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Kroatien: 600.000 Serben getötet

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Kroatien: 600.000 Serben getötet

Ich poste hier den Artikel der AG Friedensforschung der Universität Kassel.
Viele Inhalte waren mir nicht bekannt, und ich denke, daß es vielen weiteren Usern so eregen dürfte.
Das Interview hierzu ist vom Mai 2010.

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[h1]"Katholischer Klerus war an Vernichtungslagern beteiligt"[/h1]
[h2]Was uns der Geschichtsunterricht über die Zeit des Faschismus verschwieg: In Kroation wurden 600000 Serben umgebracht. Gespräch mit Barry M. Lituchy[/h2]
Barry M. Lituchy lehrt Geschichte an einem College in New York City. Er ist Mitbegründer und Vorsitzender des »­Jasenovac Research Institute«.

Dieser Tage jährt sich zum 65. Mal die Auflösung des Konzentrationslagers Jasenovac in Kroatien. Der Nazijäger Simon Wiesenthal hat die dort an Serben begangenen Verbrechen zwar als die schwersten nach den Judenmorden bezeichnet - hierzulande weiß jedoch kaum jemand davon. Wieso eigentlich nicht?

Ein Grund dafür ist die Beteiligung der katholischen Kirche an diesen Verbrechen. Nachdem die deutschen Faschisten Jugoslawien überfallen und im April 1941 zerschlagen hatten, wurde auf dem Gebiet Kroatiens und Bosniens der »Unabhängige Staat Kroatien« ausgerufen. An dessenfaschistischem Ustascha-Regime war der katholische Klerus auf allen Ebenen beteiligt - von der Regierung bis hin zu den über 30 Vernichtungslagern, in denen vor allem Serben, Juden und Roma umkamen.

Jasenovac war das größte KZ in ganz Südosteuropa. Hinsichtlich der Opferzahl ist es nach Auschwitz, Majdanek und Treblinka das vermutlich viertgrößte überhaupt. Die genaue Zahl der Ermordeten wird man nie feststellen können - Wiesenthal spricht von 600000 Opfern.

Der katholische Klerus war also eine Mörderbande?
Wie konnte das jahrzehntelang unter der Decke gehalten werden?


Die USA haben den Vatikan von jeher als Bollwerk gegen den Kommunismus gesehen - sie hatten also ein Interesse daran, ihn vor solchen Vorwürfen zu bewahren. Außerdem wollte die katholische Kirche selbst ihre Kollaboration mit den deutschen Faschisten vergessen machen. Nach dem 2. Weltkrieg hatte der kroatische Klerus Faschisten aus ganz Europa über die »Rattenlinie« zum Vatikan gebracht, von wo aus sie mit falschen Pässen in Südamerika untertauchten. Darunter waren auch die Massenmörder Josef Mengele und Adolf Eichmann. Die USA und Großbritannien unterstützten das und setzten viele Nazis als Agenten ihrer Geheimdienste ein.

Das Ende des Vernichtungslagers Jasenovac ist nicht genau zu datieren - warum nicht?

Alles spielte sich zwischen Ende April und Anfang Mai 1945 ab. Im April bereitete die Ustascha die Liquidierung des Lagers vor, nachdem die jugoslawischen Partisanen immer wieder angriffen hatten. Auch die Rote Armee war nach Jugoslawien vorgedrungen.

Die Ustascha hatte unterdessen alle Frauen in dem Lager liquidiert, woraufhin einige der überlebenden 2000 Männer für den 22. April den Ausbruch planten. Unbewaffnet, wie sie waren, stellten sich Hunderte von ihnen der schwerbewaffneten Ustascha entgegen - 140 Häftlingen gelang die Flucht, der Rest wurde umgebracht. Die Klerikalfaschisten haben daraufhin alles zerstört und die noch verbliebenen Häftlinge ermordet. Als die Partisanen einmarschierten, fanden sie ein leeres Lager vor.

Sie haben Mitte der 1990er Jahre in New York das »Jasenovac Research Institute« gegründet, auf dem Höhepunkt einer neuen Propagandawelle gegen Serbien. Warum?

Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus in Osteuropa ging es den führenden kapitalistischen Staaten darum, auch in Jugoslawien die sozialistische Wirtschaftsordnung zu zerschlagen. Seit Ende der 80er Jahre wurden dazu die Serben systematisch dämonisiert, und es wurden faschistische Organisationen reaktiviert, die sich u.a. in den USA, in Kanada, Australien und Lateinamerika gehalten hatten.

Franjo Tudjman führte Kroatien dann 1991 in die Unabhängigkeit, wobei er den Mythos der Ustascha wiederbelebte und deren Symbole benutzte. Die heutige Fahne Kroatiens basiert auf jener der Faschisten. Eine vergleichbare Entwicklung gab es in Bosnien: Alija Izetbegovic führte das Land erst in den Krieg und dann in die Unabhängigkeit. Im 2. Weltkrieg hatte er der vom SS-Führer Heinrich Himmler gegründeten Bewegung der Jungen Muslime angehört, die Teil der bosnisch-muslimischen SS-Division war.

Die Gründung des Instituts war für mich ein Mittel, den Lügen der NATO etwas entgegensetzen zu können. Ich denke, daß die Geschichte die wichtigste Waffe gegen die Lügen der 90er Jahre ist

Interview: Cathrin Schütz

* Aus: junge Welt, 6. Mai 2010
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weiterlesen hier:
600.000 Serben in KZ Jasenovac ermordet, 07.05.2010 (Friedensratschlag)
 
Die Zahl der Opfer in Jasenovac war stets Gegenstand von Manipulationsversuchen, gefolgt von bis heute heftigen politischen Debatten und Konflikten.

  • Die nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft als „systematischste und objektivste“ beurteilte Studie[4] des serbischen Historikers Bogoljub Kočović kommt zu einer Opferzahl von 70.000 Personen im KZ Jasenovac.
KZ Jasenovac ? Wikipedia
 
Damit es nicht als Spam gilt:

Die Zahl der Opfer in Jasenovac war stets Gegenstand von Manipulationsversuchen, gefolgt von bis heute heftigen politischen Debatten und Konflikten.
  • Die nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft als „systematischste und objektivste“ beurteilte Studie[4] des serbischen Historikers Bogoljub Kočović kommt zu einer Opferzahl von 70.000 Personen im KZ Jasenovac.
  • Verschiedene Institute und Historiker, darunter das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem, die Holocaust Encyclopedia des staatlichen United States Holocaust Memorial Museum und die Historiker Slavko Goldstein und Vladimir Žerjavić kommen jeweils zu Opferzahlen zwischen 80.000 und 90.000 Personen in Jasenovac.[5][6][7][8]
  • Die von der sozialistischen Regierung Jugoslawiens beauftragte Landeskommission von Kroatien untersuchte 1946 die Vorgänge in Jasenovac und schätzte die Zahl der ermordeten Menschen auf 500.000 bis 600.000.[9]
  • Der kroatischstämmige österreichische General Lothar Rendulic ging bereits im August 1943 von 500.000 ermordeten Serben aus, wurde aber von einem hochrangigen Ustascha-Funktionär der Verleumdung bezichtigt; dieser behauptete, es seien nicht mehr als 200.000.[10]
  • Der österreichische NS-Politiker Hermann Neubacher schreibt in seinen Memoiren, die von führenden Ustascha-Männern angegebene Zahl von einer Million sei „eine ruhmredige Übertreibung“, er selbst schätze die Zahl der getöteten aufgrund der ihm zugekommenen Berichte auf 750.000.[11]
  • Der ehemalige serbische Außenminister Vuk Drašković schätzt, dass in Jasenovac zwischen 700.000 und 1,2 Millionen Menschen getötet wurden.[12]
  • Franjo Tuđman sprach von „wahrscheinlich 30.000 bis 40.000 Gefangenen“, die in Jasenovac umgekommen seien; Josip Jurčević hält die oben genannten Angaben von Kočović und Žerjavić für zu hoch und lobt, trotz Kritik im Detail, Tuđmans Publikation, ohne sich auf eigene Zahlen festzulegen.[13]
  • Die objektivste Theorie also, von einem Serben selbst gestellt, geht von nicht mehr als 60.000-70.000 Toten aus. Natürlich 70.000 zu viel. Was du nutzst, sind die serbischen Angaben.
 
Prema newyorškom popisu Jasenovac Researsch Instituta (Jasenovac) u tom je logoru bilo oko 650.000 žrtava. "Prema dostupnim informacijama, iza tog Instituta nalazi se bivši diplomat SFRJ dr. Milan Bulajić, dugogodišnji rukovoditelj Muzeja genocida u Beogradu i predsjednik Srpskog Fonda za istraživanje genocida." "Prema zadnjim informacijama, Jasenovac Research Institute sada vodi Darko Trifunović, mlađahni Srbin protiv kojeg FBI vodi istragu zbog ugrožavanja demokracije i širenja mržnje na rasnoj osnovi!" [1]
Prema poimeničnom popisu iz 1964. godine, uz upozorenje priređivača da je popis nepotpun, u logoru Jasenovac smrtno je stradalo 50 002, a u Staroj Gradiški 9 587 osoba, ukupno 59 589 popisanih žrtava.
Demografska istraživanja Vladimira Žerjavića i dr. Bogoljuba Kočovića, koji su radili neovisno jedan od drugoga, dala su slične rezultate. Prema Žerjaviću proizlazi da je u Jasenovcu stradalo oko 83 000 osoba (od toga između 45 i 52 tisuće Srba, 12 tisuća Hrvata i Muslimana, 13 tisuća Židova i 10 tisuća Roma), dok je dr. Kočović došao do procjene da je u Jasenovcu život izgubilo oko 70 000 ljudi. Okvirne procjene ove dvojice stručnih istraživača do sada nisu opovrgnute nikakvim znanstveno utemeljenim argumentima. Posljednja istraživanja Memorijalnog centra Jasenovac, objavljena u "Poimeničnom popisu žrtava KCL Jasenovac", u kojima su žrtve pobrojane imenima i prezimenima, a mogu se provjeriti i u arhivu Centra, govore o do sada (1. studeni 2008.) 75.159 žrtava raznih nacionalnosti. Prema korištenim izvorima za 57.614 osoba kao mjesto smrti naveden je logor u Jasenovcu, za 12.220 osoba logor u Staroj Gradiški, dok je za 8 osoba, žrtava jasenovačkih logora, mjesto smrti nepoznato.[2]
 
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