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Kosovo: EnBW streicht Milliarden-Deal

Kosovo: EnBW streicht Milliarden-Deal

Statt vier gibt es nur noch zwei Bieter für das Mega-Kraftwerksprojekt „Kosova C“. Schuld soll der vermurkste Vergabeprozeß sein, aber auch Serbiens Lobbying
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Prishtina. Der deutsche Energiekonzern Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) und sein Partner Washington Group ziehen sich aus dem Rennen um das Kohlekraftwerksprojekt „Kosova C“ zurück. Dies berichtet Reuters, EnBW bestätigt auf Anfrage und gibt als Begründung an, „in Absprache mit dem Partner die Prioritäten bei Auslandsinvestments neu geordnet“ und im Zuge dessen „Kosova C“ gestrichen zu haben.
Das „Jahrhundertprojekt“ im Kosovo ist 2000 MW und rund drei Milliarden € schwer und sollte den Strommangel in dem Land lindern sowie Stromexporte ermöglichen. Nach dem Ausstieg der deutschen RWE Anfang Juli sind noch zwei Bieterkonsortien übrig: Die tschechische CEZ mit dem US-Partner AES und die italienische Enel mit einem griechischen Konzern.
Der kosovarische Premier Hashim Thaci kündigte im Juli an, der Zuschlag für das Megaprojekt werde bald erteilt. Unterdessen hagelt es aber Kritik der Opposition am Vergabeprozess – es gab über die Jahre verteilt mehrere Anläufe, zuletzt wurden die Wunschvorstellungen der Regierung erneut geändert. Premier Thaci will das Kohlekraftwerk nun doch in zwei Etappen bauen lassen statt in einer, er geht damit angeblich auf Präferenzen der Weltbank ein. Ein EnBW-Sprecher wollte auf Fragen zum Vergabeprozeß nicht eingehen.
Die junge Republik Kosovo wurde Anfang Juli als 186. Mitglied in den IWF und die Weltbank aufgenommen – die serbische Regierung protestierte freilich dagegen.
Druck aus Serbien
Serbien soll hinter den Kulissen auch stark dafür lobbyiert haben, dass sich die Reihen der Bewerber für „Kosova C“ lichten. Serbien wirbt aktuell selbst um Investitionen der Energiekonzerne und weist dabei zu gern auf das Investrisiko im Kosovo hin.
Kosovo kann sich zumindest rühmen, heuer ein BIP-Wachstum von zwei bis drei Prozent zustande zu bringen. Die Regierung will einige Privatisierungen wiederbeleben: So wurde gestern die Konzessionsvergabe für den Flughafen Prishtina ausgeschrieben, das Mindestinvestment liegt bei 85 Millionen €.

Quelle Wirtschaftsblatt.de
 
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