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Islamist vor Gericht

Ares

Gesperrt
Omid H. war Flüchtlingskind und Hacker, dann Blogger im Dienste des Dschihad. Der 22-jährige Afghane verbreitete auf seiner Webseite Videos und Hassschriften. Nun droht im eine lange Haftstrafe.
Er hätte IT-Fachmann werden können, Webdesigner oder vielleicht sogar Experte für Software-Sicherheit. Doch Omid H. entschied sich sein Talent am Computer für eine andere Sache zu nutzen: den Dschihad.
Dafür muss sich der 22-jährige Afghane seit Februar vor dem Frankfurter Oberlandesgericht verantworten. Omid H. soll laut Staatsanwaltschaft einer der größten Anbieter islamistischer Propaganda im deutschsprachigen Bereich gewesen zu sein - ein Blogger im Auftrag von Terrorgruppen.  Von Juli 2010 bis zu seiner Verhaftung im Juli 2011 war Omid H. Betreiber der Webseite "islambruederschaft.com", einer deutschsprachigen Plattform für den Dschihad, die monatelang ungehindert ideologisches Gift in Form von Propagandavideos und Hassschriften zum Download anbot.
ALLES, WAS DAS GOTTESKRIEGER-HERZ BEGEHRT
Auf der von H. verwalteten Homepage fand sich alles, was das Gotteskrieger-Herz begehrte: Terror-Videos der al-Qaida und "Islamischen Bewegung Usbekistans", angeblich authentische Dschihad-Nachrichten von den Schlachtfeldern im Irak und Afghanistan.Omid H. wusste um die Brisanz seines Web-Projektes. Es dauerte Monate bis der Gründer und Administrator von "islambruederschaft.com" von den deutschen Behörden aus dem Verkehr gezogen werden konnte, denn H. hatte seine IP-Adresse, die Kennnummer seines Computers, sorgsam verschlüsselt und auch sonst viele Spuren im Cyberspace erfolgreich verwischt. Dennoch gelang es den Ermittlern Omid H. als Hintermann der Pro-Dschihad-Seite ausfindig zu machen.In mühevoller Kleinarbeit wertete die Bundesanwaltschaft die gewaltigen Datenmenge aus, die Omid H. seit Juli 2010 ins Netz gestellt hatte – nicht nur auf seiner Webseiten, sondern auch in diversen Internetforen. Vor seinem Auffliegen war Omid H. den deutschen Sicherheitsbehörden unbekannt. Er hatte sich rasend schnell radikalisiert. 
OMID H. STAMMT AUS EINEM STABILEN ELTERNHAUS
Der Aufstieg zum Online-Dschihadisten war im Fall Omid H. allerdings keinesfalls abzusehen. Der gebürtige Afghane - geboren 1990 in Kabul als erstes von vier Kindern - stammt aus einem stabilen, eher westlich orientierten Elternhaus. Der Vater betrieb ein Foto- und Tonstudio, die Mutter, eine studierte Psychologin, arbeitete als Englischlehrerin. Im Jahr 2000 floh die Familie vor der Machtübernahme der Taliban zunächst nach Pakistan, dann über Dubai, Russland und Tschechien ins sächsische Chemnitz.In Deutschland besuchte Omid H. zunächst die Grundschule, bestand seinen Hauptschulabschluss und holte - nach dem Umzug der Eltern nach Nord-Hessen - seinen Realschulabschluss nach (Noten: Deutsch 3, Englisch 2, Informatik 1).
WIE EIN NORMALES DEUTSCHES KIND
Mehrere Ausbildungen brach Omid H., der als sprachbegabt und überdurchschnittlich intelligent gilt, in den Folgejahren ab. Auch seine Bewerbungen an Berufsfachschulen, u.a. als Webdesigner, blieben erfolglos. In der Pubertät habe Omid H. "wie ein normales deutsches Kind" gelebt, attestierte eine Jugendgerichtshilfe im Vorfeld des Prozesses vor dem Frankfurter Oberlandesgericht. H. sei auf Partys gegangen, habe Freundinnen gehabt, rauchte hin und wieder einen Joint. Er habe Fußball gespielt, Grafitis gesprüht, allerdings nie wirklich soziale Kontakte knüpfen können. 
Am 1. Juli 2009 kam es zum womöglich entscheidenden Schlüsselerlebnis im Leben des jungen Omid H. In einem Dresdner Gerichtssaal wurde die schwangere Ägypterin Marwa al-Sherbini von einem Neonazi mit mehreren Messerstechen getötet.
Omid H. fuhr daraufhin nach Dresden und demonstrierte mit Hunderten Muslimen gegen Rassismus und Ausländerhass. Während der Proteste begegnete er dem Super-Star der deutschen Salafiten-Szene – dem Prediger Pierre Vogel. Omid H., der bis dato keinerlei Interesse an Religion gezeigt hatte, begann sich nach dieser Begegnung zunehmend mit dem Islam, mit Politik und der Situation der Muslime in Konfliktgebieten zu beschäftigen.

Zu diesem Zweck wählte H. gezielt einen Server-Anbieter aus, der explizit damit warb, dass Behörden keinerlei Zugriff auf das gespeicherte Material hätten. Am 7. Mai 2010 ging H.s Webseite "islambruederschaft.com" schließlich erstmals online. Innerhalb weniger Monate entwickelte sich die Webseite, die bald schon über einen eigenen Youtube-Kanal, eine Facebook-Seite und einen Twitter-Account verfügte, zu einer der wichtigsten Plattformen für islamistische Propaganda in Deutschland.
DIE LESERSCHAFT WUCHS VON WOCHE ZU WOCHE
Unter seinem Pseudonym "Mustafa al-Farsi" stellte Omid H. zahllose Terrorvideos und Bekennerschreiben ins Netz, kommentierte und glorifizierte Anschläge wie den des Deutsch-Kosovaren Arid U. am Frankfurter Flughafen im März 2011. Die Leserschaft von "islambruederschaft.com" wuchs von Woche zu Woche an. Dabei wurde die Webseite nicht nur Dschihad-Fans aus Deutschland angeklickt, sondern auch von waschechten Terroristen am fernen Hindukusch.
Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hielt Omid H. offenbar über E-Mail direkt Kontakt zu Mitgliedern der Terrorgruppe "Islamische Bewegung Usbekistan" (IBU) im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet. Die Propaganda-Abteilung der IBU ließ Omid H. regelmäßig exklusives Material zukommen: Propagandavideos und PDF-Dateien in deutscher Sprache, verfasst von den deutschen Dschihadisten-Brüdern Yassin und Mounir C..
Er habe das Material zwar exklusiv erhalten, von einem richtigen Kontakt zu den IBU-Terroristen könne jedoch nicht die Rede sein, betonte Omid H. vor dem Frankfurter Gericht. Die Islamisten in Pakistan hätten schließlich nie wirklich auf seine E-Mails geantwortet.
VERHAFTUNG IM JULI 2011
Sie hätten ihm die PDF-Dokumente einfach nur zugeschickt und ihn aufgefordert, gar gedrängt, diese auf seine Webseite zu stellen. Durch diesen offensichtlich direkten Zugang zur Quelle der Propaganda in den Terrorlagern der IBU wurde die deutschen Sicherheitsbehörden auf Omid H. aufmerksam.


Die Bundesanwaltschaft zählte, dass der in Kassel wohnhafte Dschihad-Blogger in mindestens 21 Propagandabeiträgen gezielt für den "Heiligen Krieg" geworben hatte. Die Ermittler entschieden Omid H. nach einem Jahr Internet-Propaganda aus dem Verkehr zu ziehen. Am 21. Juli 2011 erfolgte die Verhaftung. Zu Beginn des Gerichtsprozesses in Frankfurt sagte Omid H., er habe sich erst in Untersuchungshaft richtig intensiv mit der Ideologie auseinandergesetzt, die er auf "islambruederschaft.com" propagiert habe.
JETZT GIBT SICH OMID H. ZAHM
Heute vertrete er nicht mehr die Meinung von damals. Mit der Hetze und den Aufrufen zum Kampf wolle er nichts mehr zu tun haben. Früher habe er ein einfaches Schwarz-Weiß-Weltbild gehabt, so Omid H., "jetzt ist die Welt grau". Attentate wie die von Arid U. am Flughafen von Frankfurt heiße er nicht mehr gut.
Nur einen Tag vor seiner Verhaftung klang Omid H. noch ganz anders. Da hatte der Online-Gotteskrieger einem Blogger ein anonymes Interview gegeben. "Der Terrorismus, der gegen jeden Ungläubigen stattfindet, ist ein guter Weg und eine gute Sache", hatte H. darin erklärt. "Es wird Zeit zu handeln, es wird Zeit, die Juden zu massakrieren und ihre Häuser niederzubrennen, es wird Zeit, die Heimat der Muslime zurückzuerobern, es wird Zeit, die Juden ins Meer zu treiben, und dort sollen sie allesamt untergehen und absaufen. Das ist Gerechtigkeit."Morgen wird in Frankfurt das Urteil im Prozess gegen den hessischen Dschihad-Blogger fallen. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von drei Jahre und neun Monaten.
WELT MOBIL
 
Nein werde ich ganz sicher nicht gegen Deppen wie Dich die solche Extremisten verharmlosen bzw. höchstwahrscheinlich sogar verteidigen, muss man stets das Wort ergreifen um zu zeigen, dass sie mit ihren Ansichten alleine da stehen und diese dumm sind.

Ach komm , tue jetzt nicht so als wär die Welt untergangen ich fühle mich bedroht von den ganzen Pornoseiten im Netz , und ?
Der Junge ist erst 21 Jahre noch ein " Kind " und will nur zeigen was sich in seinem land Afghanistan abspielt ! Nix weiter , nur die Medien übertreiben mal wieder .
 
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