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Im Fall der Grashüpfermaus muss die Frage umgekehrt gestellt werden: Der Skorpion hat kaum Chancen, den Angriff des possierlichen Nagers zu überstehen. Forscher haben entschlüsselt, welch raffinierter Mechanismus der Maus ihr wagemutiges Verhalten ermöglicht.
Putzig schaut sie aus, die Grashüpfermaus: Kulleraugen, Wuschelfell, rosa Schnuppernäschen - so als könnte sie keiner Fliege etwas zuleide tun. Anders verhält es sich mit Skorpionen. Kaum ist das Exemplar der GattungCentruroides sculpturatus - Trivialname: Kleiner Texas-Sandskorpion - in ihr Blickfeld gekrabbelt, rennt die Maus los, stürzt sich auf das Tier, verbeißt sich in dessen Körper. In heftiger Abwehr schlägt der Skorpion mit seinem giftigen Schwanz auf die Maus ein, versetzt ihr Stiche ins Gesicht. Die rührt das kaum.
Sekunden später sitzt der kleine Nager wieder auf seinen Hinterpfoten und kaut manierlich an dem erlegten Skorpion herum, als sei er ein Stück Allgäuer Käse.
Es ist ein beeindruckendes Video, das die Forscher um die Neurobiologin Ashlee Rowe von der University of Texas ins Netz gestellt haben, nicht nur, weil es unserem gewohnten Mäusebild widerspricht. Wissenschaftlich spannend ist die Tatsache, dass die Grashüpfermaus schadlos die Attacken eines Skorpions überlebt, dessen Gift als extrem schmerzhaft gilt und sogar Menschen umbringen kann. Offensichtlich haben diese Mäuse es geschafft, im Laufe der Evolution ihr Schmerzempfinden für dieses Gift einfach abzulegen.
Genau das belegen nun Rowe und Kollegen in einer molekularbiologischen Studie, die sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Science vorstellen. In ausgefeilten Experimenten konnten sie zeigen, dass sich im Körper der Maus bestimmte biochemische Mechanismen entwickelt haben, die verhindern, dass jene zwei Schmerzrezeptoren anspringen, über die das Gift des Skorpions üblicherweise wirkt. Mehr noch: Ausgerechnet diese toxische Dosis führt zudem dazu, dass die Maus vorübergehend für alle Arten von Schmerz unempfindlich wird.
Selbst die Wissenschaftler staunten. "Schmerz ist eigentlich sinnvoll, weil er vor Gewebeschäden warnt", erläutern die Autoren. Er erinnert Lebewesen daran, dass man nicht durch Glastüren laufen sollte, und dass womöglich ein Besuch beim Zahnarzt ansteht.
Wissenschaft & Medizin - Süddeutsche.de
Voltage-Gated Sodium Channel in Grasshopper Mice Defends Against Bark Scorpion Toxin - YouTube
Putzig schaut sie aus, die Grashüpfermaus: Kulleraugen, Wuschelfell, rosa Schnuppernäschen - so als könnte sie keiner Fliege etwas zuleide tun. Anders verhält es sich mit Skorpionen. Kaum ist das Exemplar der GattungCentruroides sculpturatus - Trivialname: Kleiner Texas-Sandskorpion - in ihr Blickfeld gekrabbelt, rennt die Maus los, stürzt sich auf das Tier, verbeißt sich in dessen Körper. In heftiger Abwehr schlägt der Skorpion mit seinem giftigen Schwanz auf die Maus ein, versetzt ihr Stiche ins Gesicht. Die rührt das kaum.
Sekunden später sitzt der kleine Nager wieder auf seinen Hinterpfoten und kaut manierlich an dem erlegten Skorpion herum, als sei er ein Stück Allgäuer Käse.
Es ist ein beeindruckendes Video, das die Forscher um die Neurobiologin Ashlee Rowe von der University of Texas ins Netz gestellt haben, nicht nur, weil es unserem gewohnten Mäusebild widerspricht. Wissenschaftlich spannend ist die Tatsache, dass die Grashüpfermaus schadlos die Attacken eines Skorpions überlebt, dessen Gift als extrem schmerzhaft gilt und sogar Menschen umbringen kann. Offensichtlich haben diese Mäuse es geschafft, im Laufe der Evolution ihr Schmerzempfinden für dieses Gift einfach abzulegen.
Genau das belegen nun Rowe und Kollegen in einer molekularbiologischen Studie, die sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Science vorstellen. In ausgefeilten Experimenten konnten sie zeigen, dass sich im Körper der Maus bestimmte biochemische Mechanismen entwickelt haben, die verhindern, dass jene zwei Schmerzrezeptoren anspringen, über die das Gift des Skorpions üblicherweise wirkt. Mehr noch: Ausgerechnet diese toxische Dosis führt zudem dazu, dass die Maus vorübergehend für alle Arten von Schmerz unempfindlich wird.
Selbst die Wissenschaftler staunten. "Schmerz ist eigentlich sinnvoll, weil er vor Gewebeschäden warnt", erläutern die Autoren. Er erinnert Lebewesen daran, dass man nicht durch Glastüren laufen sollte, und dass womöglich ein Besuch beim Zahnarzt ansteht.
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Voltage-Gated Sodium Channel in Grasshopper Mice Defends Against Bark Scorpion Toxin - YouTube