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Kroatien - Reif für die EU?

1. Kroatien hat in langjährigen Verhandlungen 35 Kapitel erfolgreich abschliessen müssen, um in die EU aufgenommen zu werden. Und vor einem halben Jahr wurden ihnen nochmals 10 Punkte zum Nachbessern auf den Weg gegeben. Ca. 400 Gesetze mußten geändert werden. Von einer politischen Entscheidung kann deshalb keine Rede sein.
2. Nur weil ein Land wirtschaftlich Probleme hat, kann man ihm den Zugang zum Friedensprojekt Europäische Union nicht verwehren. Als die Verhandlungen vor 10 Jahren aufgenommen wurden, waren die ökonomischen Verhältnisse besser und die lang anhaltende Stagnation ( übrigens im ganzen Mittelmeerraum mit Ausnahme der Türkei vielleicht) war nicht vorhersehbar.
3. Der Vergleich mit Griechenland hinkt total. Griechenland hat eine Staatsverschuldung von mehr als 150%, Kroatien dagegen nicht mal 60%, liegt also noch unter den Maastricht-Kriterien, die 60% erlauben. Sogar Deutschland reißt momentan mit 82% die Leine.
4. Es geht nur um die Aufnahme in die EU, nicht um den Euro. Heißt daß niemand hier Schulden übernehmen muß o.ä. Wird leider immer wieder gerne durcheinander gebracht. Der Präsident von Kroatien möchte den Euro in 3 oder 5 Jahren haben, aber der kann erstmal viel erzählen. Hierzu muß Kroatien weitere knallharte Kriterien erfüllen. Immerhin Lettland kommt 2014 dazu und Litauen wohl 2015. An diesen Ländern sollte sich Kroatien wirtschaftlich orientieren, so gut das möglich ist
5. Nicht 45% der Kroaten sondern 67% der Kroaten haben bei der Volksabstimmung den EU-Beitritt befürwortet.
6. Es gibt für Kroatien keine Alternative zum EU-Beitritt. Wie sich das ganze wirtschaftlich auswirkt, muß man mal abwarten. Die ständige Miesmacherei von bestimmten Personen und Medien (Springer-Verlag) bringt jedenfalls niemanden weiter. Wer weiß, meistens leben gerade die Totgesagten auf einmal viel länger und besser als die Anderen.

:app:
 
1. Kroatien hat in langjährigen Verhandlungen 35 Kapitel erfolgreich abschliessen müssen, um in die EU aufgenommen zu werden. Und vor einem halben Jahr wurden ihnen nochmals 10 Punkte zum Nachbessern auf den Weg gegeben. Ca. 400 Gesetze mußten geändert werden. Von einer politischen Entscheidung kann deshalb keine Rede sein.
2. Nur weil ein Land wirtschaftlich Probleme hat, kann man ihm den Zugang zum Friedensprojekt Europäische Union nicht verwehren. Als die Verhandlungen vor 10 Jahren aufgenommen wurden, waren die ökonomischen Verhältnisse besser und die lang anhaltende Stagnation ( übrigens im ganzen Mittelmeerraum mit Ausnahme der Türkei vielleicht) war nicht vorhersehbar.
3. Der Vergleich mit Griechenland hinkt total. Griechenland hat eine Staatsverschuldung von mehr als 150%, Kroatien dagegen nicht mal 60%, liegt also noch unter den Maastricht-Kriterien, die 60% erlauben. Sogar Deutschland reißt momentan mit 82% die Leine.
4. Es geht nur um die Aufnahme in die EU, nicht um den Euro. Heißt daß niemand hier Schulden übernehmen muß o.ä. Wird leider immer wieder gerne durcheinander gebracht. Der Präsident von Kroatien möchte den Euro in 3 oder 5 Jahren haben, aber der kann erstmal viel erzählen. Hierzu muß Kroatien weitere knallharte Kriterien erfüllen. Immerhin Lettland kommt 2014 dazu und Litauen wohl 2015. An diesen Ländern sollte sich Kroatien wirtschaftlich orientieren, so gut das möglich ist
5. Nicht 45% der Kroaten sondern 67% der Kroaten haben bei der Volksabstimmung den EU-Beitritt befürwortet.
6. Es gibt für Kroatien keine Alternative zum EU-Beitritt. Wie sich das ganze wirtschaftlich auswirkt, muß man mal abwarten. Die ständige Miesmacherei von bestimmten Personen und Medien (Springer-Verlag) bringt jedenfalls niemanden weiter. Wer weiß, meistens leben gerade die Totgesagten auf einmal viel länger und besser als die Anderen.

Ich schließe mich indulgentia an und spende ebenfalls Beifall! :app:

Mit der von Ibrisimovic geposteten SWOT-Analyse (die übrigens sehr zutreffend ist) ist wohl nicht Kroatien-Bashing gemeint. Irgendwie irritiert mich ein wenig, dass jetzt offenbar bei vielen Kroaten die Hose immer voller wird, je näher der 1. Juli rückt. Noch vor ein paar Monaten wurde hier überall mit stolz geblähter Brust herum erzählz, wie toll denn Kroatien nicht ist, und wie gut es da steht. Jetzt hört sich das von Vielen ein wenig kleinlauter an. Offensichtlich hat die Miesmacherei von bestimmten Medien ihre Wirkung erzielt und das Selbstvertrauen der Kroaten empfindlich getroffen.

Dabei hat Kroatien überhaupt keinen Grund seine eigene EU-Reife in Frage zu stellen. Ich möchte jetzt nicht wieder die Vergleiche mit anderen Mittelmeerländern wiederkauen, Ich behaupte einfach, Kroatien ist EU-reif!
Die EU ist ja nicht nur "Wirtschaft". Da gehts um Perspektiven, um Bildung,... Ich höre jetzt schon den Aufschrei: "Aber was hat die EU mit unserer Jugend gemacht?"

Ich halte dagegen: Was haben die "Vaterländer" der jungen Leute aus ihrer Jugend gemacht? Nicht die EU hat die Arbeitslosigkeit verursacht!!! Es sind die einzelnen Länder selbst, die Bildung und Arbeitsmarkt steuern (könnten). Wer hat einige Banken ruiniert? Nicht die EU, sondern die Finanzaufsicht der einzelnen Länder - sofern es sie überhaupt gibt!

Jedes Land hat sich verdammt noch mal ordentlich an zu strengen. Ob es nun EU Gründungsmitglied ist, oder EU Beitittskandidat. Die EU ist kein Faulbett. Wer sich nicht anstrengt, wird absaufen. Es gibt allerdings mit/in der EU EINEN Rettungs(versuch). Misslingt der, ist der Patient tot. Wer hilft im Falle des Falles wenn ein Land nicht in einen Wirtschaftsraum eingebettet ist?

Wo ist das Selbstvertrauen der so stolzen Kroaten? Traut man sich nicht zu, in der EU zu bestehen? Wenn man eine Einbindung in die Europäische Union nicht wollte - warum hat man sich bemüht? Vor 5-10 Jahren, als der EU-Beitritt gefühlt noch in unendlich weiter Ferne war, waren die Wirtschaftsdaten ja noch (geringfügig) besser. Heute befindet man sich nahe einem kritischen Punkt, wo man möglicherweise über bestimmte Regulierungsmechanismen der EU noch sehr dankbar sein wird.

An die junge Generation:

Nutzt vom ersten Tag an, die unzähligen Bildungsangebote, welche die EU ermöglicht! Informiert Euch! Macht eine Reise nach Brüssel ins Europaparlament. Die Türen stehen täglich offen. Jede Sprache der Mitgliedsländer ist Amstsprache! Keine Angst vor Sprachbarrieren... Hebt Euren Hintern! Es wird vieles geboten - aber es wird einem nichts nachgetragen!

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Jammern und alten Zeiten nachtrauern bringt genau Null!

(Leider hat man es aber genau darin in den Balkanländern zu einer gewissen Meisterschaft gebracht.)
 
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