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Israelische Luftwaffe tötet Militärchef der Hamas

Die Arabische Liga ist ein Witz :lol:

In Syrien sind 50.000 Menschen gestorben,Moscheen werden in die Luft gesprengt,dort schaut die Arabische Liga
zu

Sobald aber Israel einen Terrorchef eliminiert flippen alle aus :lol:
 
Gesetz der Rache

Von Jakob Augstein




Der Wahnsinn geht weiter - die Hamas und Israel schießen pausenlos aufeinander. An Frieden haben beide Seiten kein Interesse. Im Nahen Osten gilt immer noch: Der Krieg ist der Vater aller Dinge.


Wer hat dieses Mal angefangen? Die Hamas feuert Raketen auf Israel. Israel bombardiert den Gaza-Streifen. In den ersten beiden Tagen 350 Raketen und mehr als 600 Luftangriffe: Das ist Krieg. Er ist wieder ausgebrochen. Unter der Oberfläche schwelt er immerzu. Schlag und Gegenschlag halten ihn am Leben. Die Staaten appellieren: England warnt, die Uno fordert, Westerwelle bittet.


Aber das Gesetz der Rache kennt kein Ende. Dieser Krieg wird erst enden, wenn die Krieger die Lust daran verloren haben. Es sieht nicht danach aus. Warum hat Israel Ahmed al-Dschaabari, den Militärchef der Hamas, gerade jetzt getötet? Weil die Wahlen in den USA gelaufen sind und die Wahlen in Israel bevorstehen. Den großen Angriff gegen Iran, für den Benjamin Netanjahu unablässig wirbt, haben die Amerikaner ihm verboten. Jetzt führt er den kleinen Krieg gegen die Hamas. Ein Stellvertreterkrieg, ein Funktionskrieg.
Die Hamas feuert Raketen, Israel bombardiert
Es sah bis vor kurzem nicht gut aus für Netanjahu und seinen Koalitionspartner, Verteidigungsminister Ehud Barak. Als Kriegsherren dominieren sie nun wieder die Berichterstattung. Im vergangenen Jahr waren Hunderttausende Israelis auf die Straße gegangen. Sie hatten gegen Netanjahus Sozial- und Wirtschaftspolitik protestiert. Es hatte solche Demonstrationen in Israel bislang nicht gegeben. Aber wenn Krieg ist, dann sammelt sich das Volk. Und die Opposition muss schweigen.
"Tel Aviv ist Berlin", schrieb die Bild am Sonntag, nachdem sich gezeigt hatte, dass die Raketen der Hamas inzwischen weiter reichen als früher: "Die gleiche Mode, die gleiche Musik, dieselben Wünsche und Werte." Wirklich? In Israel gibt es Gegenden, da wird eine Frau als Hure beschimpft, wenn sie im Bus vorn bei den Männern sitzt. Und es gibt Menschen, die bespucken ein kleines Mädchen auf dem Weg zur Schule, weil es falsch gekleidet ist.
Israel wird von den islamischen Fundamentalisten in seiner Nachbarschaft bedroht. Aber die Juden haben ihre eigenen Fundamentalisten. Sie heißen nur anders: Ultraorthodoxe oder Haredim. Das ist keine kleine, zu vernachlässigende Splittergruppe. Zehn Prozent der sieben Millionen Israelis zählen dazu. Benjamin Netanjahu hat in seinem Kabinett Mitglieder gleich dreier fundamentalistischer Parteien sitzen. Die gleichen Werte?
Diese Leute sind aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihre islamistischen Gegner. Sie folgen dem Gesetz der Rache. Die Hamas feuerte schon im Frühjahr Raketen auf Israel. Israel bombardierte Gaza. Viele Palästinenser kamen ums Leben. Ein 13-jähriger palästinensischer Junge soll vor einer Woche beim Fußballspielen von einem israelischen Helikopter aus erschossen worden sein. Ein geistig behinderter Mann soll vor zwei Wochen getötet worden sein, weil er auf Zuruf der Soldaten nicht stehengeblieben war.
Auch jetzt wieder: Die Hamas feuert Raketen. Israel bombardiert. Das Gesetz der Rache ist grenzenlos.
Gaza - auf diesem Boden gedeiht der Hass der Hamas
Wer es durchbrechen will, muss ihm die Nahrung entziehen. Will Israel das? Wir wissen aus den WikiLeaks-Depeschen, was Israel in Gaza tut. Im Jahr 2008 erklärten israelische Offizielle den Amerikanern, dass Gaza ganz bewusst und absichtsvoll "am Rand des Kollaps" gehalten werde, ohne dass es aber zum völligen Zusammenbruch komme. Gaza solle "auf dem niedrigsten Level funktionieren, der gerade noch eine humanitäre Katastrophe" ausschließe.
Selbst das ist gelogen. Die Katastrophe geschieht. Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen.
1,7 Millionen Menschen hausen da, zusammengepfercht auf 360 Quadratkilometern. Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus.


Und die Palästinenser? Am 29. November will ihr Präsident Mahmud Abbas in der Uno-Vollversammlung den Beobachterstatus beantragen. Die USA können das nicht blockieren. Amerika droht den Vereinten Nationen mit finanziellen Sanktionen. Israel droht mit der Annexion von Gebieten im Westjordanland. Was ist die Botschaft an die Palästinenser? Auch friedliche Mittel helfen euch nichts! Auf diesem Boden gedeiht der Hass der Hamas. "Der Krieg ist das Verbindende, und Recht ist Streit", hat Heraklit gesagt. Der Mann wusste, dass der Krieg nicht trennt, sondern die feindlichen Kämpfer aneinander bindet. Sie sind nur in dieser Bindung, was sie sind. Der Nahe Osten ist wie ein Laborexperiment für diese sehr alte These. Ein trauriges, blutiges, hoffnungsloses Experiment. Irrsinn ist die Gewalt nur demjenigen, der glaubt, dass sie überwunden werden soll. Wer die Sinnstiftung der Gewalt erkannt hat, wird die Hoffnung auf ihre Überwindung fahren lassen.
Im Nahen Osten sollte man nicht auf ein Ende der Gewalt hoffen.


Jakob Augstein über Israels Gaza-Offensive: Gesetz der Rache - SPIEGEL ONLINE
 
Hier, interessanter Artikel.

[h=1]Türkisches Doppelspiel in der Gaza-Krise[/h] Ministerpräsident Erdogan entfacht leidenschaftliche Emotionen gegen Israel. Außenminister Davutoglu sichert Hilfe bei der Vermittlung zu. Die Türkei nutzt den Konflikt für ihre eigenen Interessen. Von Boris Kálnoky
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Foto: dpa Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in Kairo. Bei der Kurzvisite sagte er, der Westen wolle die Arabische Welt in Stücke reißen
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Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel am Montag als "terroristischen Staat" bezeichnet, dessen Handlungen "Akte des Terrors" seien. Außerdem schien er anzudeuten, Israel massakriere Zivilisten und Kinder im Gazastreifen, weil sie Muslime seien.
"Jene, die den Islam mit Terrorismus in Verbindung bringen, schließen ihre Augen im Angesicht der Massentötungen von Muslimen, wenden ihre Köpfe ab vom Massaker der Kinder in Gaza", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters Äußerungen Erdogans auf einer Konferenz der Eurasischen Islam-Schura in Istanbul.
Es sind folgenschwere Worte. Wenn Israel ein Terrorstaat ist, dann muss folgerichtig das Ziel der Türkei sein, auf einen Führungswechsel in Israel hinzuarbeiten, sozusagen auf einen Regimewechsel. Es ist zudem eine Vokabel, die Erdogan nie für Länder wie Iran oder Sudan anwandte, die nachweislich Terrorgruppen unterstützen und die eigene Bevölkerung blutig unterdrücken.
[h=2]Erdogan wiegelt auf, Davutoglu vermittelt[/h] Das ist das eine Gesicht der Türkei im Gaza-Konflikt: Aufwiegeln, leidenschaftliche Emotionen gegen Israel und die westliche Welt entfachen. Am Wochenende sagte er vor ägyptischen und türkischen Geschäftsleuten in Kairo, der Westen wolle die arabische Welt in Stücke reißen – und nach seinen Gesprächen mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Mursi verkündete er, die "Menschheit" werde es besagtem Westen nie verzeihen, wenn "unter dem Vorwand, Israel zu erhalten" Ungerechtigkeit geduldet werde.
Kein Zweifel, hier gibt es kein Suchen nach Balance oder Ausgleich, keine Schuld oder Verantwortung auf beiden Seiten, es gibt nur einen Schuldigen: Israel (als Handlanger des Westens).

Gaza-Streifen
Diplomaten ringen um Frieden in Nahost

Das zweite Gesicht der Türkei ist das des Vermittlers. Bundesaußenminister Guido Westerwelle machte Station in der Türkei, bevor er nach Israel weiterreiste. Am Dienstag will Außenminister Ahmet Davutoglu als Mitglied einer Delegation der Arabischen Liga nach Gaza reisen. Erdogan war am Wochenende in Kairo, als dort fieberhaft unter Einbeziehung eines israelischen Gesandten verhandelt wurde.
[h=2]Türkei will, dass Hamas als Sieger hervorgeht[/h] Wie passt das zusammen? Die Türkei ist Machtfaktor in der Region und hat eigene Interessen, die sie durchsetzen will. Anders als der Iran, der den Konflikt nur schüren will, hat die Türkei Interesse an einer diplomatischen Lösung – aber eine solche, die die Hamas als Sieger aussehen lässt, und damit auch die Türkei – als Protektor, der dies möglich machte.
Es gibt zwei sehr konkrete Gründe, warum Ankara eine "weiche" Lösung will. Der erste: Eine Radikalisierung der Hamas und längerfristige Eskalation des Konflikts würde vor allem den Iran als Machtfaktor in Gaza stärken, denn von dort kommen die Waffen der Hamas. Die Türkei aber will lieber ihren eigenen Einfluss in Gaza ausweiten. Dafür muss der Einfluss des Iran in Gaza zurückgedrängt werden.
[h=2]Ankara fürchtet Verzweiflungstat des Assad-Regimes[/h] Der zweite Grund ist Syrien. Auch dort will die Türkei den eigenen Einfluss ausweiten und den des Iran eindämmen. Aber um das mit dem Iran verbündete Assad-Regime zu stürzen, bedarf es einer Intervention der Staatengemeinschaft. Bisher sieht es danach nicht aus. Gleichzeitig hat die Türkei inzwischen Raketenabwehr-Batterien zum Schutz gegen Syrien erbeten.
Solche Abwehrsysteme machen nur Sinn als Schutz gegen syrische Scud-Raketen, eventuell mit Giftgas-Sprengköpfen. Das wäre natürlich eine Verzweiflungstat im Todeskampf der syrischen Diktatur, wenn die dortige Führung zu dem Schluss kommen sollte, dass ihr Ende nah ist, und dass die Türkei Schuld daran ist. Ankara verlangt seit geraumer Zeit eine Militärintervention der Staatengemeinschaft in Syrien.
Gegen Syrien will und muss sich Ankara also auf die Nato stützen, aber die USA und überhaupt der Westen stehen im Gaza-Konflikt eher auf der Seite Israels als auf der Seite der Hamas. Es ist also auch deswegen sicher sinnvoll für die Türkei, in Gaza auf Verhandlungen und Moderation zu setzen. Das hält sie freilich nicht davon ab, eine interessierte Lösung zu forcieren, die Hamas begünstigt.

Nahost: Türkisches Doppelspiel in der Gaza-Krise - Nachrichten Politik - Ausland - DIE WELT

Ich sage immer wieder, dass die Leitfrage wie folgt lautet: wer wird über die arabische Welt "herrschen", die Arier oder wir Türken?
 
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