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Israel soll UN-Hilfskonvoi beschossen haben

Hercegovac

Pablo Emilio Escobar
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Trotz Feuerpause sollen israelische Soldaten am Nachmittag im Gazastreifen einen Hilfskonvoi der UN beschossen und zwei Helfer getötet haben. Das meldete das UN-Hilfswerk UNRWA. Die UN will als Reaktion alle ihre Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen aussetzen.
Israelische Soldaten haben sollen am Donnerstag während der Feuerpause am Nachmittag im nördlichen Gazastreifen einen Konvoi des UN-Hilfswerks UNRWA beschossen und dabei zwei Helfer getötet haben.


Der eine Helfer, ein Fahrer, starb auf der Stelle, der zweite erlag wenig später seinen Verletzungen, verlautete aus UN-Quellen in der Region. Das Hilfswerk setzte daraufhin mit sofortiger Wirkung sämtliche Aktivitäten im Gazastreifen aus, bestätigte der UNRWA-Sprecher Adnan Abu Hasna in Gaza. Die Hilfe werde erst wieder aufgenommen, wenn die Sicherheit der UN-Mitarbeiter garantiert sei, erklärte Sprecher Chris Gunness am Donnerstag. Trotz einer Koordination der UN-Arbeit mit Israel seien weiterhin Mitarbeiter getroffen und getötet worden.
Der Angriff erfolgte in der Nähe des nach Israel führenden Grenzübergangs Erez. Die Lastwagen seien mit UN-Flaggen gekennzeichnet, die Fahrer mit UN-Westen ausgestattet gewesen, fügte der Sprecher hinzu. Der Konvoi sei mit dem israelischen Militär abgestimmt gewesen. Bei den Fahrern und Helfern habe es sich nicht um unmittelbare UNRWA-Mitarbeiter gehandelt, sondern um Vertragspartner, die vom Hilfswerk engagiert wurden.

Das israelische Militär wollte den Vorfall zunächst nicht kommentieren. Die Aussetzung sämtlicher Aktivitäten durch das UN-Hilfswerk im Gazastreifen erhöht nach Ansicht von Beobachtern den Druck auf die baldige Herbeiführung einer Waffenruhe.
Das Internationale Rote Kreuz hat Israel einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht vorgeworfen, weil Helfer vier Tage lang nicht zu einem bombardierten Haus in Gaza gelangen konnten. Dort harrten in dieser Zeit vier Kinder neben der Leiche ihrer Mutter aus, wie der Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Pierre Wettach, am Donnerstag in Genf mitteilte.
„Das israelische Militär muss von der Situation gewusst haben, tat aber nichts, um den Verletzten beizustehen“, sagte Wettach. Weder den IKRK-Helfern noch den Sanitätern des Palästinensischen Roten Halbmonds sei es ermöglicht worden, die erforderliche Hilfe zu leisten. Erst vier Tage nach dem Granatenangriff auf das Haus in der Siedlung Sajtun sei die Genehmigung dafür erteilt worden, sagte der IKRK-Sprecher.
In drei Häusern seien dann 15 Tote und 18 Verletzte geborgen worden. Unter letzteren waren auch die vier Kinder, die den Angaben zufolge so geschwächt waren, dass sie nicht mehr stehen konnten.
„Das israelische Militär hat bei diesem Vorfall versäumt, seine im humanitären Völkerrecht verankerte Verpflichtung zu erfüllen, für Verletzte zu sorgen und sie zu evakuieren“, hieß es in einer Erklärung des IKRK. Die Verzögerung bei der Zulassung der Rettungsdienste an den Ort des Angriffs sei inakzeptabel.
Der israelische Botschafter in Genf, Aharon Leshno-Yaar wies den Vorwurf des Verstoßes gegen das Völkerrecht zurück. „Sobald die militärische Aktivität beendet war, war es den humanitären Teams möglich, die Verletzten zu evakuieren“, sagte der Diplomat.
Israel respektiere das internationale Völkerrecht und arbeite mit Hilfsorganisationen zusammen, damit Verletzte versorgt werden könnten. In besonders schweren Fällen würde diese auch in israelische Krankenhäuser gebracht.

http://news.de.msn.com/politik/Article.aspx?cp-documentid=12584130
 
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