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Klimawandel + Umweltschutz

„Wir wurden übergangen“. Nach Billionen-Deal bei Klimakonferenz brechen sich im Saal Wut und Empörung Bahn
Die Weltklimakonferenz in Baku ist mit einer Einigung zu Ende gegangen. Doch mit der sind längst nicht alle einverstanden, die mitverhandelt haben. Unmittelbar nach der Verabschiedung der Beschlüsse kochten im Plenum die Emotionen hoch, weil sich einige übergangen fühlten.

Im Video: „Wird viel geschrien“: Auf den Fluren der Klimakonferenz läuft jetzt ein Nervenkrieg

Nach einem turbulenten Verlängerungs-Tag hat die Präsidentschaft der Weltklimakonferenz in der Nacht zum Sonntag einen Deal durchgeboxt:

300 Milliarden US-Dollar sagen die Industrieländer den ärmeren Ländern jährlich für die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen zu. Gefordert hatten die Entwicklungsländer jedoch 1,3 Billionen Euro.
Das deckt sich mit der Einschätzung einer unabhängigen UN-Expertengruppe, die den Bedarf an externer Hilfe bei rund 1 Billion US-Dollar pro Jahr bis 2030 sieht – und bei 1,3 Billionen bis 2035.
Die Abschlusserklärung der Klimakonferenz greift die 1,3 Billionen zwar auf – allerdings nur als Zielgröße ohne nähere Angaben zur Herkunft der Mittel, die aus „öffentlichen und privaten Quellen“ stammen sollen.
Der aserbaidschanische COP-Präsident Mukhtar Babayev hatte die Beschlüsse durchgeboxt und dann schnell mit dem üblichen Hammerschlag besiegelt. Etliche Staaten fühlten sich übergangen und beklagten, Wortmeldungen seien im Vorfeld ignoriert worden.

Umso wütender meldeten sie sich im Anschluss im Plenum zu Wort:

Indien: Die indische Delegierte hielt eine wütende Rede und sprach von einem „inszenierten“ Abkommen, das die COP-Präsidentschaft trotz aller Bedenken und Einwände durchgedrückt habe. Damit erntet sie laute Zustimmung im Saal. Sie kritisierte, dass die Industrieländer eine viel höhere Ambition an den Tag legen müssten, und stellte klar, dass Indien die Abschlusserklärung ablehnt.

Nigeria: Die Vertreterin des afrikanischen Staates sagte, das Durchwinken des Klimafinanzierungsziels sei „eine Beleidigung dessen, was in der Konvention steht“, und 300 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2035 seien ein „Witz“. Sie forderte, die Einigung noch einmal zu überdenken und betonte: „Wir haben als Länder das Recht zu entscheiden, ob wir das akzeptieren oder nicht. Ich sage, wir akzeptieren das nicht. (…) Es ist 3 Uhr morgens und wir klatschen in die Hände und sagen, dass wir das tun werden. Das glaube ich nicht.“

 

Ich verstehe kaum, warum so hart verhandelt wird, für etwas, was am Ende ohnehin nicht umgesetzt wird... Naja, wahrscheinlich denkt man, dass Europa schon irgendwie die Zahlungen überweisen wird, aber ob bestimmte Länder ihre Emissionen zurückschrauben...? Ich bezweifle das ja mal.
 
Temperaturen um den Gefrierpunkt senken die menschliche Intelligenz. Ich möchte ja jetzt nicht 0 Grad Levin erwähnen :mrgreen:

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Hitzewellen treffen Teile der Welt rasanter als prognostiziert
Nordwesteuropa ist am stärksten von Extremtemperaturen betroffen. Klimamodelle können extreme Trends offenbar nicht ausreichend vorhersagen

In Teilen Europas und anderen Regionen mehren sich extreme Hitzewellen durch die globale Erwärmung rasanter, als die modernsten Klimamodelle prognostizierten, berichten in Österreich tätige Forschende im Fachjournal PNAS. "Sie sind meist mit schwerwiegenden gesundheitlichen Auswirkungen verbunden und oft verheerend für die Landwirtschaft, Vegetation und Infrastruktur", sagt Kai Kornhuber vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien.

Ein Team um Kornhuber untersuchte die weltweit aufgetretenen Hitzewellen der vergangenen 65 Jahre und identifizierte Gebiete, in denen extreme Sommerhitze deutlich schneller zunimmt als im Durchschnitt. Dies führte zu Temperaturspitzenwerten, die wiederholt überboten wurden. Die extremen Hitzewellen traten vor allem in den letzten fünf Jahren auf. 2023 war das heißeste Jahr der Messgeschichte und hat eine ganze Reihe von Rekorden gebrochen. Das Jahr 2024 ist auf dem besten Weg, es zu überholen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird heuer erstmals die 1,5-Grad-Schwelle übertroffen.

 
Die "Weltklimakonferenzen" haben im Ergebnis ungefähr den gleichen Stellenwert wie der Eurovision Songkontest.

Einigkeit gibts nur unter den Ländern der Südhalbkugel: Der reiche Norden muss zahlen!
Gehen wir einmal davon aus, dass der "reiche Norden" tatsächlich alles bezahlt, was vereinbahrt wurde und zig Billionen Euros (Dollar werden so schnell ja jetzt nicht fließen) nach Afrika, Südamerika, Ozeanien und sonstwohin schicken. Welche Projekte würden damit wohl umgesetzt werden? Bei wem würde das Geld wohl landen?

Vor allem aber: Was würde das an der Erderwärmung und an der Veränderung des Klimas ändern?
Es wäre bei weitem wichtiger, dass neben gewissen Zahlungen an "den Süden" verpflichtende Maßnahmen für ALLE (nicht nur die größten Umweltverschmutzer) festgeschrieben werden. Die leidige Elektroauto-Diskussion ist in den meisten Ländern in Europa ja eine lächerliche Peinlichkeit. Das generelle Klimaproblem ist ja das völlig verrückte Konsumverhalten- der "reichen" Länder. Stichworte "Fast-food", "fast-fashion", usw... Alles basierend auf Raubbau an der Natur und auf Plastik. Gewässer, Böden, Tiere (auch Nutztiere) sind voll mit Plastik/Mikroplastik.
DA muss man ansetzen! Ein paar Billionen Euros als "Strafzahlung" ändern nichts an der Klimaproblematik.
 
Bei Unwettern: Spanien führt „Klimaurlaub“ ein
Angesichts von Naturkatastrophen wie den verheerenden Überschwemmungen Ende Oktober wird in Spanien ein „bezahlter Klimaurlaub“ eingeführt: Im Falle von akuten Unwetterwarnungen sollen so für bis zu vier Tage jegliche Fahrten oder Reisen vermieden werden, wie die spanische Arbeitsministerin Yolanda Diaz gestern im Sender RTVE sagte.

Die Neuregelung wurde bereits im spanischen Kabinett beschlossen. Im Falle einer von den Behörden herausgegebenen Unwetter- oder Flutwarnung können Arbeitnehmer somit vier Tage lang zu Hause bleiben und erhalten ihren Lohn vom Staat.

 
Anhörungen starten
IGH urteilt über Klimagerechtigkeit
Der Internationale Gerichtshof (IGH) beschäftigt sich mit Klimawandel und -gerechtigkeit. Am Montag beginnen die Anhörungen der Länder. Ganz oben auf der Liste steht der durch den Anstieg des Meeresspiegels stark betroffene Inselstaat Vanuatu. Die UNO-Generalversammlung hatte in einer Resolution, die auf Vanuatu zurückgeht, den IGH im März 2023 mit einem Rechtsgutachten zur Verpflichtung von Staaten, sich für Klimaschutz einzusetzen, beauftragt. Die Bewertung des IGH könnte sich als richtungsweisend erweisen.

Aus der Sicht von Beobachtern und Beobachterinnen galt bereits die UNO-Resolution mit der Beauftragung des IGH als erster wegweisender Schritt. „Sie schreiben gerade gemeinsam Geschichte“, hatte denn auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bereits nach Verabschiedung der Resolution verkündet.

 
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