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Rehana
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Kosova ist mit den Kurden
Der Krieg gegen den Irak und die Debatte in Kosova/Kosovo
von Agron Sadiku
"Kosova ist mit den Kurden"
Ein Artikel mit dieser Überschrift erschien am Freitag den 28. März in der albanischen Tageszeitung Koha Ditore. Zunehmend werden analytische Artikel, vor allem aus der englischen Presse, zur Kurdenfrage in albanischer Sprache nachgedruckt. In der Tat, besonders das Schicksal der Kurden, steht in der Debatte über den Krieg am Golf in Kosova/Kosovo im Fokus.
Das Interesse
Viele Albaner vergleichen die kurdische Geschichte mit ihrer eigenen Geschichte. Die albanische Öffentlichkeit, kritisiert die Türkei, wegen der permanenten Unterdrückung der Kurden. Die Unterdrückung der kurdischen Sprache und Kultur, erinnert viele Albaner an den serbischen Chauvinismus. Zustimmend wird in Koha Ditore auf den englischen Journalisten Garton Ash Bezug genommen. Jener stellte in der englischen Presse die Frage: „ Die Türkei muß sich fragen lassen ob sie wirklich zu Europa gehöre, wenn sie weiter derart repressiv gegen die Kurden vorgehe“.
Die Absichten der Türkei, sich die kurdischen Gebiete im Nordirak, unter den Nagel zu reisen werden in der albanischen Gesellschaft entschieden abgelehnt. Das Recht der Kurden über ihr Schicksal selbst zu bestimmen wird unterstützt. Oft wird in den Diskussionen in Kosova betont: Die Kurden sind das größte Volk auf der Welt ohne eigenen Staat.
Gegen Saddam - Skepsis gegenüber den USA
Allgemein wird das faschistische Regime in Bagdad abgelehnt. Dennoch unterstützt die albanische Presse nicht bedingungslos die US-Militäraktion. Aufgrund der Erfahrungen in Kosova werden den USA durchaus eigennützige Interessen unterstellt. Obwohl es in Kosova keine nennenswerte Antikriegsbewegung gibt, geht man auch in Kosova davon aus, dass es den USA um geostrategische Interessen, sowie um Profit und ÖL geht.
Dennoch wird allgemein davon ausgegangen, dass es nach Saddam nur besser werden könne. Die kurdischen Parteien im Irak werden unterstützt. Es wird den Kurden das Recht zugestanden gegen das Regime im Irak zu kämpfen. Dennoch bestehe für die Kurden, die Gefahr von den USA verraten zu werden. Offensichtlich dominiert hier die Erfahrung der Kosovaren, denen von der UNMIK bis heute ein Referendum über den Status Kosovas nicht zugestanden wird.
Die Mehrheitsmeinung in Kosova läßt sich wie folgt zusammenfassen: 1. Das Regime Saddams wird eindeutig abgelehnt. 2. Die Ziele der US- Aktion werden kritisch hinterfragt, ohne ihnen die Legitimität grundsätzlich abzusprechen. 3. Es wird versucht herauszubekommen was die Bevölkerung im Irak selbst wünscht. 4. Die Bestrebungen der Kurden werden geteilt.
Agron Sadiku
P.s Die Araber verlangen von Serbien die baldige Unabhängigkeit der Albaner aus Kosovo. Sogar mit den Türken wollen die über die Zukunft der Kurden aus der Türkei besprechen.
Der Krieg gegen den Irak und die Debatte in Kosova/Kosovo
von Agron Sadiku
"Kosova ist mit den Kurden"
Ein Artikel mit dieser Überschrift erschien am Freitag den 28. März in der albanischen Tageszeitung Koha Ditore. Zunehmend werden analytische Artikel, vor allem aus der englischen Presse, zur Kurdenfrage in albanischer Sprache nachgedruckt. In der Tat, besonders das Schicksal der Kurden, steht in der Debatte über den Krieg am Golf in Kosova/Kosovo im Fokus.
Das Interesse
Viele Albaner vergleichen die kurdische Geschichte mit ihrer eigenen Geschichte. Die albanische Öffentlichkeit, kritisiert die Türkei, wegen der permanenten Unterdrückung der Kurden. Die Unterdrückung der kurdischen Sprache und Kultur, erinnert viele Albaner an den serbischen Chauvinismus. Zustimmend wird in Koha Ditore auf den englischen Journalisten Garton Ash Bezug genommen. Jener stellte in der englischen Presse die Frage: „ Die Türkei muß sich fragen lassen ob sie wirklich zu Europa gehöre, wenn sie weiter derart repressiv gegen die Kurden vorgehe“.
Die Absichten der Türkei, sich die kurdischen Gebiete im Nordirak, unter den Nagel zu reisen werden in der albanischen Gesellschaft entschieden abgelehnt. Das Recht der Kurden über ihr Schicksal selbst zu bestimmen wird unterstützt. Oft wird in den Diskussionen in Kosova betont: Die Kurden sind das größte Volk auf der Welt ohne eigenen Staat.
Gegen Saddam - Skepsis gegenüber den USA
Allgemein wird das faschistische Regime in Bagdad abgelehnt. Dennoch unterstützt die albanische Presse nicht bedingungslos die US-Militäraktion. Aufgrund der Erfahrungen in Kosova werden den USA durchaus eigennützige Interessen unterstellt. Obwohl es in Kosova keine nennenswerte Antikriegsbewegung gibt, geht man auch in Kosova davon aus, dass es den USA um geostrategische Interessen, sowie um Profit und ÖL geht.
Dennoch wird allgemein davon ausgegangen, dass es nach Saddam nur besser werden könne. Die kurdischen Parteien im Irak werden unterstützt. Es wird den Kurden das Recht zugestanden gegen das Regime im Irak zu kämpfen. Dennoch bestehe für die Kurden, die Gefahr von den USA verraten zu werden. Offensichtlich dominiert hier die Erfahrung der Kosovaren, denen von der UNMIK bis heute ein Referendum über den Status Kosovas nicht zugestanden wird.
Die Mehrheitsmeinung in Kosova läßt sich wie folgt zusammenfassen: 1. Das Regime Saddams wird eindeutig abgelehnt. 2. Die Ziele der US- Aktion werden kritisch hinterfragt, ohne ihnen die Legitimität grundsätzlich abzusprechen. 3. Es wird versucht herauszubekommen was die Bevölkerung im Irak selbst wünscht. 4. Die Bestrebungen der Kurden werden geteilt.
Agron Sadiku
P.s Die Araber verlangen von Serbien die baldige Unabhängigkeit der Albaner aus Kosovo. Sogar mit den Türken wollen die über die Zukunft der Kurden aus der Türkei besprechen.