Ratko
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15. September 2011, 12:07 Uhr
Bei Uno-Antrag
Israel droht Palästinensern mit Lösung aller Verträge
Die Palästinenser wollen sich von der Uno als Staat anerkennen lassen - sehr zum Unmut der israelischen Regierung. Für den Fall eines Antrags hat Jerusalem nun drastische Konsequenzen angekündigt: Sämtliche Verträge seien dann hinfällig.
Jerusalem - Mit Spannung erwartet die Nahost-Region den 23. September. An diese Tag wollen die Palästinenser vor der Uno einen Antrag auf Vollmitgliedschaft stellen. Für diesen Fall hat Israel nun mit massiven Konsequenzen gedroht.
Das Land hat die Aufhebung aller bislang mit den Palästinensern geschlossenen Abkommen angekündigt. "Wenn die Palästinenser einseitig eine solche Entscheidung treffen, bedeutet das die Aufhebung aller Verträge", sagte Vizeaußenminister Danni Ajalon im israelischen Rundfunk.
Ein Antrag der Palästinenser auf staatliche Anerkennung bei der Uno befreie Israel zudem von allen seinen "Verpflichtungen" und die Palästinenser müssten dafür die "vollständige Verantwortung" tragen. Konkrete Details zu den möglichen Vergeltungsmaßnahmen wollte Ajalon zunächst allerdings nicht nennen.
Israels Außenminister Avigdor Lieberman hatte bereits Mittwoch vor "harschen und gravierenden Konsequenzen" gewarnt, sollten die Palästinenser wie geplant in der kommenden Woche bei der Uno ihre Aufnahme als Staat beantragen. Wie diese Konsequenzen genau aussehen sollten, sagte allerdings auch Lieberman nicht.
Israel räumt Botschaft in Jordanien
Die Lage in der Region bleibt äußerst angespannt. Aus Furcht vor gewaltsamen Demonstrationen hat Israel nach Angaben aus diplomatischen Kreisen seinen Botschafter aus Jordanien vorübergehend abgezogen. Nach der Ankündigung pro-palästinensischer Proteste seien Botschafter Daniel Newo und seine leitenden Mitarbeiter vorzeitig heimgeholt worden, hieß es am Donnerstag.
Die Diplomaten verbringen die Wochenende regelmäßig in Israel. Am Wochenende werde über die Rückkehr des Führungspersonals entschieden, hieß es weiter. Bis dahin werde in der von jordanischen Sicherheitskräften gesicherten Vertretung ein Notbetrieb aufrecht erhalten.
In der vorigen Woche war die israelische Botschaft in Kairo von wütenden Demonstranten gestürmt und verwüstet worden. Ägypten und Jordanien sind die einzigen arabischen Staaten, die diplomatische Beziehungen zu Israel unterhalten.
jok/dpa/AFP
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Ja klar..wenn die Palästinenser einen eigenen Staat bekommen würden könnte Israel die illegale Siedlungspolitik gleich vergessen.