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Islamisten unterwandern Schulen in Großbritannien
Politik Birmingham
An der Park-View-Schule in Birmingham soll eine "Kultur der Angst und Einschüchterung" durch die islamistisch eingestellte Schulleitung geherrscht haben (Foto: AP)
Von Thomas Kielinger, London
In muslimisch dominierten Schulen werden nicht-muslimische Frauen als „Prostituierte“ bezeichnet, Jungen und Mädchen sitzen getrennt – ein Schulskandal erschüttert das Vereinigte Königreich.
Was ist los in einigen Schulen von Englands zweitgrößter Stadt, Birmingham? Die Metropole in den Midlands weist einen hohen Anteil muslimischer Bevölkerung auf, und in Wohngegenden mit starker Präsenz von Muslimen sind etliche Schulen zuletzt ins Visier der Behörden geraten. Der Vorwurf lautet, sie praktizierten eine exklusiv islamische Erziehung, zum Nachteil des obligaten Curriculums auf breiter säkularer Basis, und infiltrierten die Köpfe der Schüler mit extremistischem Gedankengut.
Ein anonymes Schreiben im März dieses Jahres machte zum ersten Mal diese Zustände publik, mit der Unterstellung, es handele sich um einen regelrechten Versuch, bestimmte Schulen islamistisch zu unterwandern und die Kinder zu radikalisieren.
Dieses Schreiben, obwohl inzwischen als Fälschung entlarvt, fand als "Trojanisches Pferd"-Dokument sofort Eingang in die öffentliche Debatte und zwang das Erziehungsministerium zum Handeln: Der zuständige Minister veranlasste mehrere Inspektionen in den betreffenden Schulen durch das "Ofsted", das "Office for Standards in Education", das über die pädagogische Qualität des Unterrichts in England zu wachen hat; Schottland und Wales haben ihre eigene Schulaufsicht.
Nun wurden zwei unabhängige Berichte zu den Vorgängen veröffentlicht – von Ofsted selbst sowie von der "Education Funding Authority", einem Arm des Erziehungsministeriums, der normalerweise Finanzierungsfragen behandelt, wo die Vorwürfe gegen die beanstandeten Schulen diesmal aber ernst genug genommen wurden für eine eigene Untersuchung.
Lehrer wurden abgelöst
Das Resultat in beiden Fällen ist alarmierend: 21 Schulen wurden untersucht, nur drei kamen mit einer guten Note davon, 13 erhielten Auflagen zur Verbesserung ihres Standards, aber fünf wurden inzwischen "special measures" unterstellt, was im Klartext heißt: Die Leitungen wurden ihrer Verantwortung enthoben, Lehrer abgelöst und ein unabhängiges Aufsichtsregiment etabliert zur Eindämmung des bereits entstandenen pädagogischen Schadens.
Sir Michael Wilshore, der Ofsted-Direktor, bestätigte gestern, was über das "trojanische Pferd" an die Öffentlichkeit gelangt war: Dass seitens radikaler muslimischer Interessengruppen "eine organisierte Kampagne existiert, die es auf bestimmte Schulen abgesehen hat". Man habe "Beweise von großer Besorgnis gefunden, einige davon tief beunruhigend und in manchen Fällen geradezu schockierend".
Die beanstandeten fünf Schulen, darunter eine Grundschule, hatten vor zwei Jahren noch die Bewertung "hervorragend" erhalten, doch sind sie inzwischen auf "ungenügend" abgesunken. Im Lehrkörper herrsche eine Atmosphäre der "Einschüchterung und der Angst" – aus Furcht, im Gespräch mit den Inspektoren entdeckt zu werden, habe einer der Lehrer dafür plädiert, sich auf dem Parkplatz eines Supermarktes zu treffen.
Die Schulen, obwohl in privater Trägerschaft (sogenannte "Academies"), aber nicht nur für Schüler aus der muslimischen Gemeinde Birminghams registriert, unterliegen wie die staatlichen Schultypen der Auflage eines nationalen Lehrplans, der eigentlich nur geringe Variationen zulässt.
Mädchen und Jungen sitzen getrennt
Die Wirklichkeit in den betreffenden Schulen sieht offenbar anders aus, wie auch der zweite jetzt bekannt gewordene Bericht der "Education Funding Authority" des Erziehungsministeriums deutlich macht.
Mädchen und Jungen sitzen in den Klassen getrennt voneinander, Jungen vorne, Mädchen hinten, Freundschaften zwischen den Geschlechtern sind unerwünscht. Plakate mit Koran-Slogans zieren die Wände, und nicht muslimische Mitglieder des Lehrkörpers werden von der Gebetsversammlung in der Aula an Freitagen ausgeschlossen.
Sexualkunde wurde so gut wie verbannt. Alles dies sind Verstöße gegen die Forderung eines säkularen Erziehungsmusters auf der Grundlage der Toleranz gegenüber allen Religionen und anderer Aspekte der bürgerlichen Kultur Englands.
Fälle von Gehirnwäsche
Es gab auch Vorfälle von direkter Gehirnwäsche. Weiße Frauen, so wurde gelehrt, die zu den "Kaffirs", den Ungläubigen, gehören, wurden als den muslimischen Frauen moralisch unterlegen dargestellt. Das war noch harmlos.
An einer der "Academies" erfuhren Kinder schon im Alter von sechs Jahren, nicht muslimische Frauen seien "weiße Prostituierte", denen das "Höllenfeuer" drohe. In einer Schule gab es offenbar eine regelrechte "Medrese", eine Schulung in fundamentalistischem Gedankengut anhand vermeintlicher Lehren des Koran.
An der Oldknow Academy mit ihren 600 Gesamtschülern muss der Versuch der Unterwanderung durch Fundamentalismus besonders weit gediehen gewesen sein. Bhupinder Kondal, Head Teacher im Kollegium, wurde herausgedrängt, weil sie die Islamisierung ihrer Schule nicht mitmachen wollte.
Ein Kollege von ihr, der Arabisch und Mathematik unterrichtete, raunzte eine muslimische Lehrerin dafür an, dass sie keine Kopfbedeckung trug. An einem Morgen vor Weihnachten stellte er der Schulversammlung die rhetorische Frage "Wir feiern doch nicht Weihnachten, oder?", worauf ihm die Schüler wie im Chor antworteten: "No, we don't."
Ohrenschützer gegen Musik
Ein anderes Mitglied des Kollegiums legte sich während einer Musikstunde Ohrenschützer an, sehr zur Verwirrung der Schüler, die nicht wussten, dass nach strenger Interpretation des Koran das Musikhören untersagt ist. Die Oldknow Academy organisierte für muslimische Schüler drei Reisen nach Mekka, finanziert aus Steuergeldern.
Als sich der Besuch der Ofsted-Inspektoren ankündigte – in der Regel gibt es einige Tage zuvor eine "Vorwarnung" –, wurde flugs eine christliche Unterrichtsstunde als Bestandteil des Lehrplans eingebaut, "nur für unseren Besuch", wie der Bericht festhält. Ein radikaler Scheich, als Gastredner eingeladen, durfte vortragen, wie gottesfürchtig es sei, für die Taliban einzutreten in ihrem Dschihad gegen die weißen Eindringlinge in Afghanistan.
Sämtliche Anschuldigungen hat die für die betreffenden Schulen verantwortliche lokale Aufsichtsbehörde "Park View Educational Trust" gestern entschieden zurückgewiesen, wovon sich der zuständige Minister Michael Gove im Unterhaus aber nicht beeindruckt zeigte und seinerseits entschiedene Gegenmaßnahmen ankündigte.
Gove hatte in der Vorwoche einen öffentlichen Strauß mit seiner Kabinettskollegin Theresa May ausgefochten, die Leiterin des Innenministeriums, in dem alle Terrorismus-relevante Fragen ressortieren.
Streit innerhalb der Regierung
Er machte Frau May den Vorwurf, ihre Behörde habe die Gefahr des Terrorismus, der aus radikaler Erziehung entstehen könne, nicht ernst genommen; woraufhin die Ministerin dem Kollegen vorhielt, er habe doch bereits vor vier Jahren Hinweise über die Zustände in Birmingham erhalten, ohne dass etwas geschehen sei.
Im Unterhaus saßen beide Minister gestern einträchtig nebeneinander, wobei Theresa May vor allem die Präventivmaßnahmen ihres Ministeriums herausstrich, wie den andauernden Dialog mit muslimischen Gemeinschaften oder das energische Vorgehen gegen islamistische Hassprediger wie Abu Hamsa, den man an die USA ausgeliefert habe, wo er wegen terroristischer Akte im Jemen gesucht wurde.
Gove seinerseits kündigte Remedur an. Ofsted-Besuche an allen Schulen werden künftig ad hoc und unangemeldet stattfinden, damit keine Vertuschungsversuche mehr vorkommen können.
Lehrer, die einen radikalen Gastredner in ihre Schule einladen, müssen damit rechnen, entlassen zu werden. Alle inkriminierten Schulen werden bis auf Weiteres unter staatliche Aufsicht gestellt, und dem Lehrkörper wird die Auflage erteilt, vom Beginn des neuen Schuljahres an, also ab September, "britische Werte" zu unterrichten.
Gove hat darüber hinaus den Stadtrat von Birmingham verpflichtet, sich auch für Vorgänge in den "Academies" verantwortlich zu erklären und Hinweisen künftig nachzugehen. Diese Schulen, weil nicht staatlich, unterliegen eigentlich nicht der Aufsicht durch die Stadt.
Behörden schauen lieber weg
Aber die beiden beschriebenen Berichte werfen einen dunklen Schatten auf die Erziehungskultur der Metropole und lassen es den Stadtvätern dringend erscheinen, sich in die Versuche zur Korrektur einzubringen.
Wieder einmal illustriert dies Kapitel, wie leicht England seiner eigenen Übervorsicht um Umgang mit der muslimischen Minderheit zum Opfer fällt. Vorwürfe der "Islamophobie", wenn nicht Schlimmeres, sind schnell zur Hand, wann immer in Einzelfällen schärfere Kontrolle vonnöten wäre. Da sehen die Behörden lieber weg, als sich im liberalen Lager als "Hardliner" verunglimpft zu sehen.
Auch jetzt wieder stellen sich die besagten Schulen als "Opfer einer Hexenjagd" dar und beschuldigen die Cameron-Regierung, die Beziehungen zur muslimischen Minderheit "vergiften zu wollen".
Doch haben die Minister May und Gove diesmal die Unterstützung der Bevölkerungsmehrheit hinter sich, die allmählich merkt, wie viel Intoleranz sich hinter dem Paravent britischer Toleranz verbreiten kann.
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An der Park-View-Schule in Birmingham soll eine "Kultur der Angst und Einschüchterung" durch die islamistisch eingestellte Schulleitung geherrscht haben (Foto: AP)
Von Thomas Kielinger, London
In muslimisch dominierten Schulen werden nicht-muslimische Frauen als „Prostituierte“ bezeichnet, Jungen und Mädchen sitzen getrennt – ein Schulskandal erschüttert das Vereinigte Königreich.
Was ist los in einigen Schulen von Englands zweitgrößter Stadt, Birmingham? Die Metropole in den Midlands weist einen hohen Anteil muslimischer Bevölkerung auf, und in Wohngegenden mit starker Präsenz von Muslimen sind etliche Schulen zuletzt ins Visier der Behörden geraten. Der Vorwurf lautet, sie praktizierten eine exklusiv islamische Erziehung, zum Nachteil des obligaten Curriculums auf breiter säkularer Basis, und infiltrierten die Köpfe der Schüler mit extremistischem Gedankengut.
Ein anonymes Schreiben im März dieses Jahres machte zum ersten Mal diese Zustände publik, mit der Unterstellung, es handele sich um einen regelrechten Versuch, bestimmte Schulen islamistisch zu unterwandern und die Kinder zu radikalisieren.
Dieses Schreiben, obwohl inzwischen als Fälschung entlarvt, fand als "Trojanisches Pferd"-Dokument sofort Eingang in die öffentliche Debatte und zwang das Erziehungsministerium zum Handeln: Der zuständige Minister veranlasste mehrere Inspektionen in den betreffenden Schulen durch das "Ofsted", das "Office for Standards in Education", das über die pädagogische Qualität des Unterrichts in England zu wachen hat; Schottland und Wales haben ihre eigene Schulaufsicht.
Nun wurden zwei unabhängige Berichte zu den Vorgängen veröffentlicht – von Ofsted selbst sowie von der "Education Funding Authority", einem Arm des Erziehungsministeriums, der normalerweise Finanzierungsfragen behandelt, wo die Vorwürfe gegen die beanstandeten Schulen diesmal aber ernst genug genommen wurden für eine eigene Untersuchung.
Lehrer wurden abgelöst
Das Resultat in beiden Fällen ist alarmierend: 21 Schulen wurden untersucht, nur drei kamen mit einer guten Note davon, 13 erhielten Auflagen zur Verbesserung ihres Standards, aber fünf wurden inzwischen "special measures" unterstellt, was im Klartext heißt: Die Leitungen wurden ihrer Verantwortung enthoben, Lehrer abgelöst und ein unabhängiges Aufsichtsregiment etabliert zur Eindämmung des bereits entstandenen pädagogischen Schadens.
Sir Michael Wilshore, der Ofsted-Direktor, bestätigte gestern, was über das "trojanische Pferd" an die Öffentlichkeit gelangt war: Dass seitens radikaler muslimischer Interessengruppen "eine organisierte Kampagne existiert, die es auf bestimmte Schulen abgesehen hat". Man habe "Beweise von großer Besorgnis gefunden, einige davon tief beunruhigend und in manchen Fällen geradezu schockierend".
Die beanstandeten fünf Schulen, darunter eine Grundschule, hatten vor zwei Jahren noch die Bewertung "hervorragend" erhalten, doch sind sie inzwischen auf "ungenügend" abgesunken. Im Lehrkörper herrsche eine Atmosphäre der "Einschüchterung und der Angst" – aus Furcht, im Gespräch mit den Inspektoren entdeckt zu werden, habe einer der Lehrer dafür plädiert, sich auf dem Parkplatz eines Supermarktes zu treffen.
Die Schulen, obwohl in privater Trägerschaft (sogenannte "Academies"), aber nicht nur für Schüler aus der muslimischen Gemeinde Birminghams registriert, unterliegen wie die staatlichen Schultypen der Auflage eines nationalen Lehrplans, der eigentlich nur geringe Variationen zulässt.
Mädchen und Jungen sitzen getrennt
Die Wirklichkeit in den betreffenden Schulen sieht offenbar anders aus, wie auch der zweite jetzt bekannt gewordene Bericht der "Education Funding Authority" des Erziehungsministeriums deutlich macht.
Mädchen und Jungen sitzen in den Klassen getrennt voneinander, Jungen vorne, Mädchen hinten, Freundschaften zwischen den Geschlechtern sind unerwünscht. Plakate mit Koran-Slogans zieren die Wände, und nicht muslimische Mitglieder des Lehrkörpers werden von der Gebetsversammlung in der Aula an Freitagen ausgeschlossen.
Sexualkunde wurde so gut wie verbannt. Alles dies sind Verstöße gegen die Forderung eines säkularen Erziehungsmusters auf der Grundlage der Toleranz gegenüber allen Religionen und anderer Aspekte der bürgerlichen Kultur Englands.
Fälle von Gehirnwäsche
Es gab auch Vorfälle von direkter Gehirnwäsche. Weiße Frauen, so wurde gelehrt, die zu den "Kaffirs", den Ungläubigen, gehören, wurden als den muslimischen Frauen moralisch unterlegen dargestellt. Das war noch harmlos.
An einer der "Academies" erfuhren Kinder schon im Alter von sechs Jahren, nicht muslimische Frauen seien "weiße Prostituierte", denen das "Höllenfeuer" drohe. In einer Schule gab es offenbar eine regelrechte "Medrese", eine Schulung in fundamentalistischem Gedankengut anhand vermeintlicher Lehren des Koran.
An der Oldknow Academy mit ihren 600 Gesamtschülern muss der Versuch der Unterwanderung durch Fundamentalismus besonders weit gediehen gewesen sein. Bhupinder Kondal, Head Teacher im Kollegium, wurde herausgedrängt, weil sie die Islamisierung ihrer Schule nicht mitmachen wollte.
Ein Kollege von ihr, der Arabisch und Mathematik unterrichtete, raunzte eine muslimische Lehrerin dafür an, dass sie keine Kopfbedeckung trug. An einem Morgen vor Weihnachten stellte er der Schulversammlung die rhetorische Frage "Wir feiern doch nicht Weihnachten, oder?", worauf ihm die Schüler wie im Chor antworteten: "No, we don't."
Ohrenschützer gegen Musik
Ein anderes Mitglied des Kollegiums legte sich während einer Musikstunde Ohrenschützer an, sehr zur Verwirrung der Schüler, die nicht wussten, dass nach strenger Interpretation des Koran das Musikhören untersagt ist. Die Oldknow Academy organisierte für muslimische Schüler drei Reisen nach Mekka, finanziert aus Steuergeldern.
Als sich der Besuch der Ofsted-Inspektoren ankündigte – in der Regel gibt es einige Tage zuvor eine "Vorwarnung" –, wurde flugs eine christliche Unterrichtsstunde als Bestandteil des Lehrplans eingebaut, "nur für unseren Besuch", wie der Bericht festhält. Ein radikaler Scheich, als Gastredner eingeladen, durfte vortragen, wie gottesfürchtig es sei, für die Taliban einzutreten in ihrem Dschihad gegen die weißen Eindringlinge in Afghanistan.
Sämtliche Anschuldigungen hat die für die betreffenden Schulen verantwortliche lokale Aufsichtsbehörde "Park View Educational Trust" gestern entschieden zurückgewiesen, wovon sich der zuständige Minister Michael Gove im Unterhaus aber nicht beeindruckt zeigte und seinerseits entschiedene Gegenmaßnahmen ankündigte.
Gove hatte in der Vorwoche einen öffentlichen Strauß mit seiner Kabinettskollegin Theresa May ausgefochten, die Leiterin des Innenministeriums, in dem alle Terrorismus-relevante Fragen ressortieren.
Streit innerhalb der Regierung
Er machte Frau May den Vorwurf, ihre Behörde habe die Gefahr des Terrorismus, der aus radikaler Erziehung entstehen könne, nicht ernst genommen; woraufhin die Ministerin dem Kollegen vorhielt, er habe doch bereits vor vier Jahren Hinweise über die Zustände in Birmingham erhalten, ohne dass etwas geschehen sei.
Im Unterhaus saßen beide Minister gestern einträchtig nebeneinander, wobei Theresa May vor allem die Präventivmaßnahmen ihres Ministeriums herausstrich, wie den andauernden Dialog mit muslimischen Gemeinschaften oder das energische Vorgehen gegen islamistische Hassprediger wie Abu Hamsa, den man an die USA ausgeliefert habe, wo er wegen terroristischer Akte im Jemen gesucht wurde.
Gove seinerseits kündigte Remedur an. Ofsted-Besuche an allen Schulen werden künftig ad hoc und unangemeldet stattfinden, damit keine Vertuschungsversuche mehr vorkommen können.
Lehrer, die einen radikalen Gastredner in ihre Schule einladen, müssen damit rechnen, entlassen zu werden. Alle inkriminierten Schulen werden bis auf Weiteres unter staatliche Aufsicht gestellt, und dem Lehrkörper wird die Auflage erteilt, vom Beginn des neuen Schuljahres an, also ab September, "britische Werte" zu unterrichten.
Gove hat darüber hinaus den Stadtrat von Birmingham verpflichtet, sich auch für Vorgänge in den "Academies" verantwortlich zu erklären und Hinweisen künftig nachzugehen. Diese Schulen, weil nicht staatlich, unterliegen eigentlich nicht der Aufsicht durch die Stadt.
Behörden schauen lieber weg
Aber die beiden beschriebenen Berichte werfen einen dunklen Schatten auf die Erziehungskultur der Metropole und lassen es den Stadtvätern dringend erscheinen, sich in die Versuche zur Korrektur einzubringen.
Wieder einmal illustriert dies Kapitel, wie leicht England seiner eigenen Übervorsicht um Umgang mit der muslimischen Minderheit zum Opfer fällt. Vorwürfe der "Islamophobie", wenn nicht Schlimmeres, sind schnell zur Hand, wann immer in Einzelfällen schärfere Kontrolle vonnöten wäre. Da sehen die Behörden lieber weg, als sich im liberalen Lager als "Hardliner" verunglimpft zu sehen.
Auch jetzt wieder stellen sich die besagten Schulen als "Opfer einer Hexenjagd" dar und beschuldigen die Cameron-Regierung, die Beziehungen zur muslimischen Minderheit "vergiften zu wollen".
Doch haben die Minister May und Gove diesmal die Unterstützung der Bevölkerungsmehrheit hinter sich, die allmählich merkt, wie viel Intoleranz sich hinter dem Paravent britischer Toleranz verbreiten kann.
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