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Rehana
Guest
Ob sich die Hardliner auf beiden Seiten damit zufrieden geben?
Die Installation des schwarzen Kubus des Künstlers Gregor Schneider, der unter anderem an die Kaaba in Mekka, das religiöse Zentrum muslimischen Glaubens, erinnert, war in Venedig und Berlin unter anderem aus Angst vor angeblichen Anschlägen nicht erlaubt worden. In Venedig, wo der auf eine Höhe von 15 Metern – und damit dem Original sehr nahe kommt - konzipierte Kubus mitten auf dem zentralen Markusplatz stehen sollte, hatte man zudem Bedenken, die religiösen Gefühle von Muslimen mit der abstrakten Skulptur zu verletzen.
Muslime sind verdutzt - seit wann hatte man im Vorfeld an die Gefühle der Muslime gedacht? Schon damals hatte der Zentralrat der Muslime in Deutschland ausdrücklich das Verbot als "nicht förderlich für den Dialog zwischen Muslimen und Christen" bedauert. Und der damalige Vorsitzende Nadeem Elyas (selber aus Mekka stammend) hatte mehrfach diese Haltung der Kunst-Juroren kritisiert; schließlich ist islamisch nichts gegen die Aufstellung einer solcher Skulptur einzuwenden und auch die Muslime stehen für die Freiheit der Künste ein. Der neue Vorstand des Zentralrates sieht das auch so, wie gestern ein Sprecher gegenüber islam.de beteuert.
Nun meldete vor ein paar Tagen die Hamburger Kunsthalle Interesse an. Kunsthallen-Direktor Hubertus Gaßner möchte den meterhohen Würfel ab März 2007 vor der Galerie der Gegenwart aufstellen im Kontext einer Schau zu Kasimir Malewitschs "Schwarzem Quadrat". Mit Gregor Schneider, der die Absagen in Venedig und Berlin "beschämend" nannte, steht er in Kontakt. Die Reaktionen in der Stadt sind also positiv. Die Hamburger Kunsthalle muß keine Proteste befürchten und der Islam kann einmal weniger nicht einfach gegen die Kunst ausgespielt werden.
Ob sich die Hardliner auf beiden Seiten damit zufrieden - siehe Karikaturenstreit – geben? Damit sie zufrieden gestellt werden, könnte man sich vielleicht – um einmal sarkastisch aber nicht minder realistisch einwerfen - in der islamischen Welt erzählen, dass der Kubus als Pissoir genutzt wird. Und hier im Westen könnte man das Gerücht verbreiten, dass die Muslime das Kaabagebilde als trojanisches Pferd nutzen, um alsbald das Hamburger Rathaus zu stürmen?!
Proteste würden dann auf jeden Fall vorprogrammiert sein und die Huntingtons auf beiden Seiten könnten glücklich die Fäuste ballen, übertrifft doch dieser erneute Kampf der Unkulturen ihre kühnsten Horrorszenarien. (AM)
Die Installation des schwarzen Kubus des Künstlers Gregor Schneider, der unter anderem an die Kaaba in Mekka, das religiöse Zentrum muslimischen Glaubens, erinnert, war in Venedig und Berlin unter anderem aus Angst vor angeblichen Anschlägen nicht erlaubt worden. In Venedig, wo der auf eine Höhe von 15 Metern – und damit dem Original sehr nahe kommt - konzipierte Kubus mitten auf dem zentralen Markusplatz stehen sollte, hatte man zudem Bedenken, die religiösen Gefühle von Muslimen mit der abstrakten Skulptur zu verletzen.
Muslime sind verdutzt - seit wann hatte man im Vorfeld an die Gefühle der Muslime gedacht? Schon damals hatte der Zentralrat der Muslime in Deutschland ausdrücklich das Verbot als "nicht förderlich für den Dialog zwischen Muslimen und Christen" bedauert. Und der damalige Vorsitzende Nadeem Elyas (selber aus Mekka stammend) hatte mehrfach diese Haltung der Kunst-Juroren kritisiert; schließlich ist islamisch nichts gegen die Aufstellung einer solcher Skulptur einzuwenden und auch die Muslime stehen für die Freiheit der Künste ein. Der neue Vorstand des Zentralrates sieht das auch so, wie gestern ein Sprecher gegenüber islam.de beteuert.
Nun meldete vor ein paar Tagen die Hamburger Kunsthalle Interesse an. Kunsthallen-Direktor Hubertus Gaßner möchte den meterhohen Würfel ab März 2007 vor der Galerie der Gegenwart aufstellen im Kontext einer Schau zu Kasimir Malewitschs "Schwarzem Quadrat". Mit Gregor Schneider, der die Absagen in Venedig und Berlin "beschämend" nannte, steht er in Kontakt. Die Reaktionen in der Stadt sind also positiv. Die Hamburger Kunsthalle muß keine Proteste befürchten und der Islam kann einmal weniger nicht einfach gegen die Kunst ausgespielt werden.
Ob sich die Hardliner auf beiden Seiten damit zufrieden - siehe Karikaturenstreit – geben? Damit sie zufrieden gestellt werden, könnte man sich vielleicht – um einmal sarkastisch aber nicht minder realistisch einwerfen - in der islamischen Welt erzählen, dass der Kubus als Pissoir genutzt wird. Und hier im Westen könnte man das Gerücht verbreiten, dass die Muslime das Kaabagebilde als trojanisches Pferd nutzen, um alsbald das Hamburger Rathaus zu stürmen?!
Proteste würden dann auf jeden Fall vorprogrammiert sein und die Huntingtons auf beiden Seiten könnten glücklich die Fäuste ballen, übertrifft doch dieser erneute Kampf der Unkulturen ihre kühnsten Horrorszenarien. (AM)