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Idsteiner Friedensbündnis stellt im evangelischen Gemeindehaus Ziele des "Benkovac-Projektes" von Pax Christi vor
Vom 12.05.2005
tom. IDSTEIN "Begegnung über Mauern hinweg" - so lautete der Titel der Veranstaltung, zu der das Idsteiner Friedensbündnis ins evangelische Gemeindehaus geladen hatte. Zentraler Inhalt war der Bericht der Friedensfachkraft Atana Grbic-Martinovic über das "Benkovac-Projekt" der katholischen Friedensorganisation "Pax christi". Benkovac, das ist ein Dorf in Kroatien, einem Land, in dem noch vor wenigen Jahren ein blutiger Bürgerkrieg tobte. Heute, über zehn Jahre nach Kriegsende, sind zumindest die touristisch genutzten Küstengebiete wieder ein Blickfang: Kristallklare See, Strände wie aus dem Bilderbuch und wunderschöne, neue Gebäude, die die Promenade säumen.
Doch nur wenige Kilometer landeinwärts präsentiert sich dem Betrachter ein gänzlich anderes Bild, wie Wolfgang Weymann, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Benkovac, zu berichten wusste: Zerbombte Häuser, Minenfelder und allgegenwärtig die menschlichen Schicksale. Hier liegt das Betätigungsfeld von Atana Grbic-Martinovic. Und die Probleme in Benkovac sind mannigfaltig. Das Dorf, das seit Jahrhunderten gleichermaßen von Serben und Kroaten bewohnt wurde, hatte die Wucht des Krieges deutlich zu spüren bekommen. Noch heute ist der Hass der ethnischen Gruppen untereinander zu spüren und eine Arbeitslosenquote von bis zu 80 Prozent kompliziert die Aufgabe zusätzlich.
Doch wo genau liegt eigentlich Atanas Betätigungsfeld? Das seit 1996 betriebene Benkovac-Projekt ist nicht etwa dazu ins Leben gerufen worden, um die Menschen der Stadt durch materielle Zuwendungen zu unterstützen. Auch, wenn in den Anfängen (1996) dies durchaus dazu gehörte. Doch vielmehr besteht seine Aufgabe darin, den Menschen ein friedliches Miteinander zu ermöglichen. Gewaltfreie Kommunikation lautet die Devise. "Friedensförderung, das ist ein Prozess, der in kleinen Schritten abläuft", beschrieb Wolfgang Weymann seine Erfahrungen. Und die Ausführungen von Atana Grbic-Martinovic bestätigten ihn dabei nur.
Sie berichtete unter anderem von den nicht nur anfänglichen Vorbehalten der Menschen um Benkovac gegenüber der katholischen Organisation "Pax christi". Katholiken - das sind im ehemaligen Jugoslawien vor allen Dingen die Kroaten. Und schon haben Serben und Muslime Vorurteile. Doch im Laufe der Zeit konnte die Organisation immer mehr Erfolge erzielen. Ein Jugendclub, ein Internetcafé, eine Art Kindergarten oder eine kleine Zeitung sind in Benkovac bereits durch die Arbeit von Atana und ihren Kollegen/innen entstanden. Sie sollen vor allen Dingen Kindern und Jugendlichen helfen, auch in Zukunft gewaltfrei miteinander umzugehen.
Bis 2006 noch wird das Projekt durch deutsche Behörden gefördert (es ist das älteste Friedensprojekt dieser Art im ehemaligen Jugoslawien). Hauptsächlich jedoch finanziert sich das "Benkovac Projekt" durch Spenden, wie Thomas Meinhardt, Sprecher von "Pax christi", erklärte. Auch Atanas Vertrag läuft bis Ende nächsten Jahres. Danach, so lautet der Plan, soll das Projekt von einer kroatischen Patenorganisation weiter getragen werden.
http://www.wiesbadener-tagblatt.de/region/objekt_i.php3?artikel_id=1895540
Vom 12.05.2005
tom. IDSTEIN "Begegnung über Mauern hinweg" - so lautete der Titel der Veranstaltung, zu der das Idsteiner Friedensbündnis ins evangelische Gemeindehaus geladen hatte. Zentraler Inhalt war der Bericht der Friedensfachkraft Atana Grbic-Martinovic über das "Benkovac-Projekt" der katholischen Friedensorganisation "Pax christi". Benkovac, das ist ein Dorf in Kroatien, einem Land, in dem noch vor wenigen Jahren ein blutiger Bürgerkrieg tobte. Heute, über zehn Jahre nach Kriegsende, sind zumindest die touristisch genutzten Küstengebiete wieder ein Blickfang: Kristallklare See, Strände wie aus dem Bilderbuch und wunderschöne, neue Gebäude, die die Promenade säumen.
Doch nur wenige Kilometer landeinwärts präsentiert sich dem Betrachter ein gänzlich anderes Bild, wie Wolfgang Weymann, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Benkovac, zu berichten wusste: Zerbombte Häuser, Minenfelder und allgegenwärtig die menschlichen Schicksale. Hier liegt das Betätigungsfeld von Atana Grbic-Martinovic. Und die Probleme in Benkovac sind mannigfaltig. Das Dorf, das seit Jahrhunderten gleichermaßen von Serben und Kroaten bewohnt wurde, hatte die Wucht des Krieges deutlich zu spüren bekommen. Noch heute ist der Hass der ethnischen Gruppen untereinander zu spüren und eine Arbeitslosenquote von bis zu 80 Prozent kompliziert die Aufgabe zusätzlich.
Doch wo genau liegt eigentlich Atanas Betätigungsfeld? Das seit 1996 betriebene Benkovac-Projekt ist nicht etwa dazu ins Leben gerufen worden, um die Menschen der Stadt durch materielle Zuwendungen zu unterstützen. Auch, wenn in den Anfängen (1996) dies durchaus dazu gehörte. Doch vielmehr besteht seine Aufgabe darin, den Menschen ein friedliches Miteinander zu ermöglichen. Gewaltfreie Kommunikation lautet die Devise. "Friedensförderung, das ist ein Prozess, der in kleinen Schritten abläuft", beschrieb Wolfgang Weymann seine Erfahrungen. Und die Ausführungen von Atana Grbic-Martinovic bestätigten ihn dabei nur.
Sie berichtete unter anderem von den nicht nur anfänglichen Vorbehalten der Menschen um Benkovac gegenüber der katholischen Organisation "Pax christi". Katholiken - das sind im ehemaligen Jugoslawien vor allen Dingen die Kroaten. Und schon haben Serben und Muslime Vorurteile. Doch im Laufe der Zeit konnte die Organisation immer mehr Erfolge erzielen. Ein Jugendclub, ein Internetcafé, eine Art Kindergarten oder eine kleine Zeitung sind in Benkovac bereits durch die Arbeit von Atana und ihren Kollegen/innen entstanden. Sie sollen vor allen Dingen Kindern und Jugendlichen helfen, auch in Zukunft gewaltfrei miteinander umzugehen.
Bis 2006 noch wird das Projekt durch deutsche Behörden gefördert (es ist das älteste Friedensprojekt dieser Art im ehemaligen Jugoslawien). Hauptsächlich jedoch finanziert sich das "Benkovac Projekt" durch Spenden, wie Thomas Meinhardt, Sprecher von "Pax christi", erklärte. Auch Atanas Vertrag läuft bis Ende nächsten Jahres. Danach, so lautet der Plan, soll das Projekt von einer kroatischen Patenorganisation weiter getragen werden.
http://www.wiesbadener-tagblatt.de/region/objekt_i.php3?artikel_id=1895540