entscheidung zu Gunsten Israels auf Kosten von US-Interessen erlebt." Die Lobbyisten der US-Waffenindustrie, der Evangelisten oder der Lehrergewerkschaften hätten eine ganz andere Macht im Lande.
Gemeinsame Interessen berücksichtigen
Mearsheimer und Walt wird vor allem vorgeworfen, die US-Unterstützung Israels in den Geruch finsterer Machenschaften zu rücken, anstatt die gemeinsamen Interessen und Werte zu berücksichtigen. Schließlich sei Israel nicht nur historische Heimat der Juden und schließlich Zuflucht der verfolgten Juden Europas gewesen. Es sei auch die einzige Demokratie im Nahen Osten, zudem noch ein militärisch-strategisch wichtiger Partner. Der winzige Staat sei nach seiner Gründung mehreren arabischen Angriffskriegen - und später Terroranschlägen - ausgesetzt gewesen. Bis heute halle durch die islamische Welt der Ruf nach der "Vernichtung Israels", heißt es in der "Washington Post". Meinungsumfragen belegen, dass seit Jahren unverändert eine große Mehrheit der US-Bürger für eine deutliche Unterstützung Israels eintritt.
"Naive Sicht der US-Außenpolitik"
"Wenn Antisemitismus eine zwanghafte, irrationale Feindseligkeit gegenüber Juden bedeutet, wenn sie der Illoyalität, Subversion und des Verrats beschuldigt werden, geheimer Bündnisse und der Manipulation von Regierungen, dann ist dieses Papier antisemitisch", schrieb Cohen. Selbst der linksgerichtete, radikal israelkritische jüdische Wissenschaftler und Starautor Noam Chomsky meinte in der "Washington Post", dass Mearsheimer und Walt doch "eine recht naive Sicht der US-Außenpolitik" hätten.
Einer der Autoren räumt seinen Posten
Die offizielle Israel-Lobby AIPAC in Washington weigerte sich, zu der Schrift Stellung zu nehmen. Derweil zeigen die Proteste Wirkung: Laut einem Bericht der "Washington Times" kündigte Walt am Freitag an, er werde seinen Posten als akademischer Direktor an der Harvard-Universität aufgeben und als Dekan zurücktreten.
Studie prangert "Israel-Lobby" in Washington an
Die Väter des Irakkrieges sind längst in der Defensive. Die Neokonservativen schwärmen kaum noch vom globalen Siegeszug der Freiheit. US-Präsident George W. Bush ringt verzweifelt um das verlorene Vertrauen der Amerikaner. Der Tiefpunkt der Bush-Präsidentschaft schien deshalb gut geeignet, der US-Öffentlichkeit einen bekannten Sündenbock - vor allem für das Irak-Desaster - zu präsentieren: Seit kurzem steht, wieder einmal, die "Israel-Lobby" am Pranger.
US-Außenpolitik dominiert
Zwei angesehene Wissenschaftler, John Mearsheimer von der Universität Chicago und Stephen Walt von der Harvard-Universität Boston haben versucht, nachzuweisen, dass israelische Interessen die US-Außenpolitik seit Jahrzehnten dominierten. Ein Aufschrei der Empörung quer durch die US-Wissenschaftswelt und die US-Medien war der Studie gewiss - ebenso wie das Frohlocken bekannter Rechtsradikaler, wie des Ex-Ku-Klux-Klan-Chefs David Duke.
Studie: Israel hat den Nutzen
Der Irakkrieg habe vor allem Israel genützt, meinen die beiden Politologen. Die 81-seitige Studie analysiert die Sonderrolle Israels, das mehr US-Finanz- und Militärhilfe pro Kopf bekomme als jedes andere Land. Washington betreibe eine Politik, die den nationalen Interessen der USA schade, den Ölpreis in die Höhe treibe, das Verhältnis zur Arabischen Welt vergifte und für die USA die Terrorgefahr verstärke. Und dies alles nur, um der "Israel-Lobby", gestützt von den sechs Millionen Juden in den USA, zu gefallen. Selbst die Anstrengungen, den Iran vom Atomwaffenbesitz abzuhalten, liege vor allem im Interesse Israels. Die USA könnten doch mit einer Atommacht Iran leben.
"Israel-Lobby" quer durch alle Lager
Für die Professoren Mearsheimer und Walt umfasst die "Israel-Lobby" - neben den sechs Millionen US-Juden - auch Demokraten, Republikaner, Neokonservative, Evangelisten, einflussreiche Politikinstitute und renommierte Zeitungen wie die "New York Times" und das "Wall Street Journal". Den Israel-Lobbyisten sei es gelungen, die Amerikaner davon zu überzeugen, dass amerikanische und israelische Interessen identisch seien.
"Erbärmliches Stück Wissenschaft"
Der provozierende Beitrag löste eine Welle von Protesten und zornige Repliken aus. Harvard-Professor Alan Dershowitz nannte seine Kollegen "Lügner" und "Fanatiker". Professor Eliot Cohen sprach von einem "erbärmlichen Stück Wissenschaft". Der Ex-Berater und Ex-Kommunikationschef mehrerer US-Präsidenten, David Gergen, schrieb: "In vier Amtszeiten im Weißen Haus habe ich nicht eine einzige Entscheidung zu Gunsten Israels auf Kosten von US-Interessen erlebt." Die Lobbyisten der US-Waffenindustrie, der Evangelisten oder der Lehrergewerkschaften hätten eine ganz andere Macht im Lande.
Gemeinsame Interessen berücksichtigen
Mearsheimer und Walt wird vor allem vorgeworfen, die US-Unterstützung Israels in den Geruch finsterer Machenschaften zu rücken, anstatt die gemeinsamen Interessen und Werte zu berücksichtigen. Schließlich sei Israel nicht nur historische Heimat der Juden und schließlich Zuflucht der verfolgten Juden Europas gewesen. Es sei auch die einzige Demokratie im Nahen Osten, zudem noch ein militärisch-strategisch wichtiger Partner. Der winzige Staat sei nach seiner Gründung mehreren arabischen Angriffskriegen - und später Terroranschlägen - ausgesetzt gewesen. Bis heute halle durch die islamische Welt der Ruf nach der "Vernichtung Israels", heißt es in der "Washington Post". Meinungsumfragen belegen, dass seit Jahren unverändert eine große Mehrheit der US-Bürger für eine deutliche Unterstützung Israels eintritt.
"Naive Sicht der US-Außenpolitik"
"Wenn Antisemitismus eine zwanghafte, irrationale Feindseligkeit gegenüber Juden bedeutet, wenn sie der Illoyalität, Subversion und des Verrats beschuldigt werden, geheimer Bündnisse und der Manipulation von Regierungen, dann ist dieses Papier antisemitisch", schrieb Cohen. Selbst der linksgerichtete, radikal israelkritische jüdische Wissenschaftler und Starautor Noam Chomsky meinte in der "Washington Post", dass Mearsheimer und Walt doch "eine recht naive Sicht der US-Außenpolitik" hätten.
Einer der Autoren räumt seinen Posten
Die offizielle Israel-Lobby AIPAC in Washington weigerte sich, zu der Schrift Stellung zu nehmen. Derweil zeigen die Proteste Wirkung: Laut einem Bericht der "Washington Times" kündigte Walt am Freitag an, er werde seinen Posten als akademischer Direktor an der Harvard-Universität aufgeben und als Dekan zurücktreten.