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Arvanitis
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Fall Kardelen: Polizei nimmt dringend Verdächtigen ins Visier
Dringend Verdächtiger im Mordfall Kardelen ermittelt
Erschienen am 04. Februar 2009
Mit diesem Foto wird nach Kardelens Mörder gefahndet (Foto: ddp)
Der Mord an der achtjährigen Kardelen aus Paderborn ist aufgeklärt, aber der Tatverdächtige noch nicht hinter Schloss und Riegel. Ein 29-jähriger türkischer Nachbar ist über eine DNA-Spur überführt worden, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Er ist zusammen mit seiner Ehefrau auf der Flucht; die Ermittler vermuten ihn in der Türkei.
Ali Kur wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Auf seine Spur führte die am Fundort der Leiche entdeckte Visitenkarte eines türkischen Juweliers, sagte der Leiter der Mordkommission, Jürgen Heinz. Der Geschäftsmann hat den gleichen Namen wie Verwandte des Tatverdächtigen. Die Polizei durchsuchte am Montag dessen Wohnung und fand zahlreiche Spuren, darunter DNA-Material. Der genetische Fingerabdruck stimmt nach Angaben von Heinz mit den Spuren des Täters überein. Am Dienstag erwirkte die Staatsanwaltschaft den Haftbefehl.
Foto-Serie Suche nach Kardelen
Mordfall Kardelen Ermittler rekonstruieren die Tat
Hintergrund Entführte und ermordete Kinder
Verdächtiger vermutlich in der Türkei
Das Paar sei am Tag nach der Tat mit einem Rollkoffer in der Nachbarschaft gesehen worden und ist seitdem verschwunden. Nachbarn hatten der Polizei bei Vernehmungen gesagt, beide seien vermutlich in der Türkei, beim kranken Vater des Mannes in Aydin im Westen des Landes. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich in der Umgebung des Wohnorts seines Vaters in Aydin aufhält und Kontakte zu Angehörigen hat.
Freundin Kardelens wohnte im selben Haus
Kardelen wurde nach Polizeiangaben am Montag, 12. Januar, ermordet. Sie hatte eine Freundin besuchen wollen, sie aber nicht angetroffen. In demselben Haus wohnen auch Ali Kur und seine Frau. Die Kripo geht nicht davon aus, dass die 26-jährige Ehefrau etwas mit dem Verbrechen zu tun hat. Unklar war am Mittwoch noch, ob das Kind in der Wohnung des Mannes getötet wurde. Das müsse die Auswertung der Spuren ergeben, hieß es. Die Wohnung habe auf die Polizisten einen gepflegten Eindruck gemacht. Es habe nicht nach einer Flucht ausgesehen.
Mehr aktuelle Nachrichten
Mutmaßlicher Täter hat keinen Führerschein
Am 14. Januar wurde die Kleidung des Mädchens am Straßenrand verstreut entdeckt - rund 60 Kilometer von Paderborn entfernt am Möhnesee im Kreis Soest. Allerdings haben weder Ali Kur noch seine Ehefrau einen Führerschein. An dem See fanden Polizisten am Tag darauf, am 15. Januar, die nackte Leiche des Mädchens in einer Tannenschonung versteckt. Nach dem Ergebnis der Obduktion war Kardelen einem Sexualstraftäter in die Hände gefallen.
Kardelens Familie kennt den Verdächtigen nicht
Eine zuletzt 60-köpfige Mordkommission hatte in den vergangenen Wochen fieberhaft nach dem Täter gesucht. Noch am Montag hatte die Polizei berichtet, es gebe vom Täter keine Spur. Insgesamt waren fast 1000 Hinweise eingegangen. Der Tatverdächtige war seit 2001 in Deutschland, ist türkischer Staatsbürger. Er ist seit 2002 verheiratet, hat keine Kinder und ist nicht vorbestraft. Zunächst hatte er in Herne gewohnt, im August 2007 zog er nach Paderborn. Zuletzt war er arbeitslos. Mit der Familie Kardelens, die ebenfalls aus der Türkei stammt, war er nach Polizeiangaben nicht bekannt.
Eltern geht es nach wie vor sehr schlecht
Die Ermordung Kardelens hatte in ganz Deutschland für Empörung gesorgt. In Paderborn beteiligten sich wenige Tage nach der Tat mehrere tausend Teilnehmer an einem Trauerzug durch die Innenstadt. Seine letzte Ruhestätte hat das Mädchen in der Türkei gefunden. Bei einer Trauerfeier in den Räumen der islamischen Gemeinde in Paderborn hatten zuvor Freunde und Bekannte von der Achtjährigen Abschied genommen. Die Eltern des Mädchens, die Nachbarn und auch die Menschen am Möhnesee reagierten auf die Nachricht von der Identifizierung des mutmaßlichen Mörders erleichtert. Den Eltern gehe es nach wie vor sehr schlecht, sagte ein Vorstandsmitglied der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Paderborn. Viele Nachbarn hatten ihre Kinder nicht mehr allein auf die Straße gelassen, aus Angst vor einer Wiederholungstat.
Dringend Verdächtiger im Mordfall Kardelen ermittelt
Erschienen am 04. Februar 2009
Mit diesem Foto wird nach Kardelens Mörder gefahndet (Foto: ddp)
Der Mord an der achtjährigen Kardelen aus Paderborn ist aufgeklärt, aber der Tatverdächtige noch nicht hinter Schloss und Riegel. Ein 29-jähriger türkischer Nachbar ist über eine DNA-Spur überführt worden, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Er ist zusammen mit seiner Ehefrau auf der Flucht; die Ermittler vermuten ihn in der Türkei.
Ali Kur wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Auf seine Spur führte die am Fundort der Leiche entdeckte Visitenkarte eines türkischen Juweliers, sagte der Leiter der Mordkommission, Jürgen Heinz. Der Geschäftsmann hat den gleichen Namen wie Verwandte des Tatverdächtigen. Die Polizei durchsuchte am Montag dessen Wohnung und fand zahlreiche Spuren, darunter DNA-Material. Der genetische Fingerabdruck stimmt nach Angaben von Heinz mit den Spuren des Täters überein. Am Dienstag erwirkte die Staatsanwaltschaft den Haftbefehl.
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Mordfall Kardelen Ermittler rekonstruieren die Tat
Hintergrund Entführte und ermordete Kinder
Verdächtiger vermutlich in der Türkei
Das Paar sei am Tag nach der Tat mit einem Rollkoffer in der Nachbarschaft gesehen worden und ist seitdem verschwunden. Nachbarn hatten der Polizei bei Vernehmungen gesagt, beide seien vermutlich in der Türkei, beim kranken Vater des Mannes in Aydin im Westen des Landes. Die Ermittler gehen davon aus, dass er sich in der Umgebung des Wohnorts seines Vaters in Aydin aufhält und Kontakte zu Angehörigen hat.
Freundin Kardelens wohnte im selben Haus
Kardelen wurde nach Polizeiangaben am Montag, 12. Januar, ermordet. Sie hatte eine Freundin besuchen wollen, sie aber nicht angetroffen. In demselben Haus wohnen auch Ali Kur und seine Frau. Die Kripo geht nicht davon aus, dass die 26-jährige Ehefrau etwas mit dem Verbrechen zu tun hat. Unklar war am Mittwoch noch, ob das Kind in der Wohnung des Mannes getötet wurde. Das müsse die Auswertung der Spuren ergeben, hieß es. Die Wohnung habe auf die Polizisten einen gepflegten Eindruck gemacht. Es habe nicht nach einer Flucht ausgesehen.
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Am 14. Januar wurde die Kleidung des Mädchens am Straßenrand verstreut entdeckt - rund 60 Kilometer von Paderborn entfernt am Möhnesee im Kreis Soest. Allerdings haben weder Ali Kur noch seine Ehefrau einen Führerschein. An dem See fanden Polizisten am Tag darauf, am 15. Januar, die nackte Leiche des Mädchens in einer Tannenschonung versteckt. Nach dem Ergebnis der Obduktion war Kardelen einem Sexualstraftäter in die Hände gefallen.
Kardelens Familie kennt den Verdächtigen nicht
Eine zuletzt 60-köpfige Mordkommission hatte in den vergangenen Wochen fieberhaft nach dem Täter gesucht. Noch am Montag hatte die Polizei berichtet, es gebe vom Täter keine Spur. Insgesamt waren fast 1000 Hinweise eingegangen. Der Tatverdächtige war seit 2001 in Deutschland, ist türkischer Staatsbürger. Er ist seit 2002 verheiratet, hat keine Kinder und ist nicht vorbestraft. Zunächst hatte er in Herne gewohnt, im August 2007 zog er nach Paderborn. Zuletzt war er arbeitslos. Mit der Familie Kardelens, die ebenfalls aus der Türkei stammt, war er nach Polizeiangaben nicht bekannt.
Eltern geht es nach wie vor sehr schlecht
Die Ermordung Kardelens hatte in ganz Deutschland für Empörung gesorgt. In Paderborn beteiligten sich wenige Tage nach der Tat mehrere tausend Teilnehmer an einem Trauerzug durch die Innenstadt. Seine letzte Ruhestätte hat das Mädchen in der Türkei gefunden. Bei einer Trauerfeier in den Räumen der islamischen Gemeinde in Paderborn hatten zuvor Freunde und Bekannte von der Achtjährigen Abschied genommen. Die Eltern des Mädchens, die Nachbarn und auch die Menschen am Möhnesee reagierten auf die Nachricht von der Identifizierung des mutmaßlichen Mörders erleichtert. Den Eltern gehe es nach wie vor sehr schlecht, sagte ein Vorstandsmitglied der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Paderborn. Viele Nachbarn hatten ihre Kinder nicht mehr allein auf die Straße gelassen, aus Angst vor einer Wiederholungstat.