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Interessant! - deutsche Uni Arbeit über Ustascha

Crna-Ruka

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Der unabhängige Staat Kroatien und das Dritte Reich

Inhalt

1. Einleitung 3

2. Der Ustascha-Staat und seine Beziehungen zum Dritten Reich 5

2.1 Die ideologischen Wurzeln der Ustascha-Bewegung 5

2.2 Ante Pavelic und die Zeit vor der Gründung des Ustascha-Staates 5

2.3 Die Gründung des Unabhängigen Staates Kroatien 9
2.3.1 Probleme der Staatsgründung 13

2.4 Der Ustascha-Staat 14
2.4.1 Verfolgungen 16
2.4.2 Widerstand 17

2.5 Die Haltung und der Einfluss Berlins 20

2.6 Das Ende des USK 21

3. Schlussbetrachtungen 22

Literaturverzeichnis 25

Karte I

1. Einleitung

Die deutsch-kroatischen Beziehungen und Kroatien selbst waren hierzulande spätestens seit dem 1992 in Jugoslawien einsetzenden Krieg permanent Thema in Presse und Politik. Dies lag zunächst an dem erneut aufflammenden Konflikt an Europas Peripherie, aber auch an der frühzeitigen Anerkennung der Kroatischen Republik durch die damalige Bundesregierung. Weshalb dieser bundesdeutsche Vorstoß solches Aufsehen erregte, wird im weiteren Verlauf dieses Textes deutlich. Mittlerweile sind aus Kroatien seit langem keine Kampfmeldungen mehr zu vernehmen. Vielmehr bereitet man sich dort als hoffnungsvollster Kandidat aus dem Südosten Europas auf einen Beitritt zur EU vor.
In dem hier vorliegenden Text soll die Rolle Kroatiens und seiner Bindungen zum damaligen Dritten Reich während der Zeit des Zweiten Weltkrieges Thema sein. Einen zentralen Punkt hierbei bilden die Stellung und die Bedeutung der kroatischen Ustascha-Organisation. Dabei werde ich im Großen und Ganzen chronologisch vorgehen und einige Punkte herausheben. Beleuchtet werden sollen zunächst die Verhältnisse in Jugoslawien nach dem Ersten Weltkrieg und die damit verbundene Entwicklung der kroatisch-nationalen Ustascha-Bewegung. In einem zweiten Schritt werden in Verbindung mit biographischen Daten Ante Pavelics die Ereignisse, die zur kroatischen Staatsgründung führten behandelt. In diesem Zusammenhang werde ich auch kurz auf die Probleme, die sich dabei ergaben eingehen. Nach einer Bestandsaufnahme des Unabhängigen Staates Kroatien werden die Probleme der Verfolgungen und des Widerstandes gesondert ausgeführt. Der Grund hierfür ist, dass diese beiden Erscheinungen einerseits in ihrer außergewöhnlichen Ausprägung hervorstachen, andererseits die Geschicke des neu gegründeten Staates erheblich beeinflussten. Einem Kapitel über das Gewicht der Deutschen in Kroatien schließt sich die Beschreibung der Ereignisse und Machenschaften, die zum Ende des kroatischen Staates führten an, bevor mit einigen Anmerkungen geschlossen wird.
Die wirtschaftlichen und sozialen Bereiche des Themas werden nur am Rande Erwähnung finden. Die Gründe dafür sind verschiedener Natur. Die größten ökonomischen Möglichkeiten, die Kroatien Deutschland bot, beschränkten sich letztendlich auf die Arbeitskraft-Beschaffungspolitik. Die gesellschaftlichen Aspekte hingegen entziehen sich durch ihre Komplexität der Ebene dieser Betrachtungen und bedürften einer eigenen Darstellung.
Eine Begebenheit erklärt, weshalb sich meine Betrachtungen auf die Frühphase der Entwicklungen im damaligen Kroatien fokussieren: Die von Anfang an schwache und sehr schnell schwindende Souveränität der kroatischen Regierung bedingte ein politisches und militärisches Spannungsgefüge der verschiedensten Gruppen. Deshalb war gerade die erste Zeit der Entstehung des Ustascha- Staates entscheidend für die weitere Entwicklung, denn hier formten sich die für den weiteren Bestand des Staatengebildes maßgebenden Faktoren aus.
Die Quellen- und Literaturlage zu diesem Thema erweist sich als schwierig. Dies ist vorerst darauf zurückzuführen, dass viele Quellen und auch ein Großteil der Literatur in serbischer oder serbokroatischer Sprache verfasst sind. Hinzu kommt, dass Quellen während des Bestehens der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien nur zu einem verschwindend geringen Teil zugänglich waren. Die Literatur aus dieser Zeit lässt sich - abgesehen von der Sprachbarriere - in zwei Richtungen unterteilen: die titoistisch-jugoslawische Seite und die nationalkroatische Seite. Die Kontroverse hierbei bilden die unterschiedlichen Gesichtspunkte, nach denen eine Betrachtung vorgenommen wurde. Das sind die Anklagen der Verbrechen des Pavelic-Regimes und die Erforschung der Partisanenbewegung in der Zeit von 1941 bis 1945 einerseits. Auf der anderen Seite finden sich hingegen antikommunistisch geprägte Memoiren aus dem Umfeld der ehemaligen Ustascha und kurze, wenig kritische Darstellungen als Teile gesamtkroatischer Geschichtsschreibung.
Im deutsch- und im englischsprachigen Raum findet die Zeit des Pavelic-Regimes zumeist nur im weiteren Rahmen jugoslawischer Geschichte kurze Erwähnung. Eine Ausnahme hierbei bildet der vorwiegend auf deutschen Quellen basierende Versuch einer detaillierten Beschreibung des Geschehens in Kroatien während der Ustascha-Regierung von Ladislaus Hory und Martin Broszat. Meine nun folgenden Ausführungen stützen sich demnach insbesondere auf das Werk dieser beiden Autoren, wobei ich mich aus genannten Gründen ebenfalls an der deutschsprachigen Quellenlage orientiert habe.

2. Der Ustascha-Staat und seine Beziehungen zum Dritten Reich

2.1 Die ideologischen Wurzeln der Ustascha-Bewegung


Nach dem Ersten Weltkrieg wurde am 1. Dezember 1918 das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen proklamiert. An der Spitze dieses neuen Staates stand der serbische König Alexander Karadjordjevic. Das Staatengebilde gründete auf der Idee eines integralen Jugoslawiens und reichte von Slowenien bis Mazedonien.
Von Beginn an hatte sich das neue Jugoslawien mit starken Separationsbewegungen in seinem Innern auseinander zusetzen. In Kroatien kamen solche Strömungen vornehmlich aus den Reihen der kroatischen Rechtspartei. Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich diese Partei für eine Verteidigung kroatischer Rechte und volkstümlicher Interessen eingesetzt. Sie wurde damals von dem 1896 verstorbenen kroatischen Politiker und Publizist Ante Starcecic angeführt, der als Ante Pavelics politischer Lehrmeister gilt. Sie stellte eine Reaktionsbewegung dar, die durch einen romantisch-völkischen Nationalismus geprägt war. Ihr politischer Kampf galt der vorherrschenden Idee einer südslawischen Gemeinschaft wie sie später unter der Dynastie Karadjordjevic realisiert wurde. So wurde der Staatsgründungsakt von ihr auch bereits am 3. Dezember 1918 nicht anerkannt. Das im März 1919 festgelegte Parteiprogramm sah dementsprechend eine Separation Kroatiens auf der Grundlage eines großkroatischen Staates vor [1]. Diese Ideen wurden später weitgehend von der Ustascha-Bewegung übernommen.

2.2 Ante Pavelic und die Zeit vor der Gründung des Ustascha-Staates

Ante Pavelic war der Begründer und Anführer der Ustascha-Bewegung. Er wurde im Jahr 1889 in Bradina/Herzegowina geboren. Bereits als Jurastudent trat er der nationalistischen Studentenorganisation "Junges Kroatien" bei, die sich für die Selbständigkeit Kroatiens einsetzte. 1915 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften und begann eine Tätigkeit als Anwalt. Direkt nach dem Ersten Weltkrieg avancierte er zum Sekretär der Kroatischen Rechtspartei. Im Jahr 1922 betätigte sich der junge Anwalt im Gemeindeausschuss von Zagreb. Fünf Jahre später wurde er als Vertreter des kleinen rechtsextremen Flügels der kroatischen Opposition in das Belgrader Parlament (die sogenannte "skup_tina") gewählt [2]. Die große kroatische Partei in der skupština war die Bauernpartei unter der Führung von Stjepan Radic. Sie stand für eine ausgedehntere Selbständigkeit und mehr Mitsprachrecht Kroatiens ein. In Kroatien konnte sie auf das Vertrauen weiter Teile der Bevölkerung setzen.
Pavelic sah im Sommer 1928 die Chance einer revolutionären Situation gegeben, die er für die Ziele seiner Partei nutzen wollte. Am 20. Juni diesen Jahres kam es im Belgrader Parlament zum Eklat. Nach hitziger Debatte erschoss der montenegrinische Abgeordnete Puniša Rašic den Führer der kroatischen Bauernpartei Radic und zwei weitere Parteiangehörige [3]. Diese Ereignisse führten zu einer bürgerkriegsähnlichen Entwicklung. Von kroatischer Seite gab es mehrere Vergeltungsschläge. Pavelic und sein enger Vertrauter Eugen Kvaternik [4] gebrauchten die Lage dazu, bewaffnete Verschwörergruppen innerhalb der Zagreber Jugend und Studentenschaft zu rekrutieren.
Der neue Führer der Bauernpartei Vladko Macek war jedoch nicht von der Idee eines revolutionären kroatischen Kampfes zu überzeugen. Er zog den parlamentarischen Weg aus der Krise vor. Dieser Umstand brachte zwar viele Anhänger der Bauernpartei auf die Seite der kleineren Rechtspartei, verhinderte allerdings zugleich den breiten Zuspruch der kroatischen Bevölkerung zu einem Aufstand.
Um die Staatskrise endgültig zu lösen, führte Alexander Karadjordjevic am 6. Januar 1929 eine Königsdiktatur ein. Die Verfassung wurde aufgelöst, Parteien und die oppositionelle Presse wurden verboten, und jeglicher Widerstand gegen die Staatsgewalt unter schwere Strafe gestellt. Dieser Schritt konnte "vom Standpunkt der jugoslawischen Staatsidee als heilsame 'Schutzdiktatur' gelten" [5], die in der Folgezeit auch zu eine Stabilisierung der Lage brachte.
Pavelic sah in ihr den Schritt zu einer serbischen Polizeiherrschaft vollzogen. Zudem war sein Ziel, die Auflösung des Staates Jugoslawien, damit wieder in weite Ferne gerückt. Als Reaktion darauf entsagte er endgültig allen legalen politischen Mitteln und gründete schon am Folgetag gemeinsam mit seinen engsten Vertrauten die Ustascha-Organisation [6]. Sie verpflichtete sich in ihrem Gründungsstatut zur bewaffneten Befreiung Kroatiens von den Serben. Ihr erklärtes Ziel war ein allein kroatisch beherrschtes, selbständiges Kroatien. Nachdem Pavelic als "Poglavnik" (Führer) der Ustaschabewegung jedoch erkannt hatte, dass dem Staat Jugoslawien von innen nicht beizukommen war, verließ er das Land.
Im faschistischen Italien wurde er aufgenommen. Dort hielt er regen Kontakt zu den italienischen Behörden sowie vor allem zu Mussolini und seinem Außenminister Ciano. 1932 legte er im Ustascha- Statut [7] das Programm der gleichnamigen Organisation fest. In Kroatien selbst stieß die Ustascha jedoch auf wenig Resonanz. Hier konnte sie nur einige kleine Untergrundzeitungen herausgeben und fand Unterstützung in der kroatischen Studentenschaft und bei Teilen des katholischen Klerus' [8]. Und obwohl sie bei zahlreichen Exilkroaten vor allem in Deutschland, Österreich, Italien und den USA auf breite Sympathien stieß, blieben ihre Anliegen doch auch immer außerhalb des globalen Interesses.
Dies änderte sich erst am 9. Oktober 1934, als das Attentat von Marseille die Welt aufhorchen ließ. Diesem Anschlag fiel neben dem französischen Außenminister Louis Barthou der jugoslawische König Alexander Karadjordjevic zum Opfer. Der Attentäter, ein Mitglied der mazedonischen IMRO, galt als Verbindungsmann zur Ustascha. Dieser Umstand führte im darauffolgenden Gerichtsprozess dazu, dass Frankreich und Jugoslawien die Auslieferung führender Ustascha-Aktivisten von Österreich und Italien forderte. Sowohl Wien als auch Rom verweigerten diese jedoch aufgrund gegenteiliger Interessenlagen.
Trotz dieser offensichtlichen Gegensätze kam es in der Folgezeit zu einer langsamen Annäherung zwischen Italien und Jugoslawien. Sie gipfelte in einem Freundschaftsvertrag, den diese beiden Länder am 25. März 1937 miteinander schlossen. In ihm gestand die italienische Seite der jugoslawischen zu, erhöhten Druck auf Pavelic, der sich nach wie vor in Italien befand, und die Ustascha, die ebendort sehr aktiv war, auszuüben. Daraufhin wurden die Ustascha-Gruppen in Italien aufgelöst. Pavelic blieb auf freiem Fuß, büßte jedoch seine Kontakte zur italienischen Regierung und nach Jugoslawien ein.
Auch in Deutschland hatte die Ustascha zu dieser Zeit einen schweren Stand. Zu gut und zu wichtig für Hitler waren die deutsch-jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen. So wurden schon 1934 in Berlin erscheinende Zeitungen der Ustascha verboten. Auch wiederholte Anfragen der kroatischen Separationsbewegung an das Deutsche Außenministerium brachten ihr keinerlei Unterstützung aus dieser Richtung. "Hitler dachte nicht daran, den ohnehin durch die wachsende deutsche Macht verstärkten Einfluß auf Jugoslawien durch Experimente mit gesinnungsverwandten, aber politisch bedeutungslosen Gruppen aufs Spiel zu setzen." [9] Zudem hatte er nach dem 'Anschluss' Österreichs an das Deutsche Reich mit Rücksicht auf Mussolini im Frühjahr 1938 die deutsch-italienischen Interessen voneinander abgegrenzt und hierbei die Adria und das Mittelmeer klar als Einflussgebiet Italiens anerkannt. Somit lag also auch hier ein Grund für die deutsche Zurückhaltung in der kroatischen Frage. Dies galt auch ein Jahr später noch unverändert, als der deutsche Reichsaußenminister von Ribbentrop dazu am 25. März 1939 in einem Runderlass an alle betroffenen deutschen Stellen schrieb:


"Unsere Haltung in allen Volkstums- und Minderheitenfragen der Mittelmeerländer muß auf die Wünsche der italienischen Regierung abgestellt werden ... Beziehungen zu kroatischen Organisationen dürfen (im Interesse des deutsch-italienischen Verhältnisses) in Zukunft überhaupt nicht mehr gepflogen werden..." [10]

Im gleichen Jahr wuchs der innenpolitische Druck auf die Belgrader Regierung unter Ministerpräsident Cvetkovic aufgrund nachhaltiger kroatischer Forderungen nach mehr Mitspracherecht. Der Führer der Bauernpartei Macek fand Anlehnung in Italien, welches großes Interesse an der dalmatinischen Adriaküste hatte. In Belgrad sah man die Gefahr eines kroatischen Aufstandes mit italienischer Unterstützung heraufziehen. Dieser Umstand verschaffte Macek eine hervorragende Ausgangsposition, die noch zusätzlich von der italienischen Besetzung Albaniens im April 1939 begünstigt wurde. Nach Verhandlungen mit Cvetkovic kam es schließlich am 26. August 1939 zu einem grundlegenden Abkommen, dem sogenannten "Sporazum". Kroatien wurde autonome Groß-Banschaft [11] mit eigener Banschaftsregierung und Verwaltung. Zudem übernahm Macek das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten. Vier weitere Funktionäre der kroatischen Bauernpartei wurden als Minister in die Belgrader Regierung berufen.
Diese Übereinkünfte wurden von den Kroaten sehr positiv aufgenommen, was dem jugoslawischen Staat wiederum eine weitere innenpolitische Stabilisierung bescherte. Allerdings nahm diese Entwicklung der Ustascha endgültig den Wind aus den Segeln. Für sie bedeutete das Sporazum eine schmerzhafte Niederlage. Denn nun war es überaus berechtigt, zu "hoffen, daß damit auch der Ustascha-Agitation endgültig der Boden entzogen sei." [12]
Der beginnende Weltkrieg jedoch brachte Jugoslawien bald in eine schlechte Lage. Seine Neutralität war nicht nur durch die Feindschaft seiner Nachbarländer untereinander bedroht. Es kam zu einer erneuten innenpolitischen Frontbildung, in der sich die anglophilen Serben den eher deutsch-freundlich eingestellten Kroaten gegenüber standen. Trotz dieser Zwiespalte gelang es der Regierung Cvetkovic aber bis zum Sommer 1941 ihre neutrale Politik überzeugend fortzusetzen.

2.3 Die Gründung des Unabhängigen Staates Kroatien

Im September 1940 marschierten deutsche Truppen in Rumänien ein, um die dortigen Ölfelder vor einem englischen oder russischen Zugriff zu schützen. Am 27. des gleichen Monats kam es zur Unterzeichnung des Drei-Mächte-Paktes zwischen Deutschland, Italien und Japan. Diesem traten in den beiden Folgemonaten Ungarn, Rumänien und die damalige Slowakei bei.
Mussolini betrachtete die Ausweitung des Paktes unter deutscher Führung und die deutsche Truppenstationierung auf rumänischem Boden als ein bedrohliches Vordringen der Deutschen nach Südosten. Er sah somit italienische Interessengebiete, vornehmlich die Adriaküste, in Gefahr. Zudem war er neidisch auf Hitlers militärische Erfolge in Frankreich und Norwegen. Unter diesen Gesichtspunkten wollte er Hitler vor vollendete Tatsachen stellen: Am 29. Oktober 1940 begann Italien von Albanien aus den Krieg gegen Griechenland. Dieser brachte jedoch nicht den erwünschten Erfolg. Im Gegenteil. Griechische Truppen rückten nach Albanien vor.
Für Hitler kam dieser Krieg zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Er fiel inmitten der Vorbereitungen für seinen Russlandfeldzug. Da er hierfür aber keine zweite Front in Kauf nehmen konnte, entschloss er sich zum deutschen Einschreiten in Griechenland, um die dortigen Kämpfe schnellstmöglich zu beenden. Wichtig dabei aber war es, Jugoslawien für die Seite des Drei- Mächte-Paktes zu gewinnen. Ansonsten befürchtete er eine jugoslawisch-griechische Allianz mit England.
Ab Februar 1941 begann der deutsche Truppenaufmarsch über Rumänien und Bulgarien, welches sich am 1. März desselben Jahres dem Pakt zwischen Deutschland, Italien und Japan anschloss. Nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen und umfangreichen Zugeständnissen kam es auch mit Jugoslawien zu einer Übereinkunft. Trotz bedenklicher Anzeichen innerer Schwierigkeiten unterzeichnete die jugoslawische Regierung am 25. März 1941 in Wien die Beitrittserklärung. Damit waren erneut alle Hoffnungen der Ustascha begraben.
Doch bereits auf ihrer Rückfahrt nach Belgrad war die Regierung Cvetkovic aller Ämter und Würden durch einen Putsch des Luftwaffengenerals Dušan Simovic enthoben. Der Hintergrund dieser Machtübernahme war die Überzeugung, dass die Nachgiebigkeit der alten Regierung nicht mehr mit der nationalen Ehre Jugoslawiens vereinbar gewesen sei und eine Rückkehr zur strikten Neutralität des Landes gefordert wurde. Hitler reagierte darauf voller Affekte der Wut aus denen heraus er den Entschluss zur endgültigen Zerschlagung Jugoslawiens Ende März 1941 fasste.
"Anfang April hatte Hitler bereits konkrete Vorstellungen von der Aufteilung Jugoslawiens." [13] Schon im Vorfeld des Jugoslawienfeldzuges zeichnete sich ein Staatengebilde Kroatien ab. Deutschland setzte hierbei auf Macek und seine Bauernpartei, die eine reale Macht darstellte. Deren Schutzmannschaften und Kulturvereinigungen bildeten überdies hinaus eine umfassende Volksorganisation. Im Vergleich dazu kam den Ustascha-Einheiten eine geringe Bedeutung zu, besonders da sich die Führer der Ustascha im Ausland aufhielten.
Deutschland war man der Ansicht, dass in Kroatien der Widerstand gegen Belgrad wächst. Dies war jedoch ein Trugschluss. Da Macek Föderalist war, konnte Deutschland aber lediglich die wenigen radikalen Nationalisten in Kroatien für eine Zerschlagung Jugoslawiens begeistern. Es begann ein Tauziehen um Macek zwischen Belgrad und Berlin. Während Simovic ihn in seiner Belgrader Regierung haben wollte, suchte man ihn von deutscher Seite aus für die eigenen Ziele zu gewinnen. Zu diesem Zweck entsandte Ribbentrop den jungen Dr. Edmund Veesenmayer [14] nach Zagreb. Schließlich kam Macek jedoch am 3. April 1941 den Wünschen Simovics nach. Seine Prämisse dafür war die Zusicherung aus Belgrad, sich doch an den Drei-Mächte-Pakt anzulehnen. Damit glaubte er den Frieden sichern zu können. Dass der Krieg nicht mehr abzuwenden war, wusste er nicht. Diese Fehleinschätzung brachte dem Deutschen Reich die Enttäuschung darüber, dass die bestehenden Spannungen zwischen Serbien und Kroatien nicht weiter geschürt wurden. In Berlin orientierte man sich fortan in Richtung radikaler Nationalisten.
Am 6. April 1941 begann der deutsch-italienische Feldzug gegen Jugoslawien. Bereits vier Tage später standen deutsche Truppen vor den Toren Zagrebs. An diesem Tag überschlugen sich die Ereignisse. Veesenmayer war es immer noch nicht gelungen, eine zukünftige kroatische Regierung nach deutschem Gusto einzusetzen. Er drängte Slavko Kvaternik als Vertreter der Ustascha zur Proklamation eines Unabhängigen Staates Kroatien [15]. Dieser zögerte jedoch, diesen Schritt ohne das Einvernehmen mit dem in der kroatischen Bevölkerung weitaus mächtigeren und einflussreicheren Macek zu vollziehen, "da dieser Punkt seine größte Sorge war, der er sich nicht völlig gewachsen fühlte." [16] Nachdem der Führer der Bauernpartei von Veesenmayer vor vollendete Tatsachen gestellt worden war, willigte er ein, den Text eines Aufrufes zugunsten Kvaterniks zu unterschreiben. Am Abend, während deutsche Truppen bereits in Zagreb einmarschierten, wurde dieser Text gemeinsam mit der Proklamation des USK im lokalen Rundfunk verlesen. Diese lautete:

Gottes Vorsehung und der Wille unseres großen Verbündeten sowie der jahrhundertelange Kampf des kroatischen Volkes und die große Opferbereitschaft unseres Führers Ante Pavelic und der Ustascha-Bewegung in der Heimat und im Ausland haben es gefügt, daß heute, vor der Auferstehung des Gottessohnes, auch unser unabhängiger Staat Kroatien aufersteht.
Ich rufe alle Kroaten, insbesondere die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Streitkräfte und der Organe der öffentlichen Sicherheit auf, Ruhe und Ordnung zu bewahren. Die Streitkräfte haben ihren Aufenthaltsort anzugeben und sofort den Eid auf den Unabhängigen Staat Kroatien und seinen Poglavnik zu leisten.
Ich habe heute als der Beauftragte des Poglavnik das Kommando aller Streitkräfte übernommen.
Gott mit den Kroaten! Für das Vaterland bereit!

Der Stellvertreter des Poglavnik und
Oberkommandierender der Streitkräfte

Zagreb, 10. April 1941 Slavko Kvaternik [17]

Die Botschaft über die Unabhängigkeit von Serbien und über einen eigenen Staat wurde bei der kroatischen Bevölkerung anfangs mit großer Freude aufgenommen.
Am 12. April 1941 bildete Kvaternik eine provisorische Regierung aus Ustascha-Funktionären, den "Führerrat". Drei Tage später traf Pavelic in Zagreb ein und übernahm die Führung des USK. Die Anerkennung des neuen Staates durch die Achsenmächte erfolgte prompt. Doch trotzdem hatte die neue Regierung von Beginn an einen schweren Stand im eigenen Land. Zu gering sollte ihr Rückhalt in der Bevölkerung schon bald sein.
Als Repräsentant Berlins kam der deutsche Gesandte Siegfried Kasche nach Zagreb. Er verfügte zwar über keine diplomatischen Erfahrungen, wurde aber aufgrund seines selbstbewussten und schneidigen Auftretens für diese Aufgabe ausgewählt. Und obwohl sich das deutsche Interesse an Kroatien auf ein Minimum beschränkte, wurde auch General Glaise von Horstenau als Bevollmächtigter deutscher General in Zagreb entsandt. Seine Aufgabe war es, eine kroatische Polizeiarmee zu bilden und Italien vom kroatischen Militär fernzuhalten. Grund dafür war, die deutschen und italienischen Besatzungstruppen, die Kroatien entlang einer Demarkationslinie [18] unter sich aufgeteilt hatten, möglichst schnell überflüssig zu machen, da sie für den Russlandfeldzug dringender benötigt wurden. Das deutsche Oberbefehlskommando ging zudem davon aus, keine Besatzungstruppen im Land zu lassen, da Kroatien nun selbständig war.
Direkt nach der jugoslawischen Kapitulation am 18. April 1941 wurde das Land aufgeteilt. Serbien wurde zu deutschem Militärverwaltungsgebiet. Schnell zeichnete sich in der Frage des Staatsgebietes des USK eine großkroatische Lösung ab. Sie beinhaltete neben kroatischem Boden auch Bosnien, die Herzegowina, Slawonien und Syrmien. Die dalmatinische Frage sollte sich komplizierter gestalten. Der Rest Jugoslawiens ging zu Teilen an Deutschland, Italien, Albanien, Bulgarien und Ungarn. Am 18. Mai 1941 kam es schließlich auch im kroatisch-italienischen Interessengegensatz Dalmatien betreffend zu einer Übereinkunft [19]. In den drei "Verträgen von Rom" einigte man sich über einen Grenzvertrag, ein "Bündnis-, Garantie- und Zusammenarbeitsabkommen" sowie über ein Militärabkommen. Letzteres beinhaltete den Verzicht Kroatiens auf eine eigene Marine und jegliche Küstenstützpunkte und das italienische Recht zur Nutzung aller Straßen im Küstengebiet. Damit war die dalmatinische Küste zu weiten Teilen Italien anheim gefallen. Pavelic hatte in seiner Heimat große Probleme, diese Vereinbarungen zu vertreten. Zu sehr nahm ihm das kroatische Volk die Preisgabe Dalmatiens an Italien übel. Der sowieso schon schwache Rückhalt des Pavelic-Regimes erfuhr einen weiteren Dämpfer, woraufhin die Regierung in der Annäherung an Deutschland ihr Heil suchte. Doch von dort ging "die Erteilung des Rates an die kroatische Regierung, sich mit Italien über diese Fragen auf unmittelbarem Wege zu einigen." [20] Man wollte keinesfalls den Schiedsrichter spielen und zwischen den Parteien stehen.

2.3.1 Probleme der Staatsgründung

Vor allem die Bevölkerungsgliederung des neuen Staates war problematisch. Von seinen sechs Millionen Einwohnern waren nur rund die Hälfte Kroaten. Ein Drittel davon waren Serben und Bosnier, die sich gegen die Idee eines USK wehrten. Darüber hinaus gab es über eine halbe Million bosnischer Moslems, etwa 140.000 Volksdeutsche, mehr als 200.000 Slowenen, Tschechen, Ukrainer und 40.000 Juden. Dieses Sammelsurium verschiedener Volksstämme kam durch die oben bereits erwähnte großkroatische Lösung zustande. Für diese hatte man sich entschlossen, da bei der Aufteilung Jugoslawiens eine stark anti-serbische Grundeinstellung vorgeherrscht hatte, deren Ziel es gewesen war, Rest-Serbien möglichst klein zu halten.
Die Römischen Verträge bestimmten die militärische Vormachtstellung Italiens in den von ihm besetzten Teilen Kroatiens. Dies sollte den von Deutschland geplanten Truppenabzug letztendlich verhindern, was die permanente Teilung des Landes nach sich zog. Kasche formulierte die kroatischen Sorgen folgendermaßen: "Insbesondere die [italienischen] Verlangen einer Zollunion mache die eben erst erlangte Selbständigkeit Kroatiens wieder zunichte." [21]
Die kroatischen Mineralien- und Erdölvorkommen machten das Land zu einem wichtigen Partner der deutschen Kriegswirtschaft. Um sich den Zugriff auf diese Bodenschätze zu sichern, kam es am 16. Mai 1941 zu einem deutsch-kroatischen Wirtschaftsabkommen. Auch hieraus konnten die Kroaten keinen Gewinn schlagen, sondern unterwarfen sich mit diesem Abkommen förmlich der ökonomischen Ausbeutung durch das Dritte Reich. Deutschland nahm eine überragende Stellung im kroatischen Außenhandel ein. Durch die dabei verfolgte Wirtschaftspolitik war man aber auch maßgeblich mit Schuld am fortschreitenden Zusammenbruch aller kroatischen Wirtschaftszweige [22].
Diese Voraussetzungen waren denkbar schlecht für einen noch so jungen Staat. Es kam ihm keinerlei soziale, politische und wirtschaftliche Unterstützung durch die verbündeten Mächte zu, sondern er wurde von Beginn an bevormundet und für die Durchsetzung eigener Ideen von seinen Besatzern benutzt.

2.4 Der Ustascha-Staat

Ante Pavelic stand nicht nur als Poglavnik unangefochten an der Spitze des neuen Staates. Im ersten Kabinett seiner Regierung übernahm er auch die Ämter des Ministerpräsidenten und des Außenministers. Seine politische Macht beruhte auf der Leitung und Handhabung der Ustascha- Organisation und forderte eine strikte Unterordnung.


",Der Poglavnik als Staatsführer und Staatschef ist Herr der Staatsverwaltungsmacht, zugleich auch der Gesetzgeber an höchster Stelle, Haupt der Regierung und damit Herr der staatlichen Behörden', er ist ferner ,Führer der Ustascha-Bewegung' und ,oberster Befehlshaber der Wehrmacht'" [23].

Die Verfassung bestand im wesentlichen aus den Ustascha-Grundsätzen. Sie bestimmte die völkische Eigenständigkeit, und dass ausschließlich Kroaten für die Staats- und Volksführung in Frage kämen. In ihr wurde zudem die Gestaltung aller wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse dem Wohl der Volksgemeinschaft untergeordnet.
Direkt nach der Staatsgründung wurden die örtlichen Ustascha-Funktionäre zur Aktivierung der politischen Ustascha-Organisation und zur Bildung bewaffneter Ustascha-Milizen beauftragt. Durch besondere Vollmacht kam ihnen außerdem das Recht auf Umgestaltung, Bereinigung und Überwachung der staatlichen und kommunalen Behörden zu. Alle Beamten wurden ihren Vorgesetzten zur Verfügung gestellt, was bedeutete, dass diese mit dem jeweiligen Amt völlig willkürlich verfahren konnten. Einer endgültigen "Säuberung" des Beamtenapparates stand also nichts mehr im Wege. Das Problem war, dass das Personal für eine Gleichschaltung und eine umfassende staatliche Ustascha-Organisation fehlte. Die Zahl ihrer Anhänger war zu gering, um diese Aufgabe zu bewerkstelligen. Alle Versuche der Konsolidierung und der Mobilisierung der Massen scheiterten. Dies lag nicht zuletzt daran, dass sich die Bauernpartei nicht integrieren ließ. Zumal Macek von der Ustascha festgehalten wurde. Hier zeigte sich auch, auf welch wackligen Beinen die Ustascha-Regierung innenpolitisch von Anfang an stand.

Die Ustascha-Milizen trugen ebenfalls ihren Teil zur Schwächung des jungen Staates bei. Durch eigenmächtiges Handeln brachten sie das Pavelic-Regime immer mehr in Verruf. Auf deutscher Seite war man überzeugt, "dass Mitschuld an Aufstandsbewegungen wesentlich durch zügelloses, blutiges Vorgehen der Ustaša bedingt" [24] war. Dies führte dazu, daß das Regime von einem "'nicht unbeträchtlichen Teil der kroatischen Bevölkerung' abgelehnt würde, und zwar 'nicht nur von den Anhängern der Macek-Partei, sondern [...] sogar von alten Anhängern der Ustascha'" [25]. Im August 1941 schließlich löste Pavelic die Ustascha-Milizen auf und gründete den Ustascha-Aufsichtsdienst. Diesem fielen sämtliche polizeiliche Aufgaben anheim. Er sollte als geheimer Nachrichtendienst fungieren und wurde organisations-internes Überwachungsinstrument. Der Kommandant des Aufsichtsdienstes war dem Poglavnik direkt unterstellt.
Zur Bekämpfung politisch unliebsamer Personen wurden zahlreiche Gesetze erlassen und Konzentrationslager errichtet. In ihnen wurde nicht anders verfahren, als in den Lagern des Dritten Reiches. Ein speziell kroatisches Merkmal jedoch war, dass mancherorts katholische Geistliche die Leitung dieser Einrichtungen übernahmen und damit Erniedrigungen, Folter und Mord billigten, ja sogar unterstützten und förderten.
Auch kam es zu weitreichenden Eingriffen in das öffentliche Leben. Die Presse- und Publikationsfreiheit wurde radikal beschnitten. Zur Herausgabe eine Zeitung war ab sofort eine Erlaubnis erforderlich, die all denjenigen versagt blieb, die dem neuen Staat kritisch oder gar ablehnend gegenüber standen. Dies führte dazu, dass alle zukünftig erscheinenden Zeitungen in staatlicher Hand waren. Darüber hinaus gab es auch nur noch eine Nachrichtenagentur, die sich ebenfalls unter staatlicher Kontrolle befand. Diesen Zeichen nach bildete der USK die Kopie eines totalitären Führerstaates. Diesen als faschistisch zu bezeichnen, träfe sein Wesen jedoch nicht. Zwei entscheidende Komponenten fehlten hier im Vergleich zum italienischen Faschismus und zum deutschen Nationalsozialismus: Zum einen ließ man das sozialrevolutionäre Grundelement fast völlig vermissen. Zum anderen herrschte eine ausgeprägte religiöse Neigung vor [26].

2.4.1 Verfolgungen

Ein "Gesetz zum Schutz der nationalen und arischen Kultur des kroatischen Volkes" schloss alle Juden aus Einrichtungen und Berufszweigen des kulturellen Lebens aus. Durch den unverhohlenen staatlichen Zugriff auf jüdischen Besitz wurde ihnen die Lebensgrundlage entzogen. Doch auch hier gab es eine Besonderheit: Juden mit großem Einfluss und Vermögen, die sich in ihrer Stellung dem USK als nützlich erwiesen, konnten sich dadurch auch weiter frei bewegen. Dennoch wurden fast alle Juden in Konzentrationslagern und Zwangsarbeiterkommandos zusammengefasst. Im Frühjahr 1943 erfolgte die Deportation nach Auschwitz. Die Juden in der italienischen Besatzungszone aber waren ebenso wie die Juden in Italien vor Verfolgung sicher.
Die Serbenverfolgung hingegen wurde noch drastischer betrieben. In dem Glauben, kroatisch sei mit katholisch gleichzusetzen, waren Zwangstaufen keine Seltenheit. Bei diesen Katholisierungsmaßnahmen wurde ein großer Teil der serbisch-orthodoxen Bevölkerung ausgerottet oder des Landes vertrieben. Es gab Massenverhaftungen und unzählige Deportationen in Konzentrationslager. Auf dem Land lebten die ehemaligen Ustascha-Emigranten ihren Hass auf die Serben unverhohlen aus und verübten Rachefeldzüge, die an Grausamkeit ihres gleichen suchten. Alle nach 1918 in Slawonien und Syrmien angesiedelte Serben (die sogenannten "Dobrovolzen") wurde enteignet und des Landes verwiesen. In einem Bericht des kommissarischen Leiters des serbischen Innenministeriums, Milan Acimovic, an den deutschen Militärbefehlshaber, Luftwaffengeneral Förster, vom 4. Mai 1941 heißt es:


"'In Zagreb haben die Zivilbehörden einen Befehl erlassen, nach welchem die Serben auf die gleiche Stufe mit den Juden gestellt werden [...] Unter dem Einfluß des Vorgehens der Behörden in Zagreb, [...], wird in dem Gebiet, welches sich derzeit in der Gewalt der kroatischen Ustascha befindet, die serbische Bevölkerung in Massen verfolgt und verhaftet. Über eine namhafte Anzahl von eingekerkerten Serben erhalten deren Familien gar keine Nachricht mehr oder nur noch mehr oder weniger glaubwürdige Mitteilungen darüber, daß die Häftlinge nach kurzem und summarischem Verfahren hingerichtet wurden...
In Banja Luka und Umgebung soll der Terror der Ustascha noch viel grausamer sein.'"27

Auch die deutsche Seite sorgte sich ob des unvorstellbar brutalen Vorgehens der Ustascha und protestierte dagegen. So schrieb der deutsche Geschäftsträger Gesandtschaftsrat Troll dem Auswärtigen Amt am 10. Juli 1941:


"Die Serbenfrage hat sich in den letzten Tagen wesentlich zugespitzt. Die rücksichtslose Durchführung der Umsiedlung mit vielen üblen Begleiterscheinungen, zahlreichen Terrorakten in der Provinz [...] geben selbst den besonneneren kroatischen Kreisen Anlaß zu ernster Besorgnis." [28]

Und in weiser Voraussicht fuhr er fort:


"Diese mit Härte betriebene Umsiedlung und die vielen vorangegangenen Greueltaten werden überall, wo Serben wohnen, gewaltige Zündstoffe anhäufen und in der nächsten Zeit schwer einzudämmende Unruheherde schaffen." [29]

2.4.2 Widerstand

Im Zuge der Serbenverfolgungswelle in den Monaten Juni und Juli des Jahres 1941 bildeten sich selbständige, bewaffnete Widerstandsgruppen in der Herzegowina, in Ost- und in Zentralbosnien. Sie konnten größere Gebiete unter ihre Kontrolle bringen. Ihr Hauptgegner in Kroatien war, nicht wie in Serbien, die deutsche Besatzungsmacht, sondern die Ustascha. Sie machten sich einerseits den Schutz der serbisch-orthodoxen Bevölkerung zueigen, während sie andererseits Rache für vorangegangene Massaker übten. Diese sogenannten Tschetniks [30] führten so einen erbitterten National- und Religionskrieg mit der Ustascha. Genau wie diese serbische Dörfer dem Erdboden gleich machten, scheuten auch die Tschetnik-Gruppen keine grausamen Überfälle auf kroatische und moslemische Dörfer.
Ab Juli 1941 kam es außerdem vermehrt zu kommunistischen Anschlägen auf deutsche Besatzungsorgane in Serbien. Leiter der dafür verantwortlichen Geheimorganisation war Tito. Die deutschen Besatzer reagierten ihrerseits fortan mit Vergeltungsschlägen und Sühnemaßnahmen, unter denen vor allem die serbische Zivilbevölkerung zu leiden hatte. Das Hauptgebiet dieser Partisanenbewegung war zu diesem Zeitpunkt das Grenzgebiet zwischen Kroatien und Serbien. Die unzähligen serbischen Flüchtlinge in dieser Region zeigten sich als sehr empfänglich für die Ideen der kommunistischen Partisanen. Sie breiteten sich schnell nach Süd- und Ostbosnien aus, wo sie weite Gebiete besetzen konnten.
Die unterschiedlichen Interessenlagen des Pavelic-Regimes und der deutsch-italienischen Besatzer brachten zusätzliche Konflikte mit sich. Im Frühjahr 1942 kam es aufgrund erneuter Serbenverfolgungen im USK wiederholt zu Zusammenstößen zwischen deutschen Truppen und Ustascha-Einheiten. Auf der anderen Seite der Demarkationslinie bedienten sich die italienischen Behörden mehr und mehr der Dienste der Tschetniks, die Todfeinde der Ustascha. Dabei wurden zwei Ziele verfolgt. Zum einen sollte mit ihrer Hilfe die Italienisierung gegen die Ustascha vorangetrieben werden. Zum anderen nutzte man ihre Feindschaft gegen die Partisanen Titos, um gegen diese vorzugehen. Diese Politik stieß nicht nur in Zagreb, sondern auch in Berlin auf Proteste.
Ende April 1942 schlugen deutsche, kroatische und von Tschetnik-Einheiten unterstützte italienische Truppen aus verschiedenen Richtungen zum ersten Großangriff auf Partisanenregionen in Bosnien los. Einen Monat später war Tito umringt und man begann mit der Befriedung der eroberten Gebiete. Am 22. Juni 1942 brachen Tito und seine Partisanen zum "langen Marsch" auf, um sich aus der Umklammerung zu befreien. Über Prozor, Livno und Glamoc kamen sie im Oktober und November 1942 bis nach Bihac [31]. Dieser aufsehenerregende Marsch quer durch Westbosnien brachte ihnen nicht nur einen großen Gebietsgewinn ein. Die Partisanen konnten sich auch über einen regen Zulauf erfreuen, der ihre Zahl beträchtlich steigen ließ.
Währenddessen ging die Zusammenarbeit zwischen der italienischen Besatzungsmacht und den Tschetniks unvermindert weiter. Die Folge waren italienisch-kroatische Zusammenstöße. Die Deutschen hingegen waren sich uneins, welche Seite es zu unterstützen galt. Ihnen war die brutale Vorgehensweise der Kroaten gegen die Serben allerdings klar zuwider. Bei Versuchen diese zu verhindern, kam es zu Entwaffnungen und Festnahmen von kroatischen Einheiten durch deutsche Truppen. Einerseits beschuldigten deutsche Stellen die Ustascha, mit ihrem Terror verantwortlich für die missliche Lage zu sein. Der Chef des deutschen Auslands- Sicherheitsdienstes, SS-Standartenführer Schellenberg, bemerkte hierzu in einem Lagebericht des Landesgruppenleiters der Auslandsorganisation der NSDAP in Kroatien im September 1942:


"'Daß es zu ausgesprochenen Aufständen kam, ist zu einem erheblichen Teil auf den Terror der Ustascha zurückzuführen'" [32]

Andererseits gab Kasche wiederum den Italienern die Schuld für diese Entwicklungen. Er warf ihnen nicht nur die Unterstützung serbischer Interessen, sondern auch die Sabotage der deutsch- kroatischen Judenpolitik vor. Er forderte demnach, die deutsche Zurückhaltung gegenüber Italien aufzugeben [33].
Tatsächlich wurden nach verstärkter Mobilisierung der Tschetniks durch Italien in der Herzegowina im Spätsommer und Herbst 1942 Gebiete in Westbosnien von den Partisanen zurückerobert. In diesen beiden Gebieten hatte die kroatische Souveränität faktisch keinen Bestand mehr. Nach den Eroberungen der Tschetniks wurde ihre Ausweitung in der italienischen Zone - und die der Partisanen - nun doch trotz Bekenntnis zur "Achse" von deutscher Seite missgebilligt.
Am 20. Januar 1943 begann eine neue Großoffensive gegen die Partisanen in Kroatien, die "Operation Weiß". Die vollständige Vernichtung der Aufständischen schlug aber auch dieses Mal fehl. Tito konnte sich nach schweren Verlusten bis Montenegro zurückziehen. Ermöglicht wurde dies erneut durch die Zusammenarbeit italienischer Einheiten mit den Tschetniks, die den Einsatz deutscher und kroatischer Truppen im Süden Bosniens unmöglich machte. In den neu besetzten Gebieten gab es keinen Einsatz kroatischer Verwaltungsstäbe. Die staatliche Kontrolle fiel in die Hand der SS.
Die daran anschließende "Operation Schwarz", die am 15. Mai 1943 begann, sollte die endgültige Zerschlagung der Tito-Partisanen in Montenegro und die Entwaffnung aller Tschetniks herbeiführen. Die italienischen Truppen ließen aber zahlreiche Tschetniks nach Süden entweichen.
Nach vierwöchigen schweren Kämpfen gelang den Partisanen vom 10. bis zum 12. Juni 1943 der Durchbruch nach Norden, und Tito entkam aufs neue. Obwohl sie große Verluste hatten hinnehmen müssen, konnten sie dennoch auf starke kommunistische Kampfgruppen in Westkroatien und Slawonien zurückgreifen. Zudem bildeten sich überall im Zuge der Auflösung der kroatischen Staatlichkeit und der unverschleierten Übernahme der Befehlsgewalt durch deutsche Organe immer neue Partisaneneinheiten. Eine weitere Motivation erfuhr die Partisanenbewegung durch die Landung der Alliierten auf Sizilien am 10. Juli 1943, die eine Machtverlagerung im Mittelmeerraum zugunsten der Westmächte bedingte.

2.5 Die Haltung und der Einfluss Berlins

Bei einem Besuch Pavelics bei Hitler im Führerhauptquartier am 23. und 24. September 1942 wurde der Beschluss zur einheitlichen militärischen Leitung im Kampf gegen die Aufständischen gefasst. Weitaus gravierender war die Entscheidung, die kroatische vollziehende Gewalt an den deutschen Truppenbefehlshaber zu übergeben. Sogleich wurde die deutsche militärische Befehlsgliederung auf dem Balkan neu gegliedert. Der bisherige Wehrmachtsbefehlshaber Südost, Generaloberst Löhr, wurde als "Oberbefehlshaber Südost" zum obersten Territorialherren ernannt und besaß in dieser Funktion ab sofort auch die vollziehende Gewalt in Kroatien.
Um das deutsche Vertrauen wieder herzustellen, leitete Pavelic am 6. Oktober desselben Jahres eine Regierungsumbildung ein. Das Ziel dieser Maßnahme war es, eine dauerhafte Stabilisierung des Ustascha-Verwaltungsapparates herbeizuführen die jedoch ausblieb. Schon im April des Folgejahres kam es zu einer weiteren Regierungsumbildung.
Bei der für Anfang 1943 geplanten neuerlichen Großoffensive bestand Hitler nicht nur auf die deutsche Leitung der Aktion. Es war ihm gleichzeitig ein Anliegen, gegen Partisanen und gegen Tschetniks beiderseits vorzugehen. So kam es im Vorfeld zu deutschen Bemühungen, Italien zur Aufgabe seiner tschetnikfreundlichen Haltung zu bewegen. Hitler formulierte in einer Führer- Weisung vom 28. Dezember 1942 die anzustrebenden Ziele wie folgt:


"'Endgültige Befriedung des Hinterlandes [der adriatischen Küste] und Vernichtung der Aufständischen und Banden aller Art in Verbindung mit der italienischen 2. Armee'" [34]

Daraufhin ordnete der Befehlshaber der deutschen Truppen in Kroatien, General Lüters, harte Maßnahmen gegen die Bevölkerung in den Partisanengebieten an:


"'Die männliche Bevölkerung von 15-50 Jahren ist [...] in Sammellagern festzusetzen, Abtransport nach Deutschland ist vorgesehen.
Partisanen und Partisanenverdächtige sowie Zivilisten, in deren Wohnstätten Waffen und Munition gefunden werden, sind ohne förmliche Verfahren sofort zu erschießen, bzw. zu erhängen, ihre Häuser sind niederzubrennen...
Organe des kroatischen Staates, deren Mitarbeit nicht genügt, sind wegen Sabotage festzunehmen.'"35

Ein weitreichendes Eingreifen Deutschlands in kroatische Belange war in allen Bereichen der Staatlichkeit offen zum tragen gekommen.

2.6 Das Ende des USK

Nach der Kapitulation Italiens in dem geheimen Waffenstillstandsvertrag vom 3. September 1943 konnte sich das Pavelic-Regime endlich die dalmatinische Küste einverleiben und sich gleichzeitig des ungeliebten Besatzers entledigen. Dieser scheinbare Prestigegewinn war allerdings nur nomineller Art. Wesentliche Vorteile aus der Kapitulation schlugen die Tito-Partisanen. Zum einen konnten sie mehrere italienische Waffen- und Ausrüstungsdepots in Besitz nehmen. Zum anderen stand ihr Todfeind, die Tschetniks, nun ohne Schutzmacht da. Diese waren mit einem Schlag politisch und militärisch isoliert, zumal die West-Alliierten beim "Treffen der großen Drei" in Teheran vom 28. November bis zum 1. Dezember 1943 beschlossen, ihre Unterstützung allein Titos Partisanenbewegung zukommen zu lassen.
Auf der anderen Seite war der USK ab dem Jahr 1943 nur noch Spielball deutscher Willkür. So scheuten die Deutschen sich nicht in den Monaten Februar und März diesen Jahres eine moslemische SS-Bosniaken-Division aufzustellen, die sich dem Einfluss kroatischer Behörden völlig entzog. Die zuvor an Italien gefallenen Gebiete um Laibach und Fiume [36] fielen unter die Zivilverwaltung des Kärntner Gauleiters Rainer, während die Adriaküste faktisch zu deutschem Militärverwaltungsgebiet wurde. Ein unter großen Vorbehalten geschlossenes Abkommen zwischen Deutschen und Tschetnik-Gruppen in der Herzegowina und in Montenegro brachte den gemeinsamen Einsatz von deutschen Truppen und Tschetnik-Einheiten gegen Tito in Kroatien mit sich. Des weiteren wurden Kroaten von Deutschen zur Zwangsarbeit gezwungen und als solche nach Deutschland deportiert. Die Lage wurde immer unüberschaubarer, da sich zeitgleich der Einfluss und die Macht der Partisanen über immer größere Gebiete erstreckte.
Am 23. August 1944 schließlich stellte Rumänien die Kampfhandlungen gegen die Rote Armee ein. Kurz darauf, am 9. September im gleichen Jahr, trat Bulgarien zu den Sowjets über. Daraufhin wurde von den Deutschen im Oktober 1944 das Militärverwaltungsgebiet Serbien aufgegeben und Belgrad geräumt. Kroatien hatte nun lediglich noch eine strategisch wichtige Funktion für den Rückzug der deutschen Heeresgruppe E aus Griechenland und Albanien. Nachdem diese Operation erfolgreich abgeschlossen war, konnte bis zur endgültigen Kapitulation am 8. Mai 1945 ein kleiner Teil Kroatiens bis südlich von Zagreb gehalten werden. Die letztendliche Eroberung überließ die Rote Armee Tito.
Dieser marschierte einen Tag nach der Kapitulation in Zagreb ein. Es folgten umfangreiche Rachemaßnahmen und zahllose Todesurteile.
Pavelic gelang es, zu fliehen. Er tauchte 1948 in Argentinien auf und wurde zum Polizeichef des dortigen Diktators Peron. Nach dessen Sturz tauchte er unter und starb am 28. Dezember 1959 in Madrid.

3. Schlussbetrachtungen

Schon die Behandlung der Ustascha im Deutschen Reich lange vor der Gründung des USK machte deutlich, dass man in ihr keinesfalls einen ebenbürtigen Partner sah. Auch war die national- kroatische Bewegung Ante Pavelics bei der Geburt des neuen Staates nur der Notnagel, nachdem Maceks Bauernpartei nicht für die deutschen Interessen gewonnen werden konnte. Die Ohnmacht des Ustascha-Regimes begann bereits bei der Einsetzung Slavko Kvaterniks als provisorischen Regierungschef in der Geburtsstunde des Ustascha-Staates, der ohne das Drängen und die Initiative Veesenmayers nie zu diesem Schritt zu bewegen gewesen wäre.
Die Römischen Verträge, das äußerst rigorose Vorgehen gegen die Serben und die von Anfang an aufgrund Personalmangels zum Scheitern verurteilte Gleichschaltung des kroatischen Verwaltungsapparates verpassten dem Ustascha-Staat gleich zu Beginn seines Bestehens einen schweren Dämpfer. Sie führten dazu, dass das sowieso nur sehr schwach ausgeprägte Vertrauen der Bevölkerung in das Pavelic-Regime stark belastet wurde. Dabei konnte es nicht auf die Unterstützung seiner mächtigen Verbündeten bauen. Im Gegenteil, diese machten Gebrauch von seiner misslichen Lage und bewirkten damit eine immer weitere Verschlechterung.
Der immens große Einfluss, den gerade die Deutschen auf die Regierung in Zagreb ausübten, schlug sich auch in ihrer Politik nieder. So wurde analog zu Deutschland in der östlichen Besatzungszone der Umgang mit der jüdischen Glaubensgemeinschaft gehandhabt.
Den Schritt zur endgültigen Abhängigkeit von Deutschland markiert die von Hitler angeordnete Suspendierung der kroatischen Exekutive. Auch in Berlin war das Misstrauen dem Pavelic-Regime gegenüber ob seiner Bewegungslosigkeit gewachsen. Allerdings hatte man sich selbst einen Großteil der Schuld hierfür zuzuschreiben. Denn die von deutscher Seite aus betriebene kontinuierliche Aushöhlung der Souveränität der Zagreber Regierung führte maßgeblich zu der zunehmenden Unsicherheit derselbigen bei. Die vehement vorangetriebene Ausbeutung und Vernichtung der ohnehin schon schwachen kroatischen Wirtschaftszweige durch die Besatzer kamen erschwerend hinzu. So konnte die von Pavelic Anfang Oktober 1942 durchgeführte Regierungsumbildung schlichtweg gar keinen Erfolg haben, da die wahren Gründe für die Krise ganz anderer Natur waren. Diese und die bald darauf folgende Neubesetzung der Ministerämter und Umstrukturierung des Kabinetts bedeuteten aber auch eine hohe Frequenz des personellen Wechsels in der Ustascha-Regierung, welche deutliche Anzeichen für den Verschleiß des Regimes waren.
Hitlers Haltung bestätigt die zuvor aufgeführten Punkte. Kasche hatte sich im Frühjahr 1943 erneut für die Interessen und die Stabilisierung des Ustascha-Regimes ausgesprochen, während Löhr weiterhin die gegenteilige Meinung vertrat. Hitler stellte daraufhin fest, dass kein anderes Regime willfähriger und abhängiger wäre. Man müsse deshalb auch weiterhin die kroatischen Kräfte ausnutzen und an Pavelic festhalten. Der Grund für die Beibehaltung des deutsch-kroatischen Bündnisses lag also in der Möglichkeit des unbehinderten, direkten Eingriffs in die Belange Kroatiens, der mit dem geringsten Widerstand verbunden war.
Insgesamt betrachtet vereinte das Ziel der Zerschlagung Jugoslawiens Hitler, Mussolini und Pavelic. Aufgrund ihrer geringen Bedeutung und ihres kaum vorhandenen Einflusses konnten der deutsche und der italienische Führer die Ustascha leicht für sich gewinnen. Sie hatten dazu die nationalen Gegensätze aktiviert, um aus ihnen für ihre Kriegsführung und Politik Nutzen zu schlagen. Jedoch geriet ihnen die daraus resultierende Entwicklung schnell aus der Hand. Zudem waren die italienisch-kroatischen Beziehungen wegen territorialer Interessengegensätze vom ersten Tag an getrübt. Diese wurden durch die fortdauernde Zusammenarbeit von Mussolinis Truppen mit Einheiten der Tschetniks nur verschärft.
Mit dem Einsetzen der Partisanentätigkeit Titos begann auch ein Interessenkonflikt zwischen Deutschland und Kroatien. Die Deutschen hatten in Serbien Ende August 1941 die Regierung unter Ministerpräsidenten Nedic ins Leben gerufen. Diese war an die Weisungen des deutschen Militärbefehlshabers gebunden. Von ihr erhoffte man sich vor allem einen Verbündeten im Kampf gegen Tito. In Berlin sah man demnach aus besatzungspolitischen Gründen das nationale Serbentum als bündnisfähig an. Dem stand der anti-serbische Kreuzzug der Ustascha gegenüber. Dieser jedoch verschaffte den Tito-Partisanen immer mehr Auftrieb und belastete somit die Besatzungsmächte.
Durch ständige und immer größere Einflussnahme in Politik, Verwaltung, Militär und Wirtschaft durch die Besatzer war das Pavelic-Regime zu keinem Zeitpunkt souveräne Staatsmacht und der Unabhängige Staat Kroatien nie tatsächlich gänzlich unabhängig. Es entstand ein großes Durcheinander, in dem italienische und deutsche Militärpolitik und regionale völkische Interessen und Egoismen feindlich aufeinander prallten, was letztlich auch den Besatzungsmächten die Stabilität entzog. Dabei war jedoch zu erkennen, dass Titos Partisanenbewegung die einzig wirkliche überregionale, gesamt-jugoslawische Bewegung war, die sich auf einen breiten und schnell wachsenden Zuspruch aus der Bevölkerung stützen konnte, und der man die Bildung eines neuen Jugoslawiens zutrauen konnte.

Die hier ausgeführten Geschehnisse der Jahre 1941 bis 1945 werfen ein neues Licht auf die eingangs aufgeworfene Frage nach der frühzeitigen deutschen Anerkennung der Republik Kroatien von 1992. Es ist demnach davon auszugehen, dass es die Verbundenheit dieser beiden Staaten war, die zu diesem eiligen Schritt führte. Auch drängt sich hier die Vermutung einer deutschen "Wiedergutmachung" auf.
Doch schon die Entsendung von Bundeswehrsoldaten in die Krisengebiete des Balkan im Rahmen der europäischen Friedenstruppen SFOR und KFOR Mitte der 90er Jahre sind ganz anders zu beurteilen. Während die deutschen Bündnispartner erfreut über diese Beteiligung waren, wurde die Entscheidung ob der Geschichte sowohl in Serbien als auch in Deutschland von Sorge und Protest begleitet.
Den vorläufigen Höhepunkt in dieser Entwicklung setzten schließlich die NATO-Luftangriffe auf Ziele in Serbien im Frühjahr 1999, an denen sich zu beteiligen die Bundeswehr wiederum nicht scheute. Die darauf folgenden zahlreichen Demonstrationen und Protestkundgebungen in der BRD stießen jedoch nur auf geringen Zuspruch aus der Bevölkerung und blieben ohne Wirkung.

Literaturverzeichnis

- Archiv des Auswärtigen Amtes "Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik 1918-1945", Serie D: 1937- 1941, Bd. 10-13, Frankfurt am Main, 1964 und Göttingen, 1969-1970; Serie E: 1941-1945, Bd. 1-8, Göttingen, 1969-1979

- Bartl, P. "Grundzüge der jugoslawischen Geschichte",Darmstadt, 1985

- Bernath, M./Schroeder, F. v. "Biographisches Lexikon zur Geschichte (Hrsg.) Südosteuropas", Bd. 3; München, 1979

- Militärgeschichtliches "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg" Forschungsamt (Hrsg.) Bd. 5.1, Stuttgart, 1988

- Hory, L./Broszat, M. "Der kroatische Ustascha-Staat 1941-1945" Stuttgart, 1964

- Sundhaussen, H. "Wirtschaftsgeschichte Kroatiens im nationalsozialistischen Großraum 1941-1945.
Das Scheitern einer Ausbeutungsstrategie", in: Studien für Zeitgeschichte, Bd. 23, hrsg. v. Institut für Zeitgeschichte, Stuttgart, 1983

- Weithmann, M. W. "Balkan-Chronik. 2000 Jahre zwischen Orient und Okzident", Regensburg, 1995

- Wüscht, J. "Jugoslawien und das Dritte Reich. Eine dokumentierte Geschichte der deutsch-jugoslawischen Beziehungen 1933- 1945", Stuttgart, 1969

[1] Der politische Zuspruch der Bevölkerung blieb aber aus. Die Rechtspartei blieb eine kleine Nationalisten-Partei.

[2] vergl. Sundhaussen, H. in: Bernath/Schroeder, 1979, S.409 ff

[3] vergl. Bartl, 1985, S. 100f.

[4] Sohn Slavko Kvaterniks, einem ehemaligen Offizier der k. u. k. Armee

[5] Hory/Broszat, 1964, S.19

[6] "Ustasa Hrvatska Revolucionarna Organizacija"; kurz: Ustascha, kroatisch für: der Aufständische

[7] Darin bestimmte er sich selbst als alleinigen "Poglavnik" ( = Führer; in Anlehnung an Mussolini und Hitler) und berief sich auf die Autorität der großkroatischen Ideologie.

[8] Dies gründete darauf, dass sich die Ustascha mit Nachdruck auf den Katholizismus berief.

[9] Hory/Broszat, 1964, S. 30

[10] Akten zur Deutschen Außenpolitik 1918-1945 (fortan AzDAP), Serie D: 1937-1941(fortan nur Serie D), Band VI, Nr. 94

[11] entspricht einem selbständigen Verwaltungsbezirk

[12] Hory/Broszat, 1964, S. 54

[13] Literatur des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, 1988, S.72

[14] Dr. Edmund Veesenmayer kam als Volkswirtschaftler 1932 gemeinsam mit Hitlers damaligen Wirtschaftsberater Wilhelm Keppler zur NSDAP und zur SS. 1938 wurde er Staatssekretär zur besonderen Verwendung im Auswärtigen Amt in Berlin.

[15] fortan USK

[16] Veesenmayer an Auswärtiges Amt am 11. April 1941; in: AzDAP, Serie D, Bd. XII.2, Nr. 313

[17] Hory/Broszat, 1964, S. 53; zitiert und übersetzt aus: Narodne Novine 1941, Nr. 1

[18] siehe Karte S. I

[19] siehe Karte S. I

[20] AzDAP, Serie D, Bd. XIII.1, Nr. 219

[21] AzDAP, Serie D, Bd. XII.2, Nr. 440

[22] vergl. Sundhaussen 1983

[23] Hory/Broszat, 1964, S. 80; zitiert aus: E. Sladovic, "Verfassungs- und Verwaltungsrecht des Unabhängigen Staates Kroatien", in: Archiv des öffentlichen Rechts, Jg. 1943, S. 233

[24] Geschäftsträger Troll an Auswärtiges Amt am 10. August 1941; in: AzDAP, Serie D, Bd. XIII.1, Nr. 191

[25] Hory/Broszat, 1964, S. 85; zitiert aus: Bericht eines V-Mannes der Informations-Stelle III vom 2. Juli 1941, in: Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Büro StS: Kroatien, Bd. 1, Bl. 287f.

[26] vergl. Weithmann, 1995, S. 411

[27] Hory/Broszat, 1964, S. 97; zitiert nach: Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Pol IV: Bd. 64, Bl. 214ff

[28] AzDAP, Serie D, Bd. XIII.1, Nr. 90

[29] ebenda Nr. 98

[30] von serb. Cetnici; nationalserbische, königstreue und antikommunistische Freischärler, die sich großenteils aus der kurz zuvor besiegten jugoslawischen Armee heraus formierte, und deren Guerilla-Tradition schon auf die Balkankriege und den Ersten Weltkrieg zurückgingen

[31] siehe Karte S. I

[32] Hory/Broszat, 1964, S. 132; zitiert nach: Institut für Zeitgeschichte MA-3, folder 120

[33] vergl. hierzu: Hory/Broszat, 1964, S. 132

[34] Hory/Broszat, S. 140; zitiert nach: Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939-1945, hrsg. V. Hubatsch, W., Frankfurt/Main, 1962, S. 209ff

[35] ebenda, S. 141; zitiert nach: Nürnberger Dokumente NOKW-1099

[36] siehe Karte S. I

http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/ged/16841.html
 
Crna-Ruka schrieb:
Der unabhängige Staat Kroatien und das Dritte Reich

Inhalt

Literaturverzeichnis

- Archiv des Auswärtigen Amtes "Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik 1918-1945", Serie D: 1937- 1941, Bd. 10-13, Frankfurt am Main, 1964 und Göttingen, 1969-1970; Serie E: 1941-1945, Bd. 1-8, Göttingen, 1969-1979

- Bartl, P. "Grundzüge der jugoslawischen Geschichte",Darmstadt, 1985

- Bernath, M./Schroeder, F. v. "Biographisches Lexikon zur Geschichte (Hrsg.) Südosteuropas", Bd. 3; München, 1979

- Militärgeschichtliches "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg" Forschungsamt (Hrsg.) Bd. 5.1, Stuttgart, 1988

http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/ged/16841.html

Die Quelle und die Schlussfolgerungen sind bedeutungslos und man findet im google unter dem Autor nur 44 Ergebnisse.

siehe

http://www.google.de/search?q=Heiko+Willrett&ie=UTF-8&hl=de&btnG=Google-Suche&meta=

Kurz gesagt: Der Autor Heiko Willrett hat noch nie etwas veröffentlicht und nutzte die Möglichkeit über "hausarbeiten.de" etwas kostenlos zu veröffentlichen. Er ist eine Privat Person.

:x :x Vor allem ist es auch keine Uni Arbeit :p :p


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Eine Verlags GbR bedeutet, das dies ein rechtlich loser Firmen Verbund ist, der mit seinem privat Kapital haftet, weil er für eine richtige Firma keinen Kredit erhält, noch überhaupt Geld hat, für eine richtige Firmen Gründung.

Der Thread ist Nichts, auch wenn sehr gute Quellen wie Professor Dr. Peter Bartl + andere amtliche Quellen, aus München genannt wurden.

Es geht ja hier um komplizierte Zusammhänge, welche ein Amateur in dieser Form nicht verstehen wird.
 
Wurde auch schon im PF diskutiert!
Außerdem müsste man wissen was der jenige für Noten hatte!
Außerdem nimmt er die Kroaten in Schutzt was ja eurer Ideologie wiederspricht!
 
Crna-Ruka schrieb:
Der unabhängige Staat Kroatien und das Dritte Reich

Inhalt

1. Einleitung 3

2. Der Ustascha-Staat und seine Beziehungen zum Dritten Reich 5

2.1 Die ideologischen Wurzeln der Ustascha-Bewegung 5

2.2 Ante Pavelic und die Zeit vor der Gründung des Ustascha-Staates 5

2.3 Die Gründung des Unabhängigen Staates Kroatien 9
2.3.1 Probleme der Staatsgründung 13

2.4 Der Ustascha-Staat 14
2.4.1 Verfolgungen 16
2.4.2 Widerstand 17

2.5 Die Haltung und der Einfluss Berlins 20

2.6 Das Ende des USK 21

3. Schlussbetrachtungen 22

Literaturverzeichnis 25

Karte I

1. Einleitung

Die deutsch-kroatischen Beziehungen und Kroatien selbst waren hierzulande spätestens seit dem 1992 in Jugoslawien einsetzenden Krieg permanent Thema in Presse und Politik. Dies lag zunächst an dem erneut aufflammenden Konflikt an Europas Peripherie, aber auch an der frühzeitigen Anerkennung der Kroatischen Republik durch die damalige Bundesregierung. Weshalb dieser bundesdeutsche Vorstoß solches Aufsehen erregte, wird im weiteren Verlauf dieses Textes deutlich. Mittlerweile sind aus Kroatien seit langem keine Kampfmeldungen mehr zu vernehmen. Vielmehr bereitet man sich dort als hoffnungsvollster Kandidat aus dem Südosten Europas auf einen Beitritt zur EU vor.
In dem hier vorliegenden Text soll die Rolle Kroatiens und seiner Bindungen zum damaligen Dritten Reich während der Zeit des Zweiten Weltkrieges Thema sein. Einen zentralen Punkt hierbei bilden die Stellung und die Bedeutung der kroatischen Ustascha-Organisation. Dabei werde ich im Großen und Ganzen chronologisch vorgehen und einige Punkte herausheben. Beleuchtet werden sollen zunächst die Verhältnisse in Jugoslawien nach dem Ersten Weltkrieg und die damit verbundene Entwicklung der kroatisch-nationalen Ustascha-Bewegung. In einem zweiten Schritt werden in Verbindung mit biographischen Daten Ante Pavelics die Ereignisse, die zur kroatischen Staatsgründung führten behandelt. In diesem Zusammenhang werde ich auch kurz auf die Probleme, die sich dabei ergaben eingehen. Nach einer Bestandsaufnahme des Unabhängigen Staates Kroatien werden die Probleme der Verfolgungen und des Widerstandes gesondert ausgeführt. Der Grund hierfür ist, dass diese beiden Erscheinungen einerseits in ihrer außergewöhnlichen Ausprägung hervorstachen, andererseits die Geschicke des neu gegründeten Staates erheblich beeinflussten. Einem Kapitel über das Gewicht der Deutschen in Kroatien schließt sich die Beschreibung der Ereignisse und Machenschaften, die zum Ende des kroatischen Staates führten an, bevor mit einigen Anmerkungen geschlossen wird.
Die wirtschaftlichen und sozialen Bereiche des Themas werden nur am Rande Erwähnung finden. Die Gründe dafür sind verschiedener Natur. Die größten ökonomischen Möglichkeiten, die Kroatien Deutschland bot, beschränkten sich letztendlich auf die Arbeitskraft-Beschaffungspolitik. Die gesellschaftlichen Aspekte hingegen entziehen sich durch ihre Komplexität der Ebene dieser Betrachtungen und bedürften einer eigenen Darstellung.
Eine Begebenheit erklärt, weshalb sich meine Betrachtungen auf die Frühphase der Entwicklungen im damaligen Kroatien fokussieren: Die von Anfang an schwache und sehr schnell schwindende Souveränität der kroatischen Regierung bedingte ein politisches und militärisches Spannungsgefüge der verschiedensten Gruppen. Deshalb war gerade die erste Zeit der Entstehung des Ustascha- Staates entscheidend für die weitere Entwicklung, denn hier formten sich die für den weiteren Bestand des Staatengebildes maßgebenden Faktoren aus.
Die Quellen- und Literaturlage zu diesem Thema erweist sich als schwierig. Dies ist vorerst darauf zurückzuführen, dass viele Quellen und auch ein Großteil der Literatur in serbischer oder serbokroatischer Sprache verfasst sind. Hinzu kommt, dass Quellen während des Bestehens der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien nur zu einem verschwindend geringen Teil zugänglich waren. Die Literatur aus dieser Zeit lässt sich - abgesehen von der Sprachbarriere - in zwei Richtungen unterteilen: die titoistisch-jugoslawische Seite und die nationalkroatische Seite. Die Kontroverse hierbei bilden die unterschiedlichen Gesichtspunkte, nach denen eine Betrachtung vorgenommen wurde. Das sind die Anklagen der Verbrechen des Pavelic-Regimes und die Erforschung der Partisanenbewegung in der Zeit von 1941 bis 1945 einerseits. Auf der anderen Seite finden sich hingegen antikommunistisch geprägte Memoiren aus dem Umfeld der ehemaligen Ustascha und kurze, wenig kritische Darstellungen als Teile gesamtkroatischer Geschichtsschreibung.
Im deutsch- und im englischsprachigen Raum findet die Zeit des Pavelic-Regimes zumeist nur im weiteren Rahmen jugoslawischer Geschichte kurze Erwähnung. Eine Ausnahme hierbei bildet der vorwiegend auf deutschen Quellen basierende Versuch einer detaillierten Beschreibung des Geschehens in Kroatien während der Ustascha-Regierung von Ladislaus Hory und Martin Broszat. Meine nun folgenden Ausführungen stützen sich demnach insbesondere auf das Werk dieser beiden Autoren, wobei ich mich aus genannten Gründen ebenfalls an der deutschsprachigen Quellenlage orientiert habe.

2. Der Ustascha-Staat und seine Beziehungen zum Dritten Reich

2.1 Die ideologischen Wurzeln der Ustascha-Bewegung


Nach dem Ersten Weltkrieg wurde am 1. Dezember 1918 das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen proklamiert. An der Spitze dieses neuen Staates stand der serbische König Alexander Karadjordjevic. Das Staatengebilde gründete auf der Idee eines integralen Jugoslawiens und reichte von Slowenien bis Mazedonien.
Von Beginn an hatte sich das neue Jugoslawien mit starken Separationsbewegungen in seinem Innern auseinander zusetzen. In Kroatien kamen solche Strömungen vornehmlich aus den Reihen der kroatischen Rechtspartei. Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich diese Partei für eine Verteidigung kroatischer Rechte und volkstümlicher Interessen eingesetzt. Sie wurde damals von dem 1896 verstorbenen kroatischen Politiker und Publizist Ante Starcecic angeführt, der als Ante Pavelics politischer Lehrmeister gilt. Sie stellte eine Reaktionsbewegung dar, die durch einen romantisch-völkischen Nationalismus geprägt war. Ihr politischer Kampf galt der vorherrschenden Idee einer südslawischen Gemeinschaft wie sie später unter der Dynastie Karadjordjevic realisiert wurde. So wurde der Staatsgründungsakt von ihr auch bereits am 3. Dezember 1918 nicht anerkannt. Das im März 1919 festgelegte Parteiprogramm sah dementsprechend eine Separation Kroatiens auf der Grundlage eines großkroatischen Staates vor [1]. Diese Ideen wurden später weitgehend von der Ustascha-Bewegung übernommen.

2.2 Ante Pavelic und die Zeit vor der Gründung des Ustascha-Staates

Ante Pavelic war der Begründer und Anführer der Ustascha-Bewegung. Er wurde im Jahr 1889 in Bradina/Herzegowina geboren. Bereits als Jurastudent trat er der nationalistischen Studentenorganisation "Junges Kroatien" bei, die sich für die Selbständigkeit Kroatiens einsetzte. 1915 promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften und begann eine Tätigkeit als Anwalt. Direkt nach dem Ersten Weltkrieg avancierte er zum Sekretär der Kroatischen Rechtspartei. Im Jahr 1922 betätigte sich der junge Anwalt im Gemeindeausschuss von Zagreb. Fünf Jahre später wurde er als Vertreter des kleinen rechtsextremen Flügels der kroatischen Opposition in das Belgrader Parlament (die sogenannte "skup_tina") gewählt [2]. Die große kroatische Partei in der skup?tina war die Bauernpartei unter der Führung von Stjepan Radic. Sie stand für eine ausgedehntere Selbständigkeit und mehr Mitsprachrecht Kroatiens ein. In Kroatien konnte sie auf das Vertrauen weiter Teile der Bevölkerung setzen.
Pavelic sah im Sommer 1928 die Chance einer revolutionären Situation gegeben, die er für die Ziele seiner Partei nutzen wollte. Am 20. Juni diesen Jahres kam es im Belgrader Parlament zum Eklat. Nach hitziger Debatte erschoss der montenegrinische Abgeordnete Puni?a Ra?ic den Führer der kroatischen Bauernpartei Radic und zwei weitere Parteiangehörige [3]. Diese Ereignisse führten zu einer bürgerkriegsähnlichen Entwicklung. Von kroatischer Seite gab es mehrere Vergeltungsschläge. Pavelic und sein enger Vertrauter Eugen Kvaternik [4] gebrauchten die Lage dazu, bewaffnete Verschwörergruppen innerhalb der Zagreber Jugend und Studentenschaft zu rekrutieren.
Der neue Führer der Bauernpartei Vladko Macek war jedoch nicht von der Idee eines revolutionären kroatischen Kampfes zu überzeugen. Er zog den parlamentarischen Weg aus der Krise vor. Dieser Umstand brachte zwar viele Anhänger der Bauernpartei auf die Seite der kleineren Rechtspartei, verhinderte allerdings zugleich den breiten Zuspruch der kroatischen Bevölkerung zu einem Aufstand.
Um die Staatskrise endgültig zu lösen, führte Alexander Karadjordjevic am 6. Januar 1929 eine Königsdiktatur ein. Die Verfassung wurde aufgelöst, Parteien und die oppositionelle Presse wurden verboten, und jeglicher Widerstand gegen die Staatsgewalt unter schwere Strafe gestellt. Dieser Schritt konnte "vom Standpunkt der jugoslawischen Staatsidee als heilsame 'Schutzdiktatur' gelten" [5], die in der Folgezeit auch zu eine Stabilisierung der Lage brachte.
Pavelic sah in ihr den Schritt zu einer serbischen Polizeiherrschaft vollzogen. Zudem war sein Ziel, die Auflösung des Staates Jugoslawien, damit wieder in weite Ferne gerückt. Als Reaktion darauf entsagte er endgültig allen legalen politischen Mitteln und gründete schon am Folgetag gemeinsam mit seinen engsten Vertrauten die Ustascha-Organisation [6]. Sie verpflichtete sich in ihrem Gründungsstatut zur bewaffneten Befreiung Kroatiens von den Serben. Ihr erklärtes Ziel war ein allein kroatisch beherrschtes, selbständiges Kroatien. Nachdem Pavelic als "Poglavnik" (Führer) der Ustaschabewegung jedoch erkannt hatte, dass dem Staat Jugoslawien von innen nicht beizukommen war, verließ er das Land.
Im faschistischen Italien wurde er aufgenommen. Dort hielt er regen Kontakt zu den italienischen Behörden sowie vor allem zu Mussolini und seinem Außenminister Ciano. 1932 legte er im Ustascha- Statut [7] das Programm der gleichnamigen Organisation fest. In Kroatien selbst stieß die Ustascha jedoch auf wenig Resonanz. Hier konnte sie nur einige kleine Untergrundzeitungen herausgeben und fand Unterstützung in der kroatischen Studentenschaft und bei Teilen des katholischen Klerus' [8]. Und obwohl sie bei zahlreichen Exilkroaten vor allem in Deutschland, Österreich, Italien und den USA auf breite Sympathien stieß, blieben ihre Anliegen doch auch immer außerhalb des globalen Interesses.
Dies änderte sich erst am 9. Oktober 1934, als das Attentat von Marseille die Welt aufhorchen ließ. Diesem Anschlag fiel neben dem französischen Außenminister Louis Barthou der jugoslawische König Alexander Karadjordjevic zum Opfer. Der Attentäter, ein Mitglied der mazedonischen IMRO, galt als Verbindungsmann zur Ustascha. Dieser Umstand führte im darauffolgenden Gerichtsprozess dazu, dass Frankreich und Jugoslawien die Auslieferung führender Ustascha-Aktivisten von Österreich und Italien forderte. Sowohl Wien als auch Rom verweigerten diese jedoch aufgrund gegenteiliger Interessenlagen.
Trotz dieser offensichtlichen Gegensätze kam es in der Folgezeit zu einer langsamen Annäherung zwischen Italien und Jugoslawien. Sie gipfelte in einem Freundschaftsvertrag, den diese beiden Länder am 25. März 1937 miteinander schlossen. In ihm gestand die italienische Seite der jugoslawischen zu, erhöhten Druck auf Pavelic, der sich nach wie vor in Italien befand, und die Ustascha, die ebendort sehr aktiv war, auszuüben. Daraufhin wurden die Ustascha-Gruppen in Italien aufgelöst. Pavelic blieb auf freiem Fuß, büßte jedoch seine Kontakte zur italienischen Regierung und nach Jugoslawien ein.
Auch in Deutschland hatte die Ustascha zu dieser Zeit einen schweren Stand. Zu gut und zu wichtig für Hitler waren die deutsch-jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen. So wurden schon 1934 in Berlin erscheinende Zeitungen der Ustascha verboten. Auch wiederholte Anfragen der kroatischen Separationsbewegung an das Deutsche Außenministerium brachten ihr keinerlei Unterstützung aus dieser Richtung. "Hitler dachte nicht daran, den ohnehin durch die wachsende deutsche Macht verstärkten Einfluß auf Jugoslawien durch Experimente mit gesinnungsverwandten, aber politisch bedeutungslosen Gruppen aufs Spiel zu setzen." [9] Zudem hatte er nach dem 'Anschluss' Österreichs an das Deutsche Reich mit Rücksicht auf Mussolini im Frühjahr 1938 die deutsch-italienischen Interessen voneinander abgegrenzt und hierbei die Adria und das Mittelmeer klar als Einflussgebiet Italiens anerkannt. Somit lag also auch hier ein Grund für die deutsche Zurückhaltung in der kroatischen Frage. Dies galt auch ein Jahr später noch unverändert, als der deutsche Reichsaußenminister von Ribbentrop dazu am 25. März 1939 in einem Runderlass an alle betroffenen deutschen Stellen schrieb:


"Unsere Haltung in allen Volkstums- und Minderheitenfragen der Mittelmeerländer muß auf die Wünsche der italienischen Regierung abgestellt werden ... Beziehungen zu kroatischen Organisationen dürfen (im Interesse des deutsch-italienischen Verhältnisses) in Zukunft überhaupt nicht mehr gepflogen werden..." [10]

Im gleichen Jahr wuchs der innenpolitische Druck auf die Belgrader Regierung unter Ministerpräsident Cvetkovic aufgrund nachhaltiger kroatischer Forderungen nach mehr Mitspracherecht. Der Führer der Bauernpartei Macek fand Anlehnung in Italien, welches großes Interesse an der dalmatinischen Adriaküste hatte. In Belgrad sah man die Gefahr eines kroatischen Aufstandes mit italienischer Unterstützung heraufziehen. Dieser Umstand verschaffte Macek eine hervorragende Ausgangsposition, die noch zusätzlich von der italienischen Besetzung Albaniens im April 1939 begünstigt wurde. Nach Verhandlungen mit Cvetkovic kam es schließlich am 26. August 1939 zu einem grundlegenden Abkommen, dem sogenannten "Sporazum". Kroatien wurde autonome Groß-Banschaft [11] mit eigener Banschaftsregierung und Verwaltung. Zudem übernahm Macek das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten. Vier weitere Funktionäre der kroatischen Bauernpartei wurden als Minister in die Belgrader Regierung berufen.
Diese Übereinkünfte wurden von den Kroaten sehr positiv aufgenommen, was dem jugoslawischen Staat wiederum eine weitere innenpolitische Stabilisierung bescherte. Allerdings nahm diese Entwicklung der Ustascha endgültig den Wind aus den Segeln. Für sie bedeutete das Sporazum eine schmerzhafte Niederlage. Denn nun war es überaus berechtigt, zu "hoffen, daß damit auch der Ustascha-Agitation endgültig der Boden entzogen sei." [12]
Der beginnende Weltkrieg jedoch brachte Jugoslawien bald in eine schlechte Lage. Seine Neutralität war nicht nur durch die Feindschaft seiner Nachbarländer untereinander bedroht. Es kam zu einer erneuten innenpolitischen Frontbildung, in der sich die anglophilen Serben den eher deutsch-freundlich eingestellten Kroaten gegenüber standen. Trotz dieser Zwiespalte gelang es der Regierung Cvetkovic aber bis zum Sommer 1941 ihre neutrale Politik überzeugend fortzusetzen.

2.3 Die Gründung des Unabhängigen Staates Kroatien

Im September 1940 marschierten deutsche Truppen in Rumänien ein, um die dortigen Ölfelder vor einem englischen oder russischen Zugriff zu schützen. Am 27. des gleichen Monats kam es zur Unterzeichnung des Drei-Mächte-Paktes zwischen Deutschland, Italien und Japan. Diesem traten in den beiden Folgemonaten Ungarn, Rumänien und die damalige Slowakei bei.
Mussolini betrachtete die Ausweitung des Paktes unter deutscher Führung und die deutsche Truppenstationierung auf rumänischem Boden als ein bedrohliches Vordringen der Deutschen nach Südosten. Er sah somit italienische Interessengebiete, vornehmlich die Adriaküste, in Gefahr. Zudem war er neidisch auf Hitlers militärische Erfolge in Frankreich und Norwegen. Unter diesen Gesichtspunkten wollte er Hitler vor vollendete Tatsachen stellen: Am 29. Oktober 1940 begann Italien von Albanien aus den Krieg gegen Griechenland. Dieser brachte jedoch nicht den erwünschten Erfolg. Im Gegenteil. Griechische Truppen rückten nach Albanien vor.
Für Hitler kam dieser Krieg zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Er fiel inmitten der Vorbereitungen für seinen Russlandfeldzug. Da er hierfür aber keine zweite Front in Kauf nehmen konnte, entschloss er sich zum deutschen Einschreiten in Griechenland, um die dortigen Kämpfe schnellstmöglich zu beenden. Wichtig dabei aber war es, Jugoslawien für die Seite des Drei- Mächte-Paktes zu gewinnen. Ansonsten befürchtete er eine jugoslawisch-griechische Allianz mit England.
Ab Februar 1941 begann der deutsche Truppenaufmarsch über Rumänien und Bulgarien, welches sich am 1. März desselben Jahres dem Pakt zwischen Deutschland, Italien und Japan anschloss. Nach langwierigen und schwierigen Verhandlungen und umfangreichen Zugeständnissen kam es auch mit Jugoslawien zu einer Übereinkunft. Trotz bedenklicher Anzeichen innerer Schwierigkeiten unterzeichnete die jugoslawische Regierung am 25. März 1941 in Wien die Beitrittserklärung. Damit waren erneut alle Hoffnungen der Ustascha begraben.
Doch bereits auf ihrer Rückfahrt nach Belgrad war die Regierung Cvetkovic aller Ämter und Würden durch einen Putsch des Luftwaffengenerals Du?an Simovic enthoben. Der Hintergrund dieser Machtübernahme war die Überzeugung, dass die Nachgiebigkeit der alten Regierung nicht mehr mit der nationalen Ehre Jugoslawiens vereinbar gewesen sei und eine Rückkehr zur strikten Neutralität des Landes gefordert wurde. Hitler reagierte darauf voller Affekte der Wut aus denen heraus er den Entschluss zur endgültigen Zerschlagung Jugoslawiens Ende März 1941 fasste.
"Anfang April hatte Hitler bereits konkrete Vorstellungen von der Aufteilung Jugoslawiens." [13] Schon im Vorfeld des Jugoslawienfeldzuges zeichnete sich ein Staatengebilde Kroatien ab. Deutschland setzte hierbei auf Macek und seine Bauernpartei, die eine reale Macht darstellte. Deren Schutzmannschaften und Kulturvereinigungen bildeten überdies hinaus eine umfassende Volksorganisation. Im Vergleich dazu kam den Ustascha-Einheiten eine geringe Bedeutung zu, besonders da sich die Führer der Ustascha im Ausland aufhielten.
Deutschland war man der Ansicht, dass in Kroatien der Widerstand gegen Belgrad wächst. Dies war jedoch ein Trugschluss. Da Macek Föderalist war, konnte Deutschland aber lediglich die wenigen radikalen Nationalisten in Kroatien für eine Zerschlagung Jugoslawiens begeistern. Es begann ein Tauziehen um Macek zwischen Belgrad und Berlin. Während Simovic ihn in seiner Belgrader Regierung haben wollte, suchte man ihn von deutscher Seite aus für die eigenen Ziele zu gewinnen. Zu diesem Zweck entsandte Ribbentrop den jungen Dr. Edmund Veesenmayer [14] nach Zagreb. Schließlich kam Macek jedoch am 3. April 1941 den Wünschen Simovics nach. Seine Prämisse dafür war die Zusicherung aus Belgrad, sich doch an den Drei-Mächte-Pakt anzulehnen. Damit glaubte er den Frieden sichern zu können. Dass der Krieg nicht mehr abzuwenden war, wusste er nicht. Diese Fehleinschätzung brachte dem Deutschen Reich die Enttäuschung darüber, dass die bestehenden Spannungen zwischen Serbien und Kroatien nicht weiter geschürt wurden. In Berlin orientierte man sich fortan in Richtung radikaler Nationalisten.
Am 6. April 1941 begann der deutsch-italienische Feldzug gegen Jugoslawien. Bereits vier Tage später standen deutsche Truppen vor den Toren Zagrebs. An diesem Tag überschlugen sich die Ereignisse. Veesenmayer war es immer noch nicht gelungen, eine zukünftige kroatische Regierung nach deutschem Gusto einzusetzen. Er drängte Slavko Kvaternik als Vertreter der Ustascha zur Proklamation eines Unabhängigen Staates Kroatien [15]. Dieser zögerte jedoch, diesen Schritt ohne das Einvernehmen mit dem in der kroatischen Bevölkerung weitaus mächtigeren und einflussreicheren Macek zu vollziehen, "da dieser Punkt seine größte Sorge war, der er sich nicht völlig gewachsen fühlte." [16] Nachdem der Führer der Bauernpartei von Veesenmayer vor vollendete Tatsachen gestellt worden war, willigte er ein, den Text eines Aufrufes zugunsten Kvaterniks zu unterschreiben. Am Abend, während deutsche Truppen bereits in Zagreb einmarschierten, wurde dieser Text gemeinsam mit der Proklamation des USK im lokalen Rundfunk verlesen. Diese lautete:

Gottes Vorsehung und der Wille unseres großen Verbündeten sowie der jahrhundertelange Kampf des kroatischen Volkes und die große Opferbereitschaft unseres Führers Ante Pavelic und der Ustascha-Bewegung in der Heimat und im Ausland haben es gefügt, daß heute, vor der Auferstehung des Gottessohnes, auch unser unabhängiger Staat Kroatien aufersteht.
Ich rufe alle Kroaten, insbesondere die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Streitkräfte und der Organe der öffentlichen Sicherheit auf, Ruhe und Ordnung zu bewahren. Die Streitkräfte haben ihren Aufenthaltsort anzugeben und sofort den Eid auf den Unabhängigen Staat Kroatien und seinen Poglavnik zu leisten.
Ich habe heute als der Beauftragte des Poglavnik das Kommando aller Streitkräfte übernommen.
Gott mit den Kroaten! Für das Vaterland bereit!

Der Stellvertreter des Poglavnik und
Oberkommandierender der Streitkräfte

Zagreb, 10. April 1941 Slavko Kvaternik [17]

Die Botschaft über die Unabhängigkeit von Serbien und über einen eigenen Staat wurde bei der kroatischen Bevölkerung anfangs mit großer Freude aufgenommen.
Am 12. April 1941 bildete Kvaternik eine provisorische Regierung aus Ustascha-Funktionären, den "Führerrat". Drei Tage später traf Pavelic in Zagreb ein und übernahm die Führung des USK. Die Anerkennung des neuen Staates durch die Achsenmächte erfolgte prompt. Doch trotzdem hatte die neue Regierung von Beginn an einen schweren Stand im eigenen Land. Zu gering sollte ihr Rückhalt in der Bevölkerung schon bald sein.
Als Repräsentant Berlins kam der deutsche Gesandte Siegfried Kasche nach Zagreb. Er verfügte zwar über keine diplomatischen Erfahrungen, wurde aber aufgrund seines selbstbewussten und schneidigen Auftretens für diese Aufgabe ausgewählt. Und obwohl sich das deutsche Interesse an Kroatien auf ein Minimum beschränkte, wurde auch General Glaise von Horstenau als Bevollmächtigter deutscher General in Zagreb entsandt. Seine Aufgabe war es, eine kroatische Polizeiarmee zu bilden und Italien vom kroatischen Militär fernzuhalten. Grund dafür war, die deutschen und italienischen Besatzungstruppen, die Kroatien entlang einer Demarkationslinie [18] unter sich aufgeteilt hatten, möglichst schnell überflüssig zu machen, da sie für den Russlandfeldzug dringender benötigt wurden. Das deutsche Oberbefehlskommando ging zudem davon aus, keine Besatzungstruppen im Land zu lassen, da Kroatien nun selbständig war.
Direkt nach der jugoslawischen Kapitulation am 18. April 1941 wurde das Land aufgeteilt. Serbien wurde zu deutschem Militärverwaltungsgebiet. Schnell zeichnete sich in der Frage des Staatsgebietes des USK eine großkroatische Lösung ab. Sie beinhaltete neben kroatischem Boden auch Bosnien, die Herzegowina, Slawonien und Syrmien. Die dalmatinische Frage sollte sich komplizierter gestalten. Der Rest Jugoslawiens ging zu Teilen an Deutschland, Italien, Albanien, Bulgarien und Ungarn. Am 18. Mai 1941 kam es schließlich auch im kroatisch-italienischen Interessengegensatz Dalmatien betreffend zu einer Übereinkunft [19]. In den drei "Verträgen von Rom" einigte man sich über einen Grenzvertrag, ein "Bündnis-, Garantie- und Zusammenarbeitsabkommen" sowie über ein Militärabkommen. Letzteres beinhaltete den Verzicht Kroatiens auf eine eigene Marine und jegliche Küstenstützpunkte und das italienische Recht zur Nutzung aller Straßen im Küstengebiet. Damit war die dalmatinische Küste zu weiten Teilen Italien anheim gefallen. Pavelic hatte in seiner Heimat große Probleme, diese Vereinbarungen zu vertreten. Zu sehr nahm ihm das kroatische Volk die Preisgabe Dalmatiens an Italien übel. Der sowieso schon schwache Rückhalt des Pavelic-Regimes erfuhr einen weiteren Dämpfer, woraufhin die Regierung in der Annäherung an Deutschland ihr Heil suchte. Doch von dort ging "die Erteilung des Rates an die kroatische Regierung, sich mit Italien über diese Fragen auf unmittelbarem Wege zu einigen." [20] Man wollte keinesfalls den Schiedsrichter spielen und zwischen den Parteien stehen.

2.3.1 Probleme der Staatsgründung

Vor allem die Bevölkerungsgliederung des neuen Staates war problematisch. Von seinen sechs Millionen Einwohnern waren nur rund die Hälfte Kroaten. Ein Drittel davon waren Serben und Bosnier, die sich gegen die Idee eines USK wehrten. Darüber hinaus gab es über eine halbe Million bosnischer Moslems, etwa 140.000 Volksdeutsche, mehr als 200.000 Slowenen, Tschechen, Ukrainer und 40.000 Juden. Dieses Sammelsurium verschiedener Volksstämme kam durch die oben bereits erwähnte großkroatische Lösung zustande. Für diese hatte man sich entschlossen, da bei der Aufteilung Jugoslawiens eine stark anti-serbische Grundeinstellung vorgeherrscht hatte, deren Ziel es gewesen war, Rest-Serbien möglichst klein zu halten.
Die Römischen Verträge bestimmten die militärische Vormachtstellung Italiens in den von ihm besetzten Teilen Kroatiens. Dies sollte den von Deutschland geplanten Truppenabzug letztendlich verhindern, was die permanente Teilung des Landes nach sich zog. Kasche formulierte die kroatischen Sorgen folgendermaßen: "Insbesondere die [italienischen] Verlangen einer Zollunion mache die eben erst erlangte Selbständigkeit Kroatiens wieder zunichte." [21]
Die kroatischen Mineralien- und Erdölvorkommen machten das Land zu einem wichtigen Partner der deutschen Kriegswirtschaft. Um sich den Zugriff auf diese Bodenschätze zu sichern, kam es am 16. Mai 1941 zu einem deutsch-kroatischen Wirtschaftsabkommen. Auch hieraus konnten die Kroaten keinen Gewinn schlagen, sondern unterwarfen sich mit diesem Abkommen förmlich der ökonomischen Ausbeutung durch das Dritte Reich. Deutschland nahm eine überragende Stellung im kroatischen Außenhandel ein. Durch die dabei verfolgte Wirtschaftspolitik war man aber auch maßgeblich mit Schuld am fortschreitenden Zusammenbruch aller kroatischen Wirtschaftszweige [22].
Diese Voraussetzungen waren denkbar schlecht für einen noch so jungen Staat. Es kam ihm keinerlei soziale, politische und wirtschaftliche Unterstützung durch die verbündeten Mächte zu, sondern er wurde von Beginn an bevormundet und für die Durchsetzung eigener Ideen von seinen Besatzern benutzt.

2.4 Der Ustascha-Staat

Ante Pavelic stand nicht nur als Poglavnik unangefochten an der Spitze des neuen Staates. Im ersten Kabinett seiner Regierung übernahm er auch die Ämter des Ministerpräsidenten und des Außenministers. Seine politische Macht beruhte auf der Leitung und Handhabung der Ustascha- Organisation und forderte eine strikte Unterordnung.


",Der Poglavnik als Staatsführer und Staatschef ist Herr der Staatsverwaltungsmacht, zugleich auch der Gesetzgeber an höchster Stelle, Haupt der Regierung und damit Herr der staatlichen Behörden', er ist ferner ,Führer der Ustascha-Bewegung' und ,oberster Befehlshaber der Wehrmacht'" [23].

Die Verfassung bestand im wesentlichen aus den Ustascha-Grundsätzen. Sie bestimmte die völkische Eigenständigkeit, und dass ausschließlich Kroaten für die Staats- und Volksführung in Frage kämen. In ihr wurde zudem die Gestaltung aller wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse dem Wohl der Volksgemeinschaft untergeordnet.
Direkt nach der Staatsgründung wurden die örtlichen Ustascha-Funktionäre zur Aktivierung der politischen Ustascha-Organisation und zur Bildung bewaffneter Ustascha-Milizen beauftragt. Durch besondere Vollmacht kam ihnen außerdem das Recht auf Umgestaltung, Bereinigung und Überwachung der staatlichen und kommunalen Behörden zu. Alle Beamten wurden ihren Vorgesetzten zur Verfügung gestellt, was bedeutete, dass diese mit dem jeweiligen Amt völlig willkürlich verfahren konnten. Einer endgültigen "Säuberung" des Beamtenapparates stand also nichts mehr im Wege. Das Problem war, dass das Personal für eine Gleichschaltung und eine umfassende staatliche Ustascha-Organisation fehlte. Die Zahl ihrer Anhänger war zu gering, um diese Aufgabe zu bewerkstelligen. Alle Versuche der Konsolidierung und der Mobilisierung der Massen scheiterten. Dies lag nicht zuletzt daran, dass sich die Bauernpartei nicht integrieren ließ. Zumal Macek von der Ustascha festgehalten wurde. Hier zeigte sich auch, auf welch wackligen Beinen die Ustascha-Regierung innenpolitisch von Anfang an stand.

Die Ustascha-Milizen trugen ebenfalls ihren Teil zur Schwächung des jungen Staates bei. Durch eigenmächtiges Handeln brachten sie das Pavelic-Regime immer mehr in Verruf. Auf deutscher Seite war man überzeugt, "dass Mitschuld an Aufstandsbewegungen wesentlich durch zügelloses, blutiges Vorgehen der Usta?a bedingt" [24] war. Dies führte dazu, daß das Regime von einem "'nicht unbeträchtlichen Teil der kroatischen Bevölkerung' abgelehnt würde, und zwar 'nicht nur von den Anhängern der Macek-Partei, sondern [...] sogar von alten Anhängern der Ustascha'" [25]. Im August 1941 schließlich löste Pavelic die Ustascha-Milizen auf und gründete den Ustascha-Aufsichtsdienst. Diesem fielen sämtliche polizeiliche Aufgaben anheim. Er sollte als geheimer Nachrichtendienst fungieren und wurde organisations-internes Überwachungsinstrument. Der Kommandant des Aufsichtsdienstes war dem Poglavnik direkt unterstellt.
Zur Bekämpfung politisch unliebsamer Personen wurden zahlreiche Gesetze erlassen und Konzentrationslager errichtet. In ihnen wurde nicht anders verfahren, als in den Lagern des Dritten Reiches. Ein speziell kroatisches Merkmal jedoch war, dass mancherorts katholische Geistliche die Leitung dieser Einrichtungen übernahmen und damit Erniedrigungen, Folter und Mord billigten, ja sogar unterstützten und förderten.
Auch kam es zu weitreichenden Eingriffen in das öffentliche Leben. Die Presse- und Publikationsfreiheit wurde radikal beschnitten. Zur Herausgabe eine Zeitung war ab sofort eine Erlaubnis erforderlich, die all denjenigen versagt blieb, die dem neuen Staat kritisch oder gar ablehnend gegenüber standen. Dies führte dazu, dass alle zukünftig erscheinenden Zeitungen in staatlicher Hand waren. Darüber hinaus gab es auch nur noch eine Nachrichtenagentur, die sich ebenfalls unter staatlicher Kontrolle befand. Diesen Zeichen nach bildete der USK die Kopie eines totalitären Führerstaates. Diesen als faschistisch zu bezeichnen, träfe sein Wesen jedoch nicht. Zwei entscheidende Komponenten fehlten hier im Vergleich zum italienischen Faschismus und zum deutschen Nationalsozialismus: Zum einen ließ man das sozialrevolutionäre Grundelement fast völlig vermissen. Zum anderen herrschte eine ausgeprägte religiöse Neigung vor [26].

2.4.1 Verfolgungen

Ein "Gesetz zum Schutz der nationalen und arischen Kultur des kroatischen Volkes" schloss alle Juden aus Einrichtungen und Berufszweigen des kulturellen Lebens aus. Durch den unverhohlenen staatlichen Zugriff auf jüdischen Besitz wurde ihnen die Lebensgrundlage entzogen. Doch auch hier gab es eine Besonderheit: Juden mit großem Einfluss und Vermögen, die sich in ihrer Stellung dem USK als nützlich erwiesen, konnten sich dadurch auch weiter frei bewegen. Dennoch wurden fast alle Juden in Konzentrationslagern und Zwangsarbeiterkommandos zusammengefasst. Im Frühjahr 1943 erfolgte die Deportation nach Auschwitz. Die Juden in der italienischen Besatzungszone aber waren ebenso wie die Juden in Italien vor Verfolgung sicher.
Die Serbenverfolgung hingegen wurde noch drastischer betrieben. In dem Glauben, kroatisch sei mit katholisch gleichzusetzen, waren Zwangstaufen keine Seltenheit. Bei diesen Katholisierungsmaßnahmen wurde ein großer Teil der serbisch-orthodoxen Bevölkerung ausgerottet oder des Landes vertrieben. Es gab Massenverhaftungen und unzählige Deportationen in Konzentrationslager. Auf dem Land lebten die ehemaligen Ustascha-Emigranten ihren Hass auf die Serben unverhohlen aus und verübten Rachefeldzüge, die an Grausamkeit ihres gleichen suchten. Alle nach 1918 in Slawonien und Syrmien angesiedelte Serben (die sogenannten "Dobrovolzen") wurde enteignet und des Landes verwiesen. In einem Bericht des kommissarischen Leiters des serbischen Innenministeriums, Milan Acimovic, an den deutschen Militärbefehlshaber, Luftwaffengeneral Förster, vom 4. Mai 1941 heißt es:


"'In Zagreb haben die Zivilbehörden einen Befehl erlassen, nach welchem die Serben auf die gleiche Stufe mit den Juden gestellt werden [...] Unter dem Einfluß des Vorgehens der Behörden in Zagreb, [...], wird in dem Gebiet, welches sich derzeit in der Gewalt der kroatischen Ustascha befindet, die serbische Bevölkerung in Massen verfolgt und verhaftet. Über eine namhafte Anzahl von eingekerkerten Serben erhalten deren Familien gar keine Nachricht mehr oder nur noch mehr oder weniger glaubwürdige Mitteilungen darüber, daß die Häftlinge nach kurzem und summarischem Verfahren hingerichtet wurden...
In Banja Luka und Umgebung soll der Terror der Ustascha noch viel grausamer sein.'"27

Auch die deutsche Seite sorgte sich ob des unvorstellbar brutalen Vorgehens der Ustascha und protestierte dagegen. So schrieb der deutsche Geschäftsträger Gesandtschaftsrat Troll dem Auswärtigen Amt am 10. Juli 1941:


"Die Serbenfrage hat sich in den letzten Tagen wesentlich zugespitzt. Die rücksichtslose Durchführung der Umsiedlung mit vielen üblen Begleiterscheinungen, zahlreichen Terrorakten in der Provinz [...] geben selbst den besonneneren kroatischen Kreisen Anlaß zu ernster Besorgnis." [28]

Und in weiser Voraussicht fuhr er fort:


"Diese mit Härte betriebene Umsiedlung und die vielen vorangegangenen Greueltaten werden überall, wo Serben wohnen, gewaltige Zündstoffe anhäufen und in der nächsten Zeit schwer einzudämmende Unruheherde schaffen." [29]

2.4.2 Widerstand

Im Zuge der Serbenverfolgungswelle in den Monaten Juni und Juli des Jahres 1941 bildeten sich selbständige, bewaffnete Widerstandsgruppen in der Herzegowina, in Ost- und in Zentralbosnien. Sie konnten größere Gebiete unter ihre Kontrolle bringen. Ihr Hauptgegner in Kroatien war, nicht wie in Serbien, die deutsche Besatzungsmacht, sondern die Ustascha. Sie machten sich einerseits den Schutz der serbisch-orthodoxen Bevölkerung zueigen, während sie andererseits Rache für vorangegangene Massaker übten. Diese sogenannten Tschetniks [30] führten so einen erbitterten National- und Religionskrieg mit der Ustascha. Genau wie diese serbische Dörfer dem Erdboden gleich machten, scheuten auch die Tschetnik-Gruppen keine grausamen Überfälle auf kroatische und moslemische Dörfer.
Ab Juli 1941 kam es außerdem vermehrt zu kommunistischen Anschlägen auf deutsche Besatzungsorgane in Serbien. Leiter der dafür verantwortlichen Geheimorganisation war Tito. Die deutschen Besatzer reagierten ihrerseits fortan mit Vergeltungsschlägen und Sühnemaßnahmen, unter denen vor allem die serbische Zivilbevölkerung zu leiden hatte. Das Hauptgebiet dieser Partisanenbewegung war zu diesem Zeitpunkt das Grenzgebiet zwischen Kroatien und Serbien. Die unzähligen serbischen Flüchtlinge in dieser Region zeigten sich als sehr empfänglich für die Ideen der kommunistischen Partisanen. Sie breiteten sich schnell nach Süd- und Ostbosnien aus, wo sie weite Gebiete besetzen konnten.
Die unterschiedlichen Interessenlagen des Pavelic-Regimes und der deutsch-italienischen Besatzer brachten zusätzliche Konflikte mit sich. Im Frühjahr 1942 kam es aufgrund erneuter Serbenverfolgungen im USK wiederholt zu Zusammenstößen zwischen deutschen Truppen und Ustascha-Einheiten. Auf der anderen Seite der Demarkationslinie bedienten sich die italienischen Behörden mehr und mehr der Dienste der Tschetniks, die Todfeinde der Ustascha. Dabei wurden zwei Ziele verfolgt. Zum einen sollte mit ihrer Hilfe die Italienisierung gegen die Ustascha vorangetrieben werden. Zum anderen nutzte man ihre Feindschaft gegen die Partisanen Titos, um gegen diese vorzugehen. Diese Politik stieß nicht nur in Zagreb, sondern auch in Berlin auf Proteste.
Ende April 1942 schlugen deutsche, kroatische und von Tschetnik-Einheiten unterstützte italienische Truppen aus verschiedenen Richtungen zum ersten Großangriff auf Partisanenregionen in Bosnien los. Einen Monat später war Tito umringt und man begann mit der Befriedung der eroberten Gebiete. Am 22. Juni 1942 brachen Tito und seine Partisanen zum "langen Marsch" auf, um sich aus der Umklammerung zu befreien. Über Prozor, Livno und Glamoc kamen sie im Oktober und November 1942 bis nach Bihac [31]. Dieser aufsehenerregende Marsch quer durch Westbosnien brachte ihnen nicht nur einen großen Gebietsgewinn ein. Die Partisanen konnten sich auch über einen regen Zulauf erfreuen, der ihre Zahl beträchtlich steigen ließ.
Währenddessen ging die Zusammenarbeit zwischen der italienischen Besatzungsmacht und den Tschetniks unvermindert weiter. Die Folge waren italienisch-kroatische Zusammenstöße. Die Deutschen hingegen waren sich uneins, welche Seite es zu unterstützen galt. Ihnen war die brutale Vorgehensweise der Kroaten gegen die Serben allerdings klar zuwider. Bei Versuchen diese zu verhindern, kam es zu Entwaffnungen und Festnahmen von kroatischen Einheiten durch deutsche Truppen. Einerseits beschuldigten deutsche Stellen die Ustascha, mit ihrem Terror verantwortlich für die missliche Lage zu sein. Der Chef des deutschen Auslands- Sicherheitsdienstes, SS-Standartenführer Schellenberg, bemerkte hierzu in einem Lagebericht des Landesgruppenleiters der Auslandsorganisation der NSDAP in Kroatien im September 1942:


"'Daß es zu ausgesprochenen Aufständen kam, ist zu einem erheblichen Teil auf den Terror der Ustascha zurückzuführen'" [32]

Andererseits gab Kasche wiederum den Italienern die Schuld für diese Entwicklungen. Er warf ihnen nicht nur die Unterstützung serbischer Interessen, sondern auch die Sabotage der deutsch- kroatischen Judenpolitik vor. Er forderte demnach, die deutsche Zurückhaltung gegenüber Italien aufzugeben [33].
Tatsächlich wurden nach verstärkter Mobilisierung der Tschetniks durch Italien in der Herzegowina im Spätsommer und Herbst 1942 Gebiete in Westbosnien von den Partisanen zurückerobert. In diesen beiden Gebieten hatte die kroatische Souveränität faktisch keinen Bestand mehr. Nach den Eroberungen der Tschetniks wurde ihre Ausweitung in der italienischen Zone - und die der Partisanen - nun doch trotz Bekenntnis zur "Achse" von deutscher Seite missgebilligt.
Am 20. Januar 1943 begann eine neue Großoffensive gegen die Partisanen in Kroatien, die "Operation Weiß". Die vollständige Vernichtung der Aufständischen schlug aber auch dieses Mal fehl. Tito konnte sich nach schweren Verlusten bis Montenegro zurückziehen. Ermöglicht wurde dies erneut durch die Zusammenarbeit italienischer Einheiten mit den Tschetniks, die den Einsatz deutscher und kroatischer Truppen im Süden Bosniens unmöglich machte. In den neu besetzten Gebieten gab es keinen Einsatz kroatischer Verwaltungsstäbe. Die staatliche Kontrolle fiel in die Hand der SS.
Die daran anschließende "Operation Schwarz", die am 15. Mai 1943 begann, sollte die endgültige Zerschlagung der Tito-Partisanen in Montenegro und die Entwaffnung aller Tschetniks herbeiführen. Die italienischen Truppen ließen aber zahlreiche Tschetniks nach Süden entweichen.
Nach vierwöchigen schweren Kämpfen gelang den Partisanen vom 10. bis zum 12. Juni 1943 der Durchbruch nach Norden, und Tito entkam aufs neue. Obwohl sie große Verluste hatten hinnehmen müssen, konnten sie dennoch auf starke kommunistische Kampfgruppen in Westkroatien und Slawonien zurückgreifen. Zudem bildeten sich überall im Zuge der Auflösung der kroatischen Staatlichkeit und der unverschleierten Übernahme der Befehlsgewalt durch deutsche Organe immer neue Partisaneneinheiten. Eine weitere Motivation erfuhr die Partisanenbewegung durch die Landung der Alliierten auf Sizilien am 10. Juli 1943, die eine Machtverlagerung im Mittelmeerraum zugunsten der Westmächte bedingte.

2.5 Die Haltung und der Einfluss Berlins

Bei einem Besuch Pavelics bei Hitler im Führerhauptquartier am 23. und 24. September 1942 wurde der Beschluss zur einheitlichen militärischen Leitung im Kampf gegen die Aufständischen gefasst. Weitaus gravierender war die Entscheidung, die kroatische vollziehende Gewalt an den deutschen Truppenbefehlshaber zu übergeben. Sogleich wurde die deutsche militärische Befehlsgliederung auf dem Balkan neu gegliedert. Der bisherige Wehrmachtsbefehlshaber Südost, Generaloberst Löhr, wurde als "Oberbefehlshaber Südost" zum obersten Territorialherren ernannt und besaß in dieser Funktion ab sofort auch die vollziehende Gewalt in Kroatien.
Um das deutsche Vertrauen wieder herzustellen, leitete Pavelic am 6. Oktober desselben Jahres eine Regierungsumbildung ein. Das Ziel dieser Maßnahme war es, eine dauerhafte Stabilisierung des Ustascha-Verwaltungsapparates herbeizuführen die jedoch ausblieb. Schon im April des Folgejahres kam es zu einer weiteren Regierungsumbildung.
Bei der für Anfang 1943 geplanten neuerlichen Großoffensive bestand Hitler nicht nur auf die deutsche Leitung der Aktion. Es war ihm gleichzeitig ein Anliegen, gegen Partisanen und gegen Tschetniks beiderseits vorzugehen. So kam es im Vorfeld zu deutschen Bemühungen, Italien zur Aufgabe seiner tschetnikfreundlichen Haltung zu bewegen. Hitler formulierte in einer Führer- Weisung vom 28. Dezember 1942 die anzustrebenden Ziele wie folgt:


"'Endgültige Befriedung des Hinterlandes [der adriatischen Küste] und Vernichtung der Aufständischen und Banden aller Art in Verbindung mit der italienischen 2. Armee'" [34]

Daraufhin ordnete der Befehlshaber der deutschen Truppen in Kroatien, General Lüters, harte Maßnahmen gegen die Bevölkerung in den Partisanengebieten an:


"'Die männliche Bevölkerung von 15-50 Jahren ist [...] in Sammellagern festzusetzen, Abtransport nach Deutschland ist vorgesehen.
Partisanen und Partisanenverdächtige sowie Zivilisten, in deren Wohnstätten Waffen und Munition gefunden werden, sind ohne förmliche Verfahren sofort zu erschießen, bzw. zu erhängen, ihre Häuser sind niederzubrennen...
Organe des kroatischen Staates, deren Mitarbeit nicht genügt, sind wegen Sabotage festzunehmen.'"35

Ein weitreichendes Eingreifen Deutschlands in kroatische Belange war in allen Bereichen der Staatlichkeit offen zum tragen gekommen.

2.6 Das Ende des USK

Nach der Kapitulation Italiens in dem geheimen Waffenstillstandsvertrag vom 3. September 1943 konnte sich das Pavelic-Regime endlich die dalmatinische Küste einverleiben und sich gleichzeitig des ungeliebten Besatzers entledigen. Dieser scheinbare Prestigegewinn war allerdings nur nomineller Art. Wesentliche Vorteile aus der Kapitulation schlugen die Tito-Partisanen. Zum einen konnten sie mehrere italienische Waffen- und Ausrüstungsdepots in Besitz nehmen. Zum anderen stand ihr Todfeind, die Tschetniks, nun ohne Schutzmacht da. Diese waren mit einem Schlag politisch und militärisch isoliert, zumal die West-Alliierten beim "Treffen der großen Drei" in Teheran vom 28. November bis zum 1. Dezember 1943 beschlossen, ihre Unterstützung allein Titos Partisanenbewegung zukommen zu lassen.
Auf der anderen Seite war der USK ab dem Jahr 1943 nur noch Spielball deutscher Willkür. So scheuten die Deutschen sich nicht in den Monaten Februar und März diesen Jahres eine moslemische SS-Bosniaken-Division aufzustellen, die sich dem Einfluss kroatischer Behörden völlig entzog. Die zuvor an Italien gefallenen Gebiete um Laibach und Fiume [36] fielen unter die Zivilverwaltung des Kärntner Gauleiters Rainer, während die Adriaküste faktisch zu deutschem Militärverwaltungsgebiet wurde. Ein unter großen Vorbehalten geschlossenes Abkommen zwischen Deutschen und Tschetnik-Gruppen in der Herzegowina und in Montenegro brachte den gemeinsamen Einsatz von deutschen Truppen und Tschetnik-Einheiten gegen Tito in Kroatien mit sich. Des weiteren wurden Kroaten von Deutschen zur Zwangsarbeit gezwungen und als solche nach Deutschland deportiert. Die Lage wurde immer unüberschaubarer, da sich zeitgleich der Einfluss und die Macht der Partisanen über immer größere Gebiete erstreckte.
Am 23. August 1944 schließlich stellte Rumänien die Kampfhandlungen gegen die Rote Armee ein. Kurz darauf, am 9. September im gleichen Jahr, trat Bulgarien zu den Sowjets über. Daraufhin wurde von den Deutschen im Oktober 1944 das Militärverwaltungsgebiet Serbien aufgegeben und Belgrad geräumt. Kroatien hatte nun lediglich noch eine strategisch wichtige Funktion für den Rückzug der deutschen Heeresgruppe E aus Griechenland und Albanien. Nachdem diese Operation erfolgreich abgeschlossen war, konnte bis zur endgültigen Kapitulation am 8. Mai 1945 ein kleiner Teil Kroatiens bis südlich von Zagreb gehalten werden. Die letztendliche Eroberung überließ die Rote Armee Tito.
Dieser marschierte einen Tag nach der Kapitulation in Zagreb ein. Es folgten umfangreiche Rachemaßnahmen und zahllose Todesurteile.
Pavelic gelang es, zu fliehen. Er tauchte 1948 in Argentinien auf und wurde zum Polizeichef des dortigen Diktators Peron. Nach dessen Sturz tauchte er unter und starb am 28. Dezember 1959 in Madrid.

3. Schlussbetrachtungen

Schon die Behandlung der Ustascha im Deutschen Reich lange vor der Gründung des USK machte deutlich, dass man in ihr keinesfalls einen ebenbürtigen Partner sah. Auch war die national- kroatische Bewegung Ante Pavelics bei der Geburt des neuen Staates nur der Notnagel, nachdem Maceks Bauernpartei nicht für die deutschen Interessen gewonnen werden konnte. Die Ohnmacht des Ustascha-Regimes begann bereits bei der Einsetzung Slavko Kvaterniks als provisorischen Regierungschef in der Geburtsstunde des Ustascha-Staates, der ohne das Drängen und die Initiative Veesenmayers nie zu diesem Schritt zu bewegen gewesen wäre.
Die Römischen Verträge, das äußerst rigorose Vorgehen gegen die Serben und die von Anfang an aufgrund Personalmangels zum Scheitern verurteilte Gleichschaltung des kroatischen Verwaltungsapparates verpassten dem Ustascha-Staat gleich zu Beginn seines Bestehens einen schweren Dämpfer. Sie führten dazu, dass das sowieso nur sehr schwach ausgeprägte Vertrauen der Bevölkerung in das Pavelic-Regime stark belastet wurde. Dabei konnte es nicht auf die Unterstützung seiner mächtigen Verbündeten bauen. Im Gegenteil, diese machten Gebrauch von seiner misslichen Lage und bewirkten damit eine immer weitere Verschlechterung.
Der immens große Einfluss, den gerade die Deutschen auf die Regierung in Zagreb ausübten, schlug sich auch in ihrer Politik nieder. So wurde analog zu Deutschland in der östlichen Besatzungszone der Umgang mit der jüdischen Glaubensgemeinschaft gehandhabt.
Den Schritt zur endgültigen Abhängigkeit von Deutschland markiert die von Hitler angeordnete Suspendierung der kroatischen Exekutive. Auch in Berlin war das Misstrauen dem Pavelic-Regime gegenüber ob seiner Bewegungslosigkeit gewachsen. Allerdings hatte man sich selbst einen Großteil der Schuld hierfür zuzuschreiben. Denn die von deutscher Seite aus betriebene kontinuierliche Aushöhlung der Souveränität der Zagreber Regierung führte maßgeblich zu der zunehmenden Unsicherheit derselbigen bei. Die vehement vorangetriebene Ausbeutung und Vernichtung der ohnehin schon schwachen kroatischen Wirtschaftszweige durch die Besatzer kamen erschwerend hinzu. So konnte die von Pavelic Anfang Oktober 1942 durchgeführte Regierungsumbildung schlichtweg gar keinen Erfolg haben, da die wahren Gründe für die Krise ganz anderer Natur waren. Diese und die bald darauf folgende Neubesetzung der Ministerämter und Umstrukturierung des Kabinetts bedeuteten aber auch eine hohe Frequenz des personellen Wechsels in der Ustascha-Regierung, welche deutliche Anzeichen für den Verschleiß des Regimes waren.
Hitlers Haltung bestätigt die zuvor aufgeführten Punkte. Kasche hatte sich im Frühjahr 1943 erneut für die Interessen und die Stabilisierung des Ustascha-Regimes ausgesprochen, während Löhr weiterhin die gegenteilige Meinung vertrat. Hitler stellte daraufhin fest, dass kein anderes Regime willfähriger und abhängiger wäre. Man müsse deshalb auch weiterhin die kroatischen Kräfte ausnutzen und an Pavelic festhalten. Der Grund für die Beibehaltung des deutsch-kroatischen Bündnisses lag also in der Möglichkeit des unbehinderten, direkten Eingriffs in die Belange Kroatiens, der mit dem geringsten Widerstand verbunden war.
Insgesamt betrachtet vereinte das Ziel der Zerschlagung Jugoslawiens Hitler, Mussolini und Pavelic. Aufgrund ihrer geringen Bedeutung und ihres kaum vorhandenen Einflusses konnten der deutsche und der italienische Führer die Ustascha leicht für sich gewinnen. Sie hatten dazu die nationalen Gegensätze aktiviert, um aus ihnen für ihre Kriegsführung und Politik Nutzen zu schlagen. Jedoch geriet ihnen die daraus resultierende Entwicklung schnell aus der Hand. Zudem waren die italienisch-kroatischen Beziehungen wegen territorialer Interessengegensätze vom ersten Tag an getrübt. Diese wurden durch die fortdauernde Zusammenarbeit von Mussolinis Truppen mit Einheiten der Tschetniks nur verschärft.
Mit dem Einsetzen der Partisanentätigkeit Titos begann auch ein Interessenkonflikt zwischen Deutschland und Kroatien. Die Deutschen hatten in Serbien Ende August 1941 die Regierung unter Ministerpräsidenten Nedic ins Leben gerufen. Diese war an die Weisungen des deutschen Militärbefehlshabers gebunden. Von ihr erhoffte man sich vor allem einen Verbündeten im Kampf gegen Tito. In Berlin sah man demnach aus besatzungspolitischen Gründen das nationale Serbentum als bündnisfähig an. Dem stand der anti-serbische Kreuzzug der Ustascha gegenüber. Dieser jedoch verschaffte den Tito-Partisanen immer mehr Auftrieb und belastete somit die Besatzungsmächte.
Durch ständige und immer größere Einflussnahme in Politik, Verwaltung, Militär und Wirtschaft durch die Besatzer war das Pavelic-Regime zu keinem Zeitpunkt souveräne Staatsmacht und der Unabhängige Staat Kroatien nie tatsächlich gänzlich unabhängig. Es entstand ein großes Durcheinander, in dem italienische und deutsche Militärpolitik und regionale völkische Interessen und Egoismen feindlich aufeinander prallten, was letztlich auch den Besatzungsmächten die Stabilität entzog. Dabei war jedoch zu erkennen, dass Titos Partisanenbewegung die einzig wirkliche überregionale, gesamt-jugoslawische Bewegung war, die sich auf einen breiten und schnell wachsenden Zuspruch aus der Bevölkerung stützen konnte, und der man die Bildung eines neuen Jugoslawiens zutrauen konnte.

Die hier ausgeführten Geschehnisse der Jahre 1941 bis 1945 werfen ein neues Licht auf die eingangs aufgeworfene Frage nach der frühzeitigen deutschen Anerkennung der Republik Kroatien von 1992. Es ist demnach davon auszugehen, dass es die Verbundenheit dieser beiden Staaten war, die zu diesem eiligen Schritt führte. Auch drängt sich hier die Vermutung einer deutschen "Wiedergutmachung" auf.
Doch schon die Entsendung von Bundeswehrsoldaten in die Krisengebiete des Balkan im Rahmen der europäischen Friedenstruppen SFOR und KFOR Mitte der 90er Jahre sind ganz anders zu beurteilen. Während die deutschen Bündnispartner erfreut über diese Beteiligung waren, wurde die Entscheidung ob der Geschichte sowohl in Serbien als auch in Deutschland von Sorge und Protest begleitet.
Den vorläufigen Höhepunkt in dieser Entwicklung setzten schließlich die NATO-Luftangriffe auf Ziele in Serbien im Frühjahr 1999, an denen sich zu beteiligen die Bundeswehr wiederum nicht scheute. Die darauf folgenden zahlreichen Demonstrationen und Protestkundgebungen in der BRD stießen jedoch nur auf geringen Zuspruch aus der Bevölkerung und blieben ohne Wirkung.

Literaturverzeichnis

- Archiv des Auswärtigen Amtes "Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik 1918-1945", Serie D: 1937- 1941, Bd. 10-13, Frankfurt am Main, 1964 und Göttingen, 1969-1970; Serie E: 1941-1945, Bd. 1-8, Göttingen, 1969-1979

- Bartl, P. "Grundzüge der jugoslawischen Geschichte",Darmstadt, 1985

- Bernath, M./Schroeder, F. v. "Biographisches Lexikon zur Geschichte (Hrsg.) Südosteuropas", Bd. 3; München, 1979

- Militärgeschichtliches "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg" Forschungsamt (Hrsg.) Bd. 5.1, Stuttgart, 1988

- Hory, L./Broszat, M. "Der kroatische Ustascha-Staat 1941-1945" Stuttgart, 1964

- Sundhaussen, H. "Wirtschaftsgeschichte Kroatiens im nationalsozialistischen Großraum 1941-1945.
Das Scheitern einer Ausbeutungsstrategie", in: Studien für Zeitgeschichte, Bd. 23, hrsg. v. Institut für Zeitgeschichte, Stuttgart, 1983

- Weithmann, M. W. "Balkan-Chronik. 2000 Jahre zwischen Orient und Okzident", Regensburg, 1995

- Wüscht, J. "Jugoslawien und das Dritte Reich. Eine dokumentierte Geschichte der deutsch-jugoslawischen Beziehungen 1933- 1945", Stuttgart, 1969

[1] Der politische Zuspruch der Bevölkerung blieb aber aus. Die Rechtspartei blieb eine kleine Nationalisten-Partei.

[2] vergl. Sundhaussen, H. in: Bernath/Schroeder, 1979, S.409 ff

[3] vergl. Bartl, 1985, S. 100f.

[4] Sohn Slavko Kvaterniks, einem ehemaligen Offizier der k. u. k. Armee

[5] Hory/Broszat, 1964, S.19

[6] "Ustasa Hrvatska Revolucionarna Organizacija"; kurz: Ustascha, kroatisch für: der Aufständische

[7] Darin bestimmte er sich selbst als alleinigen "Poglavnik" ( = Führer; in Anlehnung an Mussolini und Hitler) und berief sich auf die Autorität der großkroatischen Ideologie.

[8] Dies gründete darauf, dass sich die Ustascha mit Nachdruck auf den Katholizismus berief.

[9] Hory/Broszat, 1964, S. 30

[10] Akten zur Deutschen Außenpolitik 1918-1945 (fortan AzDAP), Serie D: 1937-1941(fortan nur Serie D), Band VI, Nr. 94

[11] entspricht einem selbständigen Verwaltungsbezirk

[12] Hory/Broszat, 1964, S. 54

[13] Literatur des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, 1988, S.72

[14] Dr. Edmund Veesenmayer kam als Volkswirtschaftler 1932 gemeinsam mit Hitlers damaligen Wirtschaftsberater Wilhelm Keppler zur NSDAP und zur SS. 1938 wurde er Staatssekretär zur besonderen Verwendung im Auswärtigen Amt in Berlin.

[15] fortan USK

[16] Veesenmayer an Auswärtiges Amt am 11. April 1941; in: AzDAP, Serie D, Bd. XII.2, Nr. 313

[17] Hory/Broszat, 1964, S. 53; zitiert und übersetzt aus: Narodne Novine 1941, Nr. 1

[18] siehe Karte S. I

[19] siehe Karte S. I

[20] AzDAP, Serie D, Bd. XIII.1, Nr. 219

[21] AzDAP, Serie D, Bd. XII.2, Nr. 440

[22] vergl. Sundhaussen 1983

[23] Hory/Broszat, 1964, S. 80; zitiert aus: E. Sladovic, "Verfassungs- und Verwaltungsrecht des Unabhängigen Staates Kroatien", in: Archiv des öffentlichen Rechts, Jg. 1943, S. 233

[24] Geschäftsträger Troll an Auswärtiges Amt am 10. August 1941; in: AzDAP, Serie D, Bd. XIII.1, Nr. 191

[25] Hory/Broszat, 1964, S. 85; zitiert aus: Bericht eines V-Mannes der Informations-Stelle III vom 2. Juli 1941, in: Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Büro StS: Kroatien, Bd. 1, Bl. 287f.

[26] vergl. Weithmann, 1995, S. 411

[27] Hory/Broszat, 1964, S. 97; zitiert nach: Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Pol IV: Bd. 64, Bl. 214ff

[28] AzDAP, Serie D, Bd. XIII.1, Nr. 90

[29] ebenda Nr. 98

[30] von serb. Cetnici; nationalserbische, königstreue und antikommunistische Freischärler, die sich großenteils aus der kurz zuvor besiegten jugoslawischen Armee heraus formierte, und deren Guerilla-Tradition schon auf die Balkankriege und den Ersten Weltkrieg zurückgingen

[31] siehe Karte S. I

[32] Hory/Broszat, 1964, S. 132; zitiert nach: Institut für Zeitgeschichte MA-3, folder 120

[33] vergl. hierzu: Hory/Broszat, 1964, S. 132

[34] Hory/Broszat, S. 140; zitiert nach: Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939-1945, hrsg. V. Hubatsch, W., Frankfurt/Main, 1962, S. 209ff

[35] ebenda, S. 141; zitiert nach: Nürnberger Dokumente NOKW-1099

[36] siehe Karte S. I

http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/ged/16841.html

wie oft biste dabei gekommen ???
 
Hallo Crna Ruka,

es verwundert mich ein solches Posting von dir zu lesen. Ich würde
gerne wissen warum du es veröffentlicht hast ?

Teilweise war mir der Inhalt bekannt, teilweise habe ich etwas neues
gelesen.

mfg mr.xxx
 
Also, ihr müsst doch nicht immer diese Riesen Texte Zitieren!!! Schreibt einfah @- Name des verfassers. Dann breaucht man nicht so weit scrollen
 
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